BSE798280M von AEG im Test
Für großartig gedämpfte Speisen
24. September 2020
Wohl in keinem anderen Bereich des Haushalts kommt es in solchermaßen kurzen Abständen zu Neuheiten wie beim Küchenequipment. Die Hersteller konkurrieren kontinuierlich um die Gunst der Kunden und versuchen, deren Interesse mit immer wieder neuen, immerhin vermeintlich innovativen Produkten zu wecken. Um dies aber auch wirklich zu erreichen, müssen die Neuheiten so mancherlei leisten: Sie sollten natürlich immer „sehr gute“ Arbeit verrichten, spielerisch-leicht zu bedienen sein und sich am besten auch noch ins Smart Home einbinden lassen. Ein vollkommen neues Produkt, das all diese Ansprüche in vollem Maße bedienen soll, haben wir in den letzten vier Wochen geprüft: Den aktuellen Multidampfgarer BSE798280M der Traditionsmarke AEG. In diesem Testbericht lesen Sie, womit dieses Modell bezirzen und Kunden anwerben möchte.
AEG BSE798280M
Wenn man sich allein am Äußeren orientiert, wirkt AEGs neuer BSE798280M wie ein konventionell-klassischer, wenn auch sehr viel moderner aussehender Backofen. Tatsächlich lässt sich mit ihm auch all dasjenige zubereiten, was man in einem solchen herstellen kann – Fleisch- und Fischwaren, Alternativen aus Seitan, Soja und Co., Gemüse und allerlei lieblich-süße und auch pikante Backwaren. Dass es sich bei dem Modell aber nicht um ein bloßes Backrohr, sondern vielmehr um einen versatilen Multidampfgarer handelt, erkennt man erst bei näherem Hinsehen: Das Modell ist nämlich imstande, seinen Modellinnenraum mit Dampf anzureichern (Steamify®). Dadurch, so verspricht es immerhin AEG, erhalten die zubereiteten Speisen eine erlesene Qualität; sie dörren innerlich nicht aus, werden von außen aber dennoch appetitlich-rösch. Aber auch viele andere Schmankerl sind vorhanden:
Der Temperatursensor ist ein wirklich wertvolles Element des Modells: Mit ihm kann man Fleisch und Fisch immer exakt so zubereiten, wie man es sich wünscht. Die aktuelle Temperatur des Fleisch-/Fischstücks lässt sich vom Bildschirm ablesen.
Ein spezielles, zum Zubehör zählendes Set verhindert, dass Speisen während des Dämpfens verwässern, ein Temperatursensor stellt sicher, dass Fleisch und Fisch exakt diejenige Temperatur erreichen, die man sich wünscht, um sie „rare“, „medium-rare“, „medium“, „medium-well“ oder endlich „well-done“ werden zu lassen, und dank des cleveren Kochassistenten muss man nur das zuzubereitende Lebensmittel auswählen, während das Modell anschließend alle Garparameter vollautomatisch ans jeweilige Lebensmittel anpasst:
Wer keine versierte Köchin/kein versierter Koch ist, kann einen immensen Mehrwert aus dem Kochassistenten des Modells ziehen: Er stellt nach An- und Auswahl einer Speise alle wesentlichen Garparameter vollautomatisch ein.
Auch diejenigen Anwender, die in puncto Backen und/oder Kochen nicht voll versiert sind, sollen dadurch süperbe Speisen herstellen können. Dank dieser und vieler weiterer Merkmale soll der BSE798280M ein Allrounder erster Güte sein, mit dem sich Gerichte von rundum-exzellenter Qualität ohne wirkliche Mühe zubereiten lassen – ob er diese Versprechen aber auch wirklich einlösen kann? Wir können‘s dank unseres vier Wochen dauernden Test nach mehr als 100 absolvierten Garprogrammen beurteilen! Alles Wesentliche lesen Sie hier.
Die wesentlichen Merkmale
- Garraumvolumen: 70 l
- Temperaturbereich: 30–230 °C
- Ofenfunktionen: Auftauen, Dörren, Einkochen, Feuchte Umluft, Grill, Heißluft, Heißluftgrillen, Joghurt-Funktion, Niedertemperaturgaren, Ober-/Unterhitze, Pizzastufe, Tellerwärmen, Tiefkühlgerichte, Überbacken / Gratinieren, Unterhitze, Warmhalten
- Lieferumfang: 2 Backbleche, Dampfgarset, Grillrost, Kerntemperatursensor, Teststreifen Wasserhärte
Das Wesentliche
Für wen ist der Multidampfgarer geeignet?
Für all diejenigen, die ihre Mahlzeiten regelmäßig selbst zubereiten und hier am liebsten mit Frischwaren arbeiten. Durch sein üppiges Funktionsspektrum macht es das Modell außerordentlich leicht, vollkommen verschiedene Speisen herzustellen, sodass wirklich alle Geschmäcker bedient werden können.
Was ist an dem Modell hervorzuheben?
Das wesentliche Merkmal dieses Modells ist es sicherlich, dass es massenweise Wasserdampf in seinen Innenraum leiten kann. Die mit dem Wasserdampf zubereiteten Speisen erreichen dadurch eine ansprechende Qualität, was – immerhin bei manchen Lebensmitteln – vollkommen neue Geschmackserlebnisse verspricht.
Was ist an dem Modell weiterhin interessant?
Wer die einzelnen Parameter nicht selbst einstellen möchte, kann über die intuitiv strukturierten Menüs des Modells aus 140 verschiedenen Speisen diejenige auswählen, die man im jeweiligen Moment zubereiten will; alle Parameter werden vollautomatisch angepasst.
Multidampfgarer – Technik im Detail
Der BSE798280M kommt mit einem Innenraumvolumen von eindrucksvollen 70 l daher und macht es einem dadurch sehr leicht, auch den Maßen nach üppigere Speisen (bspw. Poularden) in einem Mal zuzubereiten, ohne dass sie währenddessen an die Wände des Modellinnenraums anstoßen würden. Obendrein sind 5 Einschubhöhen vorhanden, die der leichteren Erkennbarkeit halber mit leicht ablesbaren Zahlzeichen A versehen sind. Hier lassen sich sowohl (Back-)Bleche als auch (Grill-)Roste einschieben; von Werk aus sind schon zwei verschiedene, sich nur in ihrer Höhe unterscheide nde Bleche (H1max: 25 mm, H2max: 45 mm) B sowie ein Rost C vorhanden. An der Ober- und der Unterseite des Garraums sind mehrere Heizelemente D installiert worden, von denen aber nur die oberen sichtbar sind. Mit ihnen wird der Modellinnenraum erhitzt, wobei der maximal erreichbare Temperaturwert und auch das Tempo des Temperaturanstiegs in erheblichem Maße davon abhängig ist, ob während des Garvorgangs nur das untere Element aktiv ist (im Modus: Unterhitze) oder beide Elemente vielmehr parallel heizen (im Modus: Ober-/Unterhitze). Hinzu kommt noch ein Gebläse E an der Rückwand des Garraums, das der Konvektion im Modellinneren dient. Durch das Zusammenspiel aller hier angesprochenen Elemente kann das Modell ein ideal zur jeweiligen Speise passendes Temperaturniveau erreichen.
Das Herzstück des Multidampfgarers ist aber der an seiner Vorderseite positionierte Wassertank (Vmax: 950 ml) F. Das in ihm enthaltene Wasser wird in einer Handvoll verschiedener Garprogramme verdampft, um den Dampf sodann ins Modellinnere weiter leiten zu können; dass die Speisen in diesen Garprogrammen eingedämpft werden, macht ihre innere Struktur in vielen Fällen sehr viel ansprechender: Weder Fleisch noch Fisch dörren von innen aus; sie bleiben vielmehr wundervoll-weich. Ein weiteres Schmankerl ist der schon von Werk aus vorhandene Temperatursensor G, der sich ins Zentrum von Fleisch- und Fischwaren stechen lässt, um deren aktuelle Temperatur zu messen. Gerade dann, wenn man ein bestimmtes Garlevel (i. e. „rare“, „medium-rare“, „medium“, „medium-well“ oder „well-done“) erreichen möchte, ist das Wissen um diese Temperatur sehr wertvoll. Damit das Modell den Temperaturwert in °C aber auch nach außen hin darstellen kann, muss der Sensor vorher mit dem Modell verbunden werden: Hierzu ist ein spezieller, leicht erreichbarer Anschluss vorhanden.
Der Modellinnenraum wird von zwei hellen, „warmes“ Licht ausstrahlenden Lampen beleuchtet – eine von ihnen ist an der Oberseite installiert worden und leuchtet herab (s. Bild).
Im Modellinnenraum sind außerdem noch zwei Leuchtelemente H zu sehen, die den Raum von oben bzw. von links mit Licht ausleuchten, sodass man den Zustand der Lebensmittel auch während des Garvorgangs kontrollieren kann.
Bedient wird das Modell über einen verlässlich ansprechenden Touchscreen I an der Vorderseite sowie über die hierneben verbauten Touchelemente J. Mit ihnen lässt sich unter anderem das Garprogramm einstellen, die während des Garvorgangs zu erreichende Temperatur einprogrammieren und eine Vielzahl weiterer Funktionen an-/auswählen (Näheres s. u., S. 62).
