Beurer IH 26 Inhalator im Test
Unbeschwert durchatmen
16. März 2017
Mit einem Inhalator lassen sich in leichter Art und Weise verschiedene Krankheiten des Atemsystems (bspw. Asthma) behandeln; wer regelmäßig inhaliert, möchte sich selbstverständlich nicht ein jedes Mal ein Modell aus der Apotheke ausleihen. Mit einem Inhalator wie dem IH 26 aus dem Hause Beurer kann man zu allen Zeiten auch zuhause inhalieren; dieses Modell verspricht nicht nur eine komplikationslose, milde Inhalation, sondern soll auch noch intuitiv zu handhaben sein. Wir haben den IH 26 mit verschiedenen Inhalaten geprüft.
Beurer IH 26 Inhalator
Bei dem IH 26 handelt es sich um ein Modell mit Druckluftkompressor; dieses empfiehlt sich vor allem, um verschiedene Krankheiten des Atemsystems wie bspw. Asthma (aber auch Mukoviszidose) zu behandeln. Die Luft vermischt sich mit einem Druck von 0,8 bis 1,45 bar mit dem verwendeten Inhalat, sodass ein Aerosol entsteht. Durch das Aerosol werden die Inhalatteilchen schließlich mit einer (Partikel-)Größe von nur circa 3,07 Mikrometern in die Bronchien transportiert.
Die Inhalation hat den (erheblichen) Vorteil, dass durch das Aerosol das Medikament direkt dort hinkommt, wo es wirken soll – in den Bronchien! Das lässt sich mit Pillen, Tabletten usw. nicht in einem solchen Maße erreichen.
Die wichtigsten Merkmale
- Inhalatorart: Druckluftkompressor
- Maximale Füllmenge: 8,0 Milliliter
- Vernebelung: 0,3 Milliliter/Minute
Das Wichtigste
Für wen geeignet: Für Erwachsene und Kinder, die aufgrund einer Atemwegserkrankung wie beispielsweise Asthma oder eine Erkältung mit einer Inhalation ihre oberen und unteren Atemwege behandeln möchten.
Interessant: Mit der enthaltenen Nasendusche lässt sich die Nase (auch präventiv) spülen.
Aufgefallen: Die Lautstärke während der Inhalation ist mit Werten von über 60 dB(A) äußerst hoch.
Handhabung
Der Inhalator IH 26 von Beurer gehört zu den Druckluft-Kompressoren und ist aus recht hochwertigem ABS-Kunststoff gefertigt. Mit 14,5 x 16 Zentimeter fällt die Standfläche sehr kompakt aus und nimmt nicht viel Platz ein.
Dadurch lässt sich der Inhalator problemlos verstauen; hier empfiehlt sich die zum Zubehör zählende (Henkel-)Tasche.
Zum Zubehör zählen ein 1,95 Meter messender Schlauch, ein Mund- und ein Nasenstück, eine Erwachsenen- und eine Kinder-Maske, eine Nasendusche (mit Ersatzdeckel) und 10 (Ersatz-)Filter.
Der Inhalator ist mit 1.400 Gramm recht leicht und erlaubt anhand einer Mulde einen ebenso sicheren wie simplen Transport.
Das Kabel selbst misst 1,57 Meter und erschließt so viel Freiheit bei der Wahl des Einsatzortes; durch den Schlauch (1,95 Meter) lässt sich der Aktionsradius noch in erheblichem Maße erweitern.
Vor dem ersten Betrieb sollte man den Vernebler, den Schlauch und die Inhalationsadapter erschöpfend säubern. Die Elemente aus Polyvinylchlorid (PVC), d. h. der Schlauch und die Masken, sollte man nicht mit allzu heißem Wasser spülen; ansonsten können sie ihre Form verändern. Hier empfiehlt es sich vielmehr, mit einer Mixtur aus destilliertem Wasser (drei Viertel) und Essig (ein Viertel) vorliebzunehmen. Die anderen Elemente aus Polypropylen (PP), d. h. der Vernebler, das Mund- und das Nastenstück, lassen sich aber auch problemlos mit heißem Wasser säubern.
