TELME X200 Seniorinnen-/Senioren-Handy im Test
Mit moderne(re)r Technik!
23. März 2017
Wir leben in einer Zeit, in der Jung und Alt mit modernen Smartphones vorliebnehmen; schließlich erlauben es Smartphones, mit ihren Applikationen (App) aus einem enormen Funktionsspektrum zu schöpfen. Nun ist es aber so, dass nicht alle Menschen an diesen mal mehr und mal minder sinnvollen Funktionen interessiert ist. Gerade älteren Menschen ist es regelmäßig lieber, ein Handy zur Hand zu haben, das sich immer (!) leicht verwenden lässt und das nur mit den wesentlichen Funktionen versehen ist. Für solche Menschen empfehlen sich spezielle Handys, die sich der Probleme, die sich im höheren Alter zu stellen pflegen, annehmen: Bspw. durch Displays, die mit ihren Maßen, ihrem prägnanten Kontrastverhältnis und dem in der Größe verstellbaren Text ein Höchstmaß an Lesbarkeit erreichen. Oder auch durch Tasten, die dank ihrer Größe und ihrem ohne weiteres erkennbaren Druckpunkt (mit mechanischem Feedback) präzise zu handhaben sind. Oder auch durch ausreichend laute Töne bzw. die Kompatibilität mit Hörapparaten.
TELME X200 by emporia
Wir haben drei neue Modelle dieser Art des Linzer* Herstellers emporia bzw. TELME by emporia geprüft: Das emporiaCOMFORT, das TELME X210 und das TELME X200. Über die nachstehenden Weblinks erreichen Sie die verschiedenen Testberichte; in diesen lesen Sie, wie die einzelnen Modelle verarbeitet sind, wie sie sich (ggf. auch mit einer Behinderung) handhaben lassen, mit welchen (speziellen) Funktionen sie bestechen können und vieles mehr.
* Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich.
Links zu den Tests:
Die wichtigsten Merkmale
- Frequenz (MHz): Dual Band
- GSM (900 / 1.800)
- Typ des Akkumulators: Lithium-Ionen
- V/mAh des Akkumulators: 3,7 / 800
- Bildschirm (B x H in mm): LCD TFT (37 x 49)
- Standbyzeit in h: 200
- Sprechzeit in min: 200
- Nummernspeicher: 300
- Nachrichtenspeicher: 200
- Kamera (Megapixel): ja (0,3)
- Notruf-Funktion (Nummern): ja (5)
Das Wichtigste
Für wen geeignet: Für all diejenigen, die ein sehr (!) niedrigpreisiges, (nur) mit allen wesentlichen Funktionen versehenes Mobiltelefon suchen, das sich in leichter Art und Weise handhaben lässt.
Interessant: Das Modell erlaubt es, durch den Druck einer speziellen Taste in Notsituationen einen Notruf an bis zu 5 vormals eingespeicherte Nummern abzusetzen.
Die Grundlagen
Das X200 ist in dreierlei verschiedenen Farben erhältlich: Grau, Rot (metallisch) und Schwarz. Die Front wird von einem hervorspringenden, 28,75 x 35 Millimeter (B x H) messenden Bildschirm geprägt. Daneben ist in minimalistischer Art und Weise nur der Markenname (TELME) zu sehen (vorne und hinten). Das Modell besteht aus stabilem Plastik und ist größtenteils ordentlich verarbeitet; nur an den Flanken sind die Spaltmaße nicht gleichmäßig. Mit 90 Gramm* (einschließlich Akkumulator) ist das X200 weder allzu schwer noch allzu leicht – es stellt sich also als ideales Mittel dar. Auch die Maße sind mit 103 x 52 x 18,2 Millimetern (H x B x T) optimal; das X200 lässt sich mühelos in jeder Tasche (der Hose, des Hemdes o. ä.) verstauen.
* Moderne Smartphones sind spürbar schwerer. Das SAMSUNG Galaxy S7 bspw. ist circa 62 Gramm schwerer (152 Gramm).
Zum Zubehör des X200 zählt eine schwarze, am Boden mit rauem Gummi versehene Ladestation sowie ein (Netz-)Kabel, das sich an die Ladestation oder direkt an das X200 anschließen lässt.