Das Modell ist schließlich „smart“ und kann über die My AEG Kitchen-App (ab Android 7.0 bzw. iOS 11.0) mit Smartphones und/oder Tablets gekoppelt werden, um seine Funktionen auch von einem anderen Ort aus – außer- oder innerhalb des Haushalts – ansteuern zu können.
Der Test im Überblick
Der BSE798280M weiß schon äußerlich durch seine modern-simple Farb- und Formwahl zu reizen; darin aber erschöpft sich der Wert des Modells beileibe nicht. „Sehr gut“ ist zunächst das Funktionsarsenal des Modells, was sich schon anhand des von Werk aus enthaltenen Zubehörs erkennen lässt: Es sind zwei verschiedene (Back-)Bleche und ein (Grill-)Rost vorhanden; wirklich wertvoll ist auch der Temperatursensor, der das Garen exakt bis zur vorab geplanten Temperatur erlaubt. Darüber hinaus bietet der Multidampfgarer eine eindrucksvolle Masse an Garprogrammen, mit denen auch diejenigen Anwender, die nicht allzu viel zu kochen pflegen, alle nur vorstellbaren Speisen zubereiten können: Das Modell stellt nämlich alle wesentlichen Parameter von sich aus so ein, dass die jeweilige Speise ansprechend gelingt. Neben 16 Ofenprogrammen sind vor allem die neun Dampfprogramme hervorzuheben, bei denen der Garraum mit Wasserdampf gefüllt wird, um besondere Back- und Garergebnisse zu erhalten. Von großem Wert ist nicht zuletzt der Kochassistent, mit dem sich für 140 Speisen die passenden Einstellungen mühelos vornehmen lassen.
Trotz des wirklich immensen Funktionsspektrums gestaltet sich die Bedienung des Modells größtenteils leichtgängig. Dies beginnt beim „Handling“ der Tür sowie beim Herausnehmen der Bleche bzw. Roste und endet bei der Interaktion mit den Touchelementen und der Einprogrammierung spezieller Funktionen. Schließlich kann das Modell spielerisch-leicht gereinigt und gepflegt werden, da hier schon von Werk aus mehrere Spezialreinigungsprogramme gegeben sind. Die Bedienungsanleitung handelt alle wesentlichen Themen rund ums Modell ab, auch wenn sie an manchen Stellen detaillierter ausfallen könnte. Auch ist das Modell vollkommen sicher zu handhaben, da sich sowohl die Tür als auch deren Handteil – also diejenigen Stellen, die man normalerweise zu berühren pflegt – auch bei langwierigen Garprogrammen nur sehr maßvoll erhitzen (tmax 54,3 °C). Letzten Endes muss sich das Modell auch in puncto Stromverbrauch und Schallpegel nicht verstecken: Wir maßen hier wie da vollkommen annehmbare Werte (PØ: 0,96 kWh und Lp Ø: 42,6 dB(A), jeweils im Ober-/Unterhitze-Modus).
Doch auch bei der Leistung in praxi ließen sich während des Tests keine wirklichen Schwächen ausmachen: So heizt das Modell außerordentlich schnell vor (tØ bis 200 °C: 10:43 min im Modus Ober-/Unterhitze), sodass man Speisen rasch bei der vorab einprogrammierten Temperatur zubereiten kann. Noch einmal schneller ist es mit der Schnellheizen-Funktion (tØ bis 200 °C: 4:58 min, also –53,7 %); leider ist diese Funktion nicht mit allen Garprogrammen kompatibel. Während des Garvorgangs ist die Temperatur im Garraum – alles in allem – gleichmäßig verteilt: Mit dem Grill– und auch mit dem Ober-/Unterhitze-Modus sind die Temperaturen an verschiedenen Messstellen in Höhe ein und derselben Ebene – kleinere Sprünge von ±2,2 °C außer Acht lassend – immer nah beieinander. Mit dem Heißluft-Modus kann an allen Stellen des Garraums, also in Höhe aller Ebenen, ein größtenteils gleichmäßiges Temperaturniveau erreicht werden (±4,4 °C).
Alle mit dem BSE798280M zubereiteten Speisen wurden „gut“ bis „sehr gut“: Das haben unsere Tester in vielen, mehrmals blind wiederholten Sinnesprüfungen ermittelt. Einerlei ob Fleisch, Fisch, Alternativen aus Seitan oder Soja und/oder Gemüse: Für jede Speise kann man die wesentlichen Garparameter minutiös einprogrammieren. Für Fleisch und Fisch hat sich der Temperatursensor als wertvoll erwiesen: T-Bone-, Rib-Eye- und Filetsteaks ließen sich während des Tests ein jedes Mal „medium-rare“ zubereiten; der Temperatursensor ermittelt die im Fleischinneren herrschende Temperatur vollkommen präzise. Auch viele der mit Wasserdampf arbeitenden Garprogramme waren süperb: Gemüse wurde in ihnen immer wunderbar al dente, Weißbrot wurde von außen knusprig-kross, während die Krume herrlich-locker blieb.
Also: AEGs Multidampfgarer BSE798280M hat sich in der Mehrheit aller Testdisziplinen durchzusetzen vermocht und ließ während des Tests aus Sicht unserer Tester keine wirklichen Schwächen erkennen. Er erreicht im Test 94,2 % und wird daher vom ETM TESTMAGAZIN mit dem Testurteil „sehr gut“ ausgezeichnet.
Kurzbewertung
- Ausstattung:
- 5,0 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Leistung:
- 4,5 von 5,0
- Betrieb:
- 4,5 von 5,0
- Sicherheit:
- 4,5 von 5,0
Pro
- eindrückliche Auswahl an Garprogrammen (25)
- Kochassistent (140 Speisen)
- „sehr gute“ Bedienung
- „gute“ bis „sehr gute“ Garleistung
Contra
- Teleskopschienen nur optional erwerbbar (zu 69,00–249,00 €, modellabhängig)
Das Äußere
Dem Äußeren nach wirkt die vorherrschend edelstählerne Front minimalistisch-modern und hebt sich nicht in allzu erheblichem Maße ab: So passt das Modell in alle Wohnraumstile.
Der Außenkörper des Multidampfgarers BSE798280M misst 59,4 × 59,5 × 56,7 cm (Hmax × Bmax × Tmax) und passt dadurch problemlos in Schränke mit Standardmaßen (Bmax: ~60,0 cm), sodass das Modell in den meisten Haushalten, unabhängig von ihrer Größe, verräumt werden kann. Die Vorderseite wird größtenteils von einer mit Maßen von 59,0 × 47,0 cm (Bmax × Hmax) wirklich imposanten Tür vereinnahmt, die zu weiten Teilen aus massivem Glas besteht; oberhalb hiervon ist noch eine metallisch-schwarze Fläche zu sehen, an der u. a. verschiedene Bedienelemente installiert sind. Alles in allem bietet die Front also einen eher zurückhaltenden Anblick; das Modell passt angesichts der simplen Farb- und Formgestaltung in Küchen verschiedener Stile. Sehr schön ist außerdem, dass Handabdrücke und auch so manch andere Flecken (Ölspritzer usw.) am Äußeren nur schwerlich erkennbar sind und sich außerdem schnell abwischen lassen; während des Tests war hier in den meisten Situationen schon ein weiches Tuch ausreichend.
Oberhalb der Tür ist die Schnittstelle zwischen Anwender und Modell zu sehen: Der 9,5 × 3,5 cm (Bmax × Hmax) messende Touchscreen. Dieser ist von exzellenter Qualität und stellt alle Zeichen (i. e. Buchstaben und Zahlen) sowie Symbole kontrastreich dar; im Menü lässt sich außerdem einstellen, wie hell der Touchscreen leuchten soll (5 Level).
Das Touchpanel ist von exquisiter Qualität: Alle Touchelemente sprechen schnell und verlässlich an; so, wie man es auch von modernen Smartphones/Tablets her kennt.
Der Touchscreen sprach während des Tests nach verschiedenen Gesten (i. e. Anrühren und Hin- und Herwischen) innerhalb von ≤0,5 Sekunden an, sodass die Bedienung in allen Situationen leichtgängig ist. Um den Touchscreen herum sind noch eine Handvoll weiterer, ebenso verlässlich ansprechender Tasten vorhanden. Die Masse an Touchelementen lässt schon erahnen, dass der BSE798280M eine erkleckliche Fülle von individuell einstellbaren Parametern und Funktionen (s. u., S. 62) bereithält und dementsprechend komplex sind immerhin an manchen Stellen auch die Strukturen der über den Touchscreen einsehbaren Menüs; diese Komplexität wird vor allem bei demjenigen Teil der Menüs sichtbar, der sich dem Kochassistenten mit seinen 140 vorprogrammierten Speisen widmet. Trotz der verschachtelten Menüs ist es aber kein Problem, sich innerhalb der Menüstrukturen zu orientieren, da die Ober-/Untermenüs systematisch und die verwendeten Menünamen selbsterklärend sind. Die Tester sahen sich nach ein paar Malen problemlos dazu imstande, sich schnell zum jeweiligen Menüpunkt zu manövrieren, Parameter (i. e. Modus, Temperatur, Zeit usw.) individuell anzupassen et cetera.
Sehr schön: Mit der innovativen Favoriten-Funktion des Modells lassen sich individuelle Garparameter einspeichern und anschließend mit nur einem Tastendruck wieder einstellen.
