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Kaffeevollautomat JURA ENA 8 Modell 2019

Für individuellen (Hoch-)Genuss

13. Dezember 2019

164 Liter – so viel Kaffee genießt jeder Deutsche pro Jahr; immerhin der Statistik nach. Auch wenn Filter-, Kapsel- und Padmaschinen noch immer weit verbreitet sind, nimmt die Zahl moderner Vollautomaten in deutschen Haushalten von Jahr zu Jahr zu. Warum dem so ist? Nun, bei einer solchen Maschine reicht nun einmal schon ein Tastendruck aus, um den Mahl- und Brühvorgang anzustoßen und authentisch-italienischen Genuss ins Haus zu holen; und hier kann sie der Qualität nach so manch versiertem Barista Paroli bieten. Mittlerweile aber sollte sich das Funktionsspektrum eines Vollautomaten nicht allein darin erschöpfen, nur wohlschmeckende Espressi, Cappuccini und Co. zu brühen; das nämlich können nunmehr schon die meisten Maschinen. Daher müssen die Hersteller immer neue Techniken implementieren, die den Verbraucher/-innen einen wahren Mehrwert bieten. Nur so lässt sich schließlich noch ein Mehrpreis gegenüber den Modellen anderer Hersteller erklären. Das hat JURA schon vor vielen Jahren erkannt und reichert seine Vollautomaten deshalb mit allerlei Technikschmankerln an, die so kein anderer Hersteller im Arsenal hat; zu nennen sei hier beispielsweise das spezielle, exzellent mahlende AromaG3-Mahlwerk.

Produkt Die edle Front der JURA ENA 8 Modell 2019, hier in der Modellvariante Signature Line Massive Aluminium.

Einen aktuellen Vollautomaten des schweizerischen Traditionsherstellers JURA hat das ETM TESTMAGAZIN auch im Laufe des letzten Monats geprüft: Die im September dieses Jahres erschienene ENA 8 Modell 2019. In diesem Test lesen Sie alles Wesentliche zu diesem neuen, nicht nur äußerlich ansprechenden Modell: Wie es sich handhaben lässt, welche Kaffee-, Milch- und Milchschaumspezialitäten es herstellen kann, wie laut es während des Mahl- und Brühvorgangs ist und vieles mehr!

Dieser Vollautomat soll nicht nur 10 verschiedene Kaffeespezialitäten makellos zubereiten, sondern auch noch Heißwasser, Milch und Milchschaum servieren können; über die App J.O.E.® lässt sich sogar zusätzlich noch eine weitere Kaffeespezialität beziehen – der Lungo Barista. Das Spektrum der Spezialitäten reicht hier von allseits bekannten Getränken, wie wundervoll-aromatischem Espresso und österreichisch inspiriertem Cappuccino bis hin zu wahren Exoten, wie dem aus Spanien stammenden Cortado. Die einzelnen Getränke lassen sich in so vielen verschiedenen Nuancen anpassen, dass man ein wirklich vollkommen individualisiertes Geschmackserlebnis erreichen und jeden noch so anspruchsvollen Gaumen bedienen kann. Schließlich soll sich das Modell spielerisch-leicht über ein sehr schnell ansprechendes Touch-Display oder per J.O.E.®-App übers Smartphone oder Tablet bedienen lassen. Ob das alles stimmt? Wir haben es geprüft.

ETM 2019 12 Jura ENA 8 Modell 2019 RGB

Die wesentlichen Merkmale

  • Kompatibel mit: Bohnen und Pulver
  • Maximalvolumen des Bohnenbehälters: 125 Gramm
  • Maximalvolumen des Wassertanks: 1,1 Liter
  • Getränke: Espresso, Espresso macchiato, Ristretto, Cortado, Kaffee, Caffè Barista, Cappuccino, Flat White, Latte macchiato, Espresso doppio, Heißwasser, Milchschaum, Lungo Barista (nur über die App J.O.E.®)

Das Wesentliche

Für wen ist das Modell geeignet? Die JURA ENA 8 Modell 2019 empfiehlt sich allen, die verschiedene Spezialitäten aus Kaffee, Milch und Milchschaum auch von Zuhause aus in großartiger Qualität genießen möchten. Auch wird wohl jeder Designliebhaber Freude an dem edlen, in sich harmonischen Spiel aus Aluminium, Chrom und schwarzer Farbe haben.

Welche Funktion ist bei dem Modell hervorzuheben? Während des Brühvorgangs lassen sich einzelne Parameter des Getränks, wie beispielsweise dessen Größe, noch in letzter Sekunde anpassen; anschließend können die solchermaßen individualisierten Parameter mit dem Getränk verknüpft und ins System eingespeichert werden.

 

Gewicht, Größe und Co.

Gehaeuse Mit der ENA 8 Signature Line Massive Aluminium, einer Modellvariante der ENA 8 Modell 2019, bietet JURA den weltweit ersten Vollautomaten an, der ein Gehäuse aus massivem Aluminium vorweisen kann. Die sich in Aluminium, Chrom und Schwarz erschöpfende Farbkomposition ist vollkommen modern. Hervorhebenswert ist außerdem, dass sich all die matten Flächen des Modells auch sehr leicht säubern lassen.

Die ENA 8 Modell 2019 ist in den drei Modellvarianten Full Metropolitan Black, Nordic White und Signature Line Massive Aluminium erhältlich. Das Gehäuse der ersten beiden Modellvarianten besteht aus stabilem Kunststoff, das sich in einheitliches Weiß (Nordic White) oder in Schwarz (Full Metropolitan Black) kleidet. Dies ist optisch durchaus ansprechend, zumal sich auch Spritzer von Wasser, Kaffee oder Milch hier kaum abzeichnen – und sich auch schnell wieder mit einem Tuch entfernen lassen.

Eine oder doch vielmehr die Besonderheit der Modellvariante Signature Line Massive Aluminium ist aber in ihrem Gehäuse zu sehen: Dieses besteht nämlich zu weiten Teilen aus drei Millimeter starkem Aluminium. Die metallischen Flächen wirken nicht nur edel, sondern lassen die Maschine vielmehr als zeitloses Designobjekt erscheinen; da das Aluminium mattiert ist, zeichnen sich auch Kaffee- und Milchspritzer nicht allzu leicht erkennbar an ihm ab. Das Aluminium ist auch außerordentlich stabil, sodass keinerlei Schäden zu erwarten sind; auch leichte Stöße machen dem massiven Korpus nichts aus. Nur an einzelnen Teilen lässt sich an Chrom erinnernder Glanz erkennen. Der hohe Metallanteil macht sich natürlich auch hinsichtlich des Gewichts bemerkbar: Mit ~ 10,9 Kilogramm steht das Modell vollkommen stabil; die anderen Modellvarianten sind mit ~ 9,4 Kilogramm etwas leichter. Die ENA 8 Modell 2019 ist aber immer noch so leicht zu handhaben, dass man ihre Position problemlos verändern kann. Hierzu muss man den Vollautomaten nur anheben, weil dessen Füße aus weichem Gummi jedes Verschieben verhindern.

Mit Maßen von 27,1 × 32,3 × 44,5 Zentimetern (Bmax × Hmax × Tmax) ist die Vorderseite des Modells nicht viel ausladender als ein Papier im DIN A4-Format; ein solches misst nämlich 21,0 × 29,7 Zentimeter (B × H). Dank des ordentlich bemessenen Stromkabels (~ 120,0 Zentimeter, L) hat man auch mehr als ausreichend Spielraum bei der Wahl des Standortes; man muss das Modell also nicht in unmittelbarer Nähe einer Steckdose abstellen.

Bohnenfach Das Bohnenbehältnis bietet bis zu ~ 125 Gramm Bohnen Platz. Hinweis: Natürlich kann die maximale Grammzahl variieren: Sie richtet sich schließlich auch nach der Größe und nach dem Gewicht der einzelnen Bohnen; und das Gewicht wiederum ist mit dem noch enthaltenen Wasseranteil verknüpft, der bei einem milden Cinnamon Roast selbstverständlich höher sein kann als bei einem intensiven Italian Roast.

