3 Elektrische Rasierer bis 150 € im Vergleichstest
Ordentlich. Schnell. Simpel.
29. September 2016
Noch immer herrscht bei vielen Männern Skepsis vor, wenn sie mit einem elektrischen Rasierer vorliebnehmen müssen. Mit den ursprünglichen Modelle der 1930er Jahre ließ sich zwar schon in schneller Art und Weise der Großteil des (Bart-)Haares abscheren; die Schersysteme dieser Zeit konnten aber noch keine vollkommen makellose Rasur verwirklichen. Dies ist mit modernen Rasierern anders: Diese versprechen nicht nur eine exzellente Rasur, sondern wollen diese auch mit einem üppigen Funktionsspektrum erleichtern.
Mit dem Series 5 5040s von Braun, dem ES-LT4-S803 von Panasonic und dem RQ1175/16 von Philips waren drei moderne Rasierer mittleren Preisniveaus in unserem Test vertreten; wir haben anhand vieler verschiedener (Bart-)Haar-Typen geprüft, mit welchem Modell sich die ordentlichste (Nass- und Trocken-)Rasur vornehmen lässt. Des Weiteren wurden auch die während der Rasur zu verzeichnenden Schalldruckpegel sowie die jeweiligen Arbeits- und Ladezeiten ermittelt. Schließlich wurde beurteilt, wie sich die Schersysteme mit all ihren Elementen von abrasiertem Haar säubern lassen. Alle Details lesen Sie in diesem Test.
Das Wichtigste
Für wen geeignet: Für alle, die der (Nass- oder Trocken-)Rasur nicht allzu viel Zeit widmen wollen und doch ein Höchstmaß an Gründlichkeit erwarten.
Interessant: Nur der ES-LT4-S803 von Panasonic bietet einen speziellen Turbo-reinigungsmodus mit circa 17.000 Schwingungen pro Minute; mit diesem Modus lassen sich einzelne Haare leicht aus dem Schersystem lösen.
Aufgefallen: Alle geprüften Modelle arbeiten mit modernen Lithium-Ionen-Akkus. Diese Art von Akkus zeichnet sich dadurch aus, dass sie anders als bspw. Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Akkus ihre ursprüngliche Maximalkapazität auch nach Jahr und Tag noch größtenteils beibehalten.
Panasonic ES-LT4-S803
Grundlagen
Der mit einem Gewicht von 200 g nicht allzu schwere ES-LT4-S803 von Panasonic ist ohne Fehl und Tadel verarbeitet und kleidet sich in ein modernes Farbduo aus Schwarz und Silber; Akzente setzen einzelne Elemente in (metallischem) Rot. Die edelstählerne Front vermittelt einen edlen Eindruck.
Das Handteil (38 cm Ø) ist am Rücken mit einer schwarzen Gummierung versehen, die auch während der Rasur in ausreichendem Maße Halt bietet. Im Test ließ sich das Modell sowohl während der (mit Gel und Schaum erfolgten) Nassrasur als auch während der Trockenrasur sicher handhaben. Der ES-LT4-S803 ist optimal ausbalanciert und erlaubt so eine leichte und nicht wirklich erschöpfende Rasur.
Der Rasierer lässt sich über eine runde Taste am Handteil (12 mm Ø) ein- und ausschalten; diese bietet einen prägnanten Druckpunkt und kann von Links- sowie Rechtshändern ohne weiteres erreicht werden. Während der Rasur pflegt man die Taste aber nicht versehentlich zu drücken.
Hierunter gelegen ist eine Fläche, anhand derer sich u. a. der jeweilige Füllstand des Akkumulators (20, 40, 60, 80 oder 100 %) ablesen lässt. Die Symbole werden blau hinterleuchtet und sind daher bei allen Lichtverhältnissen leicht zu erkennen.
Der ES-LT4-S803 lässt sich mit seinem Stromkabel (2 m) direkt an das Stromnetzwerk anschließen; der Anschluss des Stromkabels ist mühelos erreichbar am Ende des Handteils gelegen. Ist der Akkumulator voll entladen, nimmt der Ladeprozess durchschnittlich 54:11 Minuten in Anspruch. Eine Ladestation ist nicht vorhanden.
Danach kann man im Durchschnitt 68:46 Minuten rasieren, bis man den Akkumulator wieder mit Strom speisen muss.
