Der HNG978QB1 von Bosch im Test 2023

Die wesentlichen Merkmale

• Maße d. Garraums (B_max × H_max × ​T_max): 357 × 480 × 392 Millimeter
• Volumen d. Garraums (V_max): 67,0 Liter
• Temperaturen (t_min – t_max): 30–300 °C
• Modi: 14 (4D Heißluft; Air Fry; Auftauen; Dörren; Grill, große Fläche; Grill, kleine Fläche; Intensivhitze; Ober-/Unterhitze; Pizzastufe; Sanfte Heißluft; Sanfte Ober-/Unterhitze; Sanftgaren; Umluftgrillen; Unterhitze)
• Zubehör: Backblech; Gar-Thermometer; Glasschaber; Grillblech mit Löchern; Grillrost; universell verwendbares Geschirr

Größe, Gewicht & Co.

Das Gar-Thermometer erweist sich – ebenso wie all die anderen Teile des Zubehörbündels – dank seiner exzellenten Materialien als sehr solide, sodass es bspw. auch bei einem versehentlichen Stoß vor den Garraum keinerlei Schäden erleiden kann.

Dem HNG978QB1 wurden Maße von 595 × 594 × 548 Millimetern (B_max × H_max × T_{max d. Modells}) verliehen, sodass man ihn in einem Großteil aller Häuser Europas problemlos verwenden kann. Derweil ist das Modell alles andere als schwer – man kann es also ohne wirkliche Mühe anheben, was vor allem während des Anschlusses sehr dankbar ist. Der vordere Teil des HNG978QB1 wird von der enormen Tür vereinnahmt – wir sprechen hier von 600 × 480 Millimetern (B_max × H_{max d. Tür}), in der auch ein Glas vorhanden ist. Dessen Maße aber sind so überschaubar, dass man nur schwer in den Garraum hinein spähen kann (B_max × H_{max d. Glases}: 355 × 245 Millimeter). Dem Garraum wurden weiße LEDs verliehen, sodass man einen Großteil von ihm – einschließlich der in ihm enthaltenen Speise – erkennen kann. Anders ist dies bloß dann, wenn man parallel mehrere Bleche im Garraum haben sollte: Das obere Blech kann die LEDs dann de facto blockieren und verhindern, dass sie die anderen Bleche erreichen.

Es sind eine Handvoll verschiedener Einschubebenen vorhanden, die von Werk aus mit Nummern (1, 2, 3 usw.) versehen sind. Die 2. Ebene ist mit Teleskopschienen verbunden, die das Verwenden des Modells sehr viel dankbarer machen: Durch sie kann man auch schwer beladene Bleche in vollem Maße hervor- & herausziehen, ohne dass sie nach vorne kippen. Der Garraum kann eine sehr ansehnliche Größe von 357 × 480 × 392 Millimetern (B_max × H_max × T_{max d. Garraums}), also ein Volumen von circa 67,0 Litern (V_{max d. Garraums}) vorweisen. Daher lassen sich alle nur vorstellbaren Speisen aus dem Modell heraus servieren – man denke hier bspw. an Frenched Racks vom Lamm, Loin Ribs vom Schwein oder auch nur ein paar Bleche voller Gemüse.

Die Ausstattung

Das Modell kommt schon von Werk aus mit einem ansehnlichen Zubehörbündel ins Haus. So sind hier bspw. ein Backblech, ein klassisch-konventioneller Grillrost und ein spezielles, universell verwendbares Blech vorhanden; dieses lässt sich dank seines Höhenmaßes bspw. als Schale heranziehen, um während des Garens & Grillens herab rinnenden Fleisch- & Fischjus, Marinaden usw. in sich zu sammeln. Schließlich ist noch ein weiteres Blech enthalten, welches mit vielen Löchern versehen ist: Werden Speisen oberhalb dieses Bleches platziert, so kann man sie per Air Fry zubereiten. Die Löcher erlauben es schließlich, dass die Wärme von allen Seiten an die Speise herankommen kann. Für Fleisch- & Fischliebhaber:innen ähnlich wertvoll ist das hier vorhandene Gar-Thermometer, das man in Speisen hineinschieben und dadurch die in ihnen herrschenden Temperaturen einsehen kann; dies ist bspw. dann prima, wenn man sicherstellen will, dass Fleisch am Ende wirklich „medium-rare“, „medium“ oder „medium-well“ wird. Dabei ist auch noch ein Glasschaber, der regelmäßig bei der Reinigung der Kameralinse im Garraum zum Einsatz kommt.

