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OMRON X2 Basic – Oberarm-Blutdruckmessgerät im Test 2021

Ein großartiges Einstiegsmodell

28. Juni 2021

Aus dem Blutdruck eines Menschen lässt sich so manches über dessen Gesundheit herauslesen: Wie es sich mit der Höhe des Blutdrucks verhält, ist von äußeren und auch von inneren Momenten abhängig. So schüttet der Körper in einer Stresssituation bspw. die Hormone Adrenalin und Noradrenalin aus: Sie beide erhöhen nicht nur den Puls, sondern veranlassen auch noch das Aderwerk dazu, sich über das normale Maß hinaus zusammenzuziehen, was den Blutdruck massiv nach oben schießen lässt. Das ist, weil der Körper durch diesen Mechanismus viel Blut in die Muskulatur leiten kann, in manchen Situationen auch wirklich wertvoll: Es werden alle vorhandenen Reserven in puncto Ausdauer, Stärke und Co. mobilisiert. Ein wirkliches Gesundheitsrisiko besteht aber dann, wenn sich der Blutdruck auch im Anschluss an solche, ihn empor wandern lassenden Stressmomente nicht mehr normalisieren kann. Ein chronisch erhöhter Blutdruck kann in allen Teilen des Körpers kapitale Schäden hinterlassen – vor allem am Gehirn1, im Herzen2 und in den Nieren3. Das Tückische am Bluthochdruck ist indes, dass viele der an ihm leidenden Menschen jahrelang keine oder immerhin keine ohne Weiteres mit Bluthochdruck zu assoziierenden Symptome wahrnehmen – ehe es zu spät ist. Gerade deshalb sollte man seinen Blutdruck in regelmäßigen Abständen kontrollieren, auch wenn man sich abseits von Symptomen nicht dazu veranlasst sehen sollte. Dazu muss man schließlich nicht einmal den Haushalt verlassen: Mit einem schnell und simpel zu verwendenden Blutdruckmesser wie OMRONs neuem X2 Basic lässt sich der Blutdruck auch innerhalb der häuslichen vier Wände ermitteln – ohne dass hierzu auch nur ein Minimum an medizinischem Wissen vonnöten wäre. Wir hatten das Modell des in Kyoto (Japan) sitzenden Traditionsherstellers nun vier Wochen im Test und haben es währenddessen von 12 Tester:innen verwenden lassen: Wie das Modell zu handhaben ist und wie verlässlich es die hier wesentlichen Vitalwerte, also den Blutdruck und den Puls, wirklich ermitteln kann, lesen Sie in unserem Testbericht!

Man weiß, dass der Blutdruck eines Menschen auch von inneren Momenten, also der mentalen Gesundheit, abhängig ist: So kann er sich bspw. durch das Erleben von Stress stark erhöhen und – wenn der Stress schließlich chronisch wird – auch weiter erhöht bleiben.4 Gerade in der jetzigen, noch immer von der Coronaviruspandemie geprägten Zeit ist Stress aber bei vielen Menschen allgegenwärtig: Stress ist zur Normalität avanciert. Dies ist angesichts des vormals angesprochenen Blutdruckzusammenhangs hochproblematisch, denn: Mehr als 30 % aller in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Menschen litten schon vor der Pandemie an Bluthochdruck5 und es ist nun abzusehen, dass es derer immer mehr werden. Behandeln kann man den Bluthochdruck, gleichgültig wie stark oder schwach er ausgeprägt ist, regelmäßig: Man muss nur um sein Bestehen wissen. Das aber setzt voraus, dass man seinen Blutdruck in regelmäßigen Abständen misst oder immerhin messen lässt – und das ist, wie sich anhand vieler Studien ersehen lässt, leider noch immer keine Selbstverständlichkeit.6 Den Blutdruck von sich aus innerhalb des Haushalts zu messen, kann dabei in verlässlichere Werte münden: Viele Menschen sind in der Arztpraxis schließlich angespannter, was den Blutdruck empor schnellen lässt (White Coat Hypertension resp. Weißkittelhypertonie).7 Daher bilden die hier erhobenen Werte nicht immer den regelmäßigen, außerhalb der Arztpraxis herrschenden Blutdruck des Menschen ab: Gerade diesen Blutdruck aber muss man kennen, um sinnvoll über das Ob und das Wie einer Therapie zu entscheiden. Mit einem Modell wie dem neuen X2 Basic von OMRON kann man dies von vornherein vermeiden: Die hier vorhandene Manschette lässt sich dank des weichen Materials innerhalb von nur einem Moment um den Arm wickeln und das Modell kontrolliert während des Messens auch noch, ob die Manschette auch wirklich so sitzt, wie sie es soll: Diese vollautomatische Manschettensitzkontrolle kommt vor allem den Verbraucher:innen zupass, die in puncto Blutdruckmessung noch nicht versiert sind.