Das eine Ende des Schlauches ist mit dem speziellen Anschluss am Inhalator (s. o., links), das andere mit dem Vernebler zu verbinden (s. o., rechts); hier sollte man mit ausreichend Nachdruck sicherstellen, dass sich der Schlauch nicht zwischenzeitlich löst. Der Vernebler lässt sich schließlich mit einem von 5 verschiedenen Adaptern verwenden.
Eine Mulde am Inhalator erlaubt es, den Vernebler in sicherer Art und Weise in vertikaler Position abzustellen. Während der Inhalation empfiehlt es sich ohnehin, den Vernebler an Ort und Stelle zu lassen, da das Inhalat ansonsten nicht gleichmäßig vernebelt werden kann.
Des Weiteren lässt sich der Vernebler in einer solchermaßen sicheren Position leichter mit dem Inhalat beschicken: Hierzu ist nur der Deckel abzunehmen und das Inhalat mitsamt Aerosol und (isotonischer) Kochsalzlösung einzuschenken. Eine seitliche Skala, die sich nicht bei allen Lichtverhältnissen leicht ablesen lässt, weist den Füllstand von 2 bis 8 Millilitern in 2-Milliliter-Schritten aus.
Bei viskose(re)n Medikamenten empfiehlt es sich, diese mit einer (isotonischen) Kochsalzlösung zu verdünnen; auch sollte ein Füllstand von mindestens 4 Millilitern erreicht werden.
Das Modell lässt sich anhand eines simplen Schalters ein- und ausschalten. Nach dem Einschalten arbeitet der Inhalator und vernebelt das Inhalat mit einem Druck von bis zu 1,45 bar. Eine Abschaltautomatik ist nicht vorhanden, sodass man den Inhalator nach der Inhalation wieder manuell ausschalten muss.
Hinter einer weißen Kappe an der Front des Inhalators ist ein spezieller Filter gelegen, der u. a. Partikel aus dem Inhalat. zurückhält. Diesen sollte man regelmäßig kontrollieren und ggf. auswechseln; zum Zubehör zählen 10 (Ersatz-)Filter.
Trotz seines maßvollen Gewichts steht der Inhalator in sehr stabiler Art und Weise; dies ist vor allem seinen vier halbrunden Gummi-Füßen zu verdanken.
Das Zubehör sollte man nach jeder einzelnen Inhalation säubern. Während sich der Inhalator mit einem nassen Tuch abwischen lässt, sollte man das Zubehör zu allermindestens mit heißem Wasser abspülen. Nach der letzten Inhalation des Tages empfiehlt es sich zudem, die einzelnen Elemente abzukochen o. ä. (s. o.). Diese muss man anschließend noch restlos abtrocknen; vor allem der Schlauch erweist sich hierbei als problematisch, da sich in ihm ein jedes Mal Wassertropfen anzusammeln pflegen. Diese lassen sich aber leicht ausstoßen, indem man den Schlauch an den Inhalator anschließt und diesen (ohne Inhalat) betreibt; der Druck presst die Wassertropfen sodann aus dem Schlauch heraus.
Das Zubehör, allen voran der Schlauch und die Inhalationsadapter, sollte in regelmäßigen Abständen von maximal einem Jahr erneuert werden. Das Jahrespaket mit einer Kinder- und einer Erwachsenenmaske, einem Mund- und einem Nasenstück, einem Schlauch, einem Vernebler und zehn (Ersatz-)Filtern ist zu einer UVP von 25,99 € erhältlich; auch die Nasendusche kann separat zu einer UVP von 4,99 € erworben werden.
Funktionalität
Der Inhalator pflegt 2 Milliliter Inhalat in 5 Minuten (durchschnittlich) zu vernebeln. Für 8 Milliliter braucht er 37 Minuten (durchschnittlich). Anschließend ist der Ausstoß des Aerosols nicht mehr einheitlich; er vollzieht sich nur noch in einzelnen, von Mal zu Mal schwächer werdenden Stößen.