Die Ladestation empfiehlt sich vor allem, um das Modell (bspw. während des Ladeprozesses) in leicht erreichbarer Art und Weise abzustellen; durch das raue Gummi pflegt die Ladestation auch nicht bei einem Stoß o. ä. zu verrutschen.
Das eine Kabelende (Micro-USB) ist wahlweise mit der Ladestation oder mit dem X200 zu verbinden. Da es sich hierbei um einen normalen Micro-USB-Anschluss handelt, können Seniorinnen und Senioren, deren Feinmotorik nicht (mehr) makellos ist, bei (u. U. mit Gewalt erfolgenden) Anschlussversuchen Schäden an den jeweiligen Micro-USB-Anschlüssen der Ladestation bzw. des X200 verursachen.
Das X200 lässt sich mit einer normalen SIM-Karte und optional auch mit einer Micro-SD-Karte (mit einer Kapazität von maximal 8 GB*) beschicken; eine Micro-SD ist vor allem dann anzuraten, wenn man regelmäßig Bilder zu schießen (und zu archivieren) plant o. ä.
* Micro-SD-Karten mit einer größeren Kapazität (bspw. 16 GB) kann das X200 überhaupt nicht erkennen.
Das X200 kommt mit einer wirklich (!) kleinen, inhaltlich knappen Dokumentation in nur einer Sprache (Deutsch). Diese pflegt alle wesentlichen Themenkreise, denen sich die einzelnen Texte zuordnen (bspw. SIM-KARTE EINLEGEN), über zwei Seiten (DIN A4) abzuhandeln. Die Texte sind in sich verständlich; außerdem erleichtern viele Graphiken das Verständnis weiterhin. Alles in allem sollten Seniorinnen und Senioren nach erschöpfender Lektüre der Dokumentation imstande sein, das X200 sicher zu handhaben.
Nachdem der Akkumulator und die SIM-Karte eingelegt worden sind, lässt sich das X200 einschalten.
Der SIM-Karten-Platz ist angesichts der einschlägigen Prägung (SIM) leicht als solcher zu erkennen. Das X200 hält einen anschließend an, die Sprache*, die Uhrzeit und das Datum einzustellen; selbstverständlich lassen sich die jeweiligen Parameter auch später noch verändern (EINSTELLUNGEN – TELEFONEINSTELLUNGEN – UHRZEIT UND DATUM oder SPRACHE).
* Hierbei wählt das X200 Deutsch schon vorab als Sprache aus.
Die Tasten
Die Tasten des X200 sind (leicht) rau und lassen sich auch mit einer (nur noch) schwachen Feinmotorik sicher handhaben. Die Größe der Tasten ist zwar nicht üppig, aber doch allemal ausreichend: Während die normalen Tasten (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, *, 0 und #) mit 12 x 8,5 Millimetern (B x H) brillieren, messen die zwei Tasten, mit denen sich Gespräche annehmen bzw. abweisen und beenden lassen, 12 x 9,5 Millimeter (B x H). Die drei Tasten, mit denen sich die eingespeicherten Nummern direkt anwählen lassen (M1, M2, M3), sind mit 12 x 5 Millimetern (B x H) weitaus kleiner. Wodurch sich das X200 aber wirklich auszeichnen kann, ist der erhebliche Abstand von 2 (zur Seite hin) bzw. 3 (nach oben bzw. unten hin) Millimetern zwischen den normalen Tasten; so lässt sich in verlässlicher Art und Weise erspüren, wenn man zwischen den einzelnen Tasten hin und her wechselt. Dank der Maße des X200 lassen sich alle Tasten leicht mit der das Modell haltenden Hand (d. h. mit dem Daumen) erreichen. Ferner ist der mechanische Druckpunkt der Tasten so prägnant, dass man jeden einzelnen Tastendruck auch als solchen wahrnimmt.
Die Tasten werden nach einem Tastendruck ordentlich beleuchtet, sodass man sie auch bei vollkommener Finsternis (u. a. in der Nacht) noch erkennen kann.
Die zwei außen gelegenen, oberen Tasten dienen dazu, Gespräche anzunehmen bzw. abzuweisen und zu beenden. Sie lassen sich schon durch die jeweiligen Symbole (Hörer in halb-vertikaler bzw. horizontaler Position) und deren Farben (Grün bzw. Rot) leicht zuordnen.