Die hier vorhandenen LEDs scheinen in den Garraum hinein, sodass man, auch wenn das Fenster der Tür nur von überschaubarer Größe ist, alles prima erkennen kann. Dies ist nur dann anders, wenn man mehrere Bleche parallel verwenden muss – die LEDs können schließlich nicht an die unteren Bleche heranreichen.

Der HNG978QB1 kann sich durch ein eindrucksvolles Spektrum an Garprogrammen von vielen anderen Modellen abheben: So sind bspw. 14 verschiedene Garmodi vorhanden. Geboten werden hier nicht nur solche, die so oder in ähnlicher Gestalt bei einem Großteil aller Modelle vorhanden sind, wie Ober-/Unterhitze oder 4D Heißluft. Vielmehr lassen sich bspw. auch spezielle Grillprogramme wie Grill, große Fläche und Grill, kleine Fläche verwenden, sodass man die Arbeitsweise des Modells an die Größe der Speise im Garraum anpassen kann. Zum sparsamen, schonenden Garen wiederum lassen sich Sanfte Heißluft und Sanfte Ober-/Unterhitze wählen. Obendrein sind dem HNG978QB1 auch noch eine Handvoll Spezialprogramme verliehen worden: Hierbei handelt es sich bspw. um Air Fry, wo das Modell wie ein moderner „Air Fryer“ mit einem Minimum an Öl arbeitet, oder Sanftgaren, um ein schonendes Garen von Fleisch zu erlauben, sodass dessen Fasern am Ende noch immer wunderbar-weich sind. Schließlich sind noch Spezialprogramme erreichbar, anhand derer man das Geschirr vorwärmen oder die Speisen nach dem Abschluss des Garens noch eine Weile warmhalten kann, ehe sie serviert werden sollen.

Welche Temperaturen das Modell verwirklichen kann, ist von dem aktuellen Garmodus abhängig. An sich lassen sich Temperaturen von 30 – 300 °C einprogrammieren, sodass man alle nur vorstellbaren Speisen in den HNG978QB1 stellen kann. Derweil ist auch ein Timer einstellbar – aus einer Spanne von 00:01 – 24:00 Stunden. Das ist immer dann dankbar, wenn man während des Backens, Garens & Grillens nicht vor dem Modell ausharren will. Noch wertvoller wird der Timer, wenn er mit der Endzeitvorwahl verbunden wird: Dann lässt sich schließlich präzise einprogrammieren, zu welcher Uhrzeit der HNG978QB1 das aktuelle Garprogramm abschließen soll – das Modell macht sich dann von allein ans Werk, sodass man das Essen zur einprogrammierten Uhrzeit servieren kann. Übrigens: Die Garparameter, also Temperatur & Timer, lassen sich auch noch während des Garvorgangs anpassen. Das Modell erschließt einem hier also alle Freiheiten.

Eine Spezialität stellen die vielen Automatikprogramme dar: Hier muss man nur einstellen, welche Speise man ins Modell stellen will und wie schwer diese ist. Danach passen sich Modus, Temperatur & Timer von allein an die Ansprüche dieser Speise an. Noch schneller & simpler kann man ein Modell wie den HNG978QB1 kaum verwenden. Gleich 262 solcher Automatikprogramme wurden ihm verliehen, sodass man bei einem Großteil aller Fleisch-, Fisch- & Gemüsespeisen ein passendes Automatikprogramm zur Hand haben wird.

Die Zahlen an den Einschubebenen sind nicht immer problemlos erkennbar, aber doch sehr wertvoll. Warum? Nun, die Hinweise des Modells und die in der Dokumentation enthaltenen Hinweise nennen ausschließlich diese Zahlen, um die passenden Einschubebenen zu bezeichnen.

Doch dies ist beileibe nicht die letzte Besonderheit, durch die der HNG978QB1 beeindrucken will: Das Modell kann vielmehr in verschiedenen Situationen Wasserdampf in den Garraum leiten, um so den Garprozess zu verbessern. Dies lässt sich nicht nur in den beiden Garprogrammen Regenerieren und Teig gehen lassen, sondern auch in bestimmten Automatikprogrammen sowie vier manuellen Garmodi (bspw. 4D Heißluft) verwirklichen. Dies kann das Modell von allein vornehmen – anhand des Perfect Steam Dampfsensors, der das Ausstoßvolumen und die -intervalle an die Ansprüche der Speise im Garraum anpassen kann. Will man den Ausstoß aber manuell veranlassen, so ist auch dies übers Touchpanel problemlos machbar. Das Wasser, welches das Modell derweil verwenden muss, holt es sich aus seinem Tank. Dieser Tank kann ein so enormes Volumen von 1.000 Millilitern vorweisen, dass man ihn während des Garens nur sehr selten mal mit neuem Wasser versehen muss.