Die wesentlichen Merkmale

  • Messart: oszillometrisch
  • Größe der Manschette (Umin – Umax): 22 – 32 Zentimeter
  • Speicherplätze: 1 
  • (Warn-)Hinweise: Arrhythmie-Hinweise, Manschettensitzkontrolle

Das Wesentliche

Für wen?
Für all diejenigen Verbraucher:innen, die ihren Blutdruck in regelmäßigen Abständen kontrollieren wollen oder – aus welcherlei Gründen auch immer – müssen und sich hierbei ein leicht zu verwendendes, verlässlich messendes Gerät wünschen.

Was ist hervorzuheben?
Das Modell kontrolliert während des Messvorgangs, ob die Manschette seitens des Verbrauchers resp. der Verbraucherin ordnungsgemäß um den Arm gelegt worden ist oder nicht: Dies stellt das Modell schließlich anhand eines schon aus sich heraus verständlichen Manschettenpiktogramms dar. So lässt sich mit einem Mal erkennen, ob man den Messvorgang nicht lieber wiederholen sollte.

Was ist interessant?
Das Modell speichert immer nur die Werte des letzten Messvorgangs ein. Wer seinen Blutdruck also nicht nur dann und wann, sondern in regelmäßigen Abständen über viele Wochen, Monate oder Jahre zu kontrollieren plant, muss die einzelnen Werte manuell einpflegen, bspw. in einen Blutdruckpass. Ein solcher lässt sich auch über die Website des Herstellers downloaden.

Der Test im Überblick

ETM 2021 06 Omron X2 Basic RGB DE 2

Was kann das X2 Basic von OMRON alles leisten? Das stellen wir hier anhand eines alle Kapitel unseres Tests kurz und knapp abhandelnden Abrisses dar. Wünschen Sie vielmehr en detail zu lesen, was unsere Tester:innen während des Tests erhoben haben? Dann können Sie über die einzelnen Hyperlinks mit einem Mal zu den verschiedenen Kapiteln hin springen.

Dass sich das X2 Basic von OMRON solchermaßen simpel verwenden lässt, ist seiner schlichten Konzeption zu verdanken: Es ist hier schließlich nur eine einzelne Taste vorhanden, mit der sich alle Funktionen des Modells anstoßen lassen (➞ Die Handhabung).

Die von dem Modell erhobenen Werte, also diejenigen des Blutdrucks und des Pulses, stellt dasselbe mit ausreichender Größe (Hmax: 14 Millimeter hinsichtlich des Blutdrucks und 9 Millimeter hinsichtlich des Pulses) dar: Sie lassen sich ohne Mühe ablesen – auch wenn dies in Ermangelung einer Bildschirmbeleuchtung von den im Haushalt herrschenden Lichtverhältnissen abhängig ist (➞ Das Display).
Wie man sich vor und während des Messens zu verhalten hat, kann man in der inhaltlich vorbildlichen Dokumentation des Herstellers nachlesen.

Nicht anders verhält es sich mit der Manschette: Wie man diese um den Arm wickeln soll, wird hier auch anhand vollkommen verständlicher Graphiken illustriert. Diese Graphiken werden durch diejenigen arrondiert, mit denen die Manschette selbst versehen ist. Die Manschette haben alle in den Test involvierten Tester:innen sicher um den Arm wickeln können: Mehr als ein minimales Maß an Grob- und Feinmotorik ist hier nicht vorauszusetzen. Sie kann von allen Menschen mit einem durchschnittlichen Oberarmmaß (Umin – Umax: 22 – 32 Zentimeter) verwendet werden: Manschetten anderer Größenmaße (Umin – Umax: 17 – 22 Zentimeter resp. 22 – 42 Zentimeter) sind im Onlineshop des Herstellers ab 19,99 € erhältlich (➞ Die Manschette).

Die Manschette sitzt dank des hier vorhandenen Klettverschlusses sicher und verrutscht während des Messens nicht auch nur um ein paar Millimeter. Derweil ist sie aber auch nicht solchermaßen stramm, dass sie sich ins Gewebe des Oberarms einschneiden würde: Das ist durch die vom Hersteller hier implementierte IntelliSense-Technologie zu erklären. Den Messvorgang schließt das Modell ausgesprochen schnell ab (TØ im Test: 37 Sekunden).

