Trisa Robo Clean
Saugen leicht gemacht – vollautomatisch oder per Fernbedienung
07. August 2012
Das ETM TESTMAGAZIN hat den Saugroboter „Robo Clean“ von Trisa Electronics für Sie getestet und wir verraten Ihnen im Folgenden, wo sie ihn am besten einsetzen können und wie er seine Aufgaben meistert.
Das Staubsaugen gehört nicht nur zu den notwendigen, sondern leider auch zu den unbeliebtesten Arbeiten im Haushalt und nimmt je nach Größe der zu reinigenden Fläche mitunter viel Zeit in Anspruch. Wie schön wäre es doch, wenn jemand anderes einen Großteil dieser lästigen Angelegenheit übernehmen würde oder man abends in eine staubfreie Wohnung heimkehren würde.
Dieses Szenario ist schon lange kein Wunschdenken mehr, denn in den letzten Jahren hat sich der Absatz von Saugrobotern verdreifacht und diese erfreuen sich immer größerer Beliebtheit! Kosteten die ersten Modelle noch rund € 1.500,-, werden diese heute bereits für weniger als € 500,- angeboten. Saugroboter kamen Ende der 1990er Jahre auf den Markt und waren die ersten Serviceroboter für den Gebrauch im Alltag. Die frühen Modelle wiesen noch allerhand „Kinderkrankheiten“ auf, welche im Laufe der Jahre weitestgehend abgestellt werden konnten. Heutige Staubsaugerroboter sind mit modernster Technik und zahlreichen Sensoren ausgestattet, welche sie auf mehr oder weniger geordneten Bahnen durch Räume und um Hindernisse führen.
Das Wichtigste
- Gründliche Entfernung von trockenem Schmutz, Staub und Haaren von festen Böden, Schmutzteppich – Feinschlinge unter 2,0 cm
- 4-faches Reinigungssystem (Saugsystem, Bürstenwalze, Gummiwalze, Außenbürste)
Geeignet für:
- Hartböden aller Art
- bedingt Teppichböden
- Freie Flächen
- Privatgebrauch
Kurzbewertung
- Inbetriebnahme:
- 4,5 von 5
- Dokumentation:
- 2,5 von 5
- Ausstattung:
- 4,5 von 5
- Handhabung:
- 4,5 von 5
- Saugleistung:
- 4,5 von 5
- Arbeitsweise:
- 4,0 von 5
- Akkuleistung:
- 4,0 von 5
Ausstattung
Für einen Saugroboter aus der Preisklasse von unter 500 Euro ist der Trisa Robo Clean recht üppig ausgestattet. An Programmen bietet das Gerät eine Raum- und eine Punktreinigung, von welcher Erstere auch für jeden beliebigen Wochentag fest einprogrammiert werden kann. Die Uhrzeit ist dabei jedoch stets gleichbleibend und nicht veränderbar.
Das Gerät verfügt über ein großes und gut ablesbares Display sowie über Funktionstasten für die beiden Reinigungsprogramme und das UV-Licht, welches beim Saugen zugeschaltet werden kann. Der tatsächliche Nutzen der UV-Leuchte, die Bakterien und Keime abtöten soll, ist bei einer Größe von gerade einmal 2,5 x 3,5 Zentimetern jedoch zweifelhaft.
Das Gerät selbst ist in einem dezentem Schwarz-Silber gehalten und fällt in den Wohnräumen nicht unbedingt störend auf. Das Material macht einen wertigen Eindruck, die Verarbeitung ist gut.
Zur weiteren Ausstattung gehören eine Fernbedienung, ein batteriebetriebener Begrenzungssensor zur Errichtung einer Sperrzone (Batterien nicht im Lieferumfang enthalten) sowie ein umfangreiches Zubehörpaket, welches unter anderem Seitenbürsten, Mikrofasertücher und einen Luftfilter zum Austausch enthält.
Ni-MH-Akku für den Trisa Robo Clean.
An optionalem Zubehör sind ein Ersatzakku für umgerechnet 75,00 € (89,90 CHF), ein kleines Filterset (3 Staubfilter, 3 Mikrofasertücher, 2 Außenbürsten) für rund 21,00 € (24.99 CHF) sowie ein großes Filterset (3 Staubfilter, 3 Miktofasertücher, 2 Außenbürsten, 1 Gummiwalze, 1 Bürstenwalze) für etwa 57,00 € (68,90 CHF) erhältlich.