Noch mehr verwundern wird den ein oder anderen aber sicherlich, dass hier auch ein Mikrowellenmodus vorhanden ist; dies ist schließlich bei kaum einem anderen Modell der Fall. Man kann den HNG978QB1 hier mit 90, 180, 360, 600 oder 800 W betreiben und einen Timer von 00:01 – 90:00 Minuten einprogrammieren. Auch den Mikrowellenmodus kann man mit einem anderen Modus koppeln und ihn im Kontext von Automatikprogrammen verwenden. Da sich Speisen anhand von Mikrowellen sehr schnell erhitzen lassen, stellt das Vorhandensein des Mikrowellenmodus einen enormen Vorteil dar.

Endlich ist da noch das Schnell­aufheizen, das sich mit drei Garmodi verwenden lässt, sodass der Garraum schneller heiß wird. Wann immer man in Eile ist und das Essen schnell servieren will, wird man das Schnellaufheizen sehr willkommen heißen – wie wirksam es ist, stellen wir im Weiteren auch noch dar (Details s. S. 65). Von vollkommen anderer Natur ist das Crisp Finish: Hier soll das Modell das Feuchtelevel innerhalb des Garraums vermindern, sodass die in ihm vorhandenen Speisen von außen knuspernd-kross werden – das erwies sich bei manchen Speisen wie bspw. Brot und Brötchen als wirklich dankbar.

Die Bedienung

Während viele andere Modelle ein Drehrad oder ein Drehradpaar vorweisen, um Temperatur, Timer & Co. einzuprogrammieren, ist der HNG978QB1 hier sehr viel moderner: Man kann im Kreis über den Touchscreen wischen, um all die Garparameter zu verstellen – er stellt sich also quasi wie ein virtuelles Drehrad dar.

Bei diesem enormen Spielraum, der vom HNG978QB1 erschlossen wird, ist es nur plausibel, dass man das Modell ein paar Male verwenden muss, um sich schließlich vollkommen sicher durch die verschiedenen Menüs zu manövrieren – einschließlich all seiner wertvollen Garprogramme. Weil aber auch die Menüs in allen Teilen verständlich sind, hält das Bedienerlebnis keine wirklich erheblichen Probleme bereit. Dies lässt sich bspw. schon während des Handhabens der Tür erkennen: So kann man die Tür dank des hier vorhandenen Mechanismus ohne wirkliche Mühe hoch & herab klappen – und auch, wenn man sich hier mal elanvoller ans Werk machen sollte, lassen sich keinerlei Schäden an der Tür verursachen (Soft Close & Soft Open). Bloß die Backbleche können sich manchmal – vor allem während des Einschubs – ein bisschen verhaken. Hier sind nochmals die Teleskopschienen hervorzuheben, verbessern sie das Bedienerlebnis des Modells doch in erheblichem Maße.

Bedienen kann man den HNG978QB1 über das vordere Touchpanel und den von vorne prima erreichbaren Touchscreen, der durch propere Maße von 162 × 70 Millimetern (B_max × H_{max d. Touchscreens}) prunken kann – seine Qualität ist makellos, sodass man ihn aus wirklich allen Winkeln ablesen kann, auch wenn die Sonne prall vor das Modell scheinen sollte: Er stellt Garparameter, Graphiken usw. so „crisp“ dar, dass sie sich auch aus mehr als einem Meter noch ohne Mühen erkennen lassen. Während des Backens, Garens & Grillens kann man hier die einprogrammierte Temperatur einsehen – vorab, während des Vorheizens, ist es vielmehr die aktuelle Temperatur innerhalb des Garraums. Auch die verbleibende Gardauer lässt sich problemlos ablesen. Wird das Gar-Thermometer verwendet, so wird man immer über die aktuelle Temperatur innerhalb der Speise unterrichtet, sodass man die Garparameter anpassen oder das Garprogramm, wenn die Temperatur passen sollte, ausschalten kann.

Doch nicht nur über den Touchscreen erhält man während des Backens, Garens & Grillens alle wesentliche „Updates“, sondern auch durch die moderne Technik, die Teil des Modells ist. So muss man sich bspw. während eines Garprogramms nicht immer wieder vors Modell stellen, um das Äußere der Speise zu kontrollieren – der Garraum ist mit einer Kamera versehen, die man über die App Home Connect erreichen und so in den Garraum hinein spähen kann. Dass sich die Speisen also bspw. auch von Couch, Sessel usw. aus einsehen lassen, stellt eine erhebliche Annehmlichkeit dar. Doch auch dies ist nicht immer vonnöten, da der HNG978QB1 in ein paar Garprogrammen von allein erkennen kann, wie braun die Speisen im Garraum schon sind – wenn sie schließlich so braun sind, wie man dies will, schaltet das Modell das Garprogramm aus. Der HNG978QB1 erwies sich darin als sehr verlässlich: Wir haben so bspw. immer wieder Backwaren, Pizzas usw. von exzellenter, einheitlich verteilter Bräune servieren können. Ähnliches lässt sich mit dem Backsensor erreichen, nur dass dieser eher mit Kuchen, Quiches usw. kompatibel ist. Auch dann schaltet das Modell das Garprogramm aus, wenn die Speise durch ist – nun, so soll es immerhin sein: Der Backsensor war leider nicht in allen Fällen verlässlich, sodass man sich die Speisen lieber auch persönlich ansehen sollte.