Dass das Modell den Blutdruck akribisch zu ermitteln weiß, hat sich auch durch die mehrere Male von uns wiederholten messtechnischen Kontrollen i. S. v. § 14 MPBetreibV erwiesen: Die währenddessen erhobenen Werte wichen um durchschnittlich nur 2,03 mmHg resp. 1,35 % von den wirklichen Werten ab. Fehler während des Messvorgangs werden weithin schon dadurch vermieden, dass das Modell von allein erkennt, ob die Manschette korrekt sitzt oder nicht (Manschettensitzkontrolle). Darüber hinaus kann das Modell auch noch erkennen, ob der Puls nicht vollkommen einheitlich ist (Arrhythmie) (➞ Die Funktionalität).

Ein Speicherreservoir, mit dem sich die Werte mehrerer Messvorgänge einspeichern und Mittelwerte darstellen ließen, bietet das Modell leider nicht: Allein die Werte des letzten Messvorgangs werden eingespeichert und lassen sich per Tastendruck einsehen, ehe sie schließlich durch den Abschluss des nächsten Messvorgangs überschrieben werden. Daher ist es auch nicht weiter schädlich, dass das Modell weder das Datum noch die Uhrzeit des jeweiligen Messvorgangs darstellt.

Die Tester:innen haben aber einen Farbindikator vermisst, anhand dessen sich die erhobenen Werte ihrer Höhe nach sehr viel simpler einordnen ließen: Dies käme vor allem den Verbraucher:innen zupass, die hierin noch nicht so versiert sind. Der Hersteller stellt solche Tabellen immerhin über seine Website bereit.

Das Modell besticht vor allem in puncto Messleistung mit gleichmäßig „guten“ bis „sehr guten“ Werten. Des Weiteren ist die Bedienung – auch im Lichte des eher simplen Funktionsspektrums – sehr leichtgängig. Daher wird dem X2 Basic von OMRON mit 86,4 % das Testurteil „gut“ verliehen.

Handhabung:
4,5 von 5,0
Display:
4,5 von 5,0
Manschette:
4,5 von 5,0
Funktion:
4,5 von 5,0
Bedienungsanleitung:
4,5 von 5,0

Pro

  • erteilt einen Hinweis bzgl. eines während des Messvorgangs eventuell erkannten unregelmäßigen Herzschlags
  • kontrolliert den Sitz der Manschette
  • sehr leichtgängige Bedienung

Contra

  • enthält nur einen einzelnen Speicherplatz
  • es ist keine Tasche vorhanden, in der sich das Modell verstauen ließe
  • ordnet die Höhe des Blutdrucks nicht von sich aus ein („normaler Blutdruck“, „Hypertonie 1. Grades“, „Hypertonie 2. Grades“, „Hypertonie 3. Grades“ usw.)

Größe, Gewicht & Co.

Das X2 Basic von OMRON ist von minimalem Größenmaß: Mit nur 11,2 × 14,0 × 8,2 Zentimetern (Lmax × Bmax × Hmax) lässt sich das Modell immer sicher handhaben. Die das Modell von außen säumenden Spaltmaße sind an allen Stellen vollkommen einheitlich: Die Tester:innen haben keine in der Fabrikation der im Test vertretenen Muster wurzelnden Makel erkennen können. Das Modell ist dank der hier verwendeten Materialien solchermaßen stabil, dass auch maßvolle Stöße keine Schäden an ihm hinterlassen.

Apropos Stöße: Der Hersteller hat dem Modell vier 5 Millimeter (Ømax) messende, mit Grip vermittelndem Gummi versehene Füße verliehen. Diese stellen sicher, dass das nur 459 Gramm (mmax, ohne Manschette) schwere Gerät nicht ohne Weiteres verrücken kann.

Das Modell holt seinen Strom aus vier einzelnen Batterien (Typ AA, U: 1,5 V). Da solche schon von Werk aus enthalten sind, muss man sie nicht vorab anderswo erwerben. Das Fach, in das die Batterien hinein kommen, ist mit einer Klappe verschlossen, die sich ohne wirklich wahrnehmbaren Widerstand abheben lässt.

Aber: Das X2 Basic erlaubt auch den Anschluss an das Stromnetzwerk des Haushalts. Das ist vor allem dann, wenn man seinen Blutdruck nicht mobil, also an Orten außerhalb des Haushalts, messen will, vorzuziehen. Hierzu muss man nur einen mit dem Modell kompatiblen Adapter erwerben: Ein solcher ist im Onlineshop des Herstellers ab 19,90 € erhältlich. Dass das Zubehörensemble des Modells eher simpel ist, lässt sich auch anhand der Tatsache ersehen, dass keine den Transport außerhalb des Haushalts erleichternde Tasche enthalten ist. Freilich kann man hier aber auch schlicht die ursprüngliche Originalverpackung heranziehen, die das Modell vor Stößen wirksam zu schirmen weiß.