Handhabung
Die Dokumentation ist mangelhaft, da sie nur aus Stichpunkten besteht, schlecht verständlich und darüber hinaus noch unübersichtlich ist. Sie sagt nur wenig über die Funktion und das Gerät selbst aus und auch das vorhandene Bildmaterial liefert keine vollständigen und eindeutigen Informationen.
Die Erstinbetriebnahme ist selbsterklärend und glücklicherweise auch ohne die unzureichende Bedienungsanleitung in weniger als fünf Minuten durchzuführen. Bevor der Sauger betriebsbereit ist, muss er zunächst jedoch erst vollständig aufgeladen werden, was im Test gut viereinhalb Stunden dauerte.
Die weitere Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung einfach und grundsätzlich als gut zu beurteilen. Besonders die Fernbedienung ermöglicht sowohl eine komfortable Programmierung als auch eine präzise Steuerung des Geräts. Mit ihr kann der Sauger zum einen gänzlich manuell gesteuert werden und zum anderen besteht die Möglichkeit, in ein laufendes Reinigungsprogramm einzugreifen, um die Laufrichtung zu ändern. Die Fernbedienung steigert die Effektivität des Saugers erheblich, da sich so verschmutzte Bereiche gezielt anfahren und reinigen lassen, ohne dass der ganze Raum gesaugt werden muss.
Der etwa 300 ml fassende Staubbehälter ist per Knopfdruck zu entriegeln und kann einfach über der Mülltonne entleert werden.
Arbeitsweise
Bei der Raumreinigung fährt der Sauger willkürlich und ungeordnet in alle ihm zugänglichen Bereiche, welche dabei auch mehrfach bearbeitet werden. Neigt sich die Akkuleistung nach etwa 45 Minuten dem Ende zu, tritt er selbstständig den Rückweg zur Ladestation an. Diese findet er zwar immer, aber wenn sie nicht direkt in „Sichtweite“ ist, dann oft nur mit längeren Umwegen.
Die wahlweise zwei- oder fünfminütige Punktreinigung umfasst einen Bereich von etwa einem Quadratmeter, nach deren Beendigung er vor Ort stehen bleibt und nicht zur Station zurückkehrt. Die Timer-Funktion funktioniert sehr gut und schickt den Sauger exakt zur eingestellten Zeit in den Arbeitseinsatz. Zu beachten ist allerdings, dass das Gerät für den Automatikmodus auch erst vollständig geladen sein muss.
Das gefederte Fahrwerk ermöglichte dem Gerät im Test, leichte Unebenheiten und Türschwellen ohne Probleme zu überwinden. Probleme bekam der Sauger bei steilen Kanten ab ca. zwei Zentimeter sowie bei am Boden liegenden Kabeln. Hier fuhr er sich fest und konnte sich nicht selbst befreien, was ihm bei anderen Engstellen und „Fallen“ jedoch mit ein wenig Manövrieren stets gelang.
Während der Arbeit scannen im vorderen Bereich fünf Sensoren die Umgebung und erfassen dabei Hindernisse aller Art. Werden sie im richtigen Winkel angefahren, ändert das Gerät ohne Berührung seine Fahrtrichtung. Liegen sie im toten Winkel, kommt es zur Kollision und die Richtungsänderung erfolgt erst durch den Stoßsensor.
Auch die „virtuelle Wand“ wurde einige Male nicht erkannt und durchbrochen. Der Absturzsensor arbeitet hingegen zu 100% zuverlässig, sodass im Test weder im automatischen noch im manuellen Betrieb ein Treppen-Absturz provoziert werden konnte.
Saugleistung
Schmutz und Staub werden von einer Gummi- und einer Bürstenwalze in den 17 x 7 Zentimeter messenden Saugbereich befördert und aufgenommen. Zusätzlich sorgt an der rechten Seite eine rotierende Außenbürste dafür, dass auch solcher, der sich ca. sechs Zentimeter neben dem Gerät befindet, in den Einzugsbereich des Saugers gelangt.
Die Saugleistung genügt, um oberflächlichen Schmutz von Hartböden und kurzflorigen Teppichen restlos zu entfernen. Auch Kanten und Außenwinkel werden dank der Außenbürste sauber bearbeitet.