Wie braun die Speise im Garraum schließlich werden soll, kann man in einer wirklich eindrucksvollen Weise einstellen: Der Bildschirm des Modells stellt schließlich anhand eines Bildes da, wie die Speise am Ende des Garens voraussichtlich aussehen wird – und darin erwies sich das Modell als sehr verlässlich.

Das Touchpanel und den Touchscreen kann man problemlos bedienen – man muss das Modell schließlich nur berühren. Währenddessen ließen sich nur sehr vereinzelt mal Probleme verzeichnen: Während sich bspw. Garprogramme immer vollkommen problemlos auswählen ließen, braucht es bei der Einprogrammierung von Temperatur, Timer & Co. ein bisschen Finesse. Sehr willkommen war uns aber, dass alle hier vorhandenen Menüs von einem übersichtlichen, in sich verständlichen Stil sind – man kann sich in ihnen nur schwerlich verirren und bspw. auch aus der Masse an Automatikprogramms unmittelbar das passende auswählen.

Doch sind es nicht nur die einzelnen Garparameter, die in die Qualität des Garresultats einspielen – ebenso erheblich sind das passende Zubehör (Backblech, Grillrost usw.) und die Höhe des Einschubs in den Garraum. Damit man dies nicht per „Trial & Error“ ermitteln und verdorbene Speisen riskieren muss, kann das Modell schon vor dem Start eines Garprogramms alles Wesentliche darstellen; auch in der Dokumentation wird bspw. beschrieben, in welcher Weise man die verschiedenen Teile des Zubehörbündels verwenden sollte.

Wie viele andere Modelle aus der Welt der „Home Appliances“ kann man auch den HNG978QB1 ins „Smart Home“ einbinden. Dies lässt sich bspw. anhand der App Home Connect verwirklichen, über die man Garparameter einprogrammieren und während eines Garprogramms auch in den Garraum hinein schauen kann (Details s. S. 70). Überdies lässt sich das Modell per Sprachassistent (also bspw. per Amazon Alexa) ansprechen, was sich von uns auch problemlos verwirklichen ließ.

Die Qualität des hier vorhandenen Bildschirms ist rundum eindrucksvoll: So sind bspw. die vielen Graphiken sehr anschaulich und verbessern das Bedienerlebnis in erheblichem Maße. Darüber hinaus ist der Bildschirm aus wirklich allen Winkeln ablesbar – auch bei prall ins Haus scheinender Sonne.

Schön ist schließlich auch, dass man das Modell vollends sicher verwenden kann: So erreichen die von außen erreichbaren Teile (Tür, Bedienpanel, Bildschirm usw.) während des Backens, Garens & Grillens nur Temperaturen von 37,6 °C (t_{max d. Modells – außen}), sodass man sich hier nur schwerlich verbrennen kann. Darüber hinaus lässt sich das Modell auch vor Kindern sichern – so kann man nicht nur das Bedienpanel und den Bildschirm sperren, sondern vielmehr auch die Tür verschließen.

Die Reinigung

Dass die Reinigung des Garraums eine solchermaßen schnelle & simple Sache ist, ist vor allem den vielen Reinigungsprogrammen des Modells zu verdanken. Sollten die Wände des Garraums nur ein paar Sprenkel Öl, Marinade usw. abbekommen haben, so ist die Reinigungsunterstützung schon vollkommen ausreichend: Hier hüllt das Modell den Garraum 21 Minuten mit Wasserdampf ein, sodass sich solche Sprenkel anschließend problemlos auswischen lassen. Sollte der Garraum aber in erheblichem Maße verschandelt sein, so sollte man vielmehr die Pyrolyse verwenden. Vorab lässt sich wählen, ob man eine 2:15 Stunden oder eine 2:30 Stunden dauernde Pyrolyse anstoßen will. Währenddessen werden im Garraum Temperaturen von mehr als 480 °C erreicht, sodass auch sehr anspruchsvolle Flecken aus Saucen, Sirupen & Co. zu Asche verbrennen. Die Pyrolyse erwies sich als sehr viel wirksamer als die vieler anderer Modelle, die wir uns schon vornahmen – der Garraum ließ sich anschließend innerhalb von ein paar Momenten auswischen.

