6 Fahrradergometer im Vergleichstest
Training wie im Fitnessstudio
27. Februar 2020
Sportliche Betätigung kann ein wahres Wundermittel sein: Durch regelmäßigen Sport lässt sich nämlich nicht nur die Muskulatur erbauen und das Herz vor koronaren Herzkrankheiten schirmen, sondern auch der Geist vor Alzheimer bewahren. Für die körperliche und geistig-seelische Gesundheit ist ein ausgewogenes Sportprogramm also großartig – und kann, wenn der Sport zum Menschen passt, obendrein auch noch sehr viel Spaß machen. Viele Verbraucher/-innen springen daher ein- oder mehrmals pro Woche ins Fitnessstudio: Hier sind schließlich alle nur vorstellbaren Maschinen vorhanden, mit denen der sportlichen Betätigung nachgegangen werden kann – einerlei, an welcher Muskulatur man arbeiten will. Nun ist es aber nicht jedermanns Sache, immer wieder ins Fitnessstudio zu wandern: Hier sammeln sich zu den Stoßzeiten schließlich Massen an laut vor sich hin ächzenden Menschen; vielen Verbraucher/-innen ist‘s daher lieber, ihr Trainingsprogramm allein und in der harmonischen Atmosphäre ihres Haushalts zu absolvieren. Das ist auch keinerlei Problem, wenn man sich geeignetes Equipment ins Haus holt. Der Großteil der insoweit interessierten Verbraucher/-innen nimmt mit einem Fahrradergometer vorlieb, mit dem dieselben Muskelgruppen beansprucht werden wie mit einem normalen Fahrrad – mit einem Fahrradergometer ist man allerdings nicht von der jeweiligen Witterung abhängig. Wir haben in den vorangegangenen Wochen 6 Fahrradergometer der Einstiegsklasse (bis 1.000 €) mit 12 Tester/-innen ausgiebig geprüft. Im Weiteren lesen Sie, was die einzelnen Modelle alles zu bieten haben!
Dem Äußeren nach ähneln Fahrrad und Fahrradergometer einander sehr: Da allerdings, wo sich bei Ersterem die Räder drehen, sind bei Letzterem bloß vollmassive Stützen gegeben. Bei einem Fahrradergometer ist aber so einiges mehr an Technik verbaut: Ein solches dient nämlich nicht „nur“ dem kontrollierten Strampeln, sondern nimmt in vielerlei Hinsicht auch die Funktion eines persönlichen Trainers ein: So lässt sich mit einem solchen nämlich die individuelle Trainingsleistung in übersichtlicher Art und Weise einsehen – sei‘s nun hinsichtlich des jeweiligen Pulses, der Strecke, des Widerstandes, der Zeit oder auch nur der Kalorien. Darüber hinaus sind unterschiedliche Trainingsprogramme gegeben, deren Wahl man vom persönlichen Trainingsziel abhängig machen kann: So lassen sich beispielsweise auch Puls-orientierte Workouts in verschiedenen Pulsspannen absolvieren – je nachdem, ob man seine Ausdauer verbessern, Muskulatur erbauen oder Gewicht verlieren will. Die hier geprüften Fahrradergometer erlauben also ein abwechslungsreiches, ausgewogenes und schonendes Training in den heimischen vier Wänden.