Seine maximale Höhe von nur neun Zentimetern ermöglicht dem Gerät auch den Einsatz unter Sofas, Betten und sonstigen, für herkömmliche Sauger nur schwer oder gar nicht erreichbaren Stellen. Auch wenn der Sauger nicht allen Schmutz sofort aufnimmt, reinigt er die Fläche dennoch gründlich.
Er fährt die Bereiche mehrfach an und nimmt dabei noch verbliebenen Schmutz auf. Hierdurch verlängert sich zwar die Reinigungszeit und das Potential des Akkus wird nicht effektiv genutzt, doch das Endergebnis kann sich sehen lassen.
Damit auch die letzten Reste Staub aufgenommen werden, kann wahlweise die Abdeckung des Staubbehälters durch eine mit Microfasertuch-Aufsatz ersetzt werden. Die Gründlichkeit kann durch die Wahl zweier Saugstufen beeinflusst werden. Die Saugkraft bleibt gleich, doch drosselt der Sauger bei der höheren Stufe seine Geschwindigkeit um etwa 50%, sodass er im Prinzip doppelt so lange auf einer Stelle bleibt, um sie zu reinigen. Aus Innenwinkeln kann der Schmutz bauartbedingt nicht restlos aufgenommen werden und für Teppiche mit Florlängen ab einem Zentimeter ist das Gerät ungeeignet.
Mit einer Betriebslautstärke von rund 65 dB(A) arbeitet der Saugroboter recht leise – TV gucken mit dem Gerät im selben Raum ist zwar nicht möglich, doch wenn es sich in anderen Räumen bewegt, sind kaum störende Geräusche zu vernehmen.
Fazit
Der Trisa Robo Clean ist mit einem durchschnittlichen Marktpreis von zur Zeit rund 340 € (Stand Juli 2012) im mittleren Preissegment anzusiedeln und zeigte sich den Anforderungen in unserem Test grundsätzlich gewachsen, wodurch er sich für die Note „gut“ in der Gesamtbewertung qualifizierte.
Sein Einsatzgebiet sind Räume mit Hartböden wie Laminat, Parkett, Fliesen oder auch PVC, welche er nebst Kanten von Staub, Haaren und sonstigem trockenen Schmutz befreit. Dabei merkt er sich allerdings nicht, wo er schon gesaugt hat und fährt manche Bereiche daher bis zu sechs Mal an. Diese Arbeitsweise ist zwar wenig effektiv in Bezug auf Zeit und Akkuleistung, dafür gewährleistet sie jedoch, dass Schmutz, der beim ersten Durchgang noch nicht aufgenommen wurde, mit der Zeit doch den Weg in den Sauger findet.
Lediglich Ecken mit Innenwinkeln werden nicht gänzlich gereinigt. Die Reinigung ist dabei umso gründlicher, je weniger Hindernisse den Sauger von seiner eingeschlagenen Bahn ablenken. Gleiches gilt für das Anfahren der Ladestation. Die Signale leiten den Sauger mehr oder weniger gut zur Station – je mehr Hindernisse dabei umfahren und je mehr Räume dabei durchquert werden müssen, umso länger dauert es. Kurzflorige Teppiche bringen das Gerät an seine Grenzen, Auslegeware mit langem Flor überschreiten diese. Der Test zeigte, dass die Hinderniserkennung über die Sensoren im Allgemeinen genau arbeitet, die Funktion jedoch auch vom Anfahrtswinkel abhängt.
Wer also eine Hilfe im Haushalt sucht, welche einem das Saugen in manchen Bereichen der Wohnung abnimmt, dürfte mit diesem Gerät eine kompetente Unterstützung gefunden haben. Zu bedenken bleibt jedoch, dass dieser Saugrobter nicht das Gleiche zu leisten imstande ist wie ein herkömmlicher Staubsauger und er nicht als vollwertiger Ersatz betrachtet werden kann, sondern in einem solchen Gerät eher ein Zusatzgerät zu einem herkömmlichen Staubsauger zu sehen ist. Als vorteilhaft erweist sich im Vergleich zu einem rund 80 dB(A) lauten Handstaubsauger auch seine wesentlich geringere Lautstärke von nur knapp 65 dB(A), sodass er wenn nötig auch in den Abendstunden noch in Betrieb genommen werden kann, ohne Nachbarn und Familienmitglieder mit Lärm zu belästigen.
Für einen stets reibungslosen Einsatz ist zu beachten, dass sich der Sauger innerhalb von 1 – 2 Tagen komplett entlädt, wenn er nicht über die Ladestation oder den Stecker mit dem Stromnetz verbunden ist.
