7 Zyklonstaubsauger im Vergleichstest
Moderne Fußbodenreinigung ohne Beutel
29. Oktober 2020
Staub ist ein wirklich ganz allgegenwärtiges Ding: So rieseln in Deutschlands Haushalten pro Tag sechs Milligramm Staub pro Quadratmeter herab. Das sind in einer durchschnittlichen Wohnung in Deutschland – eine solche misst 71 resp. 118 Quadratmeter, abhängig davon, ob es sich um eine Miet- (AØ: 71 Quadratmeter) oder um eine vom Eigentümer selbst bewohnte Eigentumswohnung (AØ: 118 Quadratmeter) handelt – 426 bzw. 708 Milligramm Staub, die sich Tag um Tag über den Fußböden und -leisten absetzen. Nun ist es aber natürlich nicht nur der normale Hausstaub, eine Mischung sowohl organischen als auch anorganischen Ursprungs, der uns die regelmäßige Fußbodenreinigung verheißt. Darüber hinaus sind´s vielmehr noch die Gewürze, die versehentlich auch mal über dem Fußboden verteilt werden, das Mehl, vom dem nicht alles ins Backwerk wandern will, und quasi alles andere, was während des normalen Lebens mal bis zum Fußboden herab purzelt: Gerade weil Schmutz nie voll vermieden werden kann, ist in mittlerweile mehr als 96 % aller Haushalte in Deutschland mindestens ein Staubsauger vertreten: Mit ihm werden im Schnitt einmal pro Woche alle Fußböden des Haushalts abgesaugt, übrigens von den Männern lieber noch als von den Frauen. Wer sich in der jetzigen Zeit allerdings einen neuen Staubsauger ins Haus zu holen plant, muss an allererster Stelle eines entscheiden: Will man weiterhin klassisch-konventionell mit Staubbeuteln arbeiten oder soll es vielleicht doch lieber ein Modell mit einem wiederverwendbaren Staubbehältnis sein? Das ist vorrangig von den individuellen Ansprüchen an die Entsorgung der eingesogenen Partikel und eventuell gegebenen Allergien abhängig, denn in puncto Saugleistung, Stromverbrauch und Schallemissionen ziehen Modelle des einen Typs mit denen des anderen größtenteils gleich. Wir hatten nun, um die aktuelle Marktsituation zu sondieren, acht Beutelstaubsauger (€Ø: 48,73 bis 291,56 €) und sieben Zyklonstaubsauger (€Ø: 133,53 bis 471,90 €) renommierter Hersteller in unserem Testlabor. In diesem Testbericht lesen Sie, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle auszumachen sind.
Der größte Vorteil eines Zyklonstaubsaugers ist eindeutig, dass er ohne einen immer wieder auszuwechselnden Staubbeutel auskommt und anstelle eines solchen vielmehr mit einem wiederverwendbaren und damit schon aus rein haushaltsökonomischen Gründen vorzuziehenden Staubbehältnis versehen ist. Aber: Auch der den Staub sicher in sich einschließende Staubbeutel hat natürlich seinen Charme: Gerade in denjenigen Haushalten, in denen man gegen manche der eingesogenen Partikel – seien‘s nun Milben, Pollen oder anderes – allergisch ist, weiß man einen Staubbeutel wirklich wertzuschätzen: Mit ihm kann der Staub nach dem Saugvorgang nämlich in einem Mal davon getragen werden, ohne dass er sich auch nur in einem Moment wieder im Haushalt verteilen könnte. Bei einem Staubbehältnis sieht das schon vollkommen anders aus: Mit einem solchen kippt man schließlich all die in ihm enthaltenen Partikel nur aus. Währenddessen können manche von ihnen natürlich nach oben schießen und anschließend wieder in alle Ecken des Haushalts vorstoßen. Ob man also ein Modell mit oder ohne Staubbeutel wählen sollte, ist idealerweise von den im Haushalt gegebenen Allergien abhängig zu machen: Gerade bei einer ausgeprägten Allergie gegen Hausstaubmilben ist der Staubbeutel dem -behälter vorzuziehen. Wenn nun aber keine Allergien diesen Schlags gegeben sind, kann man auch wunderbar mit einem immer wieder zu verwendenden Staubbehältnis vorliebnehmen. Die Wahl eines geeigneten Modells ist dann schließlich unter Würdigung mehrerer Fundamentalwerte, nämlich der Saugleistung, des Stromverbrauchs und der Schallemissionen, vorzunehmen. Auch sollte sich ein Modell in allen Situationen leicht durch den Haushalt manövrieren lassen, ohne hier und da anzustoßen. Der Aktionsradius sollte üppig sein, um ein Hin- und Herspringen zwischen den Stromanschlüssen zu vermeiden. Alledem und noch vielem mehr sind wir in unserem Test nachgegangen.