Dazwischen sind zwei weitere, größenmäßig ausladende Tasten auszumachen, mit denen man durch die einzelnen Menüs (bzw. Menüpunkte) blättern kann. Dies lässt sich aber auch über die Tasten 2 (nach oben blättern) und 8 (nach unten blättern) verwirklichen. Wenn man aber (noch) nicht in einem Menü sein sollte, haben die zwei Tasten einen anderen Zweck: Durch Druck der oberen Taste kann man das Menü erstmals erreichen; durch Druck der unteren Taste lassen sich alle vormals eingespeicherten Nummern einsehen.
Darüber schließlich sind drei weitere Tasten gelegen, die nur durch ihren jeweiligen Text hervorstechen (M1, M2 und M3). Mit ihnen lassen sich drei verschiedene, vormals eingespeicherte Nummern direkt anwählen. Dazu muss man die einzelnen Tasten im Menü (FOTOKURZWAHL) mit Nummern verknüpfen; diese lassen sich auch aus dem Speicher schöpfen und mit Bildern (bspw. der jeweiligen Person) versehen. Schließlich müssen die Tasten als solche noch aktiviert werden (FOTOKURZWAHL – STATUS – EIN).
An den Flanken sind noch drei weitere (Funktions-)Tasten zu sehen: Mit der einen (links) lässt sich die Leuchtdiode (LED) ein- und ausschalten, mit den anderen beiden (rechts) kann man die Lautstärke erhöhen bzw. senken.
Am Rücken des X200 (oben links) lässt sich eine spezielle, 10 x 10 Millimeter (B x H) messende Taste erkennen, die mit der Prägung SOS versehen ist. Die Taste ist zwar circa einen Millimeter weit im Korpus des X200 versunken, lässt sich aber angesichts der identischen Materialstruktur nicht ohne weiteres erspüren; dies ist vor allem dann problematisch, wenn in der jeweiligen Notsituation keinerlei Licht vorhanden sein sollte o. ä.
Eine Tastensperre ist bei dem X200 nicht gegeben, aber auch nicht notwendig: Schließlich lässt sich das Modell zuklappen, sodass man es während des Transports (bspw. in der Tasche) auch nicht versehentlich bedienen kann.
Der Bildschirm
Das X200 ist mit zwei verschiedenen Bildschirmen versehen:
Einem außen gelegenen, 28,75 x 35 Millimeter (B x H) messenden Bildschirm, der nach Betätigung einer der seitlichen Tasten (s. o.) 10 Sekunden die Uhrzeit, das Datum und den jeweiligen (Wochen-)Tag ausweist . . .
. . . und einen normalen, innen gelegenen Bildschirm mit ansehnlichen Maßen von 37 x 49 Millimetern (B x H).
Bei den Bildschirmen handelt es sich um Liquid Crystal Thin-Film Transistor Displays (LCD TFT). Der innere Bildschirm brilliert mit einer Qualität von 320 x 240 Pixeln und pflegt auch bei hell einstrahlenden Lichtquellen nur leicht zu spiegeln. Die einzelnen Zeichen (Text usw.) stellt das X200 in leicht ablesbarer Art und Weise dar, namentlich in weißer Farbe vor Schwarz (vor Anwahl) bzw. in schwarzer Farbe vor Gelb (nach Anwahl) dar. Die Größe der Zeichen lässt sich zwar nicht verändern; aber auch Menschen mit (sehr) niedrigen Dioptrien (Myopie) können die Zeichen dank des ausgeprägten Kontrastverhältnisses ohne allzu viel Mühe ablesen.
Wie hell der Bildschirm leuchten soll, lässt sich im Menü (EINSTELLUNGEN – TELEFONEINSTELLUNGEN – SONSTIGE EINSTELLUNGEN – HINTERGRUNDBELEUCHTUNG) einstellen (5 Stufen); des Weiteren kann man hier auch einstellen, nach wie vielen Sekunden der Bildschirm ohne Tastendruck erlöschen soll (5 bis 60 Sekunden in 1-Sekunde-Schritten). Wundersam ist nur, dass der Menüpunkt in einem solchen Menü gelegen ist (und eben nicht in EINSTELLUNGEN – TELEFONEINSTELLUNGEN – DISPLAY) und dass sich die jeweiligen Parameter nur mit den Tasten * (plus) und # (minus) verstellen lassen.