Die Manschette lässt sich ohne wirklich wahrnehmbaren Widerstand mit dem Modell verbinden. Der Schlauch ist auch dank des hier bestehenden Maßes von 0,6 Metern (Lmax) exzellent zu handhaben: Man hat schließlich mehr als ausreichend Freiheit bei der Wahl eines passenden Abstellortes zur Hand.

Der Bildschirm des Modells ist mit Maßen von 5,1 × 4,0 cm (Lmax × Bmax) zwar nicht monumental, stellt die wesentlichen Werte, also diejenigen des Blutdrucks und denjenigen des Pulses, aber doch in einer auch aus normalem Abstand von circa 0,5 Metern noch wunderbar ablesbaren Größe dar: Daher haben auch die Tester:innen, die nicht normalsichtig sind (Myopie mit -3,0 bis -4,5 Dioptrien), das Modell anstandslos verwenden können. Die Größe der einzelnen Zahlen reicht von 9 Millimetern (Hmax) – bzgl. des Pulses – bis 14 Millimeter (Hmax) – bzgl. beider Sphären des Blutdrucks – und ist damit wirklich üppig. Monieren ließe sich hier nur Eines: Der Bildschirm wird nicht beleuchtet, sodass man die Werte nur bei ausreichenden Lichtverhältnissen ablesen kann. Dieser Makel aber ist, da man mit dem Modell regelmäßig nicht in vollkommener Finsternis messen wird, nicht von substanziellem Gewicht.

Die Tester:innen waren außerdem darüber verdrossen, dass das Modell den von ihm erhobenen Blutdruck nicht eo ipso einordnet, sodass man als Verbraucher:in auch nicht mit einem Mal erkennen kann, wie es sich nun mit dem aktuellen Blutdruck verhält. Eine Farbskala, die bspw. die international anerkannten Maßstäbe der World Health Organization veranschaulichen würde, wäre ideal, ist aber leider nicht vorhanden. Für die in Sachen Hypertonie versierten Verbraucher:innen ist das natürlich nicht weiter schädlich: Schließlich wissen sie schon von vornherein, wie die Werte zu verstehen sind. Wer dies noch nachholen muss, kann immerhin über die Website des Herstellers passende Tabellen einsehen.

Die Handhabung

Wie das Modell zu verwenden ist, lässt sich aus der inhaltlich wirklich vorbildlichen Dokumentation des Herstellers herauslesen. Der 1. Teil derselben ist einleitenden Charakters und enthält verschiedenerlei Hinweise zum Blutdruck, zum Messen des Blutdrucks et cetera. Für Verbraucher:innen, die sich mit alledem noch nicht auskennen, sind die hier vorhandenen Texte außerordentlich instruktiv.

Der 2. Teil schließlich nimmt sich des Messens mit dem Modell an: Der Hersteller handelt hier alle vorzunehmenden Schritte so minuziös ab, dass man sich nur schwerlich vertun kann.

Was unsere Tester:innen aber wirklich verzückt hat, waren all die vielen Graphiken erheblicher Größe, anhand derer allein man schon erkennen kann, wie das Modell zu verwenden ist. Die Lektüre des kurzen, knappen Textes ist hier quasi entbehrlich.

Der Messvorgang – Was ist zu beachten?

Die Dokumentation stellt auch anschaulich dar, was man alles einhalten sollte, um den Blutdruck verlässlich zu ermitteln: So sollte man sich bspw. 5 Minuten vorher still hinsetzen und seine Gedankensphäre zu leeren versuchen. Warum? Weil auch mentaler Stress allein den Blutdruck in erheblichem Maße erhöhen kann.8 Die Füße sollten parallel nebeneinander stehen. Des Weiteren sollte man 30 Minuten vorher weder Genussmittel (Tabakwaren9, Alkohol10 et cetera) zu sich nehmen, noch sich sportlichen Aktivitäten widmen11 noch mit warmem Wasser duschen und/oder baden12. Während des Messens schließlich sollte man sich vollkommen still verhalten. Das ist elementar: So haben Studien bspw. erwiesen, dass der ermittelte Blutdruck allein schon dadurch, dass man während des Messvorgangs nur ein paar Worte wechselt, um durchschnittlich 5,3 mmHg (Systole) resp. 6,2 mmHg (Diastole) empor springen kann.13

