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Glatte Textilien in Minutenschnelle – Wie verwende ich eine Dampfbürste?

25. März 2022

Dampfbürsten (Steam Brushes) werden in allen Teilen der Welt immer populärer, bieten sie gegenüber den langjährigen Klassikern der Textilpflege – den Bügel- & Dampfbügeleisen – doch so mancherlei Vorteile: Vor allem sind sie sehr viel simpler zu handhaben, werden schnell heiß und sind mittlerweile auch mit einer eindrucksvollen, viel Power erschließenden Technik versehen. Freilich: Wirklich schwere Falten in Textilien kann man mit ihnen nur schwerlich voll einebnen, sondern sie nur ihrem Ausmaße nach vermindern. Hier also ist der Anpressdruck eines schweren Eisens noch immer wertvoll. Dennoch: Für leichte und mittelschwer verknitterte Textilien reicht eine solche Bürste allemal aus. Damit das Textil nachher aber wirklich smooth wird, muss man vor dem Betrieb, während desselben und nach dem Betrieb so mancherlei beachten. Im Weiteren stellen wir – nachdem wir nun schon mehr als nur eine Handvoll verschiedener Dampfbürsten im Test hatten – ein paar Hinweise zur wirksamen Arbeit mit einem solchen Modell dar.

1. Vor dem Betrieb

Will man Textilien mit einem Eisen einebnen, so muss man sie vorab ausspannen. Geht man bei einer Dampfbürste ebenso vor, erhält man am Ende aber ein alles andere als ansprechendes Resultat. Anstelle dessen müssen die Textilien vorab – bspw. mittels eines Bügels – hochgehängt werden. Dies ist mit mehreren Vorteilen verbunden: So kann man das Textil, wenn man es an einer passenden Stelle positioniert haben sollte, von allen Winkeln aus erreichen, ohne es hin und her wenden zu müssen. Was sehr viel Spielraum erschließt, sind auch die bei vielen Modellen schon von Werk aus vorhandenen Stromkabel von enormem Maß.

2. Während des Betriebs

Ein weiterer Vorteil des einer solchen Textilposition: Das Textil kann sich durch das Gewicht des Materials – das ist also vor allem bei Leinen, Wolle & Co. der Fall – von allein herab spannen, wodurch das Einebnen sehr viel schneller und simpler zu verwirklichen ist. Gerade bei Textilien aus Synthetik (Polyacryl, Polyester usw.) sollte man das Textil aber immer noch manuell spannen, um die Fasern des Textils von vornherein so zu verschieben, wie sie nachher aussehen sollen. Wenn man das Material dann auch noch mit Wärme und Wasser behandelt, kann man schließlich die Flexibilität der Fasern wieder herstellen und dadurch erreichen, dass sich die Fasern wieder vollkommen einheitlich und parallel anordnen: Dadurch verschwinden die Falten. Doch sollte man hier immer Vorsicht walten lassen, um sich nicht an der Hand, die das Textil herab zieht, zu verbrennen: Schließlich kann der aus einer Dampfbürste heraus schießende Dampfstrahl mehr als 80 °C heiß sein. Manche Modelle können daher einen speziellen Handschuh vorweisen, der die Hand vor diesen Temperaturen schirmen soll.

Doch ehe man sich nach dem Anschalten des Modells ans Textil macht, sollte man immer den ein oder anderen Moment warten: Denn wenn man sich hier zu sehr eilen sollte, kann es durchaus passieren, dass das Wasser noch nicht voll vaporisiert ist und das Modell daher auch ein paar Milliliter Wasser vors Textil prasseln lässt. Diese stellen natürlich kein wirkliches Schadensrisiko dar, können aber – abhängig vom Material und vom Ton des Textils – als Flecken verbleiben und daher den Anblick des Textils in ähnlichem Maße verschandeln wie die einzuebnenden Falten.

