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ETMinside Waschmaschinen

24. September 2020

Was ist ETMinside?

Mit ETMinside stellen wir in regelmäßigen Abständen vor, nach welchen Maßstäben und Methoden wir unsere Tests vornehmen, welch immenses Ausmaß an Arbeit und Zeit wir ins Testen investieren und warum unsere Testurteile als wirklich verlässliche Qualitätsindikatoren zu verstehen sind. Dieses Mal widmen wir uns den in 95,8 %1 aller inländischen Haushalte vertretenen Waschmaschinen: Wir hatten allein in den letzten Jahren mehr als 100 verschiedene Modelle in unseren Tests und wissen daher, woran man die Qualität einer Waschmaschine wirklich anknüpft. Das Testprozedere, das wir hier vorstellen, ist in all den Jahren immer wieder von uns „abgeklopft“ worden und wird es auch weiterhin: Wann und wie wir unsere Testkriterien an den sich kontinuierlich verändernden Stand der Technik anpassen müssen, um die Qualität von Waschmaschinen verlässlich abbildende Testurteile verleihen zu können, wird vierteljährlich im unternehmensinternen Plenum aller Tester/​-innen besprochen: Gerade in puncto Wasser- und Stromverbrauch wurden in den letzten Jahren wiederholt neue Maßstäbe etabliert, die wir auch in unseren Tests verwertet haben.

Das Messinstrumentarium

All diejenigen Messwerte, die Sie in den Texten und Tabellen unserer Waschmaschinen-Tests lesen können, ermitteln wir mit einer Vielzahl verschiedener, in regelmäßigen Abständen von drei Monaten immer wieder neu kalibrierter Messinstrumente renommierter Hersteller (von PCE, Rohde & Schwarz et cetera). Wir erheben alle Messwerte in unseren unternehmensinternen Testlaboren unter vollkommen identischen Messbedingungen. Die einzelnen Messvorgänge werden mehrmals wiederholt, um die mit ihnen erhobenen Messwerte zu verifizieren.

Wir verwenden einen Schallpegelmesser, um den Schallpegel während des Wasch- und während des Schleudergangs zu messen (vgl. u., 2. c)): Der Schallpegelmesser ermittelt den Schallpegel in einem Spektrum von 25,0 bis 136,0 Dezibel mit einer Toleranz von ±2,2 Dezibel (f: 1 kHz). Während der Schallpegelmessung wird die Waschmaschine in einer von uns speziell zu diesem Zweck errichteten Schallpegelmesskammer (3,0 × 3,0 × 2,5 Meter, Bmax × Hmax × Tmax) positioniert: Deren Wände sind mit schallabsorbierendem Melaminharzschaum versehen worden. Der Schallpegelmesser wird in einem Abstand von einem Meter zur Mitte der Waschmaschinenvorderseite in einer Höhe von 1,73 Metern installiert. Mit dieser Höhenposition ahmen wir die durchschnittliche Größe der Verbraucher/-innen in Deutschland nach (HØ bei Männern: 179,9 Zentimeter, HØ bei Frauen: 165,9 Zentimeter).

Die Wirkleistung der Waschmaschinen während des Wasch- und während des Schleudergangs erheben wir mit einem Leistungsmesser (vgl. u., 2. b)): Das von uns verwendete Messinstrument ermittelt die Wirkleistung der Waschmaschine, abhängig vom Spannungs- und Strommessbereich, innerhalb eines Spektrums von 1 Milliwatt bis 8 Kilowatt mit einer Toleranz von ±0,8 %.

Schließlich ermitteln wir den Wasserverbrauch der Waschmaschinen während des Waschgangs mit einem Ultraschall-Volumenstrommesser (vgl. u., 2. a)): Wir schließen ihn von außen an das Abwasser leitende System (10 Zentimeter, Ø) an und ermitteln anhand des Volumenstroms des Abwassers das von der Waschmaschine verwendete Wasservolumen mit einer Toleranz von ±1,0 %.