Wie man die Manschette um den Arm wickeln muss, lässt sich auch anhand der an ihr vorhandenen Graphiken wunderbar erkennen. Wesentlich ist außerdem, dass man immer an ein und demselben Arm messen sollte – immerhin dann, wenn man die Werte anderswo vermerken und anhand derer den Trend des Blutdrucks über Wochen, Monate usw. erkennen will.15 Die Manschette sollte während des Messens in der Höhe des Herzens zu verorten sein, also in einem Abstand von circa 10 bis 30 Millimetern zur Ellenbeuge. Der Teil der Manschette, der über der Arterie des Oberarms (Arteria brachialis) positioniert werden sollte, ist schon von Werk aus mit einem ohne Weiteres erkennbaren Punkt versehen worden. Der die Manschette verlassende Schlauch sollte sich an der Arterie orientieren – bis hin zur nach oben weisenden Handinnenseite des Verbrauchers resp. der Verbraucherin.

Die Manschette ist außerordentlich schnell an- und auch wieder abzuziehen: Dies ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass das Material der Manschette nicht allzu starr ist. Verbraucher:innen mit einem Oberarm durchschnittlicher Größe (Umin – Umax: 22 – 32 Zentimeter) können die Manschette schlicht in einem Mal nach oben ziehen und anschließend, wenn dies vonnöten sein sollte, noch weiter anpassen, sie also bspw. strammer ziehen.

Die Manschette ist hier mit stabilen Klettstrips versehen worden: Sie hielten die Manschette während des Tests immer sicher an der Messstelle, ohne auch nur um ein paar Millimeter nach oben oder nach unten zu wandern. Sehr schön außerdem: Das von innen weiche Material der Manschette ist von einer solchen Flexibilität, dass sich dieselbe wunderbar an die Maße des Oberarms anpassen kann.

Danach kann man sich endlich ans Messen machen. Mit nur einem Tastendruck lässt sich das Messprozedere anstoßen. Davor stellt das Modell aber noch einen Moment (TØ im Test: 2 Sekunden) all die verschiedenen Hinweispiktogramme parallel dar und kontrolliert außerdem seine Funktionalität.

Die Funktionalität

Das Modell bedient sich der IntelliSense-Technologie. Was hinter dieser Technik steht, lässt sich kurz und knapp erklären: Die Manschette passt sich während des Messvorgangs an die Maße des von ihr umschlossenen Oberarms an und verhindert dadurch vor allem, dass die Manschette zu prall wird und sich deren Material einschneiden kann. Dass dies in praxi wirklich klappt, hat sich während des Tests erwiesen: Alle 12 Tester:innen haben die Manschette als „angenehm“ (16,7 %) bis „sehr angenehm“ (83,3 %) beurteilt. Ein Messvorgang nimmt durchschnittlich nur 37 Sekunden (TØ im Test) in Anspruch: Das ist außerordentlich schnell.

Während des Messvorgangs ermittelt das Modell auch, ob die Manschette richtig angelegt worden ist oder nicht. Dies wird anhand von simplen, schwarz-weißen Graphiken veranschaulicht, die sich schon aus sich heraus verstehen lassen – einmal linker Hand, wenn die Manschette ideal sitzt und einmal rechter Hand, wenn die Manschette nicht ideal sitzt, wenn sie also bspw. noch immer zu lose ist. Das Modell stellt dadurch aber leider nicht heraus, worin der Fehler in concreto wurzelt: Das muss der Verbraucher resp. die Verbraucherin schon von allein erkennen. Während des Tests als sinnvoll erwiesen hat es sich, die Manschette schlicht noch einmal aus- und wieder anzuziehen – immer unter Würdigung der aus der Dokumentation herauszulesenden Hinweise des Herstellers.

Nachdem das Modell den Puls erkannt hat, erscheint parallel mit dem Puls ein Herzpiktogramm. Falls der Puls nicht einheitlich sein sollte, stellt das Modell anstelle des eben angesprochenen einzelnen Herzpiktogramms ein Doppelherzpiktogramm dar: Dies passiert regelmäßig nur dann, wenn der Puls während des Messvorgangs vereinzelt um mehr als 25 % höher oder niedriger als der durchschnittliche Puls ist.

Arrhythmie Herz
Wann immer die Frequenz des Herzschlags während des Messvorgangs um 25 % von dem ermittelten mittleren Puls abweicht, stellt das Modell ein pulsierendes Herzpiktogramm dar: Ein solcher Sprung des Herzschlags kann schließlich eine Herzrhythmusstörung indizieren, wie bspw. in der auch in Westeuropa weit verbreiteten Ausprägung des Vorhofflimmerns (atrial fibrillation). 16

Wann immer diese Graphik während des Messens erscheinen sollte, ist es sinnvoll, innerhalb von ein paar Minuten einen weiteren Messvorgang anzustoßen. Schließlich kann der Puls auch schon dadurch springen, dass man während des Messens nicht vollends still hält. Falls das Modell einen solchen Puls nun aber wiederholt erkennen sollte, ist es sinnvoll, sich einmal in einer Arztpraxis durchchecken zu lassen.