Der Rasierer kommt mit einem akzeptablen Zubehörbündel: Ein schwarzer, mit einer Kordel zu verschließender Beutel, in dem sich der Rasierer ohne weiteres verstauen lässt, eine spezielle, beidseitig mit Borsten versehene Bürste zur Reinigung des Schersystems, ein Fläschchen Öl zur regelmäßigen Wartung der Schermesser und schließlich eine Kappe, mit der man das Schersystem abdecken und so vor Schäden schirmen kann.
Der Rasierer arbeitet mit einem modernen Linearmotor mit bis zu 13.000 Schwingungen pro Minute, der zu jeder Zeit maximale Leistung bieten soll. Während des Tests war die Leistung des ES-LT4-S803 in der Tat immer gleichmäßig – sowohl bei vollem als auch bei (größtenteils) leerem Akkumulator.
Nass & Trocken
Der ES-LT4-S803 ist wasserdicht und kann daher wahlweise mit Gel oder Schaum zur Nassrasur oder zur Trockenrasur verwendet werden („Wet & Dry“). Daher lässt sich der Rasierer nicht betreiben, während er mit dem Stromnetzwerk verbunden ist. Erwähnenswert ist schließlich die Tastensperre: Bei Betätigung der An-/Aus-Taste im angeschalteten Zustand (mindestens zwei Sekunden), schaltet sich der ES-LT4-S803 aus und aktiviert gleichzeitig die Tastensperre; mit dieser wird ein versehentliches Anschalten des Rasierers (bspw. beim Transport während einer Reise) verhindert. Ebenso leicht lässt sich die Tastensperre wieder deaktivieren.
Ein spezieller Sensor des ES-LT4-S803 erkennt während der Rasur, welche Art von Haar jeweils abzurasieren ist („Bartdichten-Sensor“); der Rasierer passt sodann die Anzahl der Schwingungen an den jeweiligen Haarwuchs an. Hierdurch sollen vor allem Hautirritationen während der Rasur minimiert werden. Während des Tests kam es bei keinem Tester – weder bei denjenigen mit sehr dickem Haar noch bei denjenigen mit sehr dünnem Haar – zu Irritationen. Wann immer der Sensor arbeitet, wird dies durch eine blaue LED (Wellensymbol) angezeigt.
Das 42 mm mal 18 mm (B x H) messende Schersystem ist mit drei Schermessern versehen. Die nanopolierten 30°-Schermesser bestehen aus sehr robustem Edelstahl japanischer Provenienz („Japanese Blade Tech“). Die Schermesser enthalten keinerlei Nickel; dies verhindert allergische Hautreaktionen.
Während der Rasur mit dem normalen Schersystem ging von dem ES-LT4-S803 ein Schalldruckpegel von maximal 64,8 dB(A) (aus 10 cm) bzw. 51,6 dB(A) (aus 1 m) aus; verwendet man ausschließlich den Trimmer, wird ein Schalldruckpegel von höchstens 66,7 dB(A) (aus 10 cm) resp. 54,0 dB(A) (aus 1 m) erreicht.
Ein Schieber an der Rückseite des ES-LT4-S803 dient u. a. dazu, die Flexibilität des Scherblocks einzustellen: In der 1. Position hat der Scherblock vollen Spielraum und kann zu allen Seiten hin geneigt werden, um sich während der Rasur den Konturen des Gesichts anzupassen und in der 2. Position kann der Scherblock überhaupt nicht mehr geneigt werden. Letzteres empfiehlt sich vor allem dann, wenn man stellenweise sehr detailliert rasieren muss.
Ferner lässt sich der Trimmer (24 mm) mit der 3. Position empor schieben, um das Haar in (sehr) präziser Art und Weise rasieren zu können. Der Trimmer rastet so sicher ein, dass er sich während der Rasur nicht wieder herab schieben lässt.
Bedienung
Das Schersystem kann dank des speziellen Turboreinigungsmodus in leichter Art und Weise gereinigt werden; dieser arbeitet mit Ultraschall und wird durch 3 Sekunden dauerndes Drücken des Ein- bzw. Ausschalters aktiviert (soweit der Rasierer nicht in Betrieb ist). Anschließend rüttelt der Ultraschall einzelne, im Schersystem verbliebene Härchen aus demselben heraus. Danach empfiehlt sich noch ein bisschen Handarbeit mit dem zum Zubehör zählenden Pinsel; mit diesem können auch die kleinsten Ecken erreicht werden. Schließlich lässt sich das Schersystem auch unter (fließendem) Wasser ausspülen.