Wirklich praktisch ist in diesem Kontext die Favoriten-Funktion: Hat man eine Funktion und eine während des Garens zu verwirklichende Temperatur einprogrammiert, kann man diese Parameter abspeichern und anschließend in Sekundenschnelle, nämlich mit nur einem Tastendruck, wieder einstellen; das spart in erheblichem Maße Zeit. Wenn man also einmal diejenigen Parameter ermittelt hat, mit denen sich eine bestimmte Speise ideal zubereiten lässt, bildet die Favoriten-Funktion einen wahren Mehrwert: Gerade dann, wenn man die jeweilige Speise regelmäßig kocht. Um eine einmal einprogrammierte Funktion nicht durch versehentliches Anrühren des Touchscreens abzubrechen, kann man eine Tastensperre einschalten. Schön ist schließlich, das Modell über die My AEG Kitchen-App bedienen zu können (s. u., S. 76).
Der Modellinnenraum ist mit stolzen 70 l Volumen üppig bemessen (MaxiKlasse™), sodass dermaßen viele Lebensmittel in einem Mal verarbeitet werden können, dass auch größere Personengruppen, bspw. innerhalb des Familien- und/oder Freundeskreises, bewirtet werden können. Die Innenwände bestehen aus dunkler Longclean-Emaille.
Die Einschubebenen sind mit Zahlen (s. Bild, 1 bis 5) versehen. Dieser Tatsache bedient sich auch AEG in der Dokumentation des Modells und stellt so in leicht verständlicher Art und Weise dar, in Höhe welcher Einschubebene man welche Lebensmittel zubereiten sollte.
Es sind 5 Einschubebenen vorhanden, die praktischerweise mit leicht ablesbaren Zahlzeichen (i. e. 1, 2, 3 usw.) versehen sind; da AEG in der Dokumentation des Modells herausstellt, welche Einschubebene sich bei welcher Speise zu verwenden empfiehlt, ist der Zahlencode sehr wertvoll. Der Abstand der einzelnen Einschubebenen zueinander ist mit ~5,8 cm ordentlich.
Die Tester monierten vor allem das Fehlen von Teleskopschienen. Trotzdem ließen sich während des Tests auch vollbeladene Bleche (im Bild: mit einem Fladenbrot) sicher hervorziehen und herausnehmen.>
Leider sind hier keine Teleskopschienen vorhanden, die das Einschieben und Herausnehmen der (Back-)Bleche erleichtern würden; dennoch stellt es kein wirkliches Problem dar, auch ein voll beladenes (Back-)Blech aus dem noch heißen Modellinnenraum zu heben. Wer lieber mit Teleskopschienen arbeiten möchte, kann diese außerdem separat erwerben, bspw. in AEGs Onlineshop (FlexiRunners™, je nach Modell 69,00–249,00 €). Der Modellinnenraum enthält außerdem zwei Leuchtelemente, die ihn von oben und von links ausleuchten.
Das „warme“ Licht verzerrt die natürlichen Farben der im Modellinnenraum enthaltenen Lebensmittel leicht; die Lichtintensität ist aber vollkommen ausreichend, um alle Ecken des Modellinneren auszuleuchten.
Im Test hat sich erwiesen, dass das Modellinnere durch die versetze Position des Leuchtmittelpaars auch dann noch ausreichend hell ist, wenn mehrere (Back-)Bleche verwendet werden; sie schirmen das Licht nicht voll ab. Das Licht schaltet sich vollautomatisch bei den meisten Garprogrammen ein. Außerdem erkennt ein Schalter, wenn die Tür nicht (mehr) verschlossen ist, und schaltet auch dann die Leuchtelemente ein; man kann das Licht aber durch bloßes Anrühren eines Touchelements jederzeit, außer- und innerhalb eines Garvorgangs, an- oder ausschalten.
Das vollmassive und dank seiner halbrunden Oberseite auch der Hand schmeichelnde Handteil der Tür wird während des Betriebs nur leicht warm (tmax: 31,5 °C); man kann sich an ihm also nicht verbrennen.
Die Tür des Modells ist, wiewohl massiv, sehr leicht zu handhaben; hier ist auch kein erheblicher Widerstand seitens des Schließmechanismus zu überwinden, sodass schon ein maßvoller Ruck ausreicht, um sie nach vorne hin abzuklappen (max: 90°). Die Tür schließt sich bis zu einem Winkel von 15° von selbst: Gemächlich zieht sie sich wieder zu, um Schäden am Modellkörper zu vermeiden (SoftClosing). Das Glas der Tür macht es sehr leicht, während des Garvorgangs den aktuellen Stand der im Modellinnenraum stehenden Speisen zu kontrollieren. Dieses Glas zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass es sich während des Garens nicht so weit erhitzt, dass man sich an ihm verbrennen könnte (SafeToTouch Plus): Wir konnten nach 60 Minuten im Ober-/Unterhitze-Modus (t: 230 °C) maximale Temperaturen in Höhe von 54,3 °C messen; wenn man die Hand also nicht über eine erhebliche Zeitspanne am Glas lässt, kann man sich hier wirklich nicht verbrennen. Die Temperatur des Handteils, das man natürlich regelmäßiger zu berühren pflegt, maß zu diesem Zeitpunkt nur 31,5 °C. Das Modell ist also so sicher konstruiert, dass man sich keine Gedanken um ein zu heiß werdendes Äußeres machen muss. Darüber hinaus ist auch noch eine Kindersicherung vorhanden: Wann immer sie aktiv ist, muss man vor jedem Start des Modells aus dem Standby eine Sequenz aus 3 Buchstaben einpflegen. So wird wirksam verhindert, dass eventuell im Haushalt wohnende, neugierig spielende Kinder versehentlich ein Garprogramm anschalten.
Das Wasserreservoir des Modells stellt einen ausladenden schwarzen Quader dar, der sich sehr leicht handhaben lässt: Mit einem Maximalvolumen von 0,95 l hält das Wasser normalerweise auch eine Weile, ehe es voll ausgeschöpft ist.
Der Wassertank misst 37,5 × 7,0 × 6,5 cm (Lmax × Bmax × Hmax) und hat ein ordentliches Maximalvolumen von 950 ml. Der Vorteil: Mit einem solchen Wasservolumen muss man den Tank auch dann, wenn man regelmäßig mit Wasserdampf arbeitet, nicht andauernd mit zum Wasserhahn nehmen: Ein volles Dampfprogramm verbraucht schließlich nur circa 10 bis 250 ml Wasser aus dem Tank, abhängig auch von der Zeitdauer des jeweiligen Dampfprogramms. Falls der Tank nun aber doch einmal leer sein sollte, stellt der Touchscreen einen ausdrücklichen Hinweis dar, sodass man ohne Wasser auch nicht versehentlich ein Dampfprogramm starten kann. Da der Tank zwei Handteile bietet, ist es ausgesprochen leicht, ihn aus dem Modell heraus zu nehmen, hin zum Wasserhahn zu hieven und ihn anschließend wieder einzusetzen. Hier empfiehlt sich aber ein Mindestmaß an Vorsicht, um zu verhindern, dass während des Wiedereinsetzens ein paar Milliliter Wasser daneben tropfen.
Dieses von Werk aus enthaltene Set empfiehlt sich immer dann zu verwenden, wenn man Speisen dämpft: Die Löcher am Boden der edelstählernen Wanne (s. Bild, links) verhindern nämlich, dass die zu dämpfenden Speisen im Kondenswasser „schwimmen“.
Das Modell bietet so mancherlei Zubehör: So sind zwei (Back-)Bleche mit verschiedenen Randhöhen (H1max: 2,5 bzw. H2max: 4,5 cm) vorhanden; auch ein (Grill-)Rost ist mit dabei.
Gerade Gemüse sollte nur in dem speziellen, zum Zubehör zählenden Set (s. o., S. 64) gedämpft werden. Der Grund: Nur so lässt sich verhindern, dass das Gemüse allzu viel Wasser abbekommt, weich wird und schließlich auch dem Geschmack nach verwässert.
Besonders erwähnenswert ist noch das aus zwei einzelnen Teilen bestehende Dampfset: Durch dessen Einsatz wird während des Dämpfens verhindert, dass die zuzubereitenden Lebensmittel im immer wieder neu kondensierenden Wasser „schwimmen“ und dadurch verwässern. Wir haben während des Tests auch ermittelt, ob sich diese Art des Dämpfens wirklich positiv auswirkt: Die von uns verwendeten Lebensmittel wurden, einerlei ob Fleisch, Fisch oder Gemüse, nie zu weich; vor allem Gemüse behielt seine Vitalität und wurde in allen Testphasen wunderbar al dente. Für Fleisch und Fisch wertvoller ist aber sicherlich der von Werk aus enthaltene Temperatursensor, mit dem sich die Temperatur im Zentrum einzelner Fleisch- und Fischstücke präzis ermitteln lässt. Das im Zubehörbündel obendrein noch enthaltene Reagenzpapier kommt nur vor dem ersten Garen mit dem Modell zum Einsatz: Mit ihm lässt sich die Härte des in den Tank kommenden Wassers erheben; diese wird sodann einprogrammiert, damit das Modell ans regelmäßige Entkalken erinnern kann (s. u., S. 67). Die Dokumentation des BSE798280M besteht aus zwei separaten Booklets. Eines von ihnen stellt dar, wie das Modell zu handhaben ist und wurde von allen Testern als verständlich beurteilt; leider handelt es die verschiedenen Funktionen und die Spezialprogramme nur sehr knapp ab. Sehr nützlich ist aber das andere Booklet, das zahlreiche Gartipps enthält, sodass man hier nur diejenige Speise, die man zubereiten möchte, heraussuchen muss und dann nachlesen kann, welche Funktion man idealerweise verwenden muss, welche Temperatur sinnvoll ist und vieles mehr. Ein erhebliches Manko ist nur, dass hier kein Inhaltsverzeichnis vorhanden ist, sodass man sich bei den Gartipps nur schwer orientieren kann, man vielmehr alle Seiten durchblättern muss, um die jeweilige Wunschspeise auszumachen.