Der Bildschirm ist mit seinen 37 Millimetern zwar recht breit angelegt; dennoch kann er manche Menüpunkte (bspw. HINTERGRUNDBELEUCHTUNG) nicht in einem Mal voll darstellen. Daher pflegen die einzelnen Zeichen nach der Anwahl eines solchen Menüpunkts in maßvollem Tempo von rechts nach links über den Bildschirm zu wandern.
Unter dem äußeren Bildschirm sind zwei Tasten, mit denen sich eingehende Gespräche schnell annehmen bzw. abweisen lassen, ohne das Modell auseinander klappen zu müssen.
Die Menüs
Das X200 kann sechs (6) verschiedene Obermenüs vorweisen, die sich dank ihrer modernen Symbole intuitiv zuordnen lassen: ANRUFE, WERKZEUGE, EINSTELLUNGEN, FOTOKURZWAHL, NACHRICHTEN und KONTAKTE. Die Obermenüs lassen sich nicht in einem Mal einsehen; man muss sie mit den einschlägigen Tasten (s. o.) nacheinander durchwählen.
ANRUFE
VERSÄUMTE (1), AUSGEHENDE (2), EINGEHENDE (3), ANRUFLISTEN LÖSCHEN (4) und GESPRÄCHSDAUER (5).
WERKZEUGE
WECKER (1), FM-RADIO (2), KALENDER (3), RECHNER (4), BLUETOOH (5), FOTOS (6), DATEIMANAGER (7), FAVORITEN TASTE (8) und SIM-TOOLKIT (9).
EINSTELLUNGEN
AUDIOPROFILE (1), TELEFONEINSTELLUNGEN (2), NOTRUF-EINSTELLUNGEN (3), SICHERHEITSEINSTELLUNGEN (4), ANRUFEINSTELLUNGEN (5) und ZURÜCKSETZEN AUF WERKSEINSTELLUNGEN (6)
FOTOKURZWAHL
STATUS (1), M1 BEARBEITEN (2), M2 BEARBEITEN (3) und M3 BEARBEITEN (4).
NACHRICHTEN
NACHRICHT SCHREIBEN (1), EMPFANGENE (2), UNGESENDETE (3), POSTAUSGANG (4), GESENDETE (5), VORLAGEN (6) und NACHRICHTEN-EINSTELLUNGEN (7).
KONTAKTE
NEUER KONTAKT.
Mit einem Druck der hinter den Menüs (bzw. Menüpunkten) stehenden Zahlen kann man die Menüs (bzw. Menüpunkte) direkt anwählen.
Die einzelnen Menüs (bzw. Menüpunkte) sind größtenteils mit leicht verständlichen Namen versehen und erlauben es so, die verschiedenen Funktionen des X200 auch ohne vorangegangene Lektüre der Dokumentation zu verwenden. Die Menüstruktur des ein oder anderen Menüs ist aber sehr verschachtelt und kann vor allem Seniorinnen und Senioren stoßen.
Die Kamera
Mit der Kamera (0,3 Megapixel)* des X200 lassen sich bspw. Bilder von Angehörigen schießen und diese den jeweils eingespeicherten (Direktwahl-)Nummern zuordnen.
Durch Druck der speziellen, innenseitig gelegenen Taste (mit dem Kamera-Symbol) lässt sich in den Kameramodus wechseln; mit derselben Taste lassen sich schließlich auch Bilder machen. Diese lassen sich auch mittels USB an einen Computer weiterleiten; hierzu ist kein spezielles Programm o. ä. notwendig. Des Weiteren können die Bilder via MMS (1) oder Bluetooth (2) verschickt werden (WERKZEUGE – FOTOS und nach Anwahl des jeweiligen Bildes OPTION – SENDEN). Fernerhin lassen sich eine Handvoll verschiedener Modalitäten bzgl. der Bilder einstellen, u. a. deren Größe (160 x 120 oder 320 x 240 bzw. 240 x 340 oder 640 x 480 Pixel) und deren Qualität (GERING, MITTEL oder HOCH).
* Die Kameras moderner Smartphones (wie bspw. des SAMSUNG Galaxy S7) können hier selbstverständlich viel höhere Megapixelzahlen vorweisen (12 Megapixel). Die Qualität der Bilder, die sich mit dem X200 anstellen lassen, ist mäßig.