Nach Abschluss des Messvorgangs stellt das Modell die von ihm erhobenen Werte 2:01 Minuten (TØ im Test) dar, ehe die Abschaltautomatik alles verschwinden lässt. Das Modell erlaubt es nur, den von ihm zuletzt ermittelten Wert einzusehen. Dieser wird anschließend immer wieder überschrieben. Da hier also kein ausnehmendes Speicherreservoir vorhanden ist, müssen all diejenigen Verbraucher:innen, die ihren Blutdruck planvoll kontrollieren wollen, die einzelnen Werte anderswo protokollieren, wie bspw. in einem Blutdruckpass. Wunderbar ist aus der Warte der Tester:innen, dass sich ein solcher auch über die Website des Herstellers downloaden lässt. Dieser Blutdruckpass ist inhaltlich von exzellenter Qualität: So enthält er nicht nur ein paar Basics über den Blutdruck (Diastole, Systole et cetera, s. S. 3) und über die Modalitäten ordentlichen Messens (s. S. 5), sondern auch Tabellen, in die sich die Werte von in summa 330 Messvorgängen einpflegen lassen.

Wann immer man das noch im Speicher des Modells enthaltene Wertepaar einsehen will, muss man die Start- resp. Stop-Taste einen Moment (TØ im Test: 5 Sekunden) halten: Danach erscheinen die Werte und verschwinden nach 2:01 Minuten (TØ im Test) abermals. Falls während des Messvorgangs, bei dem dieses Wertepaar erhoben worden ist, ein nicht vollkommen einheitlicher Puls erkannt wurde, so wird auch dies von dem Modell veranschaulicht – anhand des schon vormals angesprochenen Doppelherzpiktogramms.

Die Tester:innen haben anhand mehrerer messtechnischer Kontrollen i. S. v. § 14 MPBetreibV erhoben, wie präzise das Modell wirklich zu messen imstande ist. Währenddessen wurden wiederholt Blutdruckwerte aus allen nur vorstellbaren Sphären (scil. 50, 100, 150, 200, 250 und 290 mmHg) simuliert, die durch das Modell zu erkennen waren: Letztendlich wichen die von dem Modell ermittelten Werte nur um durchschnittlich 2,03 mmHg resp. 1,35 % von den wirklichen Werten ab.

Des Weiteren haben wir hier aber auch all unsere 12 Tester:innen involviert: Während des vier Wochen dauernden Tests haben sie vor allem die Messstabilität des Modells ermittelt. Hierzu maßen sie ihren Blutdruck unter ein und denselben Modalitäten drei Mal hintereinander in Abständen von 5:00 Minuten: Wir sprechen hier also von 720 Messvorgängen. Die Werte des Blutdrucks wichen innerhalb dieser Trios von Messvorgängen nur um durchschnittlich 0,94 mmHg resp. 0,84 % (Systole) und um durchschnittlich 0,47 mmHg resp. 0,59 % (Diastole) voneinander ab. An der Messstabilität ist also nichts auszusetzen.

Bluthochdruck – Was ist das?

Der Blutdruck eines Menschen ist nie vollkommen stabil: Er kann in vielerlei Situationen, bspw. bei ausgeprägtem Stress, in die Höhe schnellen. Das ist nicht nur normal, sondern Ausdruck exzellenter Gesundheit. Problematisch wird es nur dann, wenn sich die Werte in den anschließenden Ruhephasen nicht wieder normalisieren, also chronisch erhöht sind.

Optimal unter 120 Systole unter 80 Diastole
Normal ab 120 Systole ab 80 Diastole
Hochnormal ab 130 Systole ab 85 Diastole
Hypertonie Grad 1 ab 140 Systole ab 90 Diastole
Hypertonie Grad 2 ab 160 Systole ab 100 Diastole
Hypertonie Grad 3 ab 180 Systole ab 120 Diastole

 

Vgl. Williams B, Giuseppe M, Spiering W, et al.: 2018 ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. In: European Heart Journal, Volume 39, Issue 33, 01 September 2018, Pages 3021–3104 (hier).

