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2 Espressomaschinen im Test 2021

Espresso in Barista-Qualität? So klappt’s!

24. Juni 2021

Ob es nun ein dem Aroma nach anspruchsvoller, pur-schwarzer Espresso, ein milder, mit Milch oder Milchalternativen veredelter Cappuccino oder doch ein beide Sphären zu vereinen suchender Cortado ist: Für einen Großteil der Menschen ist der Wachmacher schon zu einem wesentlichen Teil ihres kulturell-kulinarischen Lebens avanciert. Viele von ihnen – aktuell sind es circa 82,8 % aller in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Verbraucher:innen – haben daher schon eine Maschine im Haushalt stehen, mit der sich Espresso und Co. schnell und simpel herstellen lassen: Gerade die Vollautomaten, die einem alle wesentlichen Arbeiten abnehmen, werden immer populärer. Die Menschen aber, die sich der Tradition verschrieben haben und den Genuss als das Werk ihrer Arbeit verstehen wollen, wählen doch lieber eine andere Art von Maschine: Eine klassisch-konventionelle Espressomaschine. Mit einer solchen lassen sich schließlich so viele verschiedene Parameter anpassen, dass man den mit ihr zubereiteten Espresso wirklich als Ausdruck eines erlesenen Handwerks ansehen kann.

Wer ein in puncto Qualität wahrlich erhabenes Aroma erzielen will, der muss so mancherlei beherrschen: Die einzelnen Partikel des Pulvers müssen von vornherein eine die Besonderheiten der Bohnen einstellende Größe haben, um alle hier vorhandenen Aromen in einem ansprechenden Verhältnis abzubilden, das Maß der einzelnen Pulverportionen muss passen und das Pulver muss schließlich vollkommen einheitlich verdichtet werden – weder mit einem zu schwachen noch mit einem zu starken Druck. Gerade Letzteres ist sehr viel anspruchsvoller, als manche Menschen annehmen werden. Wer diese Kunst aber beherrscht, kann das Aroma präzise kontrollieren. Wir hatten dieses Mal zwei ansprechende Espressomaschinen (Siebträgermaschinen) im Test: Bei der the Barista Touch von Sage handelt es sich um ein in allen Sphären klassisches Modell, bei dem man das Pulver manuell mit einem Tamper zum Puck pressen muss. Die La Specialista Maestro EC9665.M von De’Longhi ist hier sehr viel moderner und wird dadurch vielen Menschen, die sich des Tampern nicht so wirklich annehmen wollen, zupasskommen: Hier ist der Tamper von Werk aus im Modell installiert, sodass man ihn zwar immer noch manuell herab drücken muss, dabei aber immer ein und derselbe Druck erreicht werden soll. Darüber hinaus sollen beide Modelle noch eine Handvoll weiterer Stärken vorweisen können: So kann man mit ihnen Milch oder Milchalternativen, also bspw. Kokos-, Mandel-, Sojamilch et cetera, in voluminösen Milchschaum verwandeln und den Espresso so adeln – das Modell von De’Longhi kann hier mit einem speziellen System (LatteCrema System) prunken. Wodurch sich die beiden Espressomaschinen auszeichnen, wie es sich mit der Qualität der mit ihnen herstellbaren Spezialitäten verhalt und vielerlei mehr lesen Sie in unserem Test!

Espressomaschinen – Technik im Detail

Die beiden im Test vertretenen Maschinen können die Bohnen von sich aus mahlen: Dadurch lassen sich all die wundervollen Aromen, die man schließlich im Espresso abbilden will – derer sind es mehr als 800 verschiedene –, voll erhalten: Es kommt schließlich nicht in einem wahrnehmbaren Maße zu einer das Aroma verleidenden Oxidation. Die Bohnen wandern schließlich in den Bohnenbehälter A, von dem aus sie weiter in das innerhalb des Modells installierte Mahlwerk purzeln: Hier werden sie zu Pulver, dessen Grob- resp. Feinheit sich über das Mahlwerk verändern lasst – von der Größe der einzelnen Partikel ist abhängig, wie viele Aromen das Wasser mitreisen (extrahieren) kann. Dieses Pulver wird in den Siebhalter (Siebträger) B portioniert, den man vorher schon mit dem Modell verbunden haben muss. Dieser Halter kann mit verschiedenen Sieben C versehen werden, je nachdem ob man nur ein einzelne Portion oder aber zwei Portionen parallel zubereiten will. Das Pulver muss vorher aber noch per Druck verdichtet werden, um das Tempo, mit dem das Wasser anschließend weiter durch das Pulver rinnt, zu vermindern. Bei dem Modell von De’Longhi muss man hierzu nur einen massiven Hebel D herabdrücken, wahrend bei dem Sage-Modell der Halter herauszunehmen und das Pulver sodann mit einem Tamper E manuell komprimiert werden muss. Anschließend sollte man eventuell zu viel vorhandenes Pulver abstreichen. Der Halter einschließlich des in ihm zu einem Puck verdichteten Pulvers wird nun unter dem normalen Auslass F installiert. Das Modell pumpt das Wasser aus dem Tank G in die Maschine hinein, erhitzt es innerhalb des hier vorhandenen Thermoblocks und leitet es weiter durch das Pulver. Währenddessen vollzieht das Wasser, indem es allerlei aus dem Pulver mitnimmt, den Wandel hin zum wohlmundenden Espresso. Für manche Spezialitäten braucht es darüber hinaus aber auch noch Milchschaum: Dieser lasst sich herstellen, indem man eine Düse H in das Behältnis mit Milch halt. Allein das Modell von De’Longhi erlaubt es hierbei auch, heiße Milch und Milchschaum vollautomatisch herzustellen und in einer zur aktuellen Spezialität passenden Dosis hinzu zu leiten (LatteCrema System) I.

Dass alle Teile einer solchen Maschine in regelmäßigen Abständen gereinigt und gepflegt werden, ist essentiell: Schließlich kann sich all dasjenige, was während des Mahlens und Brühens innerhalb des Modells verbleibt (Pulverpartikel et cetera), nicht nur hinsichtlich des Aromas auswirken, sondern auch in puncto Gesundheit bedenklich sein. Glücklicherweise spulen sich die Maschinen schon auf Knopfdruck immerhin partiell durch. Außerdem enthalten sie von Werk aus ein paar Utensilien, mit denen man sich der anderswie nur schwer zu erreichenden Areale annehmen kann. Schon ist außerdem, dass die Modelle hier Hinweise erteilen, bspw. immer dann, wenn man sie entkalken muss. Bedient wird die Maschine über mehrere klassisch-konventionelle Tasten J oder – immerhin bei dem Modell von Sage – auch noch über einen Touchscreen K. Darüber lassen sich die einzelnen Spezialitäten bzw. die Art und Weise, in der diese von der Maschine zubereitet werden sollen, anpassen: So kann hier bspw. auch einprogrammiert werden, wie viel Pulver das Modell pro Portion mahlen soll. Gerade von diesem delikaten Zusammenspiel vieler verschiedener, individuell anpassbarer Faktoren ist die Qualität des Espressos abhängig.

Getestete Produkte

  • De’Longhi: La Specialista Maestro EC9665.M
  • Sage: the Barista Touch

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