Ab diesem Zeitpunkt empfiehlt es sich, den Inhalator auszuschalten. Dann verbleibt im Vernebler nur ein Mindestmaß an Inhalat (meistens unter einem Milliliter). Laut Dokumentation sollte das Modell nach jeder 30 Minuten dauernden Inhalation nochmals 30 Minuten ruhen. Während des Betriebs erreichen die Seiten eine Temperatur von bis zu 39 °C (maximal); direkt an den Auslässen ist eine Temperatur von bis zu 42 °C (maximal) zu messen. Daher sollte man sich an die in der Dokumentation empfohlene maximale Betriebsdauer auch wirklich halten.
Durch den konstanten Aerosolausstoß ist die Inhalation von all unseren Testerinnen und Testern als sehr wohltuend empfunden worden. Das Aerosol ließ sich während des Tests in vollem Maße einatmen; das Inhalat selbst ähnelt in dem Moment, in dem es den Adapter verlässt, einem milden Nebel. Bei diesem Modell lässt sich kein Intervallausstoß einstellen.
Die Masken(-kanten) pflegen sich nicht einzuschneiden; dank der leicht anpassbaren Gummibänder bieten sie immer einen sicheren Halt.
Die Masken sind außerdem mit Metallbalken versehen, die sich an die Größe (und Form) der Nase anpassen lassen, um den Sitz noch weiter zu verbessern. Auch das Mund- und das Nasenstück lässt sich problemlos verwenden.
Durch die verschiedenen Aufsätze kann der Anwender entsprechend seiner Behandlung oder auch nach seiner Vorliebe auswählen, welchen er benutzen möchte.
Die Masken riechen von Werk aus (leicht) nach Gummi; dieser Geruch ist aber schon nach der ersten Inhalation nicht mehr wahrzunehmen. Des Weiteren sind die Masken mit zwei Einlässen versehen, durch die während der Inhalation Luft einströmen kann. Dadurch lässt sich immer nur ein kleiner Teil des Inhalats einatmen; die Inhalation nimmt daher 5 Minuten (durchschnittlich) mehr in Anspruch als mit einem simplen Mundstück.
Den Vernebler sollte man immer in vertikaler Position halten, da ansonsten nur ein Mindestmaß an Aerosol entsteht; daher empfiehlt es sich, nur im Sitzen oder Stehen zu inhalieren.
Die Nasendusche lässt sich leicht mit (warmem) Wasser und Kochsalz versehen; eine maximal 8 Milliliter ausweisende Skala ist auch vorhanden, aber nicht bei allen Lichtverhältnissen optimal abzulesen. Danach ist die Nasendusche an den Schlauch anzuschließen und an einem Nasenloch anzusetzen; nun muss man nur noch das Loch an der Seite der Nasendusche mit dem Daumen bedecken – anschließend wandert die Mixtur aus Wasser und Kochsalz empor und spült die Nase.
Während des Spülens sollte man nur maßvoll durch den Mund atmen. Wenn die Nase bzw. die Nasendusche schließlich leer und das nasale Atmen wieder leicht(er) ist, kann man das Spülen beenden.
Der Inhalator verbraucht konstant 59 Watt (durchschnittlich) und erreicht eine Lautstärke von 60 dB(A) (maximal) mit dem Mund- oder Nasenstück bzw. 65 dB(A) (maximal) mit den Masken. Die hohe Lautstärke vereitelt ein normales Gespräch während der Inhalation; auch Musik, Filme, Serien usw. lassen sich so nur mit Mühe wahrnehmen.