1. Leistung | 60%

Hier beurteilen wir die Waschmaschinen anhand ihrer Waschleistung während des Waschgangs sowie anhand ihrer Schleuderleistung während des Schleudergangs unter identischen Wasch- und Schleuderbedingungen. Da die Qualität einer Waschmaschine in erheblichem Maße von ihrer Wasch- und Schleuderleistung abhängig ist, hat dieses Testkriterium auch wesentlichen Anteil am schlussendlich von uns verliehenen Testurteil (i. e. 60 %)

a) Waschleistung | 60%

ETMinside: Waschmaschinen

Während eines Tests nehmen wir pro Modell mindestens 50 Waschgänge in dem Standardwaschprogramm der jeweiligen Waschmaschine, regelmäßig also in dem Baumwolle-Waschprogramm mit einer schon von Werk aus oder manuell einprogrammierten Temperatur in Höhe von 60 °C, vor: Wir absolvieren mindestens 25 Waschgänge vollbeladen und 25 Waschgänge halbbeladen, um zu ermitteln, ob und in welchem Maße die Waschleistung eines Modells von der jeweiligen Wäschemasse abhängig ist. Die Modelle werden ausschließlich mit T-Shirts (Material: 100 % Baumwolle, Grammatur: 150 bis 169 Gramm pro Quadratmeter, Größe nach europäischem Maßstab: M bis L) beladen: Für alle Modelle werden neue T-Shirts ein und desselben Produktionsloses erworben, um auch hier vollkommen einheitliche Testbedingungen sicherzustellen. Des Weiteren wird in allen Tests identisches Waschmittel in der zum örtlich vorhandenen Waschwasser (durchschnittliche Gesamthärte: 1,27 Millimol Calciumcarbonat pro Liter resp. 7,1 °dH, durchschnittlicher pH-Wert: 8,00) passenden Dosis verwendet. Vor den einzelnen Waschgängen präparieren wir die T-Shirts im oberen Drittel der Textilvorderseite mit sechs 5,0 Zentimeter (Ø) messenden Fleckenkreisen, lassen die Flecken 12 Stunden in einem kontrollierten Mikroklima (tØ: 40 °C, RHØ: 55 %) in einem Inkubator einwirken, photographieren die Flecken, waschen die T-Shirts im Standardwaschprogramm und photographieren diejenigen Stellen, an denen die Flecken vorhanden waren/sind, nach Abschluss des Trocknungsvorgangs ein weiteres Mal. Anhand der vorher und nachher erstellten Bilder wird mittels einer Bildanalyse erhoben, um wie viel Prozent die durchschnittliche Farbsättigung der Flecken durch den jeweiligen Waschgang vermindert worden ist. Das heißt, dass wir pro Waschmaschinenmodell im Test mindestens 600 verschiedene Bilder analysieren.

Warum verwenden wir Wäsche aus Baumwolle?

Der Grund hinter dieser Materialwahl ist derjenige, dass die alljährliche Baumwollernte in Höhe von circa 24 Millionen Tonnen schon nach jetzigem Stand mehr als 33 % der weltweiten Textilproduktion ausmacht, Baumwolle also das mit erheblichem Abstand am weitesten verbreitete natürliche Textilmaterial der Welt darstellt. Auch Verbraucher/​-innen hierzulande haben mehrheitlich aus Baumwolle bestehende Textilien in ihrem Haushalt, sodass die Wahl dieses Materials am sinnvollsten ist. Aber: Da die konventionelle Baumwollproduktion mit einem enormen Wasserverbrauch verbunden ist, verwenden wir in unseren Tests ausschließlich Wäsche mit dem international anerkannten „Global Organic Textile Standard“-/„GOTS“-Label, das an den vollen Produktionsprozess anknüpft: Bei der Produktion der von uns verwendeten T-Shirts werden nur 10 % des Stroms und 40 % des Wassers verbraucht, das die konventionelle Textilproduktion vereinnahmt; obendrein sparen wir durch die Wahl solcher Textilien auch noch 45 % an CO2-Emissionen ein.