Technische Daten

Hersteller
Modell
OMRON
X2 Basic
Maße des Modellkörpers
(Hmax × Bmax × Tmax)
11,2 × 14,0 × 8,2 cm
Gewicht des Modellkörpers
(inkl. 4 Batterien, Typ AA, 1,5 V)
459 g
Maße des Displays
(Hmax × Bmax)
5,1 × 4,0 cm
Größe der Manschette
(Umin – Umax)
22 – 32 cm
Maße des Manschettenschlauchs
(Lmax)
60 cm
Messmethode oszillometrisch
Speicherplätze 1 (Werte des letzten Messvorgangs)
Datum/Uhrzeit einstellbar nein
Abschaltautomatik ja (nach 2:01 min)
Batterien 4 × Typ AA (U: 1,5 V)
Spezielle Funktionen Arrhythmie-Hinweis, Manschettensitzkontrolle
Zubehör
App-Kompatibilität nein

 

Bewertung

Hersteller
Modell
% OMRON
X2 Basic
Handhabung 15 87,6
Menü 70 93,0
Transport 30 75,0
Display 10 89,0
Texte, Symbole usw. 50 87,0
Ablesbarkeit 50 91,0
Manschette 10 89,2
An-/Abziehen 40 95,0
Größe 35 84,0
Hinweise 25 87,0
Funktion 60 85,0
Akribie 85 85,8
Speicher 15 80,5
Bedienungsanleitung 5 89,0
Bonus / Malus
UVP des Herstellers 39,90€
Marktpreis
Stand v. 23.06.2021
39,90€
Preis-/Leistungsindex 0,46
Gesamtbewertung 86,4 % („gut“)


Wie haben wir geprüft?

Handhabung | 15 %

Hier haben alle in den Test involvierten Tester:innen ermittelt, wie sich das Modell in Betrieb nehmen und während des Betriebs bedienen lässt. Die Tester:innen nahmen sich derweil nicht nur der Art, der Größe und der Position der einzelnen Tasten an: Sie haben während des vier Wochen dauernden Tests auch anhand von in summa mehr als 1.000 Tastendrücken erhoben, wie verlässlich die einzelnen Tasten ansprechen. Weiterhin spielte hier auch noch der Transport des Modells mit ein, insbesondere ob und wie sich das Modell sicher verstauen lässt.

Display | 10 %

Hier wurde erhoben, wie sich all die verschiedenen Zeichen vom Bildschirm des Modells ablesen lassen: Dies wurde aus verschiedenen Abständen (d1: 0,25 Meter, d2: 0,5 Meter, d3: 1,0 Meter), aus verschiedenen Winkeln (∠1: 0°, ∠2: 45°, ∠3: 90°) sowie bei verschiedenen Lichtverhältnissen außer- und innerhalb des Haushalts beurteilt. Des Weiteren maßen die Tester:innen die Größe aller wesentlichen Zeichen, also vor allem derjenigen, die den Blutdruck und den Puls darstellen.

Manschette | 10 %

Die Tester:innen haben außerdem bewertet, wie sich die Manschette des Modells vor dem Messvorgang, während desselben und nach dem Messvorgang handhaben lässt. Hierzu haben Tester:innen mit verschieden dimensionierten Oberarmen (Umin – Umax: 26,0 – 32,0 Zentimeter) versucht, das Modell mit nur einer Hand um den Oberarm zu wickeln: Hierunter waren Links- und auch Rechtshänder:innen vertreten. Die Manschette sollte an allen Stellen sicher schließen und sich während des Messens nicht auch nur um ein paar Millimeter verrücken. Schließlich haben die Tester:innen während des Messens auch noch benotet, ob das Material der Manschette Schmerzen an der Messstelle verursachen kann.

Funktion | 60 %

Hier wurde vor allem erhoben, wie präzise das Modell den Blutdruck wirklich messen kann. Hierzu wurde anhand mehrerer messtechnischer Kontrollen i. S. v. § 14 MPBetreibV in verschiedenen Blutdrucksphären (scil. 50, 100, 150, 200, 250 und 290 mmHg) ermittelt, um wie viel die Werte des Modells von den wirklichen Werten abwichen. Des Weiteren haben die Tester:innen auch noch kontrolliert, wie stabil das Modell den Blutdruck innerhalb von 15 Minuten messen kann – anhand von drei Messvorgängen in einem Abstand von 5 Minuten zueinander. Die Tester:innen hielten sich während des Messens immer an die vom Hersteller selbst erteilten Hinweise: Sie maßen ihren Blutdruck immer wieder in ein und denselben Teilen des Testlabors bei identischer Temperatur (tØ: 24,0 °C) und Humidität (RHØ: 65,0 %). Außerdem haben die Tester:innen beurteilt, ob das Modell ein Speicherreservoir vorweisen kann und, wenn dem so sein sollte, wie viele Messwerte sich einzeln abspeichern lassen und ob die Messwerte schon vom Modell aus mit allen wesentlichen Daten versehen werden.