Pro + Contra
- Pro:
-
- Lieferumfang
- Fernbedienung
- Programmauswahl
- 2 Geschwindigkeitsstufen
- Contra:
-
- Ni-MH-Akku
- Selbstentladung
- Keine Batterien für Begrenzungssensor im Lieferumfang
- Keine 360°-Sensoren
- Merkt sich nicht, wo bereits gesaugt wurde
- Dokumentation
So haben wir getestet
Dokumentation / Inbetriebnahme 5%
Bewertet wurde neben Qualität und Umfang der Bedienungsanleitung vor allem auch die erste Inbetriebnahme des Saugroboters. Hier standen alle dafür notwendigen Arbeiten inklusive Zeitaufwand und Durchführbarkeit im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Ausstattung 10%
In diesem Punkt bewertete das Testteam das Fahrwerk, die Sensoren sowie die weitere Ausstattung des Gerätes selbst. Hierzu zählen Reinigungsprogramme und Bedienelemente ebenso wie Anzeigen und das Reinigungssystem. In die Bewertung floss überdies auch das weitere Zubehör im Lieferumfang mit ein.
Handhabung 15%
Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen in dieser Kategorie die Menüführung sowie die Programmierung des Saugers. Das Testteam bewertete hierbei Verständlichkeit, Logik und Intuition der einzelnen Schritte. Zu einem ebenfalls großen Prozentsatz floss die Steuerung sowie die generelle Bedienbarkeit mittels der Fernbedienung in die Endnote mit ein.
Saugleistung 40%
Da man ein Gerät im Endeffekt stets nach seiner Leistung bemisst, bildet die Saugleistung den Schwerpunkt der Gesamtbewertung. In unserem Test musste der Saugroboter auf unterschiedlichen Bodenbelägen wie Laminat, Fliesen, Parkett und PVC, Teppichböden mit unterschiedlich langem Flor sowie in verwinkelten Ecken sein Können unter Beweis stellen. Dabei hatte das Gerät die Flächen von grobem und feinem Schmutz zu befreien, welcher durch Tierstreu, Haferflocken, Brotkrümel, Laubrückstände und Pollen sowie Mehl, Zucker und Reis simuliert wurde. Auch Tierhaare und Fasern wurden nicht ausgelassen.
Arbeitsweise 20%
In dieser Kategorie wurden neben den generellen Bewegungsabläufen sowie der Sensorik zur Orientierung und Hinderniserkennung auch die Funktion des Timers getestet und bewertet.
Akkuleistung 10%
Hier ermittelte das Testteam sowohl die Lauf- als auch die Ladezeit des Akkus.
Technische Daten
Herstellerangaben
Bewertung
Anbieter/Modell | % | Trisa Robo Clean Art.Nr. 94494710 |
---|---|---|
Dokumentation/Inbetriebnahme | 5 | 81,0 |
Dokumentation | 20 | 45,0 |
Inbetriebnahme | 80 | 90,0 |
Ausstattung | 10 | 87,1 |
Fahrwerk | 35 | 85,0 |
Sensoren | 35 | 84,0 |
Programme/Zubehör | 30 | 93,0 |
Handhabung | 15 | 86,4 |
Menüführung/Programmierung | 60 | 86,0 |
Steuerung per Fernbedienung | 40 | 87,0 |
Saugleistung | 40 | 82,5 |
Hartböden | 25 | 87,0 |
Teppichböden | 25 | 70,0 |
Flächenleistung | 25 | 87,0 |
Ecken und Kanten | 25 | 86,0 |
Arbeitsweise | 20 | 85,8 |
Bewegungsabläufe / Sensorik | 40 | 83,0 |
Hindernisse | 40 | 84,0 |
Timerfunktion | 20 | 95,0 |
Akkuleistung | 10 | 82,7 |
Laufzeit | 70 | 83,0 |
Ladezeit | 30 | 82,0 |
Bonus / Malus | ||
Bonus | ||
Malus | -0,5 Gerät entläd sich vollständig, wenn es nicht mit dem Stromnetz ver- bunden ist. |
|
UVP | 415,00 € / 499 CHF | |
Durchschnittlicher Marktpreis in € | 340,00 | |
Preis/Leistungsverhältnis | 4,05 | |
Testurteil | 83,6 („gut“) |
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