Der Akkumulator
Das X200 ist mit einem Lithium-Ionen-Akkumulator mit einer (noch) akzeptablen Kapazität von 800 Milliamperestunden (3,7 Volt) versehen. Bei optimalen Bedingungen lässt sich eine Standbyzeit von bis zu 200 Stunden und eine Sprechzeit von bis zu 200 Minuten erreichen.*
* Diese Zeiten sind in erheblichem Maße von verschiedenen Gegebenheiten (bspw. Funktionen wie Bluetooth) abhängig.
Der Akkumulator lässt sich innerhalb von 1 Stunden und 56 Minuten (durchschnittlich) voll laden.
Nach dem Abziehen der Rückschale des X200 lassen sich der Akkumulator und die SIM-Karte erreichen. Drei nur im Mindestmaß erhobene Rillen sollen das Abziehen erleichtern; dies ist aber, zumal mit schweißnassen Händen, äußerst schwierig.
Die Notruf-Funktion
Mit dem speziellen Notruf des X200 können Seniorinnen und Senioren, die in nicht vorhersehbarer Art und Weise in eine Notsituation gelangen (bspw. bei einem Sturz), ebenso leicht wie schnell andere Menschen erreichen.
Die Funktion lässt sich durch 5 Sekunden dauernden Druck der mit SOS versehenen Taste (s. o.) einschalten; vorher muss man die (ursprünglich gesperrte) Taste aber erst einmal im Menü aktivieren (EINSTELLUNGEN – NOTRUF-EINSTELLUNGEN – STATUS). Während dieser Zeitspanne stößt das X200 schon einen warnenden Ton aus (Voralarm), um ggf. in der Nähe stehende Menschen über die Notsituation in Kenntnis zu setzen. Das Modell ruft anschließend bis zu 5 vormals eingespeicherte Nummern* nacheinander an. Wenn niemand unter einer Nummer abnimmt, versucht es das Modell mit der nächsten Nummer usw. Das X200 versucht in maximal drei Zyklen, jemanden unter den eingespeicherten Nummern zu erreichen. Mit jedem Kontaktversuch pflegt das Modell eine Nachricht (SMS) an die jeweilige Nummer zu verschicken, die über die Notsituation unterrichtet; diese Nachricht lässt sich auch vorab individualisieren. Während des Tests arbeitete die Funktion ohne Fehl und Tadel; die eingespeicherten Nummern wurden ohne weiteres zu erreichen versucht und mit den jeweiligen Nachrichten (SMS, s. o.) versehen.
Aber: Die Funktion hat ein gewichtiges Problem: Das X200 kann nicht erkennen, ob es nicht nur an eine Mailbox gelangt ist. Wird eine Mailbox erreicht, bricht der ursprüngliche Zyklus ab – ohne dass ein Mensch von der Notsituation Kenntnis nimmt.
Die einzelnen Nummern sind vorab über das Menü (EINSTELLUNGEN – NOTRUF-EINSTELLUNGEN – NOTRUFNUMMER) einzeln einzuspeichern; es empfiehlt sich, die einzelnen Nummern nach der Wahrscheinlichkeit, mit der sich unter ihnen eine Person erreichen lässt, zu ordnen.
Wurden (noch) keine Nummern eingespeichert, ist das Guthaben der verwendeten Wertkarte (Prepaid) erschöpft oder ist man im Ausland, mithin in einem Fremdnetz (ohne Roaming), wählt das X200 ausschließlich die 112.*
* Die 112 ist in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in 16 weiteren Ländern (Andorra, Bosnien und Herzegowina, Island, Kasachstan, Liechtenstein, Mazedonien, Monaco, Montenegro, Norwegen, Russland, San Marino, Schweiz, Serbien und Türkei) als Notrufnummer anerkannt.
Die (weiteren) Funktionen
Das (weitere) Spektrum des X200 erschöpft sich nur in drei Funktionen: Hier sind ein Kalender, ein Rechner und ein Wecker* vorhanden. Des Weiteren ist auch ein FM-Radio gegeben, mit dem sich bis zu 30 verschiedene Sender einspeichern lassen; dies kann automatisch oder manuell erfolgen. Die (Ton-)Qualität des Radios ist nicht exzellent, aber allemal ausreichend, um sich die Zeit zu vertreiben.
