4 Oberhitzegasgrills im Vergleichstest
Fleisch wie aus dem Steakhaus
26. März 2020
Mit dem Frühjahr und seinen wundervoll-milden Temperaturen wird bei vielen Menschen auch der Spaß am Grillen wieder wach. Doch wie sehr man sich hier auch immer wieder bemüht: Ein wirklich makelloses Steak, wie man es aus so manch erlesenem Steakhaus kennt, lässt sich über einem „normalen“ Grill nicht hinbekommen. Der Grund ist aber nicht bei der Grillmeisterin/dem Grillmeister zu suchen: Man braucht hierzu vielmehr einen speziellen Oberhitzegasgrill, mit dem sich Temperaturspitzen von bis zu 800,0 °C und mehr erreichen lassen. Bei solchen Temperaturen wird das Fleischäußere innerhalb von ein paar Sekunden espressobraun, während das Fleisch von innen noch rare, medium oder well-done sein kann. Wir haben in den vergangenen Wochen 4 aktuelle Oberhitzegasgrills geprüft und verraten in diesem Test, wie hoch die Temperatur im Grillinnenraum werden kann, wie einheitlich sich die Temperaturen verteilen und vieles mehr.
Warum aber sollte man das Fleisch während des Grillens überhaupt mit einer dermaßen hohen Temperatur erhitzen wollen? Der Grund ist ein chemischer: Wird die Außenseite eines Lebensmittels sehr stark erhitzt, wechselwirken die dort vorhandenen Eiweiß- und Kohlenhydratmoleküle; durch die sich hier abspielende Maillard-Reaktion entstehen vollkommen neue Moleküle, die der Außenseite des Fleisches eine wundervoll-appetitliche, den Großteil aller Braunnuancen abdeckende Farbe verleihen, sie kross machen und ihren Geschmack in erheblichem Maße verändern – dadurch nämlich werden die charakteristischen Röstaromen ins Fleisch hineingetragen. Die Maillard-Reaktion vollzieht sich zwar schon bei sehr viel maßvolleren Temperaturen – auch die über einem normalen Grill herrschenden 250,0 bis 350,0 °C reichen hierzu vollkommen aus. Aber: Die Temperatur bestimmt das Tempo, in dem sich die chemischen Prozesse abspielen. Da während des Grillens natürlich nicht nur das Fleischäußere, sondern auch das -innere immer weiter erhitzt wird, kann man das Fleisch nun einmal nicht viele Minuten an Ort und Stelle lassen, bis das Maß an Röstaromen endlich ausreichend ist. Ansonsten ließe sich das Fleisch nur noch well-done servieren. In einem der hier geprüften Oberhitzegasgrills verhält es sich vollkommen anders: Mit maximalem Gasausstoß ist das Fleischäußere schon nach 15 bis 45 Sekunden durch, sodass man das Fleischstück anschließend kontrolliert nachziehen lassen kann – einerlei, ob es einem nun rare, medium oder wirklich well-done lieb ist.
Oberhitzegasgrills – Aufbau und Funktion
An allererster Stelle muss man den Gasanschluss herstellen: Hierzu ist der Grill über den zum Zubehör zählenden Gasschlauch mit Druckminderer A an ein geeignetes Gasbehältnis anzuschließen; als Gase lassen sich hier Butan und Propan verwenden – wahlweise einzeln oder als Mixtur. Löst man das Ventil am Gasbehältnis, strömt das Gas durch den Gasschlauch weiter in den Grillinnenraum und breitet sich schließlich im Keramikbrenner B aus. Hier ist auch ein kleiner elektronischer Zünder (Piezozünder) installiert worden, der per Batterie betrieben wird und mit Tastendruck einen elektrischen Funken ausstößt. Dieser Funke entzündet sodann das Gas im Grillinnenraum und die entstehende Flamme, die von dem immer weiter aus der Flasche nachströmendem Gas weiter „gespeist“ wird, entwickelt sich. So können im Grillinnenraum Temperaturen von über 800,0 °C erreicht werden.
Im Grillinneren lassen sich Grillrost C und -schalen einhaken. Dank eines Gestells kann ihre Höhe verändert werden, um das Temperaturniveau anzupassen: Der Abstand des Grillrosts zu den von oben herab schießenden Flammen bestimmt schließlich auch über die Temperatur, mit der Fleisch und Co. zubereitet werden. Der Grillrost lässt sich in der Höhe aber regelmäßig nur verstellen, wenn man ihn vorher herausnimmt; daher ist bei den meisten Modellen ein separates Handteil D vorhanden, mit dem sich der Grillrost auch dann noch sicher hervorziehen lässt, wenn er schon außerordentlich heiß ist.
Dass die Speisen hier größtenteils nur von oben erhitzt werden, stellt einen immensen Vorteil dar: Vom Fleisch herabrinnendes Fett kann natürlich nicht in die Flammen „tröpfeln“E, sodass man es später leicht auskippen kann. Damit der Tisch, über dem der Grill steht, nicht selbst Hitzeschäden erleidet, besitzen alle Modelle einen speziellen Hitzeschutz F: Dieser ist bei manchen Modellen starr verbaut, während er sich bei anderen herausziehen und wieder hineinschieben lässt.
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