Das Funktionsspektrum
Man holt das Modell aus dem Standby-Modus heraus, indem man das An-/Aus-Feld berührt (s. Bild>); so kann man es auch später wieder manuell in den Standby-Modus zurück versetzen.
Der BSE798280M bietet eine massive Anzahl von Funktionen, die sich dank der klaren Menüstrukturen (s. o.) ohne allzu viel Mühe anwählen lassen. Hierzu muss man das Modell aus dem Standby „wecken“, was sich mit einem Tastendruck erreichen lässt. In den Standby kann man das Modell später wieder manuell durch einen Druck der An-/Aus-Taste versetzen; ist kein Garprogramm aktiv und unterlässt man 2 Minuten jegliche Interaktion mit dem Modell, versetzt es sich ohnehin vollautomatisch in den Standby. Wann immer das Modell an ist, stellt der Touchscreen das Symbol des momentan aktiven Garprogramms sowie die einprogrammierte Temperatur dar. Finden sich hier all diejenigen Parameter, mit denen man seine Speise zubereiten will (i. e. Temperatur, Zeit usw.), muss man bloß noch das START-Symbol berühren und den Garvorgang dadurch einleiten. Möchte man aber ein anderes Garprogramm auswählen, muss man das Garprogrammsymbol berühren, um in das alle Garprogramme enthaltende Menü zu wechseln: Durch Wisch-Gesten kann man nun die Funktion der Wahl ansteuern. Die hier vorhandenen Funktionen sind in drei Gruppen unterteilt, namentlich Normale Ofenfunktionen, Spezielle Ofenfunktionen und Dampffunktionen.
Die Normalen Ofenfunktionen sind diejenigen, die auch bei vielen modernen Backöfen vorhanden sind; von ihnen sind sieben verschiedene vorhanden (i. e. Grill, Heißluftgrillen, Heißluft, Tiefkühlgerichte, Ober-/Unterhitze, Pizzastufe und Unterhitze). Nach der Auswahl einer dieser Funktionen muss man noch die Temperatur einstellen; abhängig von der jeweiligen Funktion kann man hier innerhalb einer Spanne von 30 bis 230 °C oder 80 bis 230 °C wählen (in 5-°C-Schritten).
Der hell leuchtende Bildschirm macht es einem sehr leicht, eines der 25 verschiedenen Spezialprogramme an- und auszuwählen; man kann innerhalb der hier erscheinenden Liste intuitiv vor- und zurückwischen.
Auch um die Temperatur einzustellen, muss man durch ein Menü wischen, was nicht nur schnell und simpel, sondern auch konsequent ist.
Basilikum, Koriander, Salbei und Co.: Frische Kräuter lassen sich im Modellinnenraum bei maßvollen Temperaturen von 50 bis 100 °C dörren. Nach Abschluss des Dörrens empfiehlt es sich, die Tür des Modells in einem Winkel von circa 30° abzuklappen und die Kräuter eine Nacht an Ort und Stelle ruhen zu lassen.
Die Speziellen Ofenfunktionen schließen neun Sonderprogramme ein, die alle einem bestimmten Zweck dienen. So lässt sich mit der Einkochen-Funktion (t: 100–170 °C) Gemüse einkochen, während die Dörren-Funktion (t: 50–100 °C) zum Trocknen vor allem von Gemüse und Obst geeignet ist. Auch bei der Überbacken/Gratinieren– (t: 80–230 °C) sowie bei der Niedertemperatur Garen-Funktion (t: 80–150 °C) lässt sich der Zweck schon aus dem Namen herauslesen. Für den ein oder anderen verwunderlich ist vielleicht das Vorhandensein der Joghurt-Funktion sein: Mit dem Modell lässt sich wirklich bei einer Temperatur von circa 42 °C Joghurt aus Tiermilch oder aus pflanzlichen Milchalternativen (i. e. „Kokos-“, „Mandel-“, „Sojadrink“ o. ä.) herstellen. TK-Lebensmittel kann man außerdem bei einer Temperatur von 40 °C schonend erwärmen (Auftauen-Funktion). Falls das Essen später verzehrt werden soll als ursprünglich geplant, kann ein Erkalten mit der Warmhalten-Funktion bei einer Temperatur von 80 °C verhindert werden, ohne dabei noch weiter zu garen. Wer Teller vor dem Servieren anwärmen will, kann auch dies mit einer speziellen Funktion erreichen (Tellerwärmen, t: 70 °C). Der BSE798280M ist also ein wahres Multitalent, das auch so manche, übers Garen hinausreichende Schmankerl bereithält. Allein das Anwärmen der Teller ist immer dann wertvoll, wenn man bspw. während eines Dinners im Freundes- und/oder Familienkreis eine makellose Atmosphäre erreichen und die Speisen mit rundum-idealer Temperatur servieren will.
Dank des Ventilators an der Rückwand des Garraums wird eine wirksame Konvektion erreicht: Das äußert sich in einer hohen Temperaturstabilität im Modellinnenraum; auch dann, wenn man parallel in Höhe mehrerer Ebenen arbeitet.
Zu den Speziellen Ofenfunktionen zählt auch noch die Feuchte Umluft-Funktion: Hierbei handelt es sich um ein in puncto Stromverbrauch sparsameres Garprogramm, das Nach- bzw. Restwärme zu nutzen weiß. Der Stromverbrauch misst hierbei im Durchschnitt nur ~772,1 W; wenn man das Vorheizen außen vor lässt, sind es nur ~566,9 W. Im Ober-/Unterhitze-Modus, hingegen werden ~996,3 W (+29,0 %) bzw. ohne Vorheizen ~672,1 W (+18,6 %) verbraucht. Alles in allem hält sich der Stromverbrauch also insbesondere bei der Feuchte Umluft-Funktion in Grenzen.
Die neun Dampffunktionen sind es aber, die das Modell im Besonderen auszeichnen. Sie alle verwenden Wasserdampf, um verschiedene Lebensmittel in einer anderen Art und Weise zuzubereiten. Neben der universalen Steamify®-Funktion (t: 50–230 °C), mit der man sich aller Lebensmittel annehmen kann, stehen hier auch noch mehrere Spezialprogramme zur Wahl. Die Dampfgaren-Funktion ist süperb, um Gemüse bei maßvolleren Temperaturen von 50–100 °C zu dämpfen, wobei Mineralien, Vitamine und Co. stärker erhalten bleiben als bei vielen anderen Back-/Kochmethoden. Da nicht alle Lebensmittel mit ein und demselben Dampfvolumen zubereitet werden sollten, stehen außerdem die drei Funktionen Feuchtigkeit, hoch (t: 50–130 °C), Feuchtigkeit, mittel (t: 50–200 °C) und Feuchtigkeit, niedrig (t: 50–230 °C) zur Wahl. Welches von ihnen sinnvoll auszuwählen ist, lässt sich zum Beispiel in dem Booklet mit den Gartipps nachlesen. Die SousVide Garen-Funktion macht es einem sehr leicht, Speisen in einem Vakuumbeutel bei mittleren Temperaturen von 50–95 °C (einstellbar in 1-°C-Schritten) zuzubereiten, sodass auch Liebhaber dieses Garens aus dem Modell immensen Mehrwert ziehen können. Für all diejenigen Anwender, die regelmäßig backen, hat das Modell auch ein Schmankerl in petto: Für sie steht nämlich die Brotbacken-Funktion (t: 80–230 °C) zur Wahl, die dem Brot eine knusprig-krosse Kruste verleihen soll, ohne dabei die Krume ausdörren zu lassen.
Das Modell ist ideal, um Teig bei maßvoller Wärme in ihm ruhen zu lassen (Aufgehen-Funktion): Während des Tests ließ sich innerhalb von 45 Minuten ein eindrucksvolles Volumenplus in Höhe von circa 50 % verzeichnen, abhängig vom jeweiligen Teig (s. Bild).
Wer locker-leichtes Brot herstellen will und sich daran stößt, dass das Gehen des Teigs bei normaler Temperatur im Haushalt viel Zeit in Anspruch nimmt, kann diese Zeitspanne mit der Aufgehen-Funktion stark verkürzen: Mit ihm kann der Teig bei einer Temperatur von 35 °C schnell an Volumen zunehmen, wobei der kontinuierliche Wasserdampf sicherstellt, dass das Äußere nicht dörr und porös wird. Zuletzt bietet das Modell noch die Option, erkaltete Speisen schonend zu erwärmen (Regenerieren, t: 80–130 °C); auch hier verhindert der Wasserdampf das Trockenwerden der Lebensmittel.