* Als Alarm (Wecker) lässt sich eine von 10 verschiedenen Melodien einstellen (KLINGELTON 1 bis 10).
Die Sprachqualität
Wie regelmäßig haben wir auch das X200 in den Netzwerken mehrerer, in der Bundesrepublik Deutschland etablierter Telekommunikationsdienstleister geprüft. Die (Signal-)Qualität war in Testphasen ebenso stabil wie bei denjenigen modernen Smartphones, die wir zur selben Zeit verwendet hatten. Die Sprachqualität konnte sich allemal sehen (vielmehr: hören) lassen; es kam während des Tests nie zu einem erheblichen Knistern o. ä. zu verzeichnen. Bei maximaler (Hörer-)Lautstärke (7) ermittelten wir einen Schalldruckpegel von 55,1 dB(A)*. Wird man zu erreichen versucht (Telefonat), stellt äußere der Bildschirm eine ohne weiteres zuzuordnende Animation (Hörer) dar; außerdem spielt das X200 eine von 10 einstellbaren Melodien ab (KLINGELTON 1 bis 10). Es lässt sich auch eine Vibration einstellen (allein oder zusammen mit der jeweiligen Melodie). Eine Freisprecheinrichtung ist gegeben, aber mit erheblichen Einbußen der Sprachqualität verbunden.
* Die (Hörer-)Lautstärke wurde ermittelt, während vonseiten des anderen (Gesprächs-)Teilnehmers ein Ton mit einem Schalldruckpegel von circa 60 dB(A) ausgegeben wurde.
Textnachrichten (SMS)
Nachrichten (SMS) lassen sich nach der Anwahl des jeweiligen Menüpunktes (NACHRICHTEN – NACHRICHT SCHREIBEN – NACHRICHT SENDEN) schreiben. Der exzellente (mechanische) Druckpunktes der einzelnen Tasten und der zwischen ihnen gegebene Abstand (s. o.) erleichtern das Schreiben immens; schließlich lässt sich so jeder Tastendruck als solcher erkennen. Die Tasten 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 sind jeweils mit drei resp. vier Buchstaben versehen; durch Tastendruck lassen sich die mit der jeweiligen Taste verbunden Buchstaben nacheinander durchwählen. Nach circa einer halben Sekunde bleibt der jeweilige Buchstabe stehen. Mit der Taste # kann man zwischen Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen hin und her wechseln; Sonderzeichen lassen sich mit der Taste * auswählen. Dies alles lässt sich aber auch durch das während des Schreibens erreichbare Menü (OPTION – EINGABEMETHODE – Abc oder ABC oder abc oder NUMERISCH oder SYMBOLE EINFÜGEN) auswählen. Systeme zum erleichterten Schreiben von Nachrichten (bspw. Text On 9 Keys, T9) sind nicht gegeben.
Alle während des Tests versandten Nachrichten (SMS und MMS) wurden innerhalb von circa einer Sekunde (durchschnittlich) empfangen. Wann immer das X200 eine Nachricht erreicht, stellt der Bildschirm ein verständliches Nachrichtensymbol dar (nebst Ton und/oder Vibration).
Mit dem X200 kann man nur bis zu 300 Nummern einspeichern (und bis zu 200 Nachrichten [SMS] abspeichern).