Schließlich ist auch noch ein Trocknungsprogramm vorhanden, welches das im Garraum vorhandene Wasser innerhalb von nur 10 Minuten verschwinden lassen soll. Dies ist bspw. nach dem Abschluss eines Garprogramms mit Dampf sinnvoll: So muss man das an den Wänden des Garraums verbliebene Wasser nicht von Hand abwischen. Da der Tank des Modells mit normalem Wasser aus dem Wasserhahn versehen wird, können sich nach einer Weile Kalkpartikel im System ansammeln. Will man sicherstellen, dass sich das Modell im Weiteren problemlos verwenden lässt, so muss man es regelmäßig entkalken. Glücklicherweise ist auch zu diesem Zweck ein passendes Reinigungsprogramm vorhanden, das sich innerhalb von 70 – 95 Minuten abschließen lässt.

Wie viel Dampf das Modell während eines Garprogramms ausstoßen soll, kann man in drei Leveln einstellen – und dies stellt nur eine von vielen verschiedenen Weisen dar, in denen man das Garverhalten des Modells an die Ansprüche der Speisen und auch an seine persönlichen Vorlieben anpassen kann.

Die Bedienungsanleitung

In wirklich allen Teilen vorbildlich ist die Dokumentation des Modells: Sie handelt schließlich alles, was man wissen muss (Garparameter, Garprogramme usw.), en detail und in einer vollkommen verständlichen Weise ab. Dank ihres übersichtlichen Stils kann man sich problemlos durch die vielen Seiten manövrieren und an die Stelle kommen, die einen aktuell interessiert. Auch die vielen ansehnlichen Graphiken erleichtern das Verständnis – und das, obwohl sie sich nur in Schwarz & Weiß halten. Schön sind auch die hier enthaltenen Tipps & Tricks rund ums Garen, denen man bspw. entnehmen kann, welche Speise man mit welchen Garparametern (Modus, Temperatur usw.) zubereiten sollte.

Der Stromverbrauch

Der Stromverbrauch des HNG978QB1 ist sehr viel maßvoller, als man es angesichts seiner gewaltigen „Power“ während des Backens, Garens & Grillens annehmen würde – eine Qualität, die man nicht bloß in Zeiten hoher Strompreise willkommen heißen wird. So maßen wir bspw. im Modus 4D Heißluft bei einer Temperaturprogrammierung von 175 °C einen Stromverbrauch von 921,2 W (P_{∅ d. Modells – 4D Heißluft}), im Modus Ober-/Unterhitze bei einer Temperaturprogrammierung von 230 °C einen solchen von 1.216,8 W (P_{∅ d. Modells – Ober-/Unterhitze}) und im Modus Großer Grill bei einer Temperaturprogrammierung von 230 °C schließlich einen solchen von 1.616,1 W (P_{∅ d. Modells – Großer Grill}). Bei einem aktuellen Strompreis von 0,309 € pro kWh sind 60 Minuten des Garens mit den beschriebenen Garparametern also mit Stromkosten von 0,29, 0,38 und 0,49 € verbunden. Will man das Modell aber noch sparsamer verwenden, so kann man dies anhand des Moduspaars Sanfte Ober-/Unterhitze & Sanfte Heißluft: Hier maßen wir bei Temperaturprogrammierungen von 175 °C nur einen Stromverbrauch von 856,4 W (P_{∅ d. Modells – Sanfte Ober-/Unterhitze}), sodass 60 Minuten des Garens Stromkosten von 0,27 € verursachen – und das, ohne dass die Speisen dadurch an Qualität einbüßen würden.

Man kann das Bedienerlebnis in vollkommen verschiedenen Weisen anpassen: So lässt sich in dem hier erkennbaren Menü bspw. einstellen, wie hell oder dunkel der Bildschirm scheinen soll, wie leise oder laut das akustische „Feedback“ des Modells sein soll und vieles mehr.

Wirklich emporschießen kann der Stromverbrauch aber durch das Verwenden der Pyrolyse: Während dieses Reinigungsprogramms wandern 1918,8 W (P_{∅ d. Modells – Pyrolyse}) ins Modell – dies sind in summa 4,8 kWh, was Stromkosten von 1,48 € verursacht. So sinnvoll die Pyrolyse in vielen Situationen auch ist – wer das Modell in einer sparsamen Weise betreiben will, der sollte sie nur ein paar Male pro Jahr anstoßen.