Manch einem wird es aber verständlicherweise zu mühevoll sein, immer wieder zu recherchieren, in welchem Modus, mit welcher Temperatur und innerhalb welcher Zeitspanne sich welche Speisen am besten zubereiten lässt und diese Parameter dann einzeln einzuprogrammieren. Für solche Fälle hält der BSE798280M seinen Kochassistenten parat: Um diesen anzuwählen, muss man nur ins Menü wechseln und anschließend Koch-Assistent berühren. Bei dem Kochassistenten handelt es sich um ein weit verästeltes, dank seiner verständlichen Systematik aber dennoch leicht zu durchschauendes Menü, über das man 140 verschiedene Speisen auswählen kann. So kann man dem Modell bspw. mitteilen, dass man Filet vom Schwein zubereiten möchte (Fleisch und Fisch → Fleisch → Schweinefleisch → Lende/Filet → Frisch). Ist dies eingepflegt, wählt das Modell automatisch das zum jeweiligen Lebensmittel passende Garprogramm, stellt die Temperatur (u. U. auch abhängig von einem vorab einprogrammierten Gargrad) sowie die Zeitdauer des Garprogramms ein. Der Vorteil des Kochassistenten ist evident: Man kann in nur ein paar Momenten alle wesentlichen Parameter einstellen, da das Modell einem den Großteil der damit verbundenen Arbeit abnimmt. Wunderbar ist auch, dass man die von dem Modell anhand der Speisenauswahl einprogrammierten Parameter nicht voll übernehmen muss, sondern sie auch noch individuell anpassen kann – auch in dieser Hinsicht bietet der BSE798280M also ein hohes Maß an Flexibilität.
Den Timer kann man präzise in 1-Minute-Schritten einstellen. In dem Moment, in dem die Timerzeit verstreicht, stößt das Modell einen 54,4 dB(A) lauten Alarmhinweis aus; alternativ schaltet sich das Modell schlicht von selbst ab, um die in ihm ruhende Speise nicht zu verbrennen.
Doch nicht nur wenn man den Kochassistenten verwendet, sondern bei jedem Garvorgang kann wahlweise ein Timer verwendet werden, der sich in 1-Minute-Schritten einstellen lässt. Ist die Timerzeit verstrichen, kann sich – abhängig vom Wunsch des Anwenders – verschiedenes anschließen: Ein bis zu 54,4 dB(A) lauter Alarmhinweis ertönt, ein Texthinweis erscheint im Touchscreen oder das jeweilige Garprogramm wird automatisch beendet. Hierdurch kann man also sicherstellen, dass die Speise nicht über den idealen Garpunkt hinaus weiter erhitzt wird. Andersherum bietet der Timer aber auch die Funktion, die jeweilige Garzeit noch weiter auszudehnen, wenn man kurz vor dem Ende des Garprogramms bemerkt, dass die Lebensmittel doch noch nicht durch sind (Finish Assist). Dies ist durch einen Druck des entsprechenden Symbols, das im Touchscreen erscheint, sobald 90 % der jeweiligen Zeitdauer verstrichen sind, zu verwirklichen; die Gardauer erhöht sich pro Tastendruck um eine Minute. Der Start des Garprogramms kann auch per Timer automatisiert werden, indem man hier diejenige Tageszeit einprogrammiert, zu der das Modell sich ans Garen machen soll.
Der Bildschirm setzt einen über alle wesentlichen Werte in Kenntnis: Hierbei handelt es sich um die zu erreichende („Soll-Temperatur“) sowie die schon erreichte Temperatur im Garraum („Ist-Temperatur“), eventuell auch die am Temperatursensor herrschende Temperatur und schließlich die verbleibende Zeit des Timers.
Von immensem Wert ist außerdem, wie schon an anderen Stellen erwähnt, der von Werk aus enthaltene und leicht anzuschließende Temperatursensor: Dieser kann verwendet werden, um die Temperatur im Mittelpunkt der zuzubereitenden Speisen zu messen; die ermittelte Temperatur ist vom Touchscreen abzulesen (sog. „Ist-Temperatur“). Die erwünschte Temperatur (sog. „Soll-Temperatur“) kann vorab einprogrammiert werden; ist sie einmal erreicht, ertönt ein Alarmhinweis oder das Garprogramm stoppt vollautomatisch. Durch den Temperatursensor wird es wirklich leicht, Fleisch und Fisch, aber auch so manch andere Lebensmittel so zu erhitzen, dass sie immer den erwünschten Gargrad erreichen.
Wie jedes andere Küchenutensil, das in Kontakt mit Lebensmitteln kommt, muss natürlich auch der BSE798280M regelmäßig, idealerweise nach Abschluss eines jeden Garprogramms, gereinigt und gepflegt werden. Da sich so manche Speisereste nur mit viel Mühe von Hand ablösen lassen, bietet das Modell eine Mehrzahl von speziellen Reinigungs-/Pflegeprogrammen, welche die Anwender hierbei unterstützen. Dies setzt schon damit an, dass das Modell, wenn die Reinigungs-/Pflegeerinnerung aktiviert worden ist, entsprechende Hinweise über den Touchscreen darstellt. Dann kann man aus zwei verschiedenen Reinigungs-/Pflegeprogrammen wählen: Die Funktion Dampfreinigung braucht circa 30 Minuten und stößt eine leichte Reinigung an, während die Funktion Dampfreinigung Plus schon 75 Minuten in Anspruch nimmt, aber auch sehr viel wirksamer ist.
Der Modellinnenraum ist sehr leicht ab- und auszuwischen. Mehr als einen weichen Schwamm braucht es nicht, um die dank des Wasserdampfs ohnehin erweichten Lebensmittelreste auszuwischen.
Mit Abschluss eines der Reinigungs-/Pflegeprogramme muss man die Speisereste nur noch von Hand auswischen – dies klappt nun aber ohne wirkliche Mühe; es bleiben anschließend nahezu keine Rückstände von Ölen o. ä. zurück. Die beiden Reinigungs-/Pflegeprogramme arbeiten, wie ihre Namen erahnen lassen, vornehmlich mit Wasserdampf; ein Pyrolyse-Reinigungs-/Pflegeprogramm, das bei vielen Backöfen vorhanden ist und mit Temperaturen von bis zu 500 °C arbeitet, existiert indes nicht. Dies ist nicht beweinenswert, denn der Nachteil der Pyrolyse ist ihr immenser Stromverbrauch von vereinzelt mehr als 6 kWh, während die Dampfreinigungs-/-pflegeprogramme sehr viel sparsamer sind: Dampfreinigung Plus verbraucht bloß 0,3 kWh.
Des Weiteren müssen all diejenigen Teile des Modells, die von Wasser durchspült werden, regelmäßig gepflegt werden. Hierzu kann das System schlicht mit Wasser gespült werden, was dank des 30 Minuten dauernden Spülen-Reinigungsprogramms mühelos abzuwickeln ist. Noch wichtiger ist es allerdings, das System in regelmäßigen Abständen mit dem Entkalken-Automatikprogramm zu behandeln, weshalb man hieran auch durch das Modell erinnert wird. Praktisch ist abschließend noch das Trocknen-Automatikprogramm: Da nach dem Dämpfen so manch Wasser im Modellinnenraum zurückbleibt, lässt es sich mit diesem Automatikprogramm innerhalb von 20 Minuten wieder loswerden. Also: Ein Großteil des Reinigungs-/Pflegevorgangs wird von dem Modell selbst übernommen. Dank der verschiedenen, allesamt „sehr gut“ arbeitenden Reinigungs-/Pflegeprogramme muss man hier nur ein Mindestmaß an Arbeit investieren: Sie erschöpft sich größtenteils in der Auswahl des jeweiligen Reinigungs-/Pflegeprogramms.
Ein weiteres Plus des Modells ist, dass, einerlei welche Funktion momentan aktiv ist, der Schallpegel niemals ein Maß erreicht, das stören würde. So konnten wir während des Garvorgangs (Heißluft-Funktion, t: 200 °C) einen durchschnittlichen A-bewerteten Schalldruckpegel von nur ~42,6 dB(A) messen; nur zuweilen maßen wir Peaks von bis zu ~44,2 dB(A), doch auch dies stellt selbstverständlich immer noch einen vollkommen akzeptablen Wert dar.
Die Garleistung
Vorab: Das Heizsystem des Modells ist ausgesprochen schnell: Nach durchschnittlich ~10 : 43 Minuten ist eine Temperatur von 200 °C erreicht (im Modus: Ober-/Unterhitze): Dies stellt einen „guten“ Wert dar. Noch sehr viel rapider ist das Modell aber in einem anderen Modus (i. e. Heißluft): Hier braucht der BSE798280M im Durchschnitt nur noch ~5 : 24 Minuten, um im Modellinnenraum 175 °C zu erzielen.
Wer Zeit einsparen will, kann dem Modellinnenraum noch sehr viel schneller als normalerweise einheizen: Mit dieser Option lässt sich die jeweilige Wunschtemperatur um bis zu 50 % schneller erreichen (Schnellaufheizung-Option).
Aber auch das ist noch nicht der Spitzenwert, denn: Das Modell bietet schließlich noch eine Schnellaufheizen-Option, die sich mit anderen Modi koppeln lässt. Mit ihr braucht‘s im Ober-/Unterhitze-Modus nur noch durchschnittlich ~4 : 58 Minuten und die 200 °C sind erreicht; die Vorheizzeit wird also um ~53,3 % vermindert, während der Stromverbrauch um ~72 % anwächst.