Kurzbewertung
- Funktionalität:
- 4,5 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Ausstattung:
- 4,5 von 5,0
- Bedienkomfort:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- einfache Handhabung
- reichlich Zubehör
- Erwachsenen- und Kindermasken
- hohe Betriebslautstärke
Technische Daten
Hersteller/Modell | Beurer IH 26 |
---|---|
Maße (L x B x H) in cm | 16,6 x 14,1 x 14,8 |
Gewicht in kg | 1,4 |
Material | ABS Kunststoff |
Kabellänge in cm | 157 |
Schlauchlänge in cm | 195 |
Verwendbar mit | Aerosol-Medikamente, Kochsalzlösung, Destilliertes Wasser |
Technologie | Kompressor-Drucklufttechnologie |
Druck in bar | 0,8 – 1,45 |
Vernebelungsleistung in ml/min | 0,3 |
Zubehör | Vernebler, Mundstück, Nasenstück, Filter, Erwachsenenmaske, Kindermaske, Nasendusche, Druckluft-Schlauch, Aufbewahrungstasche |
Minimales Füllvolumen des Verneblers in ml |
2 |
Maximales Füllvolumen des Verneblers in ml |
8 |
Aerosoldurchfluss in l/min | 5,3 |
Aerosolabgabe in ml | 0,326 |
Aerosolabgaberate in ml/min | 0,132 |
Partikelgröße (MMAD) in µm | 3,07 |
Maximale Lautstärke laut Hersteller in dB(A) |
52 |
Maximale Lautstärke gemessen in dB(A) |
60 |
Lautstärke in dB(A) gemessen im Betrieb aus 1 m Distanz |
|
Maximaler Stromverbrauch in W gemessen im Betrieb |
|
Maximaler Stromverbrauch in W gemessen im Betrieb |
59 |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | Beurer IH 26 |
---|---|---|
Funktionalität | 50 | 86,40 |
Betriebsdauer | 80 | 88,00 |
Betriebslautstärke | 20 | 80,00 |
Handhabung | 20 | 89,20 |
Zusammenbau | 40 | 86,00 |
Einfüllen | 20 | 94,00 |
Reinigung | 40 | 90,00 |
Ausstattung | 20 | 92,80 |
Dokumentation | 10 | 94,00 |
Verarbeitung | 40 | 91,00 |
Zubehör | 50 | 94,00 |
Bedienkomfort | 10 | 98,00 |
Stabilität | 30 | 98,00 |
Passform | 70 | 98,00 |
Bonus/Malus | ||
Bonus | – | |
Malus | – | |
UVP in Euro | 149,99 | |
Marktpreis in Euro | 88,61 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,99 | |
Gesamtbewertung | 89,40 („gut“) |
So haben wir getestet
Funktionalität (50 %)
Hier haben wir die Funktionalität des Inhalators benotet. Vor allem wurde ermittelt, in welcher Zeit (durchschnittlich) der Inhalator den maximalen Füllstand an Inhalat vernebeln konnte. Des Weiteren wurde die Inhalationszeitdauer bestimmt. Schließlich maßen wir die während der Inhalation entstehende Lautstärke aus einem Meter Distanz.
Handhabung (20 %)
Hier wurde beurteilt, wie sich der Inhalator zusammenbauen ließ; weiterhin wurde bewertet, wie sich die einzelnen Elemente (bspw. das Zubehör) mit dem Inhalator verbinden ließ. Abschließend wurde noch benotet, wie leicht bzw. schwer sich alle Teile des Inhalators säubern ließen.
Ausstattung (20 %)
Neben der Materialqualität und der Art und Weise, in der die einzelnen Materialien verarbeitet worden sind, wurde hier auch das Zubehör (quantitativ und qualitativ) beurteilt. Schließlich wurde auch die Dokumentation nach äußeren und inneren (inhaltlichen) Kriterien benotet.
Bedienkomfort (10 %)
Schließlich wurde bewertet, wie sicher der Inhalator während der Inhalation stand und ob (bzw. in welchem Ausmaß) sich das Zubehör an die Anwenderin bzw. den Anwender anpassen ließ.
Fazit
Der Inhalator IH 26 von Beurer besticht nicht nur mit einer ordentlichen Materialqualität und einem stattlichen Zubehörpaket; vielmehr lässt er sich auch (sehr) leicht handhaben. Die Gummi-Füßen vermitteln während der Inhalation sicheren Halt. Zusammenbauen lässt sich das Modell problemlos – nur das erste Anstecken des Schlauches ist leicht mühsam. Dank der Füllstandskala und der Größe des Einlasses kann man alle Arten von Medikamenten leicht einfüllen. Der IH 26 wird während der Inhalation nur maßvoll warm, vernebelt das Aerosol aber in konstant einheitlicher (und schneller) Art und Weise. Nur das laute Brummen kann als störend empfunden werden. Davon ab weiß der IH 26 aber zu brillieren und erreicht daher mit 89,40 % die Testnote „gut“.
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