Der Schallausstoß

Wie bei vielen anderen Modellen hält sich der Schallausstoß, den man während des Garens wahrnehmen kann, auch bei dem HNG978QB1 in Grenzen. Die Spitze des Schallausstoßes maßen wir bspw. im Modus Großer Grill: Die hier vom Modell her schallenden 42,9 dB (L_{P max d. Modells aus d: 1 Meter}) sind aber alles andere als laut – das Geräusch ließ sich außerhalb desselben Raums schon nicht mehr hören. Schön ist darüber hinaus, dass der Ventilator an der Rückwand des Garraums sehr leise ist, sodass sich auch im Modus 4D Heißluft nur ein Schallausstoß von 40,3 dB (L_{P max d. Modells aus d: 1 Meter}) wahrnehmen ließ. Durch das Verwenden von Schnellaufheizen kann sich der Schallausstoß in minimalem Maße erhöhen: So sind es im Modus Ober-/Unterhitze bspw. 39,8 dB anstelle von 36,6 dB (je L_{P max d. Modells aus d: 1 Meter, + 8,7 %}). Doch auch dann erwies sich das Modell noch immer als sehr leise – man kann also bspw. in der wochenendlichen Frühe problemlos TK-Backwaren in den HNG978QB1 schieben, ohne dadurch die noch ruhende Familie im Haus zu wecken.

Die Garleistung

Das Modell lässt sich auch als Wecker verwenden, ohne dass dieser Wecker nun bspw. mit einem Garprogramm verbunden werden muss. Am Ende der vorab einprogrammierbaren Zeitspanne wird ein 52,6 dB lauter Alarm hörbar. Man kann sich aber auch parallel per App alarmieren lassen.

Will man den Garraum vorheizen, so kann man nach der Wahl der Temperatur eine Weile ausharren oder – vor allem wenn man in Eile ist – anstelle dessen das Schnellaufheizen wählen. Diese Option macht ihrem Namen alle Ehre und lässt den Garraum sehr viel schneller heiß werden: So braucht es im Modus Ober-/Unterhitze regelmäßig 9:52 Minuten (T_{∅ d. Vorheizens – 20 – 200 °C}), um eine Temperatur von 200 °C zu erreichen. Mit Schnellaufheizen aber sind es nurmehr 6:57 Minuten (T_{∅ d. Vorheizens – 20 – 200 °C}, -29,6 %). Ähnlich sieht es bei 4D Heißluft aus: Hier muss man normalerweise 9:10 Minuten (T_{∅ d. Vorheizens – 20 – 175 °C}) warten, ehe im Garraum Temperaturen von 175 °C vorherrschen. Mit Schnellaufheizen aber sind es bloß 4:07 Minuten (T_{∅ d. Vorheizens – 20 – 175 °C}, -55,1 %). Das Schnellaufheizen erwies sich also als sehr wirksam.

Eine der vornehmsten Stärken des Modells stellen die einheitlichen Temperaturlevel im Garraum dar. So stellt bspw. der Modus Ober-/Unterhitze sicher, dass die Temperaturen innerhalb einer Ebene an beinahe allen Stellen übereinstimmen – sie wichen während verschiedener Garprogramme um maximal ± 4,5 °C voneinander ab, was keinerlei Qualitätseinbußen beim Garen bedeutet. Wunderbar ist außerdem, dass das Modell die vorab einprogrammierten Temperaturen nicht nur verlässlich erreicht, sondern sie während des Garprogramms auch stabil halten kann: So maßen wir bspw. im Modus Ober-/Unterhitze mit einer Temperaturprogrammierung von 200 °C ein sehr maßvolles Schwanken von ± 1,2 °C; in anderen Modi verhält es sich ähnlich (so bspw. im Modus 4D Heißluft mit einer Temperaturprogrammierung von 175 °C: ± 1,6 °C). Das ist Ausdruck einer exzellenten Technik, an die sehr viele andere Modelle nicht heranreichen können.

Uneinheitlicher werden die Temperaturlevel allein im Modus Grill, große Fläche, wo die Temperaturen einzelner Teile des Grillrosts um ± 7,1 °C von denen anderer Teile abweichen können. Doch auch dies lässt sich – alles in allem – noch als stabile Temperatur verstehen, sodass Speisen während eines Garprogramms regelmäßig in demselben Maße anbräunen, einerlei wie man sie im Garraum verteilt. Wirklich eindrucksvoll schließlich ist der Modus 4D Heißluft: Durch diesen lassen sich einheitliche Temperaturen nicht nur innerhalb einer Ebene, sondern vielmehr über mehrere Ebenen erreichen: Hier wichen die Temperaturen um nur ± 3,7 °C voneinander ab, sodass es unerheblich ist, wie man die Speisen über die verschiedenen Ebenen verteilt – sie werden schließlich überall in demselben Maße erhitzt.

