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Bildungsförderungen im Überblick – viel sparen, mehr lernen

27. April 2022

Angeblich sagte Laotse einmal „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück“. Dieses Sprichwort passt zu unserem heutigen beruflichen Dasein. Durch Digitalisierung, Gesetzesänderungen und Krisen müssen wir uns stetig den neuen Bedingungen anpassen. Lebenslanges Lernen ist das Zauberwort. Doch Weiterbildungen können das Konto schnell schrumpfen lassen. Je nach Fortbildung kommen mehrere Tausend Euro zusammen. Zum Glück gibt es Fördermöglichkeiten. Einige werden hier vorgestellt. Die Regierung hat zudem mit dem Qualifizierungschancengesetz Arbeitnehmern den Zugang zu Förderungen erleichtert.

Diese Gruppen profitieren vom Qualifizierungschancengesetz 

In der Vergangenheit stand nur Arbeitsuchenden, Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit bedrohten Personen eine Weiterbildungsförderung zu. Das Qualifizierungschancengesetz soll dies nun ändern. Mit der Qualifizierungsoffensive soll Arbeitnehmern unabhängig von Alter, Qualifikation und Betriebsgröße der Besuch einer Weiterbildung erleichtert werden. Dies bietet nicht nur Arbeitslosen und Arbeitsuchenden, sondern auch Arbeitnehmern und letztendlich Arbeitgebern einen Mehrwert. Dadurch dass dem Arbeitsmarkt Fachkräfte fehlen, müssen Arbeitgeber viel Geld zahlen, um sie ans Unternehmen zu binden. 

Mit diesen Fördermitteln können arbeitende Personen rechnen

Arbeitnehmer können den Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter erhalten. Maximal alle vier Jahre kann diese Unterstützung in Anspruch genommen werden. Einen Rechtsanspruch auf einen Bildungsgutschein gibt es nicht. Neu geschaffen wurde die Zahlung von Arbeitsentgeltzuschüssen an den Arbeitgeber, um den Arbeitnehmern Weiterbildungen während der Arbeitszeit zu ermöglichen. Gerade wenn durch die Fortbildung, die mehr als 120 Unterrichtsstunden umfasst, ein neuer Berufsabschluss erworben wird, steigen die Chancen auf Förderung. Denn das Ziel der Regierung ist es, Fachkräfte im eigenen Land zu formen. Den Bildungsgutschein kann man bei anerkannten Weiterbildungspartnern eintauschen. Übernommen werden neben den eigentlichen Lehrgangskosten weitere Aufwendungen wie Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten.

Die Weiterbildungsprämie – harte Arbeit zahlt sich aus

Neben dem Bildungsgutschein gibt es unter anderem die Weiterbildungsprämie. Auch diese Hilfsleistung wird von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter übernommen. Mit der Prämie werden absolvierte Weiterbildungen, die einen Berufsabschluss als Ziel haben, belohnt. Die Ausbildungsdauer umfasst mindestens zwei Jahre. Schon bei erfolgreich abgelegter Zwischenprüfung erhält man 1.000 Euro, nach der Abschlussprüfung kann man sich über weitere 1.500 Euro Prämie freuen. Insgesamt werden der Aufwand und das Durchhaltevermögen also mit 2.500 Euro belohnt. 

Die Bildungsprämie: Förderung für Erwerbstätige mit niedrigem Einkommen

Für alle Arbeitnehmer mit weniger als 20.000 Euro Jahreseinkommen bei einer Wochenarbeitszeit von mindestens 15 Stunden wird mit der Bildungsprämie eine weitere Möglichkeit geschaffen, eine Schulung wahrnehmen zu können. Gefördert werden Weiterbildungen aus den Bereichen Grundbildung, Sprache, IT und berufsbezogene Fortbildungen. Übernommen wird die Hälfte der Weiterbildungskosten, maximal jedoch 500 Euro. 

Direktförderung kombiniert mit einem Darlehen

Das Aufstiegs-BAföG ist kein reiner Kredit. Bei nachgewiesener Teilnahme der Aufstiegsweiterbildung wird einem die Rückzahlung durch eine Direktförderung erleichtert. Die Fortbildung muss für die finanzielle Unterstützung mindestens 400 Unterrichtsstunden umfassen. Eine vorherige Ausbildung wird vorausgesetzt. Denn das Ziel ist es, Fachkräfte auszubilden und dem Arbeitsmarkt zuzuführen. Für die Bewilligung des Kredits muss kein bestimmtes Alter oder Einkommen nachgewiesen werden. 

Vorteile des KfW-Studienkredits

Hat man nicht nur eine Weiterbildung oder einen neuen Berufsabschluss durch Ausbildung im Sinn, sondern möchte man studieren, ist der Studienkredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) eine gute Option. Unterstützung finden Studenten bis zu einer Altersgrenze von 44 Jahren. Die monatliche Förderung beträgt bis zu 650 Euro. Auch für die Aufnahme dieses Kredits werden keine Sicherheiten verlangt und kein spezielles monatliches Einkommen wird vorausgesetzt. Die Rückzahlung kann flexibel gestaltet werden. 

Warum gibt es diese Förderungen?

Die Regierung möchte mit den Förderprogrammen Arbeitslosigkeit verhindern und verringern. Außerdem soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Mit den geförderten Weiterbildungen möchte man mehr Menschen für einen beruflichen Aufstieg begeistern und ihnen diesen Weg ermöglichen. Letztendlich werden so die staatlichen Kassen geschont, denn Arbeitslosigkeit und Programme, um ausländische Fachkräfte zu rekrutieren, kosten den Staat mehr Geld. Arbeitnehmer freuen sich neben der finanziellen Entlastung während der Fortbildung also über neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.