Wenn die Mechanik schließlich solchermaßen heiß ist, dass kein Wasser als solches mehr aus den Poren des Modells perlen kann, sollte man sich das Textil vornehmen. Wesentlich ist währenddessen vor allem Eines: Dass man die mit den Poren versehene Metallplatte nie voll vor das Material des Textils presst, können sich ansonsten doch auch Wasserlachen ausbilden. Es ist sehr viel wirksamer, wenn man die Dampfbürste immer 25 – 100 Millimeter vor das Textil hält: So kann man auch sehr viel mehr des Materials in einem Mal mit Dampf erreichen. Weiterhin lassen sich so Textilschäden vermeiden, die bspw. durch die Temperaturen an der Metallplatte verursacht werden können. Wann immer man an dem Temperaturlevel nach anspruchsvolleren Materialien – vor allem also solchen aus der Sphäre der Synthetik – arbeiten muss, sollte man einen sicheren Abstand wahren und vermeiden, das Material auch nur einmal mit der mehr als 100 °C erreichenden Metallplatte anzurühren. Manche Dampfbürsten haben, um solcherlei Schäden von vornherein auszuschließen, schon von Werk aus spezielle Adapter in ihren Zubehörpacks, die sicherstellen, dass man die Metallplatte auch nicht versehentlich an das Material pressen kann.

Auch wenn man sich mal eilen muss: Allzu schnell sollte man das Modell nicht übers Textil schieben: Je maßvoller das Tempo ist, desto mehr Wasser und Wärme kann an den verschiedenen Stellen des Textils wirken. Dadurch wiederum verschwinden die Falten sehr viel wirksamer. Wenn man hier zu schnell sein sollte, kann es durchaus passieren, dass auch anspruchslosere Falten anschließend noch immer im Textil zu erspähen sind.

3. Nach dem Betrieb

Sind die Falten endlich verschwunden und ist die Dampfbürste aus, so ist es sinnvoll, das nunmehr wieder makellos-einheitlich wirkende Textil ein paar Minuten an Ort und Stelle zu belassen. Warum? Weil das Material des Textils noch so mancherlei Wasser in sich haben wird und man es allein schon aus diesem Grunde weder verstauen noch verwenden sollte, ehe dieses Wasser vollends verdunstet ist. Durch das noch vorhandene Wasser würde das Material schließlich wieder sehr schnell verknittern – all die Minuten, die man vorher noch in die mühevolle Arbeit am Textil investiert hat, würden dadurch mit einem Mal zur Makulatur.

Die Dampfbürste selbst wiederum sollte nicht nur wieder verräumen. Anstelle dessen ist es ratsam, ihren Tank zu leeren und die anderen, außerdem erreichbaren Teile ab- und auszuwischen. Wasserreste können schließlich, vor allem wenn man Wasser aus einem der Wasserhähne des Hauses verwenden sollte, Kalk (Calciumcarbonat) zurücklassen. Dieser Kalk kann die wesentliche, Wasser vaporisierende Mechanik immer weiter versperren, sodass man sich mit ihr schon nach ein paar Monaten keinerlei Textilien mehr vornehmen kann. Freilich lässt sich die Mechanik auch wieder entkalken (Genaueres ist regelmäßig in der Dokumentation des Herstellers zu lesen), doch ist es immer besser, das kalkreiche Wasser schnellstens wieder heraus zu holen. Was noch sehr viel schneller und simpler ist, vermeidet es doch einen Großteil der mit dem Ab- und Auswischen verbundenen Arbeit: Man versieht den Tank schon von vornherein nur mit demineralisiertem resp. destilliertem Wasser, sodass man sich von vornherein keine Gedanken um Kalk machen muss. Aber: Nicht alle Modelle erlauben es, solch ein Wasser zu verwenden. Daher sollte man sich auch hier vorher in die Dokumentation des Herstellers einlesen.

 

Dampfbürste im Test 2022

Wir hatten in den letzten Wochen wieder mal eine moderne Dampfbürste, die schon von Werk aus mit einem wirklich prall-pompösen Zubehörpack daher kommt, im Test: Die Access Steam Force DT8270 von TEFAL. Dieses Modell bietet unter anderem einen an die Ansprüche des Materials anpassbaren Dampfausstoß sowie einen punktuell und präzise verwendbaren Boost, um auch schwerere Falten in Leinen, Wolle & Co. einzuebnen. Doch wie wirksam kann man mit dieser Dampfbürste wirklich Falten verschwinden lassen, wie simpel und schnell lässt sie sich verwenden und wie verhält es sich mit dem Stromverbrauch und dem Schallausstoß? Alledem und noch viel mehr sind wir in unserem aktuellen, eingangs angesprochenen Dampfbürsten-Test nachgegangen.