Die Temperaturen im Garraum sind immerhin in Höhe ein und derselben Ebene gleichmäßig: Im Ober-/Unterhitze-Modus maßen wir bei einer einprogrammierten Temperatur von 200 °C lediglich Unterschiede von ±2,2 °C in Höhe der 3. Einschubebene. Man muss Speisen daher nicht immer an derselben Position eines Bleches/Rostes positionieren, um sie wirklich in identischer Art und Weise zuzubereiten; auch wenn einmal das jeweilige Blech/Rost voll beladen sein sollte, werden alle Areale desselben – alles in allem – einheitlich erhitzt.
Die Heizelemente an der Oberseite des Garraums dienen dazu, Speisen mit immens hoher Temperatur von oben zu erhitzen: Das Modell schaltet sie in der Grill-Funktion ein und erlaubt es dadurch, Speisen in Minutenschnelle mit neuen Aromen anzureichern.
Ähnlich verhält es sich mit der Grill-Funktion: Wird der Rost voll mit Speisen beladen, so erreichen sie an allen Stellen ein gleichmäßiges Braun; allein in den vorderen beiden Ecken bleiben die Speisen immer ein paar Nuancen heller – dies indiziert, dass es hier nicht so heiß ist wie anderswo (Temperaturabweichung: max. –6,3 °C). Dennoch besticht der Multidampfgarer mit einer weithin einheitlichen, noch „sehr guten“ Temperaturverteilung.
Diese Weizenmehlbrötchen wurden in Höhe von drei verschiedenen Ebenen zubereitet (Heißluft-Funktion): Anhand des Farbspiels lässt sich sehen, dass sie weithin einheitlich erhitzt wurden; nur die Oberseite der in der Mitte positionierten Brötchen blieb vereinzelt heller.
Dies ist auch dann so, wenn man im Heißluft-Modus arbeitet. Mit ihm soll man schließlich ein einheitliches Temperaturniveau in allen Teilen des Garraums, also in Höhe aller Ebenen, verwirklichen. Und dies vermochte das Modell während des Tests auch nahezu musterbildlich zu erreichen: TK-Brötchen bspw., die in Höhe der 1., der 3. und der 5. Einschubebene verteilt worden sind, wurden gleichmäßig braun, wobei nur sehr vereinzelt hellere Stellen zurückblieben (Temperaturabweichung: max. ±4,4 °C).
Die während des Tests mit dem BSE798280M zubereiteten Speisen waren – zum Erstaunen unserer Tester – allesamt von „guter“, vereinzelt auch von „sehr guter“ Qualität, einerlei worum es sich handelte und welcher Modus verwendet wurde.
Auch Steaks können wunderbar im Modellinnenraum nachziehen: Man brät sie idealerweise vorher bei hoher Temperatur über dem Herd an und belässt sie anschließend ein paar Minuten bei einer Temperatur von circa 100 °C im Modellinneren (s. Bild, links: „rare“, rechts: „medium“).
All diejenigen, die regelmäßig Fleisch und/oder Fisch essen, werden den Temperatursensor lieben: Während des Tests haben wir wiederholt verschiedene Typen von Steak (i. e. T-Bone, Ribeye und Filet) zubereitet, indem wir sie zuvorderst bei einer Temperatur von 180 °C von beiden Seiten jeweils 1 : 30 Minuten in 10 Gramm Butterschmalz anbrieten und sie anschließend mit der Niedertemperaturgaren-Funktion bei maßvoller Temperatur (i. e. 90 °C) weiter erhitzten. Anschließend war das Fleisch nicht nur exakt „medium-rare“, sondern auch noch voller Aroma und an allen Stellen erlesen-zart: Das lässt sich zwar auch mit einem konventionellen Backofen erreichen, der BSE798280M ist aber nicht nur schneller und simpler zu handhaben, sondern auch im Stromverbrauch ökonomischer. Auch die von uns zubereiteten Hähnchenspeisen wurden allesamt „gut“: Ein Maishähnchen, das bei einer Temperatur von 200 °C 60 Minuten mit der Steamify®-Funktion bearbeitet wurde, war am Ende großartig: Das Fleisch verlor hier nur ein Mindestmaß an Wasser. Nur eines wurde von manchen Testern moniert: Die Haut hätte durchaus noch knusprig-krosser sein können. Hierzu kam es auch bei den von uns verwendeten Thunfischsteaks: Das Äußere blieb noch ausgesprochen hell, während das Innere leicht dörr wurde; und das, wiewohl der Fisch mit der Dampfgaren-Funktion (t: 85 °C, T: 25 min) zubereitet wurde.
Alle während des Tests verarbeiteten Gemüse wurden „sehr gut“ gedämpft. Hokkaido-Kürbis bspw. (Funktion: Dampfgaren, t: 100 °C, T: 25 min) ist den Testern immer großartig gelungen, ohne allzu zu viel Wasser zu absorbieren: Der Geschmack ist also nicht verwässert worden. Dies rührt daher, dass das Modell das Volumen des Wasserdampfes automatisch ans jeweilige Lebensmittel anpasst. Genauso süperb ließen sich mit Couscous versehene Paprikaschoten zubereiten (Funktion: Steamify®, t: 100 °C, T: 20 min): Die Paprikas waren am Ende noch immer vital und al dente. Herauszustellen ist aber vor allem, dass der Couscous nicht, wie es bisweilen vorkommt, ausdörrte, sondern durch den allgegenwärtigen Wasserdampf vielmehr eine ideale, mittel-weiche/-harte Struktur erreicht hat.
Wer zu backen plant, kann das Modell auch verwenden, um den Teig bei maßvoll-warmen Temperaturen „gehen“ zu lassen, also massiv an Volumen zuzunehmen (s. o., S. 63).
Das Modell weiß den Wasserdampf aber auch zu verwenden, um mit ihm Backwaren herzustellen: Das haben wir wiederholt mit Frankreichs liebstem Weißbrot (i. e. Baguette) geprüft (Funktion: Brot backen, t: 200 °C, T: 40 min). Hier wurde das Äußere so wundervoll knusprig und kross, wie man es sich bspw. während des Grillens wünscht.
Mit diesen Toastscheiben, die in Höhe der obersten Ebene mittels der Grill-Funktion erhitzt wurden, lässt sich ersehen, wie wunderbar-einheitlich die Hitze von oben abstrahlt: Nur in der Nähe der Tür blieben die Toasts leicht heller (s. Bild, unten).
Die hellweiße, innere Krume wiederum wurde locker und nur sehr vereinzelt dörrer als an anderen Stellen – wirkliche Genusseinbußen waren hiermit aber nicht verbunden. Doch auch in konventioneller Weise lässt sich mit dem Modell wunderbar backen: Streuselkuchen (Funktion: Heißluft, t: 160 °C, T: 40 min) nahm an seiner Oberseite ein appetitliches Goldbraun an; innen war auch er locker-leicht und weich.
TK-Pommes lassen sich mit dem Modell herrlich-rösch backen: Sie nehmen vereinzelt zwar schon eine äußerst dunkle, bis ins Schwarz hineinreichende Farbe an, verbrennen aber nicht (Tiefkühlgerichte-Spezialprogramm).
Manchmal aber braucht man schlicht simpel zuzubereitendes „Convenience Food“: Daher musste sich das Modell während des Tests auch mehrmals TK-Pommes Frites annehmen (Funktion: Tiefkühlgerichte, t: 200 °C, T: 20 min). Das Resultat war auch hier „gut“ bis „sehr gut“: Die Pommes wurden von außen rösch; nur vereinzelt ließen sich ins Schwarz hineinreichende, weil verbrannte Stellen ausmachen.
TK-Pizza weiß das Modell musterbildlich zuzubereiten: Der Käse schmilzt an allen Stellen einheitlich und bräunt maßvoll an, ohne dass die Pizza auch nur vereinzelt ausdörren würde.
Mit der Pizza-Funktion kann, obschon‘s der Name erahnen ließe, nicht nur Pizza, sondern beispielsweise auch libanesisches Fladenbrot (t: 210 °C, T: 10 min) zubereitet werden. Dieses wurde insbesondere an seiner Unter-, aber auch an seiner Oberseite kross, ohne dabei auch nur einmal zu verbrennen; hier war aber ein deutlicher Wasserverlust wahrzunehmen.
Wir haben während des Tests mehrere, vollkommen verschiedene Backwaren in dem Modell zuzubereiten versucht. Süperb wurde vor allem das voluminöse Fladenbrot, das innen locker-leicht und außen, vor allem aber an seinem Boden, wunderbar-kross wurde.
Die My AEG Kitchen-App
Das Hauptmenü stellt eine Liste aller vorhandenen Funktionen dar: Während sich deren hellweiße Namen leicht ablesen lassen, sind die Symbole (s. Bild, links) nur schwer zu erkennen.
Der BSE798280M kann auch über die My AEG Kitchen-App bedient werden. Diese ist sowohl in Googles Play Store (ab Android 7.0) als auch in Apples App Store (ab iOS 11.0) kostenlos erhältlich. Aber: Die App ist nicht allein eine solche dieses Modells, sondern erlaubt es vielmehr, sich mit mehr als nur einer Handvoll verschiedener Küchenmaschinen von AEG zu koppeln. Wer also mehrere AEG-Modelle in seiner Küche verwendet, kann sie bequem über ein und dieselbe App bedienen. Das ist sehr viel dankbarer, als eine Mehrzahl verschiedener Apps installieren und immer wieder zwischen ihnen hin und her wechseln zu müssen.
Nach Wahl einer Funktion kann man alle wesentlichen Garparameter per App kontrollieren: Es handelt sich hier um diejenigen, die das Modell auch sonst nach außen hin darstellt (s. o., S. 65).