Wir bereiten alle Flecken mit 15 Gramm des jeweiligen Lebensmittels vor, indem wir das Lebensmittel innerhalb einer im oberen Drittel des T-Shirts positionierten edelstählernen Form (5,0 Zentimeter, Ø) ausstreichen und anschließend mit einheitlichem Anpressdruck ins Textil drücken. Wir verwenden in all unseren Waschmaschinen-Tests immer sechs verschiedene Lebensmittel: Spinat („Rahmspinat“, enthält 10 % Sahne), Senf (enthält keinerlei Haushaltszucker o. ä.), Waldbeerenmus (enthält 18 % Himbeeren, 16 % Brombeeren sowie 16 % Heidelbeeren und 40 % Haushaltszucker), Gras („Wiesenrispe“, vermischt mit 10 % Erdpartikeln), Ketchup (enthält 72 % Tomaten und 18 % Haushaltszucker) und Schokolade (enthält 40 % Kakao und 46 % Haushaltszucker). Wie die Stellen mit den von uns vorbereiteten Flecken vor und nach einem Wasch/-Schleudergang photographiert werden, stellen wir – einschließlich der von uns ermittelten durchschnittlichen Farbsättigung an den jeweiligen Stellen – unterhalb dieses Textes dar.

Mit welchen Lebensmitteln präparieren wir die Wäsche?

Welche Lebensmittel wir verwenden, um die Wäsche vor den einzelnen Tests vorzubereiten, können Sie anhand der am Fuß dieses Kapitels eingepflegten Photos ersehen. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass sie vollkommen natürliche Farbmittel enthalten, von denen sich manche leichter und manche sehr viel schwerer auswaschen lassen: So wird das Braun der Schokolade vor allem durch Phlobaphene, das Gelb des Senfes durch das in ihm auch enthaltene Curcumin, das Grün des Grases und auch dasjenige des Spinats durch Chlorophyll, das Purpur der Waldbeeren, also der Brom-, Heidel- und Himbeeren, durch Anthocyane resp. Anthocyanidine und das Rot des Ketchups schließlich durch das den Tomaten entspringende Lycopin verursacht. Mit diesen Lebensmitteln, die auch in vielen Haushalten hierzulande verwendet werden, lässt sich also ein – wortwörtlich – „buntes“ Fleckenspektrum abbilden. Die Lebensmittel sind aber auch dann, wenn man die Farbmittel einmal außer Acht ließe, lebensmittelchemisch unterschiedlich und stellen allein durch die in ihnen enthaltenen Kohlenhydrat-, Lipid- und Proteinarten sowie -anteile vollends andere Ansprüche an die Waschmaschine. Wir können uns anhand dieses Lebensmittelspektrums also ein erschöpfendes Bild davon machen, wie wirksam eine Waschmaschine wirklich wäscht. Wenn ein Modell aber auch noch spezielle Waschprogramme vorweist, mit denen sich ausdrücklich bezeichnete Flecken bzw. Fleckenarten sehr viel leichter auswaschen lassen sollen (bspw. „Blut“, „Sport“ bzw. „Schweiß“ o. ä.), prüfen wir auch die Waschleistung in diesen Waschprogrammen, indem wir die Wäsche mit waschprogrammspezifischen Flecken vorbereiten (s. u., 4. a)).

b) Schleuderleistung | 40%

ETMinside: Waschmaschinen

Während des Tests schließen wir alle Waschgänge mit Schleudergängen ab. Das heißt, dass wir pro Modell 50 Wasch- und auch 50 Schleudergänge, diese mit einer manuell einprogrammierten Schleuderdrehzahl in Höhe von 1.400 Umdrehungen pro Minute, vornehmen. Hiervon wickeln wir 25 Schleudergänge vollbeladen und 25 Schleudergänge halbbeladen ab, um zu erheben, ob und in welchem Maße die Schleuderleistung einer Waschmaschine von der jeweiligen Wäschemasse abhängig ist. Hier werden auch ein und dieselben, vom Wasch- bis zum Schleudergang in der Trommel der Waschmaschine verbleibenden T-Shirts (bzgl. Material, Grammatur und Größe derselben vgl. o., 1. a)) verwendet. Für die Schleuderleistungsprüfung ermitteln wir das Gewicht der T-Shirts vor und nach den Wasch- sowie ein weiteres Mal nach den Schleudergängen: Anhand der Gewichtsunterschiede errechnen wir anschließend, wie viel Wasser schlussendlich noch in den Textilien enthalten ist.