Technik im Detail
Das Herz eines jeden Staubsaugers ist das in ihm installierte Gebläse. Dieses ist es nämlich, das den Unterdruck im Modellinneren herstellt, ohne den von vornherein keine Saugleistung gegeben wäre: Damit dieser Unterdruck ausgeglichen werden kann, muss über die Peripherie des Staubsaugers, sprich über die Düse, Luft von außen an- und nachgesogen werden – sie wird also über die Düse und durchs Mittelrohr bis ins Modell hinein gesogen und mit ihr auch all diejenigen Grob- und Feinpartikel, die das Fußbodenareal unter der Düse verunstaltet haben. Dieser all die verschiedenen Partikel enthaltende Strom wird nun, indem man ihn seitlich in ein konisches Behältnis innerhalb des Modells leitet, verwirbelt – so wie man es auch von den vor allem im Indischen Ozean herrschenden Wirbelstürmen, den namensprägenden Zyklonen her kennt. Die wirbelnden Partikel werden nun nach außen an die Wände des Konus gepresst und schieben sich anschließend immer weiter herab, bis sie schließlich im Staubbehälter enden. Manche Modelle arbeiten nur mit einem einzelnen Zyklon (sog. „Einfachzyklonstaubsauger“), der auch schon ausreicht, um einen Großteil aller Grob- und vieler Feinpartikel abzuscheiden. Andere wiederum leiten den Strom nach dem ursprünglichen Zyklon, noch durch weitere, ihrem Durchmesser nach sehr viel schmalere Konusse, wodurch der Strom noch einmal schneller verwirbelt wird (sog. „Mehrfachzyklonstaubsauger“): Dadurch kann man vor allem Fein- und Feinstpartikel wirksamer abscheiden. Nach Beendigung des Saugvorgangs lassen sich alle Grob- und Feinpartikel mit dem Staubbehälter herausnehmen und in einem Mal auskippen. Die Luft strömt anschließend aus dem Modellkörper hinaus, wird vorher aber noch durch einen oder mehrere Filter gereinigt: Das ist vor allem dann wichtig, wenn Haushaltsangehörige an Allergien gegen die während des Saugvorgangs mit eingesogenen Hausstaubmilben, Pollen et cetera leiden.
Die Stromversorgung wird bei den im Test vertretenen Modellen immer per Stromkabel verwirklicht: Dessen Maße (Lmax) bestimmen über den während der Arbeit im Haushalt gegebenen Aktionsradius. Am meisten Freiheit bietet hier das Modell von Fakir (vgl. S. 38, Ømax: 12,60 Meter), was vor allem in Haushalten mit ausnehmender Größe dankbar ist: So muss man während des Saugvorgangs nicht andauernd vom einen zum anderen Stromanschluss springen. Das Stromkabel lässt sich regelmäßig per Tastendruck automatisch einziehen. Das klappt bei manchen Modellen sehr viel besser (Philips, vgl. S. 32) als bei anderen (Thomas, vgl. S. 36). Die Saugleistung wiederum kann per Tastendruck über die Stärke des im Modellinneren vorhandenen Gebläses angepasst werden. Viele Modelle erlauben die Saugleistungseinstellung außerdem über einen sowohl von Rechts- als auch von Linkshändern während des Sauggangs leicht erreichbaren Schieber A am Handteil. Allein mit einem solchen Schieber vorliebnehmen muss man etwa bei dem DOMO-Modell (vgl. S. 37). Ans Saugrohr lassen sich verschiedene Düsen anschließen, um die Saugleistung situationsgemäß zu optimieren – abhängig davon, ob nun die Hartboden-, die Teppichboden- oder die Möbelreinigung ansteht. Weit vertreten sind eine normale Fußbodendüse B, die mittels eines per Fuß erreichbaren Kippschalters an die Ansprüche von Hart- oder Teppichboden angepasst werden kann, eine spezielle, den Materialabrieb minimierende Hartbodendüse C, eine Teppichbodendüse D und eine schmale Fugenreinigungsdüse E. Das Saugrohr lässt sich bei allen Modellen auseinander ziehen und ineinander schieben, um es so an die Größe der das Modell handhabenden Person anzupassen. Am weitesten anpassen lässt sich hier das Modell von DOMO (vgl. S. 37, Hmin – Hmax: 0,52–0,90 Meter). Eine solche Flexibilität vermisst man wiederum bei Philips-Modell (vgl. S. 32, Hmin – Hmax: 0,43–0,73 Meter).
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