Damit man aber mit der App den Multidampfgarer von anderswo aus bedienen kann, muss vorab noch die Erlaubnis erteilt werden, indem am Modell selber eine entsprechende Einstellung vorgenommen wird. Als enervierend sahen unsere Tester an, dass das Modell die ihm einmal erteilte Erlaubnis nicht permanent einspeichert, sondern es anstelle dessen immer wieder (bspw. immer dann, wenn man die Tür abklappt und wieder schließt) „abklopft“, ob man die Bedienung per gekoppeltem Smartphone/Tablet zulassen möchte oder nicht. Man kommt also immerhin mit dem jetzigen Stand der App nicht um wiederholte Bestätigungen herum.
Nach dem Start der App und der Auswahl des BSE798280M kommt man weiter in das Hauptmenü: Hier sind alle nach den verschiedenen Modi des Modells gegliederten Funktionen mit ihren vollen Namen und veranschaulichenden Symbolen enthalten. Man muss innerhalb des Menüs nur dasjenige Garprogramm berühren, mit dem man seine Speise zubereiten will. Nach dieser An-/Auswahl startet das Garprogramm aber noch nicht; es muss vielmehr noch der mit dem international verständlichen START-Symbol (i. e. ▶) versehene Bereich weiter unten berührt werden. Während das Garprogramm aktiv ist, steht an der ursprünglichen Stelle des START-Symbols nur noch ein STOPP-Symbol (i. e. ■); mit ihm kann man den Garvorgang jederzeit wieder pausieren.
Mit der App lässt sich auch der Zeitpunkt, zu dem das Modell den Garprozess anstoßen soll, vorab in 1-Minute-Schritten einspeichern.
Die während des Garvorgangs zu erreichende Temperatur kann schnell einprogrammiert werden: Man muss vorher nur ins entsprechende Menü wechseln, indem man nach links wischt oder das °C-Symbol berührt. Dann lässt sich die Temperatur auch schon präzis in 5-°C-Schritten einstellen (tmin: 30 °C, tmax: 230 °C).
Wenn man nun abermals nach links wischt oder das ZEIT-Symbol berührt, kommt man weiter zur Timerprogrammierung: Hier lässt sich, wie auch am Modell selber, einstellen, wann der Garvorgang enden soll. Die Timerprogrammierung lässt sich in 1-Minute-Schritten vornehmen (Tmin: 0 : 01 h, Tmax: 23 : 59 h). Wenn das jeweilige Garprogramm erst zu einem späteren Zeitpunkt starten soll, kann man die Startzeit durch Anwahl des UHR-Symbols einprogrammieren: Die App erlaubt es löblicherweise, hier sowohl eine Zeitspanne vom jetzigen Moment an (bspw.: „in 1 : 15 h“) als auch einen absoluten Zeitpunkt (bspw.: „um 18 : 30 Uhr“) einzustellen.
Obendrein kann man diejenige Temperatur einstellen, die das Fleisch- oder Fischstück im Modellinnenraum erreichen soll: Diese Temperatur wird vonseiten des Temperatursensors kontinuierlich geprüft und an das Smartphone/Tablet übermittelt. Man muss nur das jeweilige Symbol an-/auswählen oder vom Mainscreen aus drei Mal nach links wischen: Schon kann man die Temperatur der Wahl in 1-°C-Schritten einprogrammieren.
Auch der Timer kann über die App bedient werden. Er lässt sich in 1-Minute-Schritten einstellen und sein Stand ist während des Garprozesses jederzeit einsehbar.
Sehr schön: All vorab einprogrammierten Garparameter kann man per App als Favoriten einspeichern: Diese Favoritenspeicher lassen sich mit individuellen Namen versehen, um sie anschließend leichter einordnen zu können (bspw. „Lachs, Filet, Dämpfen“, „Rind, Porterhouse, Garen“ usw.). Dass man die Garparameter nicht immer wieder von Neuem einprogrammieren muss, spart in erheblichem Maße Zeit. Auch lässt sich das Licht im Garraum an- oder ausschalten; der Stromverbrauch ändert sich dadurch merkbar (±60 W).
Während eines Garvorgangs kann man die App auch heranziehen, um ein paar Eckdaten des jeweiligen Garvorgangs zu prüfen: Hierzu zählen aber nicht nur das aktuelle Garprogramm, sondern auch eine vielleicht vorher einprogrammierte Zieltemperatur (i. e. die „Soll-Temperatur“) sowie die aktuell wirklich im Garraum herrschende Temperatur (i. e. die „Ist-Temperatur“). Weiterhin lässt sich in der App auch noch die schon verstrichene Zeitdauer des Garvorgangs und ein eventuell vorab einprogrammierter Timer einsehen. Dies alles kann man natürlich auch vom Bildschirm an der Modellvorderseite ablesen; dank der App muss man sich aber nicht extra vors Modell stellen, sondern kann alles Wesentliche vielmehr auch aus einem anderen Teil des Haushalts, bspw. aus dem Arbeits- oder aus dem Wohnzimmer, kontrollieren.
Garen mit Dampf
Was sind die Vorteile?
Die größte Besonderheit des hier von uns geprüften Multidampfgarers von AEG ist die Arbeit mit erklecklichem Wasserdampfausstoß. Was allerdings soll infolge des Wasserdampfs überhaupt erreicht werden? Die allermeisten Gerichte lassen sich schließlich – das ist nicht von der Hand zu weisen – auch klassisch über dem Herd zubereiten. Gemüse etwa lässt sich doch sehr viel schneller und meistens auch leichter kochen als dämpfen. Tatsächlich wird Gemüse in ca. 70 % der Fälle gekocht, während nur 8–9 % der Privatpersonen regelmäßig mit einem Dampfgarer zu arbeiten pflegen;1 dies mag unter anderem damit zu begründen sein, dass das Kochen in Wasser natürlich die weitaus bekanntere, aber auch gänzlich leichtere Methode darstellt. Das Dämpfen allerdings hat einen immensen Wert, der auch schon in mehreren Studien nachgewiesen wurde: Gemüse ist anschließend nämlich gesünder, als wenn man es lediglich gekocht hätte.
Der Grund des größeren gesundheitlichen Werts des Dampfgarens liegt darin, dass während des Kochvorgangs Mineralien, wasserlösliche Vitamine und sonstige Nährstoffe aus dem Gemüse gelöst werden – sie werden durch das Kochwasser regelrecht herausgewaschen. Dies kann natürlich nicht passieren, wenn das Gemüse nur von Wasserdampf umhüllt wird.2 Obendrein erfolgt das Dampfgaren regelmäßig bei Temperaturen von unter 100 °C, während diese Grenze beim Kochen natürlich erreicht werden muss. Das Problem hierbei: Manche der im Gemüse enthaltenen Nährstoffe sind nicht hitzebeständig und werden daher zerstört, was bei niedrigeren Temperaturen, wie sie beim Dampfgaren auftreten, nicht oder nur im begrenzten Umfang geschieht.3 Beim Garen mit Dampf werden also verschiedene Nährstoffe im Gemüse bewahrt, sodass sie anschließend vom menschlichen Körper aufgenommen werden können – die Mahlzeit wird also gesünder.
Natürlich schmeckt gedämpftes Gemüse auch etwas anders als solches, das gekocht wurde; außerdem können sich merkbare Unterschiede in der Konsistenz ergeben: Das Gemüse aus dem Dampfgarer ist in der Regel bissfester. Geschmack ist selbstverständlich immer subjektiv, aber Studien legen nahe, dass über 90 % der Menschen gedämpftes Gemüse entweder als (deutlich) schmackhafter als solches aus dem Kochtopf oder zumindest aber als genauso gut empfinden4 – Sorgen darum, dass gedämpftes Gemüse nicht schmeckt, braucht man sich also nicht zu machen. Vielmehr ermöglicht der Wasserdampf es, auch andere Speisen so zuzubereiten, dass das Geschmackserlebnis subjektiv höher zu bewerten ist; im Test zeigte sich dies unter anderem bei der Zubereitung von Baguette, Geflügel und Fisch. Es lohnt sich also in jeder Hinsicht, seine Mahlzeiten zumindest hin und wieder mit Wasserdampf zuzubereiten; Nachteile sind hierbei nämlich nicht zu befürchten.
Ergebnisse
Gedämpfter Kürbis mit Walnüssen gelang hervorragend, wobei der Kürbis nie zu weich wurde, sondern al dente blieb.
(Modus: Dampfgaren)
Mit Couscous gefüllte Paprika wissen zu überzeugen: Die Paprika gelingt sehr bissfest, während der Couscous dank des Wasserdampfs nicht zu trocken wird.
(Funktion: Steamify®)
Für das Backen von Brot wie Baguette steht eine eigene Funktion zur Verfügung. Dadurch wird die Kruste schön kross, während die Krume nicht austrocknet.
(Modus: Brot backen)
Der Fisch blieb äußerlich eher blass, war innen allerdings großartig: Besonders hervorzuheben ist, dass das Innere auch hier dank des Wasserdampfs nicht übermäßig ausdörrt.
(Modus: Dampfgaren)
Auch hier ließ das Äußere an Bräune vermissen: Während die Haut eher weich blieb, wurde das Fleisch herrlich-zart.