Für den ES-LT4-S803 können Scherfolien (WES9089, UVP: 19,95 €) und Schermesser (WES9068, UVP: 14,95 €) einzeln oder im Set (WES9015, UVP: 32,95 €) erworben werden.
Zubehör im Überblick
Der Rasierer kommt mit allem, was man braucht: Einem (Transport-)Beutel, einem Fläschchen Öl, einer (Schutz-)Kappe und einem Pinsel.
Rasur
Mit dem ES-LT4-S803 lässt sich eine sehr ordentliche Trockenrasur vornehmen: Kurzes Haar lässt sich normalerweise rückstandslos abrasieren; um wirklich alle Haare abzuscheren, muss man aber mehrere Male über die jeweiligen Stellen rasieren. Langes Haar konnte auch in ansehnlicher Art und Weise abrasiert werden. Dies nimmt zwar ein paar Sekunden mehr in Anspruch; es kommt währenddessen aber zu keinerlei Ziepen o. ä.
Auch die Nassrasur (mit Gel und Schaum) weiß zu bestechen: Das Haar all unserer Tester ließ sich leichthin abscheren; zwar muss man auch hier mehrere Male über die jeweiligen Stellen rasieren, um sich auch der letzten Haare annehmen zu können. Dank des Gels bzw. Schaums reizt die Nassrasur selbst empfindliche Haut nicht allzu sehr.
Schermesser & Scherfolien
Das Schersystem zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass in ihm spezieller Edelstahl japanischen Ursprungs („Yasuki Hagane“ 安来鋼) ohne Nickel verarbeitet wird; auch die Flexibilität des Scherblocks („3D“-System) ist beachtlich – sie erlaubt eine sehr präzise Rasur selbst an markanten Stellen.
Während des Tests kam es bei keinem Tester zu Hautirritationen – weder bei der Nassrasur noch bei der Trockenrasur. Dies ist den nanopolierten 30°-Schermessern und dem innovativen, die Leistung des Motors an den jeweiligen Haarwuchs anpassenden Sensor zu verdanken.
Der ES-LT4-S803 ist während der Rasur sehr leicht zu handhaben: Mit dem Scherblock lassen sich die allermeisten Partien des Gesichts erreichen; nur an kleinen Arealen (bspw. an der Oberlippe) muss man mit etwas mehr Geduld arbeiten, bis hier auch das letzte Haar abrasiert wird.
Mit dem Trimmer schließlich ließ sich das Haar exakt konturieren (bspw. an den Koteletten); auch sehr präzise Rasurarbeit konnte mit dem Trimmer ohne weiteres verrichtet werden.
Reinigung
Panasonic ES-LT4-S803
Die wichtigsten Merkmale
- Akku (Typ): Lithium-Ionen
- Nass- bzw. Trockenrasur: ja / ja
- Schersystem: Folie(n) (3)
- Besonderheiten: „Bartdichten-Sensor“, „Turboreinigungsmodus“
Kurzbewertung
- Funktionalität:
- 5,0 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Betrieb:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- Funktionsspektrum („Bartdichten-Sensor“, „Turboreinigungsmodus“)
- Linearmotor
- beste Nass- und Trockenrasur
- leisester Betrieb (Trockenrasur)
- hypoallergene Schermesser (ohne Nickel)
- –
Braun Series 5 5040s
Grundlagen
Der Series 5 5040s von Braun ist ordentlich verarbeitet und mit einem Gewicht von 226 g der schwerste Rasierer in diesem Test; planes Schwarz herrscht vor und wird nur an manchen Stellen von (metallisch) blauen Elementen akzentuiert.
Das Handteil (39 cm Ø) ist beidseitig mit einer schwarzen Gummierung bespannt, die den Händen schmeichelt und während der Rasur sicheren Halt bietet. Trotz des hohen Gewichts ließ sich das Modell daher sowohl während der Nassrasur (mit Gel und Schaum) als auch während der Trockenrasur ohne weiteres handhaben. Der Rasierer ist ordentlich ausbalanciert; während des Tests ließ sich nur eine leichte Neigung hin zum Scherblock ausmachen.
Bedienung
Den Series 5 5040s schaltet man über eine konkave, runde Taste am Handteil (14 mm Ø) ein und aus; dank eines prägnanten Druckpunktes lässt sich jeder Druck leicht wahrnehmen. Die Taste kann von Links- sowie Rechtshändern mühelos erreicht werden.