Fahrradergometer – Aufbau und Funktion
Dem Äußeren nach erinnert ein Ergometer an ein vollkommen normales Fahrrad. Wo sich bei einem solchen aber während des Strampelns die Räder drehen, sind bei einem Ergometer bloß massive, vollmetallische Füße A zu sehen: Die sollen das Ergometer während des Trainings stabilisieren und verhindern, dass es hin und her wandern kann. Die vorderen Füße sind mit speziellen Transportrollen B versehen: Hebt man das Modell also an den hinteren Füßen hoch, kann man es ohne wirklich wahrnehmbaren Widerstand über den Fußboden rollen, um es an einer passende(re)n Stelle wieder herabzulassen. Dank der Transportrollen kann man die Modelle zur Lagerung also immer da abstellen, wo sie das Treiben im Haushalt nicht weiter stören. Die Pedale C sind mit verstellbaren Riemen versehen, die sich leichtgängig an die Füße der Verbraucher/-innen anpassen lassen. So verhält es sich auch mit dem Sattel D: Diesen kann man in seiner Höhe einstellen sowie nach vorne und nach hinten schieben – so, wie es sich bei der Größe der Verbraucherin/des Verbrauchers empfiehlt. Apropos Sattelposition: Die ideale Sattelposition lässt sich sehr leicht ermitteln: Man sollte, während man im Sattel sitzt, die Beine voll durchstrecken müssen, um mit den Fersen die Pedale an ihrer Fußboden-nächsten Position berühren zu können. Auch der Winkel des Lenkers E kann so verstellt werden, dass man die Gelenke während des Strampelns schont: Die Hände sollten nämlich nicht an den Gelenken „abknicken“. Zwischen den Holmen des Lenkers ist schließlich das Herzstück eines jeden Ergometers gelegen: Der Bildschirm F sowie das Tastenpanel. So kann man über die auch während des Workouts leicht erreichbaren, mechanischen oder kapazitiven (Touch) Tasten alle Funktionen ansteuern. Mit ihnen lässt sich eines von vielen verschiedenen Trainingsprogrammen auswählen, ggf. individualisieren und das Workout schließlich starten und auch wieder stoppen. Das Display stellt währenddessen alle wesentlichen Werte dar, an denen die Verbraucher/-innen interessiert sein könnten: Beispielsweise zur Strecke, zur Anzahl der verbrannten Kalorien oder zum Puls. Für diejenigen, die an einem Puls-abhängigen Workout in einer bestimmten Pulszone interessiert sind, ist Letzteres natürlich sehr wertvoll. Die Modelle ermitteln den Puls durch spezielle Sensoren G, die bei den meisten von ihnen an den Holmen installiert sind: Wenn man diese Handpulssensoren mit den Händen umschließt, misst das System den Puls. Nur ein Modell im Test nimmt mit einer anderen Methode vorlieb: Hier ist eine Klemme H vorhanden, die man nur ans Ohrläppchen der Verbraucherin/des Verbrauchers „klipsen“ muss. Sehr viel verlässlicher lässt sich der Puls aber natürlich über einen Sensor ermitteln, den man in Höhe des Herzens um die Brust spannt (sog. Brustgurt): Manche Modelle sind mit solchen Sensoren kompatibel, enthalten sie aber nicht schon von Werk aus. Das heißt: Möchte man einen wirklich präzisen Pulswert und außerdem volle Freiheit, die Hände während des Workouts auch anderswo zu positionieren, muss man noch einmal Geld investieren (ab circa 19,99 €).
Die einzelnen Trainingsprogramme unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch die wechselnde Widerstandsgestaltung: Der in Watt angegebene Widerstand nimmt in einzelnen, ihrer Dauer nach identischen Abschnitten des Trainingsprogramms zu und in anderen wieder ab. Diese Widerstandsgestaltung ist vom jeweiligen Trainingsprogramm abhängig, aber schon von Werk aus eingespeichert. Manche Modelle erlauben es immerhin, auch vollkommen individuelle Trainingsprogramme zu erstellen, abzuspeichern und anschließend mit nur einem Tastendruck an- und auszuwählen oder den Widerstand während des aktuellen Trainings immer wieder neu einzustellen.
Wie allerdings kann es sein, dass sich der Widerstand während des Trainings immer wieder ändert? Tritt man in die Pedale eines Ergometers, wird im Inneren des Modells über einen Riemen I die Schwungscheibe J in Rotationsbewegung versetzt. Sie lässt sich aber jederzeit wieder abbremsen, sodass man sie nur mit sehr viel mehr Mühe antreiben kann und sich daher auch der Widerstand an den Pedalen erhöht. Das Bremssystem K arbeitet per Magnetismus und minimiert dadurch auch den Materialverschleiß. Übrigens: Die Trainingsergonomie ist in erheblichem Maße vom Gewicht der Schwungscheibe abhängig. Grundsätzlich verhält es sich nämlich so: Je schwerer die Schwungscheibe ist, desto gleichmäßiger ist auch die Trainingsbewegung. Die meisten Hersteller sprechen hier aber nicht nur von dem Gewicht der Schwungscheibe, sondern vielmehr von der sog. Schwungmasse: Hier spielt auch noch das Gewicht aller anderen Bauteile mit ein, die während des Trainings in Bewegung versetzt werden (Pedale usw.). Leider existiert hier allerdings keine gesetzliche Regelung, sodass die von den Herstellern angegebenen Schwungmassen nicht immer vergleichbar sind.
Alle Modelle im Test müssen während des Workouts mit einer Stromquelle verbunden sein: Hierzu haben sie alle ein Stromkabel in petto, das sich über einen Anschluss L in der Nähe des hinteren Fußes mit dem Modell verbinden lässt und – je nach Modell – mehr oder minder viel Spielraum bei der Standortwahl lässt.
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