Um den Tank herauszunehmen, muss man vorab die Blende oberhalb des Bedienpanels lösen, was sich übers Touchpanel verwirklichen lässt. Dies nahmen wir als ein bisschen umständlich war, stellt aber, da man den Tank nur bisweilen mit Wasser versehen muss, bloß eine kleine Unannehmlichkeit dar.

All dies verheißt Garresultate von exzellenter Qualität, da die Wärme innerhalb des Garraums die in ihm vorhandenen Speisen von allen Winkeln aus erreichen kann – in der Praxis aber spielen hier noch ein paar andere Aspekte ein, sodass man die Qualität des Modells in puncto Backen, Garen, Grillen & Co. letzten Endes nur anhand verschiedener Garresultate beurteilen kann. Welche Speisen wir in dem HNG978QB1 zubereitet haben, welche Garparameter wir einprogrammierten und welche Qualität die verschiedenen Speisen schließlich erzielten, stellen wir im Weiteren dar.

Das kann das Modell!

Backwaren
Dass der Modus 4D Heißluft in Höhe aller Ebenen des Garraums vollkommen einheitliche Temperaturen verwirklichen kann, wird bspw. anhand von Backwaren ersichtlich: Die Backwaren, die wir über die verschiedenen Ebenen verteilten, ähnelten einander in Sachen Bräune schließlich so sehr, dass es keinen Unterschied macht, ob man sie nun über dem oberen, mittleren oder unteren Blech deponiert.

Rindersteak
Steaks muss man vorab über dem Herd „searen“, um ihnen einen properen Mantel aus Aromen zu verleihen, ehe sie anschließend bei einer Temperatur von 100 °C im Modus Sanftgaren in den Garraum können. Verwendet man dabei das Gar-Thermometer, so schaltet das Modell das Garprogramm bei Erreichen der einprogrammierten Temperatur aus. Wir haben so bspw. rundum makellose Steaks in „medium-rare“ servieren können.

Hähnchen
Auch das Garen von Hähnchen kann man dem Modell anhand eines passenden Automatikprogramms (scil. Hähnchen, ungefüllt) überlassen: So ließ sich bspw. ein 1.600 Gramm schweres Maishähnchen nach nur 53 Minuten servieren. Dank des Wasserdampfs, welcher sich hier regelmäßig im Garraum verteilt, dörren die Fasern des Fleisches auch nicht aus. Bloß äußerlich wären ein paar mehr Aromen schön.

Käsekuchen
Auch süße Köstlichkeiten wie bspw. Käsekuchen lassen sich spielend in dem Modell backen – wahlweise in dem Backsensorprogramm Kuchen in Formen oder manuell bei einer Temperaturprogrammierung von 160 °C und einem Timer von 75 Minuten. Der Kuchen wird so oder so zum Meisterwerk: Schließlich wird der Boden maßvoll-kross, während die Käsemasse „fluffig“, also locker-leicht bleibt.

Toast
Nicht allzu einheitlich arbeitet das Modell aber im Modus Grill, große Fläche: Die über dem Grillrost verteilten Toastscheiben lassen erkennen, dass die in den Garraum hinein wirkenden Temperaturen in manchen Teilen des Garraums höher als anderswo sind. Das aber erwies sich, wenn man nun bspw. Fleischspeisen oder Alternativen aus Erbsen-, Bohnen- oder Sojaeiweiß ins Modell stellt, nicht als Problem.

Gemüse
Für Gemüse, das sich im Vorhinein bspw. mit ein paar Millilitern Olivenöl, Salz und Rosmarin, Thymian & Co. veredeln lässt, erwies sich das Automatikprogramm Gemüse, frisch als prima. Man muss hier nur 11 Minuten einplanen, um in den Genuss von 750 Gramm äußer- & innerlich sehr ansprechendem Gemüse zu kommen. Das Schöne an alledem: Das Gemüse ist am Ende noch immer al dente.

Pommes
TK-Pommes lassen sich über dem mit Löchern versehenen Grillblech verteilen und anschließend im Modus Air Fry „frittieren“ – ohne auch nur einen Milliliter Öl zu verwenden. Dabei kann es sinnvoll sein, die Pommes zwischenzeitlich durchzumischen, um einheitliche Resultate zu erzielen. Dann erhalten die Pommes von allen Seiten ein sehr ansprechendes Goldbraun und werden knuspernd-kross.