Hierunter gelegen ist ein Symbol (Batterie), das von einem natürlichen Grün hinterleuchtet wird; anhand des Symbols lässt sich der jeweilige Füllstand des Akkumulators (50 oder 100 %) nur in einer sehr groben Art und Weise ablesen.
Den Series 5 5040s kann man mit seinem Stromkabel (1,9 m) direkt an das Stromnetzwerk anschließen; der Anschluss des Stromkabels ist am Ende des Handteils gelegen und so leicht erreichbar. Ist der Akku voll entladen, dauert der Ladeprozess im Durchschnitt 58:57 Minuten. Eine Ladestation ist nicht vorhanden.
Anschließend lässt sich durchschnittlich 68:51 Minuten rasieren, bis der Akkumulator wieder erschöpft ist.
Braun spickt den Series 5 5040s mit einem ordentlichen Zubehörbündel: Ein schwarzer, mit einer Kordel zu verschließender Beutel, in dem sich der Rasierer leicht verstauen lässt, eine sehr kleine, nur schwierig zu handhabende Bürste zur Reinigung des Schersystems, ein Fläschchen Öl zur Wartung der Schermesser und des Weiteren eine Kappe, mit der man das Schersystem vor Schäden bewahren kann.
Schermesser & Scherfolien
Das mit 3 Scherelementen versehene Schersystem arbeitet mit 9.000 Schwingungen pro Minute und kann so die allermeisten Haare in annehmbarer Zeit abschneiden.
Der Rasierer arbeitet mit einem modernen Motor mit „PowerDrive“-Technologie und bis zu 9.000 Schwingungen pro Minute.
Der Series 5 5040s ist wasserdicht und lässt sich deshalb wahlweise mit Gel oder Schaum zur Nassrasur oder zur Trockenrasur verwenden („Wet&Dry“).
Mithin kann der Rasierer nicht betrieben werden, während er mit dem Stromnetzwerk verbunden ist.
Das 40 mm mal 20 mm (B x H) messende Schersystem ist mit drei Schermessern versehen. Dadurch, dass der Scherblock um 40 ° schwenkbar und jedes der drei Scherelemente jeweils einzeln gelagert ist, sollen sich die Schermesser den Konturen des Gesichts optimal anpassen („FlexMotionTec“ mit „MacroMotion“ bzw. „MicroMotion“). Durch die spezielle Struktur der Schermesser („UltraActiveLift“) sollen auch Haare in schwierig zu erreichenden Arealen – vor allem am Hals und am Kinn – restlos abrasiert werden; während des Tests stellten sich hier aber noch immer Probleme (Details s. u.).
Während der Rasur mit dem normalen Schersystem war eine Lautstärke von maximal 69,6 dB(A) (aus 10 cm) bzw. 56,9 dB(A) (aus 1 m) zu messen; verwendet man aber ausschließlich den Trimmer, wird ein eine Lautstärke von höchstens 72,3 dB(A) (aus 10 cm) resp. 59,2 dB(A) (aus 1 m) erzielt.
Ein Schieber an der Front des Series 5 5040s erlaubt die Fixierung des Scherblocks in einem von 5 verschiedenen Winkeln („MultiHeadLock“); so kann das Schersystem besser den Konturen des Gesichts angepasst und damit die Rasur optimiert werden.
Die „Feststellfunktion“
Mit dem Schieber lässt sich das Schersystem in einem von 5 verschiedenen Winkeln einrasten.
Mit einem am Rücken des Series 5 5040s gelegenen, leichtgäng igen Schieber lässt sich der Langhaarschneider bzw. (22 mm) empor schieben, um das Haar in präziser Art und Weise abscheren zu können. Der Trimmer rastet in sicherer Position ein, sodass er sich während der Rasur nicht wieder herab schieben lässt.
Ein spezieller Reinigungsmodus ist leider nicht gegeben. Dennoch kann das Schersystem des Series 5 5040s in schneller Art und Weise unter (fließendem) Wasser gereinigt werden; verbleiben einzelne Haare zwischen den Folien, kann man diese leicht mit der zum Zubehör zählenden Bürste auspinseln. Diese ist allerdings sehr klein und daher nur mühsam zu handhaben.
Für den Series 5 5040s lassen sich Scherfolie und Schermesser nur im Set (Braun Kombipack 52B, UVP: 44,90 €) erwerben.