Bedienungsanleitung | 5 %

Des Weiteren nahmen sich die Tester:innen der Dokumentation des Herstellers an: Derweil wurde von ihnen ermittelt, ob sie alle wesentlichen Themenkomplexe rund um das Modell in einer auch aus der Warte durchschnittlicher Verbraucher:innen verständlichen Art und Weise abhandelt, einerlei ob nur allein anhand von Texten und/oder anhand von Graphiken. Die Tester:innen hießen hier ausdrücklich Hinweise zu den Themen des Blutdrucks und des Blutdruckmessens willkommen.

Fußnoten

1 Vgl. Meissner, A.: Hypertension and the Brain: A Risk Factor for More Than Heart Disease. In: Cerebrovascular Disease, Vol. 42 (2016) (hier).

2 Vgl. Kahn, H. A. et al.: The incidence of hypertension and associated factors: The Isreal ischemic hearth disease study. In: American Heart Journal, Vol. 84, 2 (1972): S. 171 – 182 (hier).

3 Vgl. Hanratty, R. et al.: Relationship between blood pressure and incident chronic kidney disease in hypertensive patients. In: Clinical journal of the American Society of Nephrology, Vol. 6, 11 (2011): S. 2605 – 2611 (hier).

4 Vgl. Spruill, T. M.: Chronic psychosocial stress and hypertension. In: Current Hypertension Reports, Vol. 12, 1 (2010): S. 10 – 16 (hier).

5 Vgl. Neuhauser, H. et al.: 12-Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland. In: Journal of Health Monitoring, Vol. 2, 1 (2017): S. 57 – 62 (hier).

6 Vgl. Oliveria, S. A. et al.: Hypertension knowledge, awareness, and attitudes in a hypertensive population. In: Journal of General Internal Medicine, Vol. 20, 3 (2005): S. 219 – 225 („However, 41% of patients did not know their BP level.“) (hier).

7 Vgl. Nuredini, G. et al.: Current Status of White Coat Hypertension: Where Are We? In: Therapeutic Advances in Cardiovascular Disease, Vol. 14 (2020): S. 1 – 10 (hier).

8 Vgl. Kulkarni, S. et al.: Stress and hypertension. In: Wisconsin Medical Journal, Vol. 97, 11 (1998): S. 34 – 38 (hier).

9 Vgl. Cruickshank, J. M. et al.: Acute effects of smoking on blood pressure and cerebral blood flow. In: Journal of human hypertension, Vol. 3, 6 (1989): S. 443 – 449 (hier).

10 Vgl. Rosito, G. A. et al.: Dose-dependent biphasic effect of ethanol on 24-h blood pressure in normotensive subjects. In: American Journal of Hypertension, 12, 2 (1999): S. 236 – 240 (hier).

11 Vgl. Carpio-Rivera, Elizabeth et al.: Acute Effects of Exercise on Blood Pressure: A Meta-Analytic Investigation. In: Arquivos brasileiros de cardiologia, Vol. 106, 5 (2016): S. 422 – 433 (hier).

12 Vgl. Ishikawa, J. et al.: Reduction in central blood pressure after bathing in hot water. In: Blood Pressure Monitoring, Vol. 21, 2 (2015): S. 1 (hier).

13 Vgl. Zheng, D. et al.: Effect of respiration, talking and small body movements on blood pressure measurement. In: Journal of Human Hypertension, Vol. 26 (2012): S. 458 – 462 (hier).

14 Vgl. Ma, G. et al.: A comparison of blood pressure measurement over a sleeved arm versus a bare arm. In: Canadian Medical Association Journal, Vol. 178, 5 (2008): 585 – 589 m. w. N. (hier).

15 Manche Studien indizieren aber, dass es durchaus sinnvoll sein kann, den Blutdruck an beiden Armen zu ermitteln, weil sich dadurch sicherer erkennen lasse, ob wirklich eine arterielle Hypertonie besteht oder nicht, vgl. Song, B. M. et al.: Comparison between Right and Left Upper Arms in Detection of Hypertension. In: Korean Circulation Journal, Vol. 49, 3 (2019): S. 267 – 277 (hier).

16 Vgl. Heeringa, J. et al.: Prevalence, incidence and lifetime risk of atrial fibrillation: the Rotterdam study. In: European Heart Journal, Vol. 27, 8 (2006): S. 949 – 953 (hier).

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