2. Betrieb | 20%

An dieser Stelle beurteilen wir vor allem diejenigen Werte, die sich auch in erheblichem Maße ökonomisch auszuwirken pflegen: Dies sind der Strom- und Wasserverbrauch zum einen und die Schallemissionen zum anderen. Wir messen alle hier wesentlichen Werte unter identischen Wasch- und Schleuderbedingungen, wickeln den Waschgang also immer in dem als Strom- und Wasser-sparend konzipierten Waschprogramm der jeweiligen Waschmaschine („Eco“ o. ä.) mit einer schon von Werk aus oder von uns manuell einprogrammierten Temperatur in Höhe von 60 °C und den Schleudergang mit einer von uns einprogrammierten Schleuderdrehzahl in Höhe von 1.400 Umdrehungen pro Minute ab. Da der Wasser- und Stromverbrauch einer Waschmaschine in Anbetracht alljährlich höher werdender Wasser- und Strompreise aus Sicht vieler Verbraucher/​-innen wesentlich ist, hat auch dieses Testkriterium erheblichen Anteil an dem von uns letztlich verliehenen Testurteil (i. e. 20 %).

a) Wasserverbrauch | 45%

ETMinside: Waschmaschinen

Das während des Waschgangs verbrauchte Wasservolumen messen wir vorab mit einem den Volumenstrom des Abwassers der Waschmaschine kontrollierenden Ultraschall-Volumenstrommesser. Wir verifizieren den so erhobenen Wasserverbrauchswert schließlich, indem wir das Abwasser nach Abschluss des Waschgangs aus der Waschmaschine ableiten, durch ein Sieb (Maschenweite: 125 Mikrometer) abseihen, um eventuellen Materialabrieb von den Textilien aus dem Abwasser auszusondern, und das Gewicht des Abwassers zu ermitteln: Anhand des Gewichts können wir unter Würdigung der Temperatur des Abwassers im Wägungszeitpunkt schließlich das Wasservolumen errechnen. Auch den Wasserverbrauch beurteilen wir letztlich anhand desjenigen Wasservolumens, das in einem voll- und in einem halbbeladenen Waschgang mit den einleitend beschriebenen Waschparametern (s. o., 2.) durchschnittlich verbraucht wird.

Wir bewerten den Strom- und den Wasserverbrauch der Waschmaschinen anhand der von uns erhobenen Messwerte absolut, nicht also in Relation zum Gewicht der während des Wasch-/Schleudergangs in der Trommel enthaltenen Wäsche. Die Prozentpunktzahlen, mit denen den wir den Strom- und Wasserverbrauch der Waschmaschinen beurteilen, korrespondieren so in allen Tests mit dem absoluten Strom- und Wasserverbrauch der Modelle – so können sich die den Testbericht lesenden Verbraucher/-innen immer sicher sein, dass eine Waschmaschine, die von uns hinsichtlich des Strom- und/oder Wasserverbrauchs mit einer höheren Prozentpunktzahl beurteilt worden ist, auch absolut weniger Strom und/oder Wasser verbrauchen wird (und vice versa). Wir stellen in unseren Tabellen auch dar, wie hoch der Strom- und Wasserverbrauch pro Jahr ist, wenn man alljährlich 220 voll- oder halbbeladene Wasch-/Schleudergänge im oben angegebenen Wasch-/Schleuderprogramm vornimmt. So können sich die Verbraucher/-innen leichter vorstellen, wie es sich im Falle des Erwerbs eines der im Test vertretenen Modelle voraussichtlich mit den Strom- und Wasserkosten per annum verhalten wird.2

b) Energieverbrauch | 45%

ETMinside: Waschmaschinen

Den Stromverbrauch der Waschmaschine messen wir während des Wasch- und auch während des Schleudergangs und beurteilen den Stromverbrauch des Modells anhand desjenigen Stromvolumens, das in einem voll- und in einem halbbeladenen Wasch- und Schleudergang mit den einleitend beschriebenen Wasch- und Schleuderparametern (s. o., 2.) durchschnittlich verbraucht wird.