TK-Pizza
Diese TK-Pizzen buken wir anhand des Sensors, der die Bräune von Speisen erkennen soll, und stellten vorab Bräunelevel von 1, 3, und 5 ein. Hier wird sehr schön erkennbar, wie verlässlich dieser Sensor in der Praxis ist: Während bei Bräunelevel 1 noch keinerlei Röstaromen zu sehen sind, ist die Oberseite der Pizza bei Bräunelevel 3 in Teilen schon ansehnlich-braun; bei Bräunelevel 5 schließlich sind überall Röstaromen auszumachen.

Der HN978GQB1B von Siemens im Test

Neben Bosch nimmt auch Siemens eine Pionierrolle im Markt der „Home Appliances“ ein. Beide Hersteller sind schon seit vielen Jahrzehnten Teil der BSH Group, die ihre Produkte in allen Teilen der Welt vertreibt. Daher wird es sicherlich auch niemanden verwundern, dass diese Unternehmen in manchen Aspekten des „Research & Development“ zusammenarbeiten und aus diesem Grund zuweilen auch sehr ähnliche Modelle im Sortiment haben. Genauso verhält es sich mit dem HN978GQB1B von Siemens, der dem HNG978QB1 von Bosch, den wir uns schon vor ein paar Wochen vornahmen, in vielerlei Hinsicht ähnelt. Wir haben nun erhoben, ob der HN978GQB1B von Siemens nicht bloß dem Anschein nach, sondern vielmehr auch in der Praxis ähnlich exzellente Qualitäten vorweisen kann wie der HNG978QB1 von Bosch. Daher sahen wir uns nunmehr auch dieses Modell in unserem Testlabor an.

Tatsächlich unterscheiden sich beide Modelle nur in zweierlei Aspekten voneinander: Einmal hinsichtlich des Funktions- & Zubehörbündels und einmal hinsichtlich des Bedienpanels & des Bildschirms. Das Zubehörbündel ist bei dem Modell von Siemens ein bisschen überschaubarer als bei dem Modell von Bosch. Das Grillblech mit Löchern, das man vor allem beim Frittieren im Stile eines „Air Fryers“ verwendet, ist hier nicht vorhanden. Auch der hierzu passende Modus Air Fry ist nicht wählbar, sodass man das Modell von Siemens nicht anstelle eines „Air Fryers“ verwenden kann. Bei der wirklich eindrucksvollen Modusspanne, die hier noch vorhanden ist, kann man das Fehlen dieser Funktion aber problemlos verschmerzen.

Bedienpanel & Bildschirm haben bei dem Modell von Siemens eine andere Gestalt als bei dem von Bosch. Das Bedienerlebnis aber ist bei beiden Modellen sehr bequem, was auch der sehr hohen Qualität des Bildschirms zu verdanken ist. Auch bei dem Modell von Siemens kann man alles Wesentliche in einer schnellen und simplen, weil vollkommen intuitiven Weise bedienen – die Menüstrukturen sind so übersichtlich, dass man nach ein paar Malen weiß, wie sich bspw. welcher Modus erreichen lässt, wie man Temperaturen & Co. anpassen kann uvm. Welches Bedienpanel- & Bildschirmpaar nun besser ist, kann man nur schwer pauschalieren: Schließlich war den einen Testerinnen & Testern der Stil von Bosch lieber, den anderen Testerinnen & Testern der Stil von Siemens.

Während bei dem Modell von Bosch immer nur ein einzelnes Element im Primärmenü zu sehen ist, sind es bei dem von Siemens derer mehrere, sodass man das passende Element eventuell ein paar Momente schneller erreichen kann als bei dem Modell von Bosch.

Auch dem Menü, in dem sich die einzelnen Parameter (wie bspw. Temperatur, Timer usw.) einspeichern lassen, wurde bei dem Siemens HN978GQB1B ein vollkommen anderer Stil verliehen. So ist hier bspw. kein virtuelles Drehrad vorhanden, über welches sich bei dem Modell von Bosch verschiedene Werte einstellen ließen.

Wer aktuell also nach einem in allen Aspekten exzellenten Backofen mit vielen „Features“ und wertvollen Extras suchen sollte, der kann sich anstelle des Modells von Bosch auch problemlos den Siemens HN978GQB1B ins Haus holen: Bloß den Modus Air Fry wird der ein oder andere vielleicht vermissen, während das Bedienerlebnis anders, aber – alles in allem – ebenso eindrucksvoll ist. In unserem Test erzielt dieses Modell daher immer noch süperbe 95,3 %, sodass ihm das Testurteil „sehr gut“ verliehen wird.

Technische Daten

* Das Modell war zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht erhältlich.
** Der Preis-Leistungsindex wurde anhand des UVP ermittelt.

Wie haben wir geprüft?