Rasur
Der Series 5 5040s erlaubt eine rundum ordentliche Trockenrasur: Mit kurzem Haar hat der Rasierer keinerlei Problem; um aber jedes Haar abzuscheren, muss man auch mit ihm mehrere Male über die jeweiligen Stellen rasieren. Längeres Haar abzurasieren nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch; aber auch hier wird ein ansehnliches Rasurergebnis erreicht. Währenddessen kommt es nur sehr selten einmal zu leichtem Ziepen o. ä.
Die Nassrasur (mit Gel und Schaum) schließt zwar jegliche Hautirritation aus, bietet aber letzten Endes auch kein besseres Rasurergebnis. Hier muss man außerdem auch mehrere Male über die jeweiligen Stellen rasieren, um auch das allerletzte Haar loszuwerden. Für die Nassrasur sollte man typischerweise etwas mehr Zeit einplanen.
Während des Tests kam es nur bei einer Handvoll empfindlichen Testern zu milden Hautirritationen; dies war ausschließlich bei der Trockenrasur zu verzeichnen.
Trotz all der Technologien, die sich in der Gestaltung des Schersystems des Series 5 5040s niedergeschlagen haben, lässt sich auch mit diesem das Areal am Hals und am Kinn nur sehr schwierig rasieren; hier bleiben sowohl nach Nassrasuren als auch nach Trockenrasuren immer wieder einzelne Haare zurück. Doch auch die Rasur anderswo gelegener Areale, die sich nicht ohne weiteres erreichen lassen (z. B. an der Oberlippe), nimmt in erheblichem Maße Zeit in Anspruch.
Der Trimmer ist mit seinen 22 mm sehr schmal; dennoch lässt sich das Haar mit ihm präzise konturieren (z. B. an den Koteletten); da aber kein variabler Kamm o. ä. gegeben ist, lässt sich der Trimmer nicht verwenden, um das Haar zwecks anschließend leichterer Rasur nur zur kürzen.
Reinigung
Braun Series 5 5040s
Die wichtigsten Merkmale
- Akku (Typ): Lithium-Ionen
- Nass- bzw. Trockenrasur: ja / ja
- Schersystem: Folie(n) (3)
- Besonderheiten: „FlexMotionTec“ mit „MacroMotion“ bzw. „MicroMotion“; „PowerDrive“-Motor „UltraActiveLift“-Scherelemente; „Wet&Dry“
Kurzbewertung
- Funktionalität:
- 4,5 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Betrieb:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- beste Bedienbarkeit
- beste Betriebsdauer
- gute Nass- und Trockenrasur
- –
Philips RQ1175/16
Grundlagen
Der RQ1175/16 ist mit einem Gewicht von nur 163 g der leichteste Rasierer in diesem Test; er ist ordentlich verarbeitet und weiß mit einem chicen Farbspiel aus schwarzen und scharlachroten Flächen sowie dynamischen weißen Linien zu schmeicheln.
Das Handteil (39 cm Ø) lässt sich zwar ohne weiteres halten; eine Gummierung o. ä., die während der Rasur sicheren Halt vermitteln könnte, ist aber nicht gegeben. Dies erwies sich nicht während der Trockenrasur, sehr wohl aber während der Nassrasur als Problem; hier vermisst man „Grip“.
Mit einer hinter dem Korpus gelegenen Taste lässt sich der RQ1175/16 ein- und ausschalten; die Taste kann von Links- sowie Rechtshändern leicht erreicht werden, bietet aber keinen prägnanten Druckpunkt.
Der jeweilige Füllstand des Akkumulators (20, 40, 60, 80 oder 100 %) lässt sich anhand mehrerer Leuchtdioden prüfen. Diese strahlen in einem hellen Weiß und sind daher bei allen Lichtverhältnissen ohne weiteres zu erkennen.
Der RQ1175/16 lässt sich nur in einer speziellen Station laden, in welcher der Rasierer vertikal steht; an diese Station schließt man das Stromkabel (1,4 m) an. Dies wurde von unseren Testern als sehr störend empfunden, da man die Station so immer mitnehmen muss (bspw. während einer Reise). Der Ladeprozess nimmt im Fall eines voll entladenen Akkumulators durchschnittlich 61:12 Minuten in Anspruch.
Anschließend kann der Rasierer im Durchschnitt 63:12 Minuten betrieben werden, bis der Akkumulator wieder erschöpft ist.
Bedienung
Der Rasierer bietet ein ordentliches Zubehörbündel: Eine schwarze Tasche, in dem sich der RQ1175/16 leicht verstauen lässt, eine Bürste zur Reinigung des Schersystems, eine Kappe zum Schutz des Schersystems und schließlich ein (klappbarer) Ständer, in dem der Rasierer zu laden ist.