c) Schallemissionen | 10%

ETMinside: Waschmaschinen

Wir messen auch die während des Waschgangs und die während des Schleudergangs von der Waschmaschine her zu vernehmenden Schallemissionen: Die Waschmaschine wird in einer mit schallabsorbierendem Melaminharzschaum versehenen Schallmesskammer positioniert und der Schallpegel während des Wasch- und auch während des Schleudergangs mit den einleitend beschriebenen Wasch- und Schleuderparametern (s. o., 2.) mit einem vor der Mitte der Modellvorderseite installierten Schallpegelmesser (d: 1 Meter, H: 1,79 Meter) ermittelt. Wir beurteilen die Schallemissionen immer anhand des so ermittelten Schallpegelmittelwerts. Haben Waschmaschinen spezielle Wasch- und/oder Schleuderprogramme vorzuweisen, die sich durch maßvollere Schallemissionen auszeichnen sollen („Night“, „Silent“ o. ä.), so messen wir auch in ihnen den Schallpegel und verleihen eventuell einen Bonus, dessen Höhe von dem hier erreichten Schallpegelmittelwert abhängig ist.

3. Handhabung | 10%

Wie sich die Waschmaschinen handhaben lassen, ermitteln wir mit 12 verschiedenen Tester/-innen: Wir weisen sie an, alle Waschmaschinen innerhalb eines Testzeitraums von vier Wochen wiederholt zu verwenden, um 10 verschiedene Textilien aus Materialien mit vollkommen verschiedenen Ansprüchen in puncto Temperatur des Wassers und Rotationszahl der Trommel wieder in ihnen sauber zu waschen: Die Tester/-innen kontrollieren anschließend, wie leicht oder schwer es mit den einzelnen Waschmaschinen wirklich ist, die zum jeweiligen Textilmaterial passenden Wasch- und Schleuderparameter einzuprogrammieren und das passende Wasch- und/oder Schleuderprogramm resp. die passende Wasch- und/oder Schleuderoption einzustellen. Am Ende der vier Wochen protokollieren alle Tester/-innen schließlich, wie sich die Waschmaschinen in den verschiedenen Situationen – vom Einladen der Wäsche bis hin zum Wiederausladen derselben – handhaben ließen. Der Anteil dieses Testkriteriums am von uns verliehenen Testurteil ist maßvoller, weil es nicht so elementar ist wie die hiervor angesprochenen Testkriterien (i. e. 10 %).

a) Bedienung | 55%

ETMinside: Waschmaschinen

Hier ermitteln die Tester/-innen, wie sich die Waschmaschinen in Betrieb nehmen und während des Betriebs weiter bedienen lassen. Die Tester/-innen knüpfen an die Art (i. e. mechanisch, kapazititv oder resistiv), die Maße, die Position und das Ansprechverhalten der einzelnen Bedienelemente an: Diese sollten sich von Links- und Rechtshänder/-innen aller Größen erreichen lassen. Des Weiteren spielt auch der normalerweise an der Waschmaschinenvorderseite vorhandene Bildschirm mit ein: Dessen Art, Größe und Position nach sollte er sich aus allen Winkeln ablesen lassen; dies wird, auch unter Würdigung von Lichtspiegelungen, bei verschiedenen Lichtverhältnissen ermittelt (Ev: 0 – 250 Lux). Auch die Menüstrukturen werden von den Tester/-innen analysiert: Man sollte sich intuitiv durch alle Menüs hindurch manövrieren können, einzelne Menüpunkte also an denjenigen Stellen stehen, an denen man sie unter Würdigung des jeweiligen Menünamens auch erwarten würde. Schließlich erheben sie, wie leicht- oder schwergängig sich die Tür der Waschmaschine handhaben lässt und wie man Wäschestücke verschiedener Größe (bis 1,80 × 2,00 Meter, Bmax × Hmax) in die Trommel ein- und wieder aus ihr ausladen kann: Dies ist vor allem von der Höhe des Trommelein-/-auslasses und dem Durchmesser desselben abhängig. Alle weiteren Aspekte, die das Bedienerlebnis weiter anreichern können (bspw. Android-/iOS-/WatchOS-Apps), werden von uns mit speziellen Boni honoriert, deren Höhe von dem durch sie vermittelten Mehrwert abhängig ist.