Der Einlass zum Bohnenbehältnis ist rund, misst ~ 11,6 Zentimeter im Durchmesser und kann spielerisch-leicht von oben aus erreicht werden. Fassen kann das Bohnenbehältnis maximal ~ 125 Gramm Bohnen. Das reicht beispielsweise aus, um 15 Espressi (durchschn.) aus je 8 Gramm Bohnen, also mit „normaler“ Stärke, nacheinander zuzubereiten. Das Maximalvolumen des Bohnenbehältnisses ist also nicht enorm, sollte aber auch in den allermeisten Mehrpersonenhaushalten noch als ausreichend empfunden werden. Maximalvolumina von 200 Gramm und mehr, wie sie so manch andere Modelle vorweisen können, braucht’s normalerweise auch nur sehr selten. Den Aromaschutzdeckel säumt eine weiche Gummilippe, die das Bohnenbehältnis rundum abschließt und dadurch sicherstellt, dass die in den Bohnen enthaltenen, empfindlichen Aromen nicht allzu stark oxidieren. Leider allerdings ist der Deckel auch durchsichtig, wodurch es zwar einerseits simpel ist, den aktuellen Füllstand mit nur einem Blick zu prüfen, andererseits aber auch natürliches Sonnenlicht an die Bohnen herankommen kann. Dieses kann in Anbetracht seines hohen Anteils an ultravioletten Strahlen (UV) wiederum Oxidationsprozesse anstoßen. Ein wirkliches Problem stellt dies aber angesichts des maßvollen Maximalvolumens nicht dar: Bis es nämlich zu erheblicher, auch dem Geschmack nach wirklich wahrnehmbarer Oxidation kommt, werden die Bohnen wohl schon verbraucht sein.

Wassertank Der Wassertank vermittelt dank seiner speziellen Außenstruktur mehr als ausreichend Halt.

An der rechten Seite des Modells ist dessen Wassertank verbaut worden: Er ist rund, wird nach oben hin etwas ausladender und erinnert auch angesichts seiner Außenstruktur an eine ausgesprochen kunstvolle Glasvase; in Wirklichkeit aber besteht der Tank nur aus stabilem Kunststoff. Das hier gegebene Maximalvolumen von 1,1 Litern ist überschaubar – passend zum Gesamtkonzept der ENA 8, die vornehmlich in Ein- bis Zwei-Personen-Haushalten zum Einsatz kommen soll. Man muss mit dem Tank also doch sehr regelmäßig zum Wasserhahn springen. Er bietet zwar kein Handteil, wie bspw. einen Henkel, an dem er sich hochheben ließe. Mit einem Durchmesser von nur 8,8 Zentimetern lässt sich der Tank aber auch problemlos mit nur einer Hand umschließen. Hier vermittelt die Struktur des Tanks vollkommen ausreichenden Halt; und zwar auch mit maximalem Füllstand und einem Gewicht von ~ 1.320 Gramm. In ihn lässt sich die von Werk aus schon zum Zubehör zählende CLARIS Smart mini-Filterpatrone einbauen, die das Wasser zu optimalem Kaffeewasser aufbereitet. Chlor, Kalk sowie Schwermetalle werden aus dem Wasser gefiltert und so ideales Kaffeewasser bereitgestellt, das dann weiter in die Maschine gepumpt wird. Hierdurch lässt sich nicht nur das System selbst schonen, sondern auch ein authentischerer Geschmack von Espresso und Co. erzielen.

Zubehoer1 Die von Werk aus mitenthaltene CLARIS Smart mini-Filterpatrone bereitet das Wasser auf, bevor es weiter in die Maschine gepumpt wird.

Damit die CLARIS Smart mini-Filterpatrone ideal arbeiten kann, muss vor der ersten Inbetriebnahme die Härte des verwendeten Wassers erhoben werden. Zu diesem Zweck hat JURA dem Modell auch einen leicht zu handhabenden Teststrip beigelegt. Falls mit ihm nun eine Wasserhärte von über ~ 8,4 °dH ermittelt werden sollte, empfiehlt es sich auf jeden Fall, die Filterpatrone zu verwenden. Während der Erstinbetriebnahme muss man neben der Sprache auch die ermittelte Wasserhärte einspeichern. Die CLARIS Smart mini-Filterpatrone richtet sich dann nach der vorhandenen Wasserhärte – intelligent gemessen über die RFID-Technologie. Natürlich lässt sich der Wert aber auch zu einem späteren Zeitpunkt noch anpassen (Menü„Zahnrad“Wasserhärte). Hinweis: Die Filterpatrone holt nicht nur Kalk, sondern auch so manch andere Substanz, wie beispielsweise Chlor, aus dem Wasser. Mit solchermaßen vorbereitetem Wasser wird jeder Spezialität eine „reine“ Geschmacksbasis gegeben.

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Der Wasserhärte-Prüfstreifen
Mit dem Teststrip lässt sich die Wasserhärte in Sekundenschnelle ermitteln. Natürlich kann man die Wasserhärte anhand des Teststrips hier nicht präzis in °dH ablesen; der Teststrip reicht aber vollkommen aus, um einen Wasserhärtebereich einzustellen. Mehr braucht die Filterpatrone nicht, um ihre Arbeit zu verrichten.

Selbstverständlich lässt sich das Modell auch ohne Filterpatrone verwenden; dies kann allerdings, je nach ursprünglicher Wasserqualität, mit wahrnehmbaren Geschmackseinbußen verknüpft sein. Sobald die Filterpatrone verbraucht ist, wird dies von der Maschine erkannt und die Verbraucherin/der Verbraucher wird angehalten, einen Filterwechsel vorzunehmen. Findet dieser nicht statt, hält der Vollautomat seine Nutzer/-innen dann nach einer von der Wasserhärte abhängigen Zeitspanne an, das System mit einem entsprechenden Entkalkungsmittel zu entkalken. Beim Einsatz der CLARIS-Filtertechnologie ist eine Entkalkung nicht notwendig.

Milch Die Milch lässt sich aus jedem passenden Behältnis holen; sie wird durch den Milchschlauch weiter in die Düse gepumpt und von dort aus zu wunderbar-viskosem Milchschaum verarbeitet. Hinweis: Es ist auch ohne weiteres vorstellbar, nur so viel Milch, wie man unmittelbar zu verwenden plant, in einem Glas vorzuportionieren (s. Bild, links).

Nun kommen aber natürlich nicht alle Spezialitäten nur mit Bohnen und Wasser aus; ein herrlicher Cappuccino beispielsweise braucht nun einmal auch noch Milchschaum! Bei diesem Modell bezieht man die Milch über einen speziellen Milchschlauch aus einem neben der Maschine abzustellenden Behältnis: Dank der Flexibilität des 30,0 Zentimeter (L) messenden Milchschlauchs ist’s auch kein Problem, zu diesem Zweck den Milchkarton selbst zu verwenden. Optisch ansprechender und hygienisch unbedenklicher ist natürlich ein im autorisierten Fachhandel erhältlicher Milchkühler von JURA (hier>); dieser hält die Milch auch kontinuierlich bei einer zum Milchschäumen idealen Temperatur von ~ 4,0 °C. Auch einen Glas-Milchbehälter (hier) hat JURA im Sortiment, der mit dem Design des Vollautomaten optisch perfekt harmoniert.

Die Modellvarianten ENA 8 Modell 2019 im Überblick

ENA8 FMBDie Modellvariante Full Metropolitan Black kommt in edlem Schwarz daher.