Der RQ1175/16 lässt sich ohne weiteres mit Gel oder Schaum auch zur Nassrasur verwenden („AquaTec“).
Das Schersystem ist mit drei einzelnen Scherkreisen (20 mm, Ø) versehen. Diese bieten zwei Arten von Einlässen, von denen die einen (Löcher) kurzes und die anderen (Schlitze) langes Haar abrasieren sollen („DualPrecision“). Durch ein spezielles System („GyroFlex 2D“) passt sich das Schersystem an die Konturen des Gesichts an; während des Tests ließ es das Schersystem aber in vielen Arealen an Flexibilität vermissen (Details s. u.).
Rotationssystem & Scherfolien
Der RQ1175/16 ist ein Rotationsrasierer, mit dem man in anderer Art und Weise zu rasieren pflegt als mit einem klassischen Folienrasierer (wie den auch geprüften Modellen ES-LT4-S803 von Panasonic und Series 5 5040s von Braun): Hier empfiehlt es sich, kreisende Bewegungen während der Rasur zu beschreiben, um das Haar (weithin) gleichmäßig abzurasieren.
Der RQ1175/16 stößt während der Rasur mit dem normalen Schersystem eine Lautstärke von höchstens 74,7 dB(A) (aus 10 cm) bzw. 70,3 dB(A) (aus 1 m) aus; wird der Trimmer verwendet, erreicht das Modell maximal 73,5 dB(A) (aus 10 cm) resp. 61,7 dB(A) (aus 1 m).
Der Rasierer bietet auch einen Langhaarschneider bzw. („SmartClick Bartstyler“), der aber nur anstelle des normalen Schersystems verwendet werden kann; hierzu muss man das normale Schersystem abnehmen und sodann den „SmartClick Bartstyler“ anbringen. Diese Wechselei nimmt recht viel Zeit in Anspruch, zumal die Scherelemente nur in einer nicht ohne weiteres erkennbaren Art und Weise mit dem Handteil verbunden werden können. Der „SmartClick Bartstyler“ ist außerdem mit einem variablen, von 0,5 bis 5 mm verstellbaren Kamm versehen; die Einstellung selbst erfolgt über ein leichtgängiges Rädchen.
Flexibilität & Co
Der Rasierer hat mit markanten Stellen seine Probleme; hier lassen sich Haare nicht gleichmäßig abscheren.
Der RQ1175/16 bietet zwar keinen speziellen Reinigungsmodus. Das Schersystem lässt sich aber auch mit Wasser ausspülen; anschließend sollten die inneren Winkel des Schersystems mit der Bürste ausgepinselt werden, da sich hier immer wieder Haare abzusetzen pflegen.
Für den RQ1175/16 können Scherköpfe (RQ11/50, UVP: 54,99 €) und Scherkopfreinigungssprays (HQ110/02, UVP: 6,99 €) erstanden werden.
Rasur
Die Trockenrasur mit dem RQ1175/16 ist alles in allem akzeptabel: Kurzes Haar wird zwar größtenteils abrasiert; man muss aber viele Male über die jeweiligen Stellen rasieren, um wirklich alle Haare abzunehmen. Während des Tests hat dies bei manchen Testern erhebliche Hautirritationen herbeigeführt. Langes Haar lässt sich nur mit reichlich Ziepen u. ä. abrasieren; hier empfiehlt es sich, erst einmal mit dem „SmartClick Bartstyler“ vorliebzunehmen, um das Haar herunter zu kürzen.
Die Nassrasur (mit Gel und Schaum) ist mit dem RQ1175/16 eher durchwachsen: Auch wenn man mehrere Male über die jeweiligen Stellen rasiert, schneidet das Schersystem nicht alle Haare ordentlich ab; während des Tests blieben bei allen Testern einzelne Haare stehen. Gel und Schaum verhindern zwar verlässlich Hautirritationen; das nützt aber nicht allzu viel, wenn man anschließend noch eine Trockenrasur vornehmen muss, um auch die letzten Haare abzuscheren.
Der RQ1175/16 ist während der Rasur nur mäßig zu handhaben: Mit den Scherelementen lassen sich viele Partien des Gesichts nicht so erreichen, dass man alle dort gelegenen Haare ordentlich abrasieren könnte (vor allem am Hals, am Kinn, an der Oberlippe usw.). Außerdem erlauben die Scherelemente keine allzu präzise Rasur: Durch die kreisenden Bewegungen, die man mit einem Rasierer dieser Art notwendig beschreiben muss, lässt sich minutiöse Rasurarbeit nicht verwirklichen.