Kurzbewertung
- Funktionen:
- 4,0 von 5,0
- Handhabung:
- 4,0 von 5,0
- Bildschirm:
- 4,5 von 5,0
- Tasten:
- 4,5 von 5,0
- Materialqualität:
- 4,0 von 5,0
- Dokumentation:
- 4,0 von 5,0
Pro/Contra
- 200 Stunden Standbyzeit (maximal)
- 200 Minuten Sprechzeit (maximal)
- anpassbare Lautstärke (7 Stufen) (Hörer, Töne)
- akzeptabler Akkumulator (Lithium-Ionen, 800 Milliamperestunden, 3,7 Volt)
- FM-Radio
- Kamera (0,3 Megapixel)
- Kompatibilität mit Bluetooth
- Kompatibilität mit SD (bis zu 8 Gigabyte)
- maßvoll beleuchtete Tasten
- Notruf-Funktion
- sehr leicht zu handhaben
- spezielle Tasten (Direktwahl)
- kein Medienspieler vorhanden (bspw. um Musik abzuspielen)
Technische Daten
Hersteller/Modell | TELME X200 by emporia |
---|---|
Gewicht in g | 90 |
Maße in mm (L x B x H) | 103 x 52 x 18,2 |
Frequenz (MHz) | 900 / 1.800 |
Bildschirm (Art) | LCD TFT |
Bildschirm (Größe) in “ / cm (Diagonale) | 2,4 / 6,19 (innen) bzw. 1,77 / 4,49 (außen) |
Bildschirm (Qualität) in Pixeln | 320 x 240 |
Größe der Tasten in mm (B x H) | 12 x 8,5 |
Akkumulator (Typ) | Lithium-Ionen |
Akkumulator (Leistung) in V / mAh | 3,7 / 800 |
Gesprächszeit in min | 200 |
Standby in h | 200 |
Kamera (Qualität in Megapixeln) | Ja (0,3) |
Speicherplätze (Telefonbuch) | 300 |
Speicherplätze (SMS) | 200 |
Speicher erweiterbar (bis maximal in GB) | ja (8) |
Ladezeit in h:min | 1:56 |
Lautstärke max. in dB(A) (Melodie). Gemessen aus einer Distanz von 1 Meter. |
80,4 |
Lautstärke max. in dB(A) (Hörer). Gemessen aus einer Distanz von 1 Zentimeter. Die (Hörer-) Lautstärke wurde ermittelt, während vonseiten des anderen (Gesprächs-)Teilnehmers ein Ton mit einem Schalldruckpegel von circa 60 dB(A) ausgegeben wurde. |
55,1 |
Direktwahl-Funktion (Tasten) | Ja (M1, M2, M3) |
Tastatur beleuchtet | Ja |
Größe des Textes anpassbar (Optionen) | Nein |
Mit Hörapparaten kompatibel (Standard) | Nein |
Notruf-Funktion | Ja |
Notruf-Taste | Ja |
Notruf-Nummern (Anzahl) | 5 |
SIM-Karte (Art) | SIM (normal) |
SIM-Karte (Anzahl) | 1 |
SD-Karte (maximale Kapazität in GB) | Ja, MicroSD (bis zu 8) |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | TELME X200 by emporia |
---|---|---|
Funktionsspektrum | 30 | 84,14 |
Nachrichten | 10 | 83,75 |
Notruf | 30 | 81,00 |
Telefon | 40 | 92,00 |
Speicherkapazität(en) | 10 | 85,50 |
Sonstiges | 10 | 61,19 |
Handhabung | 25 | 84,37 |
Akkumulator | 25 | 80,81 |
Größe und Gewicht | 20 | 90,53 |
Haptik | 20 | 83,75 |
Menüstruktur | 35 | 83,75 |
Bildschirm | 15 | 90,63 |
Größe | 50 | 90,35 |
Helligkeit | 20 | 92,00 |
Kontrast | 20 | 92,00 |
Spiegelung | 10 | 86,50 |
Tasten | 15 | 94,70 |
Erreichbarkeit | 25 | 98,00 |
Größe | 40 | 94,00 |
Haptik | 25 | 92,00 |
Abstand | 10 | 96,00 |
Materialqualität | 10 | 86,50 |
Dokumentation | 5 | 86,50 |
Bonus/Malus | ||
Bonus | + 1,00 (Außenbildschirm) | |
Malus | – | |
UVP in Euro | 49,99 | |
Marktpreis in Euro | 44,50 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,51 | |
Gesamtbewertung | 87,11 % („gut“) |
So haben wir getestet
Funktionsspektrum (30 %)
Hier beurteilten wir die einzelnen (Haupt- und Neben-)Funktionen des Modells. Neben der Art und Weise, wie sich Nachrichten schreiben, lesen und verwalten ließen (10 %), wurde auch benotet, wie hoch oder niedrig die jeweilige (Signal-)Qualität bei Telefonaten in den Netzwerken verschiedener, in der Bundesrepublik Deutschland vertretener Telekommunikationsdienstleister ist (40 %). Des Weiteren wurden die Speicherkapazitäten des Nachrichten- und Nummernspeichers beurteilt (10 %). Wie sich der spezielle Notruf des Modells in verschiedenen, während des Tests simulierten Notsituationen handhaben ließ und ob er regelmäßig ohne Fehl und Tadel arbeitete, wurde erschöpfend geprüft und bewertet (30 %). Abschließend wurde noch benotet, welche verschiedenen Parameter sich mit dem Modell (und in welchem Maße) einstellen ließen (10 %).