JURA hat die ENA 8 Modell 2019 in verschiedenen Modellvarianten entwickelt. Neben der Signature Line Massive Aluminium sind mittlerweile auch noch die Full Metropolitan Black und die Nordic White im Handel erhältlich. Der Technik nach unterscheiden sich die hier angesprochenen Modellvarianten nicht voneinander. Das heißt, dass das Funktionsspektrum der beiden Maschinen identisch ist. Die Modellvarianten zeichnen sich vor allem durch ihr Äußeres aus: Die Full Metropolitan Black bietet zwar kein Gehäuse aus erlesenem Aluminium, aber eines aus minimalistisch-schwarzem Kunststoff, vereinzelt in edler Mehrschichtlack-Optik („Klavierlack“>); die Nordic White schließlich kleidet sich in ein puristisch-weißes Gehäuse, das ebenfalls aus solidem Kunststoff besteht. Darüber hinaus ist das Smart Connect-Modul bei diesen Modellvarianten nicht schon von Werk aus enthalten, sondern muss vielmehr im autorisierten Fachhandel erworben werden. Wer vor allem an der exzellenten Technik der ENA 8 Modell 2019 interessiert ist und kein exquisites Metall haben muss, kann problemlos mit der Full Metropolitan Black oder der Nordic White vorliebnehmen. Diese Modellvarianten sind schließlich auch noch einmal ein Stück weit niedrigerpreisig: Während die Signature Line Massive Aluminium 1.499,00 € kostet, sind’s bei der Full Metropolitan Black bzw. bei der Nordic White nur 999,00 € (je UVP).

Das Funktionsspektrum

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Das Display
Das Display des Modells ist dermaßen hell, dass man es auch bei direkt hereinstrahlendem Sonnenlicht noch leicht ablesen kann. Außerdem ist das Display sehr responsiv, spricht also nach jedem virtuellen Tastendruck äußerst schnell an.

Der Großteil aller Funktionen des Modells lässt sich über das ~ 5,8 × 4,4 Zentimeter (B x H) messende Touch-Display erreichen. Mechanische Tasten sind nicht vorhanden; solche braucht’s in Anbetracht der sehr responsiven Touch-Funktion aber auch nicht. Während des Tests ließ sich hier nur ein kleines Problem verzeichnen: Möchte man ein Getränk zubereiten, so muss man das mit ihm verbundene Symbol nur kurz andrücken; möchte man aber die Parameter eines Getränks verändern, so muss man dasselbe Symbol ~ 2 Sekunden am Stück berühren. So kam es während des Tests mehrmals dazu, dass rein versehentlich ein Getränk zubereitet wurde, obwohl die Tester/-innen nur einzelne Parameter individualisieren wollten; meistens reicht nämlich schon schon eine leichte Handbewegung aus und der Automat interpretiert das Gedrückthalten schon als kurzen Druck, stößt also den Mahl- und Brühvorgang an. Weiß man allerdings, dass es zu solchen „Malheuren“ kommen kann, muss man seine Hand während des virtuellen Tastendrucks nur bewusstermaßen still halten. Alles in allem nämlich arbeitet das Touch-Display ohne Fehl und Tadel und erschließt eine simple, vollkommen intuitive Interaktion zwischen Verbraucher/-in und Maschine. Das Hin- und Herspringen zwischen einzelnen Menüs vollzieht sich sehr schnell.

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Bedienung des Displays: Eigenschaften
Die Getränke lassen sich hinsichtlich verschiedener Parameter, wie bspw. der Aromenintensität, der Größe und der Temperatur, individualisieren. Das Modell arbeitet hier verschiedentlich nur mit leicht verständlichen Symbolen (s. Bild, Mitte).

Bei den allermeisten Getränken lassen sich sehr viele verschiedene Parameter individualisieren: So kann man – abhängig vom jeweiligen Getränk – die Aromenintensität (10 Stufen), die Größe und die Temperatur (3 Stufen) einstellen. Bei den Getränken mit Milch bzw. Milchschaum lässt sich zudem noch die Zeitspanne bestimmen, über die Milch bzw. Milchschaum ausgegeben werden soll (1 – 120 Sekunden). Das allerdings war’s noch immer nicht: So kann man beim Latte macchiato anpassen, wie viel Zeit zwischen dem Auslass des Milchschaums und demjenigen des Espressos verstreichen soll (0 – 60 Sekunden). Schließlich kann man auch noch bestimmen, wie viel Bypass-Wasser während des Brühens eines Caffè Barista oder eines Lungo Barista verwendet werden soll (0 – 240 Milliliter). Mit all den anpassbaren Parametern lässt sich wohl wirklich jeder Geschmack abdecken.

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Speichern der Einstellungen
Eine wertvolle Funktion des Modells besteht darin, dass sich die Parameter einzelner Getränke nicht nur während des Brühvorgangs anpassen lassen, sondern dass man diese individualisierten Parameter anschließend auch noch einspeichern kann. Das Display stellt zu diesem Zweck nach Abschluss des Brühvorgangs ein „Speichern-Feld dar (s. Bild, unten rechts).

Die veränderten Parameter werden anschließend eingespeichert, sodass beim nächsten Mal schon eine sanfte Berührung der Spezialität ausreicht, um das Getränk wieder in identischer Art und Weise zuzubereiten. Falls man es versäumt haben sollte, die Spezialität vor dem Brühvorgang zu individualisieren, heißt das noch nicht, dass man mit einem durchwachsenen Getränk vorliebnehmen müsste; vielmehr lassen sich auch während des Brühvorgangs noch einzelne Parameter anpassen – eben in allerletzter Sekunde. Hier kann man immerhin noch an die Aromenintensität, die Größe des Getränks und, wenn es denn Milchschaum beinhalten sollte, auch die Dauer des Milchschaumbezugs anknüpfen. Dies allein ist schon sehr praktisch; darüber hinaus wird nach Beendigung des Brühvorgangs aber auch der Text „Speichern“ über das Display angezeigt. Berührt man das Display nun an der entsprechenden Stelle, werden die soeben in letzter Sekunde eingepflegten Parameter eingespeichert und mit dem aktuellen Getränk verbunden; andernfalls behält sie das Modell nicht bis zum nächsten Mal.

Über das Display lässt sich zunächst eines von vier beliebten Getränken auswählen (namentlich Espresso, Cappuccino, Latte macchiato oder Kaffee). Soll’s aber doch ein anderes sein, so kann man in ein weiteres Menü wechseln und hier bis zur Wunschspezialität scrollen. Praktischerweise lässt sich auch einstellen, welche vier Getränke an allererster Stelle zu sehen sein sollen – idealerweise diejenigen, die im Haushalt am meisten zubereitet werden. So kann man sich ein Scrollen immerhin in den meisten Fällen sparen. Hierzu passt auch der Intelligente Modus, der sich im Menü ein- und auch wieder ausschalten lässt (Menü„Zahnrad“Intelligenter Modus): Hier werden über das Display automatisch diejenigen Getränke angezeigt, die man in der letzten Zeit am meisten zubereitet hat. Der Modus ist also in der Tat insoweit „intelligent“, als sich das Modell so an die persönlichen Vorlieben der Genießer/-innen zuhause anpasst.

Das Mahlen und Brühen

Bohnenfach Drehschalter Der Geschmack ist in erheblichem Maße vom Mahlgrad abhängig. Wie das AromaG3-Mahlwerk mahlen soll, lässt sich spielerisch-leicht durch bloßes Hin- bzw. Herdrehen im laufenden Mahlbetrieb einstellen (s. Bild, Mitte).