b) Anzeigen | 40%

ETMinside: Waschmaschinen

Das Gros moderner Waschmaschinen hat mittlerweile schon ein eindrucksvolles Spektrum an Wasch- und/oder Schleuderprogrammen einschließlich verschiedener Wasch- und/oder Schleuderoptionen in petto: Während des Tests kontrollieren wir daher auch, ob all diejenigen Bedienelemente, mit denen man zwischen den einzelnen Wasch- und/oder Schleuderprogrammen bzw. den einzelnen Wasch- und/oder Schleuderoptionen wählt, mit verständlichen Texten und/oder Symbolen versehen sind, anhand derer sich erkennen lässt, wann man welches Wasch-/Schleuderprogramm bzw. welche Wasch-/Schleuderoption wählen sollte: Wesentlich ist, ob die Wasch-/Schleuderprogramme mit inhaltsvollen Namen („Baumwolle 60 °C“, „Wolle 40 °C“ o. ä.) oder vielmehr nur mit aus sich allein heraus nicht einzuordnenden Nummern („1.“, „2.“ usw.) versehen sind. Eine Waschmaschine sollte sich immerhin in ihren wesentlichen Funktionen – das schließt die Wahl des zum jeweiligen Textilmaterial passenden Wasch-/Schleuderprogramms ein – auch ohne erschöpfende Lektüre der Dokumentation (s. u., 3. c)) bedienen lassen. Des Weiteren ermitteln die Tester/-innen, ob und wie das Modell nach außen hin alle wesentlichen Werte zum aktuellen Wasch-/Schleuderprogramm (i. e. die Temperatur des Wassers in °C, die Rotationszahl der Trommel in U/min, die verstrichene und/oder noch verbleibende Dauer des Wasch-/Schleuderprogramms in h:min) darstellt, wie akkurat diese Werte wirklich sind und ob man auch noch den aktuellen Status des Wasch-/Schleudergangs (i. e. „Vorwäsche“, „Waschen“, „Spülen“, „Schleudern“, „Wasser abpumpen“) ablesen kann: Gerade von denjenigen Waschmaschinen, die es erlauben, innerhalb einer bestimmten Zeitspanne seit Start des Waschprogramms weitere Textilien in die Trommel nachzuladen, erwarten wir, dass sie dies nach außen hin erkennbar machen.

c) Bedienungsanleitung | 5%

ETMinside: Waschmaschinen

Wann immer sich eine Waschmaschine nicht vollkommen intuitiv handhaben lässt, ist die Dokumentation des Herstellers von immensem Wert: Sie sollte schließlich alle wesentlichen Themenkreise rund um das Waschmaschinenmodell abhandeln und den Verbraucher/-innen in verständlicher Art und Weise vermitteln, wann sie welches Wasch- und/oder Schleuderprogramm bzw. welche Wasch- und/oder Schleuderoption verwenden sollten. Wir beurteilen die Qualität der Dokumentation daher auch nach ebendiesem Maßstab: Alle Tester/-innen lesen die Dokumentation mehrmals und protokollieren im Anschluss, in welchem Maße sie durch die in ihr vorhandenen Texte und/oder Graphiken in den Stand versetzt wurden, die Waschmaschine voll zu verwenden und die Wasch- und Schleuderparameter sowie Wasch- und/oder Schleuderprogramme einschließlich eventuell vorhandener Wasch- und/oder Schleuderoptionen so einzustellen, dass eine ideale Wasch- und Schleuderwirksamkeit erreicht werden kann, idealerweise unter Würdigung des jeweiligen Textilmaterials. Die Tester/-innen prüfen auch, ob all dasjenige, was in der Dokumentation steht, inhaltlich korrekt ist.