Der „SmartClick Barstyler“ erlaubt ein sehr präzises Trimmen; mit dem von 0,5 bis 5 mm einstellbaren Kamm lässt sich das Haar auch vor der Rasur kürzen.
Reinigung
Philips RQ1175/16
Die wichtigsten Merkmale
- Akku (Typ): Lithium-Ionen
- Nass- bzw. Trockenrasur: ja / ja
- Schersystem: Folie(n) (3)
- Besonderheiten: „DualPrecision“, „GyroFlex 2D“, „SmartClick Bartstyler“
Kurzbewertung
- Funktionalität:
- 4,5 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Betrieb:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- niedrigstes Gewicht
- Trimmer („SmartClick Bartstyler“) mit variablem Kamm
- Ladung nur in spezieller Halterung, lautester Rasierer (Trockenrasur)
- mäßige Nass- und Trockenrasur
- Trimmer („SmartClick Bartstyler“) muss mühsam (de-)montiert werden
Aufgefallen im Praxistest
Wir waren wieder für Sie im Einsatz; unser oberstes Ziel ist es dabei, möglichst detaillierte und praxisnahe Informationen zum jeweiligen Test-Produkt zu bieten. Im Folgenden haben wir Ihnen einige Auffälligkeiten und Erfahrungswerte aufgelistet, die charakteristisch für das jeweilige Gerät oder sogar für den Gerätetypus sind.
Handhabung
Ausstattung
Betrieb
Technische Daten
Bewertung
Testsieger | ||||
Preis-/ Leistungssieger |
||||
Hersteller/Modell | % | Panasonic ES-LT4-S803 |
Braun Series 5 5040s |
Philips RQ1175/16 |
---|---|---|---|---|
Ausstattung | 10 | 95,93 | 93,85 | 91,08 |
Dokumentation | 10 | 89,25 | 86,50 | 92,00 |
Zubehör | 20 | 92,00 | 92,00 | 97,00 |
Qualität (Material) | 20 | 98,00 | 96,00 | 89,25 |
Funktionsspektrum | 50 | 98,00 | 94,00 | 89,25 |
Rasur | 10 | 93,91 | 93,23 | 86,17 |
Bedienbarkeit | 20 | 96,00 | 98,00 | 83,75 |
Haptik | 20 | 92,00 | 92,00 | 86,50 |
Führbarkeit | 25 | 92,00 | 92,00 | 85,13 |
Reinigung | 25 | 98,00 | 92,00 | 89,25 |
Betriebszeit / Ladezeit | 10 | 94,11 | 92,34 | 89,38 |
Rasurergebnis | 30 | 94,50 | 92,50 | 88,56 |
Gründlichkeit der Nassrasur | 40 | 90,00 | 88,00 | 83,75 |
Gründlichkeit der Trockenrasur | 40 | 92,00 | 90,00 | 88,75 |
Gründlichkeit des Trimmers | 20 | 98,00 | 96,00 | 98,00 |
Hautirritation | 20 | 98,00 | 96,00 | 83,75 |
Bonus | +0,25 („Wet & Dry“), +0,25 („BartdichtenSensor“), +0,25 („Turboreinigungsmodus“) |
+0,25 („Wet&Dry“) | +0,25 („AquaTec“) | |
Malus | – | – | – | |
Preis in Euro (UVP) | 169,00 | 229,99 | 159,99 | |
durchschn. Marktpreis in Euro | 84,99 | 115,99 | 109,99 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,89 | 1,25 | 1,24 | |
Gesamtbewertung | 95,22 % | 93,11 | 88,35 | |
Testnote | sehr gut | sehr gut | gut |
So haben wir getestet
Ausstattung (10%)
Hier wurde vor allem anderen die Dokumentation nach ihrer äußeren (graphischen) und inhaltlichen Gestaltung benotet. Geprüft wurde, ob und ggf. in welcher Art und Weise die wesentlichen Inhalte vermittelt werden. Ferner wurde das Zubehör eines jeden Rasierers nach quantitativen und qualitativen Kriterien geprüft und beurteilt. Das Funktionsspektrum eines jeden Modells wurde erschöpfend geprüft und anschließend bewertet. Schließlich wurde auch das jeweils verwendete Material und die Art und Weise, in welcher dieses verarbeitet worden ist, geprüft und benotet.