Stößt man den Mahl- und Brühvorgang durch Berührung des entsprechenden Symbols an, ist’s vom jeweiligen Getränk abhängig, ob zuerst der Espresso oder doch die Milch bzw. der Milchschaum ausgegeben wird. Meistens aber lässt die Maschine zunächst Bohnen ins Mahlwerk rutschen. Bei diesem handelt es sich um ein AromaG3-Mahlwerk aus massivem Stahl, in dem die Bohnen während des Mahlens nicht in erheblichem Maße erhitzt werden. Warum das erwähnenswert ist? Weil eine zu hohe Temperatur während des Mahlens immer auch mit Aromaeinbußen verknüpft wäre. Der Mahlgrad lässt sich per Drehbewegung während des Mahlvorgangs einstellen; drehen muss man hierzu nur den Einlass zum Bohnenbehältnis (s. o., Bild). Hier lassen sich sieben verschiedene Mahlgradstufen erkennen; die Mahlgradeinstellung selbst allerdings erfolgt stufenlos, was auch allerkleinste Geschmacksanpassungen erlaubt. Da das Modell sehr schnell mahlt, muss man sich manches Mal doch beeilen, um die Mahlgradanpassung noch während des Mahlvorgangs abwickeln zu können; vor allem dann, wenn man einen großen Mahlgradsprung – beispielsweise vom 1. bis zum 7. Mahlgrad – vornehmen will.

Besonders während des Mahlvorgangs kann es lauter werden: Wir haben im Test Werte von 55,4 dB(A) (durchschn.) bzw. 81,7 dB(A) (max.) messen können. Der sich anschließende Brühvorgang ist wahrnehmbar leiser: Hier waren’s 48,3 dB(A) (durchschn.) bzw. 72,4 dB(A) (max.). Mit diesen Schalldruckpegelwerten siedelt sich das Modell in der Mitte anderer moderner Vollautomaten an: Sie alle haben der Höhe nach ähnliche Schallemissionen. Wer also mit mehreren Personen in einem Haushalt lebt und sich zum Frühstück einen Cappuccino brühen will, wird dadurch vielleicht auch die ein oder andere Mitbewohnerin bzw. den ein oder anderen Mitbewohner aus den Träumen reißen – je nachdem, wie empfindlich sie sind. Dank des aromatischen Dufts der bezogenen Kaffeespezialität jedoch dürfte einem das Wecken dennoch schnell verziehen werden.

Espresse Einlauf Nach Abschluss des Brühvorgangs rinnt der Espresso mit einem maßvollen Tempo von ~ 2,5 Millilitern pro Sekunde (durchschn.) in die Tasse. Währenddessen kommt es zu keinen erheblichen Spritzern.

Nach Abschluss des Mahlvorgangs wird das Mahlgut weiter zu einem Puck gepresst. Danach pumpt die Maschine das Wasser mit einem ursprünglichen Druck von ~ 15 bar (max.) aus dem Tank und erhitzt es bis zur idealen Temperatur. Hier bedient sich das Modell eines klassischen Thermoblocks; das Wasser schießt in einem Spiralmuster durch einen ansonsten vollmassiven Metallblock und wird währenddessen in allerkürzester Zeit erhitzt. Anschließend wird das Wasser mit einem Druck von ~ 9 bar (max.) durch den Puck gepresst – das ist der ideale Druck, der auch von Baristas zur Zubereitung eines authentisch-italienischen Espressos empfohlen wird! Die im Mahlgut enthaltenen Aromen werden vom Wasser extrahiert, wodurch das Wasser schließlich zu wohlschmeckendem Kaffee bzw. Espresso wird. Das Getränk schießt anschließend durch den Auslauf des Modells weiter in die Tasse (~ 2,5 Milliliter pro Sekunde, durchschn.).

Milch Einlauf Während des Milchschäumens wird die Milch erhitzt; da die in ihr enthaltenen Milcheiweiße ab einer bestimmten Temperatur denaturieren, sollte man die zu verwendende Milch immer kühl halten. Am besten ist zwar eine Temperatur von ~ 4,0 °C>; die ~ 6,0 bis 8,0 °C, die normalerweise in der Tür des Kühlschranks herrschen, sind aber auch vollkommen ausreichend.

Falls der Espresso nun auch noch ein paar Milliliter Milch oder Milchschaum brauchen sollte, wird die Milch durch den Schlauch aus dem externen Behältnis geschöpft, schnell erhitzt und in stabilen (s. u.) Milchschaum verwandelt.

Aufbau Satzbehälter und Restwasserschale lassen sich ohne jegliche Anstrengung herausnehmen und leeren; alle Teile des Modells sind so ordentlich verarbeitet, dass sie nahtlos ineinander passen: Hier lässt sich kein nennenswerter Widerstand wahrnehmen.

Nach Abschluss des Brühvorgangs stößt das Modell den Puck weiter in den Satzbehälter aus. Dieser bietet bis zu zehn Pucks Platz und muss daher regelmäßig entleert werden; sobald der Satzbehälter voll ist, wird dies im Display angezeigt. Da nach dem Brühen die Restfeuchte aus dem Puck gepresst und in die Restwasserschale geleitet wird, tröpfeln ein paar Milliliter Wasser in die Restwasserschale C, die mit ~ 600 Millilitern ein stattliches Maximalvolumen vorweisen kann; auch hier lässt sich ein Hinweis, der ans Leeren erinnern soll, übers Display lesen. Sowohl Restwasserschale als auch Satzbehälter kann man bequem aus der Vorderseite des Vollautomaten hervorziehen und herausnehmen, nachdem die Tassenplattform A entfernt wurde.

Der Kombiauslauf lässt sich sehr leicht in der Höhe verstellen und dadurch an die zu verwendende Tasse anpassen. Durch die Wahl der idealen Höhe lassen sich außerdem, vor allem wenn man zierliche Espresso-Tassen unterstellt, Sprenkler vermeiden: Die Auslässe kann man ja problemlos bis zur Höhe der oberen Tassenkante herabschieben, um den Abstand zu minimieren (s. Video).

Das Modell arbeitet mit zwei verschiedenen Ausläufen: Einem Kombiauslauf, aus dem Kaffee und Milch rinnen sowie einem Heißwasserauslauf, aus dem – der Name lässt’s schon erahnen – heißes Wasser herausschießt. Da beide direkt nebeneinander verbaut sind, reicht es immer aus, die Tasse an ein- und derselben Position abzustellen. Dann nämlich landet jedes Getränk – ob mit oder ohne Milch bzw. Milchschaum – sicher in der Tasse. Beide Ausläufe lassen sich darüber hinaus in der Höhe verstellen (Hmin: 75 bis Hmax: 144 Millimeter), sodass alle der Größe nach verbreiteten Tassen verwendet werden können – von der zierlichen Espresso– bis hin zur ausladenden Cappuccino-Tasse.

Kaffeepulver Das Modell kann Espresso und Co. nicht nur aus Bohnen brühen; nein, auch Pulver lässt sich verwenden. Währenddessen ruht das AromaG3-Mahlwerk. Der Durchmesser des Pulverschachts ist zwar nicht enorm; mit dem zum Zubehör zählenden Portionierer und Trichter ist’s aber ein Leichtes, das Pulver exakt in den Schacht herabrieseln zu lassen (s. Bild, Mitte).

Neben dem Bohnenbehälter an der Oberseite des Modells lässt sich hier auch noch der Pulverschacht erreichen. Sobald man Pulver einrieseln lässt, erkennt das Modell dies von allein und presst anschließend, unmittelbar vor dem Brühen, einen Puck aus dem Pulver. Das ist vor allem dann wunderbar, wenn man in einem Mehrpersonenhaushalt lebt und die hier vorherrschenden Geschmäcker auseinanderweichen. So können sich die Einen ihren wachmachenden Espresso aus wundervoll-süßlichen, an erlesene Schokolade erinnernden Bohnen brühen, während die Anderen ihre Bohnen schon vorher mahlen und in den Pulverschacht rieseln lassen, um einen simplen Americano mit vollem Körper und erquicklich-milder Säure zu beziehen. Hierzu passend enthält das Zubehörpacket von Werk aus auch einen Portionierer und einen Trichter: Mit ihnen ist’s sehr viel leichter, das Pulver auch wirklich in den Schacht (… und nicht vielmehr daneben) rieseln zu lassen. Füllen kann man den Pulverschacht präzise mit einer Portion – es lässt sich also immer nur ein Getränk aus Pulver brühen. Das ist auch sehr sinnvoll: Schließlich oxidieren die empfindlichen Aromen im Pulver ausgesprochen schnell.