(Modus: Steamify®)
Streuselkuchen nahm immerhin an seiner Oberseite ein bisschen mehr Farbe an, bestach aber vor allem durch sein lockeres Inneres.
(Modus: Heißluft)
Technische Daten
Hersteller/Modell | AEG BSE798280M |
---|---|
Maße des Modelläußeren (Hmax × Bmax × Tmax) |
59,4 × 59,5 × 56,7 cm |
Gewicht des Modells | 39,0 kg |
Energieeffizienzklasse | A++ |
Temperaturspektrum | 30–230 °C |
Wirkleistung (lt. Hersteller) |
2.300 W |
Wirkleistung (durchschn./max., gemessen im Modus Ober-/Unterhitze auf maximaler Temperaturstufe inkl. Aufheizvorgang) |
996,3 W / 3.061,0 W |
Wirkleistung in W (durchschn./max., gemessen im Modus Ober-/Unterhitze auf maximaler Temperaturstufe inkl. Aufheizvorgang) |
|
Volumen des Modellinnenraums | 70 l |
Volumen des Wassertanks | 0,95 l |
Anzahl der Einschubebenen | 5 |
Teleskopschienen | nein |
Ofenfunktionen | Auftauen, Dörren, Einkochen, Feuchte Umluft, Grill, Heißluft, Heißluftgrillen, Joghurt, Niedertemperaturgaren, Ober-/Unterhitze, Pizzastufe, Tellerwärmen. Tiefkühlgerichte, Überbacken / Gratinieren, Unterhitze, Warmhalten |
Dampfgarfunktionen | Brotbacken, Dampfgaren, Feuchtigkeit hoch, Feuchtigkeit mittel, Feuchtigkeit niedrig, Gärstufe, Regenerieren, SousVide Garen, Steamify® |
Anzahl der Programme | 140 |
Grill | Grill, Heißluftgrillen |
Uhr | ja |
Timer bzw. Endzeitvorwahl | ja |
Material der Tür | Glas (Safe To Touch Plus) |
Reinigungsprogramm/-e | Dampfreinigung, Dampfreinigung Plus, Entkalken, Spülen |
Spezielle Funktionen | Abschaltautomatik, Kindersicherung, Tastensperre, Türschließautomatik (Soft Closing) |
Zubehör | Backblech, Dampfgarset, Grillrost, Kerntemperatursensor, Kuchenblech, Teststreifen für die Wasserhärte |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | AEG BSE798280M |
---|---|---|
Ausstattung | 10 | 92,5 |
Handhabung | 15 | 93,9 |
Bedienung | 50 | 94,5 |
Reinigung | 35 | 96,0 |
Bedienungsanleitung | 15 | 87,0 |
Leistung | 60 | 93,6 |
Vorheizen | 15 | 93,9 |
Temperaturverteilung | 25 | 94,7 |
Backen | 50 | 92,5 |
Grillen | 10 | 96,0 |
Betrieb | 10 | 94,2 |
Stromverbrauch | 80 | 93,9 |
Lautstärke | 20 | 95,4 |
Sicherheit | 5 | 93,7 |
Bonus / Malus | 0,1 (My AEG Kitchen-App); 0,1 (Dampfgarset); 0,1 (Kerntemperatursensor) |
|
Preis in Euro (UVP) | 2.465,00 | |
Durchschnittlicher Marktpreis in Euro | – (zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht am Markt erhältlich) |
|
Preis-/Leistungsindex | – | |
Gesamtbewertung | 94,2 % („sehr gut“) |
Wie haben wir geprüft?
Leistung (60 %)
Um die Leistung des Modells im Betrieb zu ermitteln, haben wir zunächst geprüft, nach welcher Zeit eine bestimmte Temperatur erreicht ist. Im Modus Ober-/Unterhitze waren es 200 °C, im Modus Heißluft 175 °C und mit der Funktion Schnellaufheizen bei Ober-/Unterhitze 200 °C. Auch die Verteilung der Temperatur im Garraum haben wir gemessen; hier sollte im Modus Ober-/Unterhitze eine möglichst geringe Temperaturabweichung zu erkennen sein, wenn die Temperaturen an verschiedenen Stellen im Garraum gleichzeitig gemessen werden. Am wichtigsten ist aber natürlich das Koch-/Backergebnis, das sich mit dem getesteten Modell erreichen lässt. Daher haben wir verschiedene Speisen (u. a. Fleisch, Fisch, Brot und Gemüse) in den jeweils passenden Modi zubereitet und ihre Qualität benotet.
Die Einheitlichkeit der Grill–Funktion haben wir nicht nur mit Temperatursonden ermittelt, sondern außerdem dadurch visualisiert, dass wir eine Reihe Scheiben weißen Toastbrotes über dem Rost verteilt und mit dem Grill erhitzt haben: Die hier errichten Farbtöne veranschaulichen, wie die Hitze nach unten abstrahlt.
Handhabung (15 %)
Hier wurde beurteilt, wie leicht oder schwer sich das Modell handhaben lässt: Die Tester haben alle wesentlichen Schritte, vom Hineinsetzen bzw. Herausnehmen der (Back-)Bleche/des (Grill-)Rosts bis hin zum Handhaben der Tür, geprüft. Auch die Art (i. e. mechanisch, kapazitiv und/oder resistiv), die Größe und die Position der vorhandenen Bedienelemente, die Erreichbarkeit derselben aus der Sicht von Links- und Rechtshändern sowie die Art, die Größe und die bei verschiedenen Lichtverhältnissen ermittelte Ablesbarkeit des Bildschirms spielten hier mit ein. Die Tester sahen einen Fokus beim An-/Auswählen von Spezialprogrammen. Außerdem haben sie den Garraum des Modells nach Abschluss verschiedener Garprogramme mit den Reinigungs-/Pflegeprogrammen des Modells gereinigt/gepflegt und anschließend bewertet, mit welch einem Arbeits- und Zeiteinsatz dies durchschnittlich verbunden war. Abschließend ist auch noch die Qualität der deutschsprachigen Fassung der Bedienungsanleitung benotet worden: Sie sollte äußerlich ansprechend sein, alle wesentlichen Themenkreise rund ums Modell (i. e. Inbetriebnahme, Bedienen während des Betriebs usw.) in verständlicher Art und Weise, idealerweise sowohl mit Texten als auch mit Graphiken, abhandeln und auch durchschnittliche Anwender in den Stand versetzen, das Modell einschließlich all seiner Funktionen bestimmungsgemäß zu verwenden.
Ausstattung (10 %)
An dieser Stelle haben die Tester das von Werk aus enthaltene Zubehör des Modells beurteilt: Hier wurde nicht nur an die Quantität der Zubehörelemente, sondern auch an deren Qualität in praxi, also den von ihnen aus der Sicht durchschnittlicher Anwender vermittelten Mehrwert angeknüpft. Des Weiteren wurde ermittelt, wie viele Garprogramme vorhanden sind, wie viele Lebensmittel sich mit diesen Garprogrammen ideal zubereiten lassen und welche Garparameter (i. e. Modus, Temperatur, Zeit usw.) sich innerhalb welcher Wertspannen und in welchen Wertschritten einprogrammieren lassen, um das jeweilige Garprogramm unter Würdigung individueller Ansprüche näher anzupassen.
Betrieb (10 %)
Den Stromverbrauch des Modells haben die Tester sowohl im Ober-/Unterhitze-Modus (t: 230 °C) als auch im Feuchte Umluft-Modus (t: 200 °C) ermittelt und anschließend bewertet. Währenddessen wurde auch der A-bewertete Schalldruckpegel des Modells in einer mit Melaminharzschaum isolierten Schallpegelmesskammer aus einem Abstand von einem Meter zur Modellvorderseite erhoben.
Sicherheit (5 %)
Wesentlich war hier vor allem, wie warm die von außen erreichbaren Flächen des Modells (i. e. der Touchscreen/das Touchpanel, die Tür et cetera) wurden. Daher haben die Tester die Temperatur an all diesen Teilen des Modellaußenkörpers nach 60 Minuten im Ober-/Unterhitze-Modus (t: 230 °C) ermittelt und „abgeklopft“, ob hier wirkliche Risiken gegeben sind.
Fußnoten
1 Vgl. R. Bongoni, M. Dekker, L. P. A. Steenbekkers, R. Verkerk: „Consumer behaviour towards vegetables: a study on domestic processing of broccoli and carrots by Dutch households“, in: J Hum Nutr Diet. 28,3 (2015), S. 219–225.
2 Vgl. E. Schlich, M. Schlich: „Garverfahren für pflanzliche Lebensmittel und deren Einfluss auf Mikronährstoffe – Teil 1“, in: ErnährungsUmschau 60,8 (2013), S. S31–S34; dies.: „Garverfahren für pflanzliche Lebensmittel und deren Einfluss auf Mikronährstoffe – Teil 2“, in: ErnährungsUmschau. 60,9 (2013) S. S35–S38, sowie V. Fogliano, M. Palermo , N. Pellegrini: „The effect of cooking on the phytochemical content of vegetables“, in: J Sci Food Agric 94,6 (2014), S. 1057–1070.
3 Vgl. V. Fogliano, M. Palermo, N. Pellegrini: „The effect of cooking on the phytochemical content of vegetables“, in: J Sci Food Agric 94,6 (2014), S. 1057–1070.
4 Vgl. C. Rennie, A. Wise: „Preferences for steaming of vegetables“, in: J Hum Nutr Diet. 23,1 (2010), S. 108–110.
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