Handhabung (25 %)
Hier benoteten wir vor allem die Art und Weise, in der sich das Modell handhaben ließ: Hier spielten die Größe und das Gewicht (20 %) sowie die durch die verwendeten Materialien vermittelte Haptik (20 %) mit ein. Des Weiteren wurden die einzelnen Menüs und deren Struktur (horizontal und vertikal) beurteilt (35 %). Schließlich wurde die Kapazität des Akkumulators (25 %) geprüft und bewertet. Hier wurden die Sprech- (maximal), die Standby- (maximal) und die Ladezeiten (durchschnittlich) in verschiedentlich hoher Gewichtung herangezogen.
Bildschirm (15 %)
Hier wurden die Größe (50 %), die (ggf. einstellbare) Helligkeit (20 %), der (ggf. einstellbare) Kontrast (20 %) und die Spiegelung (bei hellen, aus verschiedenen Winkeln einstrahlenden Lichtquellen) (10 %) des Bildschirms geprüft und benotet.
Tasten (15 %)
Hier wurden die Erreichbarkeit (25 %) der einzelnen Tasten mit der das Modell haltenden Hand, die Größe (40 %) der normalen Tasten (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 0), die durch die Materialstruktur vermittelte Haptik (25 %) und der Abstand zwischen den einzelnen Tasten (10 %) beurteilt. Hier war vor allem wesentlich, ob sich die einzelnen Tasten auch mit einer nicht (mehr) allzu ausgeprägten Feinmotorik sicher voneinander abschichten ließen.
Materialqualität (10 %)
Hier wurden die verschiedenen Materialien und die Art und Weise, in der diese verbaut worden sind, bewertet. Spaltmaße u. ä. Makel haben sich nachteilig niedergeschlagen.
Dokumentation (5 %)
Hier wurde vor allem die äußere (graphische) und innere Gestaltung der Dokumentation geprüft und benotet.
Fazit
TELME by emporia hat mit dem X200 ein simpel zu handhabendes Modell entwickelt, das mit stabilen Materialien versehen ist und nicht nur Seniorinnen und Senioren gelegen kommt. Die einzelnen (Ober-)Menüs sind mit modernen und intuitiv zuzuordnenden Symbolen versehen. Die Menüstrukturen sind aber nicht immer plan; vielmehr sind hier mehrere, in erheblichem Maße ineinander verschachtelte Menüs gegeben. Durch vorangegangene Lektüre der (prägnanten) Dokumentation kann man sich indes auch in diesen Menüs ohne weiteres orientieren. Die verschiedenen Tasten brillieren mit einer ordentlichen Größe und einem exzellenten, mechanischen Druckpunkt; die verschiedenen Zeichen, mit denen die einzelnen Tasten versehen sind (1 bzw. abc usw.), reiben sich auch bei erschöpfender Nutzung nicht ab. Die Tasten werden nach dem Tastendruck nur maßvoll beleuchtet; dies reicht aber regelmäßig aus, um das X200 auch abseits anderer Lichtquellen handhaben zu können. Der (innere) Bildschirm bietet eine ansehnliche Größe; zwar lässt sich die Größe der einzelnen Zeichen, die der Bildschirm darstellt, nicht verändern. Dennoch kann man die Zeichen angesichts der hohen Qualität des Bildschirms selbst mit (sehr) niedrigen Dioptrien (Myopie) noch erkennen. Bei hell einstrahlendem Licht spiegelt der Bildschirm nur leicht. Die Sprachqualität (eingehend wie ausgehend) ist ordentlich – nur bei maximaler Lautstärke büßt man Tonqualität ein. Das (zusätzliche) Funktionsspektrum des X200 ist nicht enorm; aber vor allem das FM-Radio kann manch Situation versüßen. Die Kamera erlaubt es nur, Fotos zu schießen; deren Qualität kann sich (noch) sehen lassen, ist aber bei weitem nicht musterbildlich. Schließlich bietet die Kamera viele sinnvolle Funktionen (Filter usw.). Mit einer alles in allem ansehnlichen Leistung erreicht das X200 von TELME by emporia mit 87,11 % wohlverdient die Note „gut“.
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