Das Ergebnis

Vorab: Alle während des Tests zubereiteten Spezialitäten, einerlei ob mit oder ohne Milch bzw. Milchschaum, waren ihrem Aroma nach exzellent. Hervorzuheben ist außerdem das eindrucksvolle Tempo, mit dem die ENA 8 Modell 2019 ein jedes Mal wieder ans Werk schreitet: Ein Espresso normaler Größe (25 Milliliter) kann beispielsweise schon nach ~ 18,4 Sekunden (durchschn.) serviert werden – und das schließt auch den vorangegangenen Mahlvorgang mit ein! Auch andere Spezialitäten gelingen sehr schnell, wobei die Zeiten immer auch von den individuellen Parametern abhängig sind; so lässt sich bei vielen Milch- bzw. Milchschaumkreationen auch die Dauer des Milchschäumens einstellen.

Espresso unterEinlauf Gerade Espresso, also der italienische Klassiker schlechthin, wurde während des Tests immer sehr schnell zubereitet.

Wird die Aromenintensität („Stärke“) angepasst, ist das sehr deutlich wahrzunehmen. Hier lässt sich aus einem Spektrum von 10 verschiedenen Stufen schöpfen: So ist’s sehr leicht, das Aroma (vor allem in Kombination mit einer Mahlgradanpassung) auch in allerkleinsten Nuancen zu justieren.

Die Temperatur der Getränke hingegen deckte sich nicht immer mit der jeweiligen Temperatureinstellung. Bisweilen haben wir bei einem Espresso auf niedriger Temperaturstufe eine höhere Temperatur messen können als bei einem solchen auf mittlerer Temperaturstufe – und das obwohl alle Messbedingungen identisch waren (die verwendeten Tassen wurden von uns bewusstermaßen nicht vorgeheizt). Hierzu aber kam es nur vereinzelt; regelmäßig stimmten Temperatur und Temperatureinstellung überein. Dass dieses Phänomen nicht auf hoher Temperaturstufe vorkommt, ist damit zu erklären, dass in diesem Falle die intelligente Vorheizfunktion zum Einsatz kommt: Dabei wird bei kleinen bzw. kurzen Spezialitäten bis zu einer Größe von 80 Millilitern die Brühgruppe vor dem Bezugsvorgang mit Heißwasser „geflutet“, sodass die richtige Temperatur ein jedes Mal präzis erreicht wird. Die Temperaturen, die wir während des Tests maßen, reichten dabei von 58,2 bis 69,9 °C (min. bis max.Espresso).

Hierzu sei noch erwähnt, dass die Temperatur des Getränks nach Abschluss des Brühvorgangs natürlich auch von derjenigen des Milchschaums abhängig ist. Dessen Temperatur ist nämlich nicht näher anpassbar und misst, wenn die verwendete Milch ursprünglich 8,0 °C kalt war, 53,6 °C (durchschn.). Beim Heißwasserbezug hingegen waren zwischen den drei Temperaturstufen stets deutliche Temperaturunterschiede messbar (58,1 °C bzw. 73,5 °C bzw. 81,5 °C, jeweils durchschn.>); so, wie es auch sein sollte.

Die angesprochenen Eigenschaften der Temperatur werden vor allem dann deutlich, wenn man einen Latte macchiato bezieht. Bei diesem sollten – immerhin aus Gründen der Ästhetik – drei einzelne Schichten (Espresso, Milch und Milchschaum) auszumachen sein. Das will hier allerdings nicht ohne weiteres gelingen: Da die Temperaturen von Espresso und Milch nahezu identisch sind, können sich beide Schichten nicht präzis voneinander abschichten und vermischen sich etwas miteinander (s. o., Video). Abschließend sei aber noch einmal ausdrücklich erwähnt, dass dieses Problem allein ästhetischer Natur ist; Geschmackseinbußen ließen sich von unseren Testerinnen und Testern nicht wahrnehmen.

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Crema
Wer charaktervollen Espresso liebt, wird seine wahre Freude an der ENA 8 Modell 2019 haben: Während des Tests schloss jeder Espresso mit einer musterbildlichen, stabilen Crema ab. Auch die der Größe nach vollkommen einheitlichen Poren lassen sich wunderbar erkennen (s. Bild).

Für Espressoliebhaber entscheidend ist aber natürlich die Crema, die sich innerhalb von ein paar Sekunden nach Abschluss des Brühvorgangs an der Oberseite des Espressos abzeichnen sollte. Im Test war die Crema ein jedes Mal großartig – sowohl mit verschiedenen Blends aus Arabica- und Robusta-Bohnen als auch mit Single Origins, die jeweils nur aus Arabica- oder Robusta-Bohnen eines Ursprungs bestanden. 5 Gramm Haushaltszucker sollten, wenn man sie über der Crema herabrieseln lässt, immerhin ein paar Sekunden von ihr getragen werden. Im Test hielt sich der Zucker durchschnittlich ~ 3,2 Sekunden>; die Crema hat also nicht nur eine wunderschöne, an dunkles Gold erinnernde Farbe, sondern auch eine musterbildliche Stabilität. Darüber hinaus braucht sie ein paar Sekunden Zeit, um sich zu bilden – hieran lässt sich erkennen, dass die Crema natürlichen Ursprungs ist (ja, manche Hersteller „schummeln“ hier in der Tat, indem sie den Espresso selbst während des Brühvorgangs schäumen).

Milchschaum Der Milchschaum wurde während des Tests sehr stabil. Während manch einer solch einen Milchschaum lieben wird, sollte er nach „Barista“-Maßstäben schon ein bisschen weicher sein, wenn er gegossen werden soll.

Der Milchschaum wiederum erwies sich nicht als vollkommen ideal: Dieser war nämlich dermaßen stabil, dass man ihn hin- und herziehen konnte, ohne dass er auch nur einmal seine Form verlor. Natürlich ist die Konsistenz des Milchschaums, wie so vieles andere auch, Geschmackssache. Doch wird ein solch fester Milchschaum immerhin von Baristas verpönt. Festzuhalten ist aber, dass so manch andere Vollautomaten noch erheblich stabileren Milchschaum produzieren; der Schaum der ENA 8 Modell 2019 ist also vielleicht nicht makellos, aber immer noch weitaus besser als derjenige, den so manch anderes Modell zu bieten hat.

Latte Allen zubereiteten Spezialitäten wurde von unseren Testerinnen und Testern, gleichgültig ob mit oder ohne Milchschaum, ein großartiges Aroma attestiert (s. Bild, ein normaler Cappuccino).

Die während des Tests ermittelten Makel in puncto Temperatur und Milchschaum ändern aber nichts daran, dass sich mit der ENA 8 Modell 2019 – alles in allem – exzellente Kaffee-, Milch- und Milchschaumspezialitäten herstellen lassen. Dem Aroma nach ließ sich auch von unseren Testerinnen und Testern nichts monieren.

Was ist ein Cortado?

Gegenueberstellung Ein Cortado (s. Bild, links) ist gewissermaßen der spanische Bruder des Espresso macchiato (s. Bild, rechts)

Der ein oder andere wird sich sicherlich wundern, wenn er im Menü der ENA 8 Modell 2019 neben wohlbekannten Spezialitäten auch ein Getränk namens Cortado entdeckt – wahrscheinlich werden nur eine Handvoll Verbraucher/-innen hierzulande diesen Namen überhaupt kennen. Dabei ist der Cortado ein Schmankerl europäischen Ursprungs: Bei ihm handelt es sich um eine aus Spanien stammende Spezialität, die hierzulande noch nicht allzu weit verbreitet ist. Er besteht aus einem Espresso (~ 25 Milliliter), in den die gleiche Menge Milchschaum gegossen wird. Dieser Milchschaum ist aber bewusstermaßen nicht so voluminös, wie man es beispielsweise vom Cappuccino her kennt, sondern vielmehr sehr „dünn“, wodurch er sich wunderbar gleichmäßig mit dem Espresso vermischt. Anders als bei einem Espresso macchiato, mit dem der Cortado regelmäßig wegen der hier gegebenen äußeren Gemeinsamkeiten verwechselt wird, bietet Letzterer also deutlich mehr Milchschaum, der außerdem eine vollkommen andere Konsistenz besitzt.