Warum arbeiten wir mit so vielen Tester/-innen?

Manche Testkriterien können nicht allein anhand von objektiv ermittelten Werten beurteilt werden, weil sie von vornherein ein subjektives Moment enthalten, also auch von der individuellen Wahrnehmung der Testerin/des Testers abhängig sind. Wir ziehen zwar auch innerhalb solcher Testkriterien immer eine Vielzahl von objektiven Aspekten, wie das Flächenmaß der vorhandenen Bedienelemente, die Farbe und die Größe der einzelne Funktionen ausweisenden Texte und Symbole, das Ansprechverhalten aller Bedienelemente et cetera heran. Andere Aspekte sind aber vielmehr subjektiv, richten sich also immer in erheblichem Maße nach den individuellen Merkmalen der Testerin/des Testers: Wie sich die verschiedenen Bedienelemente einer Waschmaschine als Links- oder Rechtshänder/-in erreichen lassen, wie verständlich die an den Bedienelementen zu erkennenden Texte und Symbole wirklich sind, wie sich ein Bildschirm bei verschiedenen Lichtverhältnissen ablesen lässt, ist immer subjektiv geprägt, also davon abhängig, wie die Tester/-innen den jeweiligen Umstand wahrnehmen. Dadurch aber, dass wir in den Texten und Tabellen unserer Tests die Eindrücke von 12 verschiedenen Tester/-innen verarbeiten und die Tester/-innen mehrere Alters-, Gewichts- und Größenklassen abdecken, objektivieren wir die von uns auch innerhalb solcher Testkriterien verliehenen Testurteile.

4. Ausstattung | 10%

Schließlich wenden wir uns auch noch dem Funktionsspektrum der Waschmaschinen zu: Hierunter verstehen wir nicht nur die Wasch-/Schleuderprogramme, sondern auch die verschiedenen Wasch-/Schleuderoptionen. Auch diesem Testkriterium kommt nur ein moderater Anteil an dem von uns letzten Endes verliehenen Testurteil zu (i. e. 10 %): Ein opulentes Spektrum an Wasch- und/oder Schleuderprogrammen sowie an Wasch- und/oder Schleuderoptionen kann das Waschen in vielen Situationen leichter machen, ist aber nicht wesentlich.

a) Wasch-/Schleuderprogramme | 60%

ETMinside: Waschmaschinen

Hier ermitteln wir das schon von Werk aus vorhandene Spektrum an Wasch- und Schleuderprogrammen des Modells: Wir erwarten von einer modernen Waschmaschine, dass sie mit ihren Waschprogrammen immerhin alle auch hierzulande weit verbreiteten Textilmaterialien (i. e. „Baumwolle“, „Mix“, „Seide“, „Synthetik“ und „Wolle“) adäquat, also unter Würdigung des jeweiligen Materialanspruchs, waschen und außerdem noch ein Strom- und/oder Wasser-sparendes Waschprogramm („Eco“ o. ä.) sowie ein schnell abzuschließendes Waschprogramm („Quick“ o. ä.) vorweisen kann. Wir knüpfen hier allein an die Anzahl der vorhandenen Wasch- und/oder Schleuderprogramme, nicht aber an die mit ihnen verbundene Wasch- und/oder Schleuderwirksamkeit an: Diese wird allein im Standardwaschprogramm der jeweiligen Waschmaschine kontrolliert (vgl. o., 1. a) und b)). Wann immer aber speziellere Waschprogramme („Sport“, „Steam“ o. ä.) vorhanden sind, ermitteln wir während des Tests auch, ob sie die jeweiligen Textilien wirklich wirksamer waschen als die anderen Waschprogramme: Dazu präparieren wir die zum Spezialwaschprogramm passenden Textilien so, wie wir die Wäsche auch vor der Waschleistungsprüfung vorbereiten (vgl. o., 1. a)).