Rasur (30%)
Geprüft und beurteilt wurde an erster Stelle, wie sich jeder Rasierer jeweils während der Nass- und/oder Trockenrasur handhaben lässt. Das Aus- und Einschalten des Rasierers und ggf. des Langhaarschneiders (Trimmers), das Sperren des Netzschalters, das Aufsetzen des Scherkopfes und die weitere Bedienung wurden erprobt. Mit der Haptik wurde bewertet, wie angenehm sich der Rasierer während der Rasur in verschiedenen Szenarien handhaben lässt. Die Tester, die sich alle durch verschiedene Typen von Haar und Haut auszeichnen, prüften und benoteten anschließend, ob sich mit einem jeden Rasierer jeweils alle Partien des Gesichts erreichen lassen oder ob hier spezielle Stärken oder Schwächen wurzeln. Nach der Rasur steht regelmäßig die Reinigung des Rasierers an; daher wurde jedes Modell auch nach jeder Rasur gereinigt. Ob sich jeder Rasierer wirklich rückstandslos säubern lässt, wurde hier geprüft und bewertet. Abschließend wurden die Arbeits- und Ladezeiten eines jeden Modells unter jeweils gleichen Bedingungen ermittelt und benotet.
Rasurergebnis (60%)
Alle Tester verwendeten alle Rasierer zur Nassrasur (mit Gel und Schaum) und zur Trockenrasur. Hierbei wurde beurteilt, wie die Modelle das Haar abrasieren konnten. Ferner wurde geprüft und bewertet, mit exakt sich mit den jeweiligen Trimmern arbeiten lässt. Schließlich wurde noch benotet, ob und ggf. in welchem Ausmaß durch die Rasur Hautirritationen herbeigeführt wurden.
Fazit
Mit 95,22 % erzielt der ES-LT4-S803 von Panasonic die Note „sehr gut“ und damit auch den 1. Platz in diesem Test. Der ES-LT4-S803 ist in exzellenter Art und Weise verarbeitet und vermittelt durch die verwendeten Materialien einschließlich der Gummierung einen erlesenen (haptischen) Eindruck. Er besticht nicht nur mit dem besten Funktionsspektrum, das sich im Test als sehr sinnvoll erwiesen hat (wie bspw. der „Bartdichten-Sensor“ und der „Turboreinigungsmodus“), sondern auch mit einem eindrucksvollen, dynamischen Schersystem („3D“) mit bis zu 13.000 Schwingungen pro Minute. Die hypoallergenen 30°-Schermesser aus speziellem Edelstahl können alle Arten von (Bart-)Haar abscheren – und das sowohl bei der Nassrasur als auch bei der Trockenrasur in ansehnlicherer und schnellerer Art und Weise als die geprüfte Konkurrenz von Braun und Philips; und zwar ohne Hautirritationen.
Den 2. Platz nimmt der Series 5 5040s von Braun mit 93,11 % und der Note „sehr gut“ ein. Er kann in denselben Disziplinen brillieren wie der ES-LT4-S803 von Panasonic, steht diesem aber in meisten Fällen leicht nach. Nur handhaben lässt sich der Series 5 5040s besser: Die einzelnen Elemente sind sinnvoll über den Rasierer verteilt und vermitteln durch ihre Gestaltung einen sicheren Halt – sowohl während der Nassrasur als auch während der Trockenrasur; der Schieber bspw., mit dem sich die Flexibilität des Scherblocks einstellen lässt, ist sehr intuitiv zu handhaben.
Der RQ1175/16 von Philips erreicht mit 88,35 % und der Note „gut“ nur den 3. Platz. Er bietet zwar ein üppiges Zubehörpaket, steht den beiden geprüften Modellen von Panasonic und Braun aber in den allermeisten anderen Disziplinen (erheblich) nach: Die nur mäßigen Noten in puncto Rasur bzw. Rasurergebnis wurzeln vor allem in dem Rotationssystem: Mit ihm lässt sich nur (sehr) kurzes Haar ohne Fehl und Tadel rasieren; lässt man das Haar aber nur den ein oder anderen Tag stehen, wird es mit dem RQ1175/16 schon schwierig: Hier ziept es regelmäßig und so entstehen letzten Endes Hautirritationen. Gleichmäßige Rasuren können nur in erheblicher Zeit realisiert werden.
Getestete Produkte
- Panasonic ES-LT4-S803
- Braun Series 5 5040s
- Philips RQ1175/16