Das Säubern und Spülen

Ein Vollautomat muss regelmäßig gereinigt werden. Eventuelle Rückstände von Kaffee, Milch und Milchschaum können nicht nur den Geschmack weiterer Getränke verderben, sondern im worst case, wenn die Keimlast zu hoch wird, auch mit Gesundheitsrisiken verknüpft sein. Daher ist eine regelmäßige Reinigung ein absolutes Muss. Glücklicherweise aber bieten moderne Vollautomaten, wie auch die ENA 8 Modell 2019, vollautomatische Reinigungsprogramme, die den Löwenanteil der Arbeit übernehmen.

Am simpelsten ist wohl die Reinigung von Restwasser- und Satzbehälter: Beide Behältnisse sollte man jeden Tag leeren und mit heißem Wasser ab- und ausspülen. Dies gelingt bei diesem Modell ohne Mühe, da beide Behältnisse leicht hervorzuziehen, herauszunehmen und auch spülmaschinenfest sind.

Eine Spülung des Kaffeeauslaufs lässt sich von Hand im Menü starten (Menü„Tropfen“Kaffeespülung). Das Modell vollzieht sie aber auch regelmäßig von selbst, vor allem beim An- und Ausschalten der Maschine. So wird ein Höchstmaß an Reinheit erreicht, ohne allzu viel Zeit während des Betriebs selbst in Anspruch zu nehmen: Bis das Modell nach dem Anschalten betriebsbereit ist, braucht’s inklusive Heiz- und Spülvorgang ~ 43,9 Sekunden>; und das ist eine vollkommen akzeptable Zeitspanne. Ohne Heizen und Spülen sind es übrigens nur noch ~ 3,5 Sekunden. Dazu kommt es aber nur, wenn das Gerät kurz nach dem Abschalten wieder gestartet wird – etwa wenn sich ein anderer Haushaltsangehöriger unmittelbar nach dem Abschalten des Modells dazu entschließt, eigens ein Getränk zuzubereiten.

Abdeckkappe Der Kombiauslauf sollte jeden Tag gereinigt werden, wenn ein Getränk mit Milch oder Milchschaum zubereitet wurde. Zu diesem Zweck lässt er sich zum Glück sehr leicht auseinanderbauen; die einzelnen Komponenten kann man mühelos erreichen (s. Bild, Mitte).

Die Reinigung des Milchsystems nimmt dagegen etwas mehr Zeit in Anspruch: 15 Minuten nach dem Herstellen einer Milch- bzw. Milchschaumspezialität wird das Milchsystem automatisch gespült; alternativ kann man den Spülvorgang auch manuell anstoßen (Menü„Tropfen“Milchsystemspülung).

Da sich Milchrückstände aber bisweilen als widerspenstig erweisen können, ist eine Reinigung nötig: Zunächst muss man am Ende eines jeden Tages, an dem Milch verwendet worden ist, das Milchsystemreinigungsprogramm anschmeißen; das vollzieht sich größtenteils automatisch. Die Utensilien, die man hierzu braucht (Milchsystemreiniger, Reinigungsbehälter) sind schon als Zubehörelemente mitenthalten; die Reinigung selbst nimmt lediglich ~ 3 Minuten in Anspruch. Im Zusammenspiel mit dem automatischen Reinigungsprogramm entfernt der Milchsystemreiniger von JURA die in der Milch enthaltenen Fette und Eiweiße hochwirksam, sodass ein Höchstmaß an Hygiene erreicht wird. Im Anschluss an die automatische Reinigung muss man noch den Kombiauslauf auseinanderbauen und abspülen. Auch dies ist mit keinem erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand verknüpft.

Zubehoer2 Das Modell kommt mit allem notwendigen Zubehör daher: Dieses schließt einen Reinigungsbehälter, einen Milchsystemreiniger sowie zwei Reinigungstabletten mit ein (s. Bild, Mitte, links, rechts).

Nach rund 200 Bezugsvorgängen ist die Reinigung des kaffeeführenden Systems notwendig. Das Modell stellt dann einen entsprechenden Hinweis per Display dar und hält dazu an, das „große“ Reinigungsprogramm anzuschalten (Menü„Tropfen“Reinigung). Hier braucht die Maschine ~ 20 Minuten>; dabei empfiehlt es sich, in der Nähe zu bleiben, um die Reinigungstablette einzuschmeißen und, sobald’s notwendig wird, Restwasser- bzw. Satzbehälter zu leeren. Die Maschine nimmt die Verbraucherin/den Verbraucher hier durch leicht verständliche Displayhinweise an die Hand; die Hinweise sind aus sich heraus auch ohne weiteres verständlich. Sind der Milchsystemreiniger und die Reinigungstabletten verbraucht, lässt sich Nachschub jederzeit aus dem autorisierten Fachhandel holen.

Stromverbrauch und Energiesparmodus

Der Stromverbrauch der ENA 8 Modell 2019 ist nicht allzu hoch: Während des Brühvorgangs eines Espressos haben wir 1.397,7 Watt (durchschn.) messen können; ansonsten sind’s normalerweise nur 4,8 Watt (durchschn.).

Von Werk aus schaltet sich das Modell nach 30 Minuten ohne Interaktion automatisch aus. Die Zeitspanne kann allerdings individuell angepasst werden (Menü„Zahnrad“Ausschalten nach): Alternativ stehen 15 Minuten sowie 1 bis 9 Stunden zur Wahl. Wenn die Maschine aus, aber noch immer mit dem Stromnetz verbunden ist, lässt sich ein nicht wirklich wesentlicher Stromverbrauch von 0,06 Watt (durchschn.) ermitteln (Zero-Energy Mode). Darüber hinaus lässt sich im Menü auch noch ein spezieller Energiesparmodus einschalten (Menü → „Zahnrad“ → Energie sparen). Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass das Modell unmittelbar nach Abschluss des letzten Brühvorgangs nicht mehr weiter heizt, sondern dies vielmehr vor jedem weiteren Brühvorgang von Neuem muss. Dadurch lässt sich der Stromverbrauch des Modells nochmals vermindern: Wir maßen hier 3,5 Watt (durchschn.).

Die Bedienungsanleitung

Zubehoer3 Die schwarz-weiße Bedienungsanleitung erklärt in allen Einzelheiten, wie der Vollautomat zu handhaben ist und ist hierbei auch noch sehr leicht verständlich; das ist nicht nur dem Text, sondern auch den vereinzelt vorhandenen Graphiken zu verdanken.

Ein großer Pluspunkt ist auch die Bedienungsanleitung, die – wie übrigens auch bei allen anderen bisher von uns geprüften JURA-Modellen – nicht nur sehr detailliert, sondern dank der vielen Graphiken auch leicht zu verstehen ist. Bedauerlich sind bloß zwei Fehler im Layout (vgl. S. 6, 14), von denen der zweite leider auch inhaltlich problematisch ist: Aus dem Absatz zur ordnungsgemäßen Mahlwerkseinstellung lässt sich so nämlich nichts herauslesen. Glücklicherweise kann man die Bedienungsanleitung aber auch online als PDF-Dokument herunterladen (hier>); hier sind die angesprochenen Fehler nicht vorhanden.

Die J.O.E.®-App

Ipad Mittels der J.O.E.®-App kann das Modell auch per Smartphone oder Tablet bedient werden (s. Bild, links).

Der Vollautomat lässt sich auch über die J.O.E.®-App (JURA Operating Experience) bedienen. Die App ist kostenlos erhältlich und mit Android (ab 5.0, aktuelle Größe: 48,0 MB) und iOS (ab 10.3.2, aktuelle Größe: 593,8 MB) kompatibel.

Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Smart Connect-Modul
Das bei dieser Modellvariante schon von Werk aus enthaltene Smart Connect-Modul erlaubt es dem Vollautomaten, über Bluetooth mit Smartphones oder Tablets verbunden zu werden; es steckt in der Rückseite des Modells (s. Bild, Mitte).

Das Smart Connect-Modul, das die Kopplung per Bluetooth erlaubt, ist bei der Modellvariante Signature Line Massive Aluminium schon von Werk aus enthalten und an der Rückseite des Modells in der Serviceschnittstelle installiert. Man muss hier also wirklich nur noch die App von seinem Smartphone bzw. Tablet aus herunterladen, während man als Besitzer der Modellvarianten Full Metropolitan Black oder Nordic White das Smart Connect-Modul zuvor erwerben muss (z. B. hier). Der Kopplungsvorgang nahm während des Tests übrigens nur ein paar Sekunden in Anspruch; hier kam es weder mit Android- noch mit iOS-Systemen zu Problemen.

Mit der App allerdings lässt sich das Modell nicht nur aus der Ferne bedienen; nein, mit ihr kann man auch eine Spezialität namens Lungo Barista herstellen. Diese lässt sich über die Maschine selbst nicht anwählen; hierzu braucht man vielmehr die App. Ein Lungo Barista lässt sich übrigens als „langer Espresso“ verstehen: Er wird mit der doppelten Milliliterzahl an Wasser zubereitet; hierdurch wird natürlich auch die Extraktionszeitdauer erhöht. Der Geschmack des Lungo Barista ist zwar einerseits milder, er enthält andererseits aber auch mehr bittere Aromen.

 

Die JURA E8 Chrom Modell 2018 im Test

Für seine edlen Vollautomaten ist JURA mittlerweile in allen Ländern dieser Welt bekannt. Bei der in diesem Test vertretenen ENA 8 Modell 2019 handelt es sich um eines der neuesten Modelle des schweizerischen Herstellers. Ein weiterer, noch immer hochaktueller Vollautomat von JURA ist die E8 Chrom Modell 2018, die das ETM TESTMAGAZIN vor ein paar Monaten im Test hatte. Im detaillierten Testbericht (hier) lesen Sie, wie sich dieses Modell handhaben lässt, wie sich mit ihm Spezialitäten aller Art beziehen lassen und vieles mehr.

Kurzbewertung

Handhabung:
5,0 von 5,0
Leistung:
4,5 von 5,0
Individualisierung:
5,0 von 5,0
Betrieb:
4,5 von 5,0
Verarbeitung:
5,0 von 5,0

Pro

  • sehr schnell während des Mahlens und Brühens
  • alle Spezialitäten können bis ins Detail individualisiert werden
  • „intelligenter Modus“: Der Vollautomat passt sich automatisch an die Vorlieben der Verbraucherin/des Verbrauchers an
  • kann intuitiv vom Smartphone oder Tablet aus per J.O.E.®-App bedient werden

Contra

  • die Interaktion mit dem Touch-Display ist manches Mal eher durchwachsen
  • die Temperaturen der Spezialitäten und die Milchschaumqualität sind nicht immer ideal (aber meistens in Ordnung)

Technische Daten

Hersteller/Modell JURA ENA 8 Modell 2019
Maße des Geräts in cm (B × H × T) 27,1 × 32,3 × 44,5
Gewicht des Geräts in kg 10,9 (Signature Line Massive Aluminium) bzw. 9,4 (Full Metropolitan Black, Nordic White)
Maße des Stromkabels in m (L) 1,2
Volumen des Wassertanks in l 1,1
Volumen des Bohnenfachs in g 125
Volumen des Satzbehälters in Portionen / Pucks (max.) 10
Boiler Thermoblock
Mahlwerk AromaG3-Mahlwerk aus Stahl
Brühgruppe variable VC-Brüheinheit (nicht herausnehmbar)
Sensor: Restwasserschale ja
Sensor: Satzbehälter ja
Material des Gehäuses Aluminium
Art des Displays TFT-Touchscreen
Maße des Displays in cm (B × H) 5,8 × 4,4
Kompatibel mit Bohnen, Pulver
Milchschaum herstellbar mit… HP1-Milchsystem, Milchschlauch
Anzahl an Temperaturstufen Kaffeespezialitäten: 3
Heißwasser: 3
Milchschaum: 1
Mit den Temperaturstufen verknüpfte Temperaturen in °C
(durchschn., gemessen)
Kaffeespezialitäten: 58,2 – 69,9
Heißwasser: 58,1 – 81,5
Milchschaum: 53,6
Anzahl der Mahlgradstufen stufenlos
Anzahl der Intensitätsstufen 10
Auslasshöhen in mm 75 – 144
Auswählbare Getränke und Getränkevolumina in ml bzw. s Espresso, Espresso macchiato, Ristretto, Cortado: 15 – 80 ml
Kaffee, Caffè Barista, Cappuccino, Flat White, Latte macchiato: 25 – 240 ml
Espresso doppio: 30 – 160 ml
Heißwasser: 25 – 450 ml
Milchschaum: 1 – 120 s
Lungo Barista: 25 – 240 (nur über die App J.O.E. zu beziehen)
Einstellbare Milchschäumdauer in s 1 – 120
Volumen Bypass-Wasser in ml
(für Caffè Barista und Lungo Barista)
0 – 240
Tassenwärmer nein (optional erhältlich)
Tassenbeleuchtung ja
Zeit bis Bereitschaft in s
(durchschn., gemessen)
39,0 (mit Aufheizen) / 43,9 (mit Spülung) / 3,5 (ohne Aufheizen und Spülung)
Abschaltautomatik ja (nach 15 bzw. 30 min oder 1 – 9 h in 1-h-Schritten)
Zubereitungsdauer eines Espressos (25 ml) inkl. Mahlvorgang in s
(durchschn., gemessen)
19,5
Stromverbrauch in W
(durchschn., lt. Hersteller)
1.450
Stromverbrauch in W
(gemessen während der Zubereitung eines Espressos / während der Bereitschaft / im Energiesparmodus / im Standby)
1.397,7 / 4,8 / 3,5 / 0,06
Graph: Stromverbrauch (Bezug eines Espressos) Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Stromverbrauch
Netzspannung /-frequenz In V / Hz 220 – 240 / 50
Energiesparmodus Energy Save Mode (E.S.M.©), Zero-Energy Switch
Pumpdruck in bar (max.) 15
A-bewerteter Schalldruckpegel während des Mahlvorgangs in dB(A)
(durchschn. / max., gemessen aus einem Abstand von 1,0 m)
55,4 / 81,7
A-bewerteter Schalldruckpegel während des Brühvorgangs in dB(A)
(durchschn. / max., gemessen aus einem Abstand von 1,0 m)
48,3 / 72,4
Graph: Lautstärke (Bezug eines Espressos) Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium): Lautstärke
Steuerung per App ja, per JURA Operating Experience (J.O.E.®) und JURA Smart Connect
Lieferumfang Milchschlauch, Behälter für Milchsystemreinigung, Portionierer und Trichter (Pulver), Teststrip (Wasserhärte), Filterpatrone CLARIS Smart mini + Verlängerung, zwei Reinigungstabletten, Milchsystemreiniger, JURA Smart Connect-Adapter (nur bei der Modellvariante Signature Line Massive Aluminium)