b) Optionen | 40%

ETMinside: Waschmaschinen

Wir ermitteln außerdem, in welchem Maße sich die einzelnen Wasch- und/oder Schleuderprogramme noch weiter individualisieren lassen: Wesentlich ist vor allem, innerhalb welcher Wertspanne sich die Temperatur des Wassers während des Waschens (tmin bis tmax) sowie die Schleuderdrehzahl der Trommel während des anschließenden Schleuderns (nmin bis nmax) einprogrammieren und dadurch ans jeweilige Textilmaterial anpassen lässt. Wir messen während des Tests auch die Temperatur des Wassers in der Trommel und kontrollieren, wie sich diese Temperatur wirklich verändern lässt. Wir ermitteln auch, ob die Waschmaschine es erlaubt, einzelne Wasch-/Schleuderprogramme mittels spezieller Optionen anzupassen, um den Wasser- und/oder Stromverbrauch derselben zu vermindern („Eco“-Option o. ä.) und das Wasch-/Schleuderprogramm schneller als anderswie abzuwickeln („Quick“-Option o. ä.): Wenn solche Optionen vorhanden sind, messen wir anhand von 5 Waschgängen mit und 5 Waschgängen ohne die jeweilige Option, wie viel Wasser, Strom und Zeit sich mit ihr einsparen lässt. Wenn sich bei der Waschmaschine auch noch einstellen lässt, wie verschmutzt die von ihr zu waschenden Textilien sind („leicht“, „mittel“, „schwer“ o. ä.), kontrollieren wir, ob das Modell das Waschprogramm wirklich anpasst, ob also entsprechend verschmutzte Textilien wirklich reiner werden oder ob die Textilien immerhin ebenso rein werden, der Wasser- und/oder Stromverbrauch des Waschprogramms aber immerhin messbar abnimmt: Hierzu absolvieren wir 5 Waschgänge ohne und 5 Waschgänge mit einer solchen Option und kontrollieren sowohl die Wasch- und Schleuderleistung (vgl. o., 1. a) und b)) als auch den Wasser- und Stromverbrauch (vgl. o., 2. a) und b)). Wie sich alle weiteren, eventuell vorhandenen Wasch-/Schleuderoptionen der Waschmaschine auswirken, wird anhand von 5 Wasch-/Schleudergängen ohne und 5 Wasch-/Schleudergängen mit der jeweiligen Option ermittelt. Schließlich erheben wir auch, ob sich einmal verwendete Wasch-/Schleuderoptionen bzw. Kombinationen aus Wasch-/Schleuderprogrammen und Wasch-/Schleuderoptionen einspeichern lassen, um sie anschließend mit nur einem Tastendruck wieder auswählen zu können: Hier ermitteln wir, wie viele Optionen sich miteinander kombinieren lassen und wie viele Speicherplätze vorhanden sind.

Fußnoten

1 Dieser Wert bildet die Situation in Deutschland am 1. Januar 2019 ab und wurde vom Statistischen Bundesamt im Rahmen seiner Laufenden Wirtschaftsrechnungen erhoben (vgl. Statistisches Bundesamt, Ausstattung privater Haushalte mit Haushalts- und sonstigen Geräten im Zeitvergleich).

2 Wir stellen in unseren Waschmaschinen-Tests nur den alljährlichen Strom- und Wasserverbrauch, nicht aber auch die mit ihm verbundenen Strom- und Wasserkosten dar, weil diese selbst innerhalb Deutschlands in erheblichem Maße voneinander abweichen können: Der Strompreis pro Kilowattstunde bzw. der Wasserpreis pro Kubikmeter variieren von Gemeinde zu Gemeinde, abhängig auch vom Jahresverbrauch im Haushalt.