Bewertung

Hersteller/Modell % JURA ENA 8 Modell 2019
Handhabung 20 95,0
Bedienung 40 93,0
Einsatzbereitschaft 20 98,0
Pflege und Reinigung 20 96,0
Bedienungsanleitung 20 95,0
Leistung 50 92,7
Brühvorgang 40 90,5
Crema 20 98,0
Milchschaum 20 86,5
Heißwasserbezug 20 98,0
Individualisierung 10 97,4
Temperatur 15 95,0
Mahlgrad 10 98,0
Intensität 15 98,0
Volumen (Kaffee) 20 97,5
Volumen (Milchschaum) 20 98,0
Volumen (Heißwasser) 20 97,5
Betrieb 15 93,3
Stromverbrauch (Betrieb) 30 95,0
Stromverbrauch (Bereitschaft) 20 95,5
Stromverbrauch (Standby) 20 98,0
Lautstärke (Mahlvorgang) 10 82,0
Lautstärke (Brühvorgang) 10 85,0
Abschaltautomatik 10 94,0
Verarbeitung 5 97,0
Bonus 0,25 App
0,5 Parameter des aktuellen Getränks speicherbar
Malus 0,25 versehentlicher Getränkebezug
Preis in Euro (UVP) 999,00 (Modellvarianten Full Metropolitan Black und Nordic White)
1.499,00 (Modellvariante Signature Line Massive Aluminium)
Durchschnittlicher Marktpreis in Euro 920,62 (Modellvariante Full Metropolitan Black)
990,33 (Modellvariante Nordic White)
1.276,92 (Modellvariante Signature Line Massive Aluminium)
Preis-/Leistungsindex 9,75 (Modellvariante Full Metropolitan Black)
10,49 (Modellvariante Nordic White)
13,52 (Modellvariante Signature Line Massive Aluminium)
Gesamtbewertung 94,4 % („sehr gut“)

ETM 2019 12 Jura ENA 8 Modell 2019 RGB


Wie haben wir geprüft?

Handhabung (20 %)

Zunächst haben wir geprüft und beurteilt, wie sich der Vollautomat bedienen lässt. Es ist nicht nur ermittelt worden, wie leicht oder schwer man das Bohnenfach, den Satzbehälter, die Restwasserschale und den Wassertank handhaben kann, sondern es wurde auch bewertet, wie sich die einzelnen Funktionen der Modellvarianten über das Display an- und auswählen sowie Parameter einstellen lassen. Des Weiteren maßen und beurteilten wir, wie schnell das Gerät betriebsbereit ist (durchschn.). Wie der Vollautomat automatisch und von Hand zu pflegen ist, wurde außerdem benotet. Schließlich haben wir noch die Bedienungsanleitung hinsichtlich ihres Inhalts und ihrer Gestaltung bewertet.

Leistung (50 %)

Hier wurde ermittelt und bewertet, wie sich mit dem Vollautomaten verschiedene Getränke (mit und ohne Milch bzw. Milchschaum) zubereiten lassen. Wie viel Zeit dies ein jedes Mal in Anspruch nahm, wurde auch geprüft (in s, durchschn. und max.). Nicht anders verhielt es sich mit den jeweils erreichten Temperaturen (in °C, durchschn. und max.). Schließlich wurden auch die Getränke selbst beurteilt: Bei der Crema des Espressos spielten die Farbe, die Höhe und die Stabilität mit ein. Beim Milchschaum wurden Konsistenz und Temperatur benotet.

Individualisierung (10 %)

Hier ermittelten und beurteilten wir, wie sich die einzelnen Getränke individualisieren lassen. Hier spielten die Maximalvolumina (in ml, auch anknüpfend an Milch und Milchschaum), die Kaffeestärken, die Temperaturen (in °C) und die Mahlgrade mit ein. Wir haben auch erhoben, wie sich veränderte Parameter tatsächlich auch auswirkten.

Betrieb (15 %)

Hier maßen wir den A-bewerteten Schalldruckpegel des Modells aus einem Abstand von einem Meter – während des Mahlens, während des Milchschäumens und während des Espressozubereitens (in dB(A), jeweils durchschn. und max.). Fernerhin wurde auch der Stromverbrauch in verschiedenen Phasen erhoben und bewertet – im Energy Save Mode, in Bereitschaft und während der Zubereitung von Espresso (in W, durchschn. und max.). Schließlich sind auch noch die Funktion und die Anpassbarkeit der Abschaltautomatik geprüft und benotet worden.

Verarbeitung (5 %)

Hier ermittelten und beurteilten wir, welche Materialien in dem Modell verwendet und wie diese verarbeitet bzw. miteinander verbunden worden sind. Es sollten nicht nur weder erhebliche Spaltmaße noch andere Makel zu sehen sein, das Modell sollte vielmehr auch stabil stehen und sich nicht durch leichte Stöße hin- und herschieben lassen.


Das Fazit

Das Novum der Modellvariante Signature Line Aluminium lässt sich schon beim allerersten Blick erkennen: Als weltweit erster Vollautomat kann sie nämlich ein wundervoll-modernes Gehäuse aus massivem Aluminium vorweisen. Hierdurch wird dem Vollautomaten aber nicht nur exzellente Stabilität vermittelt; nein, das Aluminium verleiht ihm vielmehr auch einen mondänen Charme, der den Vollautomaten optisch in vollkommen neue Sphären hebt. Aber auch die beiden anderen Modellvarianten bieten mit ihrem Gehäuse aus weißem bzw. schwarzem Kunststoff einen (optischen) Genuss. Mit der ENA 8 Modell 2019 beweist JURA eindrucksvoll, dass ein ansprechendes Design auch mit einer großartigen Handhabung verknüpft sein kann: Die hat sich sowohl während des normalen Betriebs als auch während der sich regelmäßig anschließenden Reinigung als problemlos erwiesen. Durch das Touch-Display ist’s ein Leichtes, all die verschiedenen Funktionen des Modells anzusteuern; auch kann man sich vollends intuitiv durch die verschiedenen Menüs manövrieren. Wer beispielsweise vom Wohnzimmer aus in den Menüs herumspielen und schon einmal seinen nächsten Espresso doppio individualisieren will, kann dies dank der J.O.E.®-App auch bequem von der Couch aus.

Auch alles Weitere ist mühelos abzuwickeln: Neue Bohnen kann man beispielsweise vollkommen problemlos ins Bohnenbehältnis rieseln lassen; nicht anders verhält sich’s auch mit Pulver und dem Pulverschacht. Auch der Tank ist solchermaßen leicht zu handhaben, dass man ihn schnell herausziehen und bis zum Wasserhahn nehmen kann; dass hier kein Handteil (Henkel o. ä.) gegeben ist, stört angesichts des großartigen Grips der Tankaußenwand nicht weiter.

Alle Spezialitäten, die sich mit der ENA 8 Modell 2019 zubereiten lassen, haben unsere Tester/-innen beeindrucken können: So ließen sich zwar vereinzelt leichte Schwächen hinsichtlich der Temperaturen und der Stabilität des Milchschaums ausmachen. Dadurch aber büßten Espresso und Co. nicht an Aroma ein. Wunderbar ist auch, dass sich eine Anpassung der Aromenintensität über das Menü anschließend auch wirklich wahrnehmen lässt: So haben unsere Tester/-innen während des Tests „blind“ ermitteln können, welche Espressi mit normaler und welche mit individuell angepasster Aromenintensität zubereitet wurden. Hier ist das Modell vielen anderen voraus.

Hier ist noch einmal abschließend hervorzuheben, wie minutiös sich bei diesem Vollautomaten doch jedes einzelne Getränk an den persönlichen Geschmack anpassen lässt – sei’s das Aroma, die Größe, die Temperatur oder der Milch- bzw. Milchschaumanteil. So kann man wirklich jedem noch so anspruchsvollen Gaumen genügen.

Mit der ENA 8 Modell 2019 stellt JURA abermals einen Vollautomaten vor, der sich in allen Testdisziplinen auszuzeichnen weiß und dessen kleine Makel man ihm in Anbetracht des hier gegebenen exzellenten Gesamtpakets leicht nachsehen kann. Dem Modell wird vom ETM TESTMAGAZIN daher das wohlverdiente Testurteil „sehr gut“ (94,4 %) verliehen.

Getestete Produkte

  • Jura ENA 8 (Signature Line Massive Aluminium)
  • Jura ENA 8 (Full Metropolitan Black)