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So funktioniert ein Hochdruckreiniger

05. Mai 2015

Die Funktionsweise eines Hochdruckreinigers ist simpel. Kernstück des Geräts ist eine Hochdruckpumpe, welche über den Wasseranschluss versorgt wird und das einströmende Wasser mit Hilfe eines Hubkolbens unter Druck setzt. Anschließend wird es über ein Auslassventil in den Hochdruckschlauch und die Sprühlanze befördert. Der Wasserdruck, welcher von der Hochdruckpumpe erzeugt wird, sinkt auf dem Weg zur Düse ab, weswegen zwischen einem Maximaldruck – der Druck, den die Pumpe technisch zu generieren imstande ist – und einem Arbeitsdruck unterschieden wird.

Schutzart IP X5

„IP“ steht für „International Protection“. Alle 14 Hochdruckreiniger im Test der Ausgabe ETM TESTMAGAZIN 04/2015 entsprechen der internationalen Schutzart IP X5, welche ausweist, dass sie gegen Strahlwasser aus allen Richtungen geschützt sind, durch solches Wasser also keinen Schaden nehmen. Der Schutz ist nur bei intakter Abdeckung des Gehäuses und bei sachgemäßer Anwendung des Hochdruckreinigers gegeben.

Funktionsweise

Ein Hochdruckreiniger ist ein Arbeitsgerät, welcher mit Hilfe von Wasserdruck und ggf. chemischen Reinigungsmitteln organische Verunreinigungen (z.B. Moos und Algen), metallische Oxidationen (z.B. Eisenoxid [„Rost“], mineralische Ablagerungen (z.B. Kalk), Farbschichten und andere fest anhaftende Beläge entfernt. Das Herzstück und somit wichtigste Bauteil eines Hochdruckreinigers ist die Kolbenpumpe, welche in der Regel aus Messing oder hochdruckfestem Aluminium besteht. Die Versorgung mit Frischwasser erfolgt über einen Wasseranschluss und das einströmende Wasser wird mit Hilfe eines Hubkolbens unter Druck setzt. Über ein Auslassventil gelangt das Wasser über den Hochdruckschlauch im Anschluss in die Sprühpistole, von wo aus es durch Betätigen des Abzugsbügels über die Sprühlanze ausgestoßen wird. Auf dem Weg von der Pumpe zur Sprühlanze sinkt der Wasserdruck naturgemäß, weswegen bei einem Hochdruckreiniger stets zwischen dem Maximaldruck und dem Arbeitsdruck unterschieden wird. Je nach Qualität und Leistung der Pumpe können so Unterschiede von bis zu 40 bar auftreten.

Aufbau eines Hochdruckreinigers

Elemente an einem Hochdruckreinigera) Der Wasseranschluss besteht in der Regel aus einer Kupplung, welche mit einem herkömmlichen Anschluss eines Gartenschlauchs verbunden werden kann. b) Je nach Ausführung des Geräts kann der Wasserdruck stufenlos zwischen ca. 20 bar und dem Maximaldruck eingestellt … c) … und über ein in das Gerät integriertes Manometer abgelesen werden. d) Die elektronischen Elemente befinden sich unter einer wasserdichten Abdeckung, die jedoch bei Bedarf entfernt werden kann.

Reinigungsleistung: Wasserdruck und Wassermenge

Für eine effiziente Reinigung ist bei einem Hockdruckreiniger nicht nur der Arbeitsdruck entscheidend, sondern auch die Fördermenge (Liter pro Stunde), aus welcher sich letztlich die Schwemmleistung (Liter pro Minute) ergibt. Um Verschmutzungen gut lösen und die ausgeschwemmten Partikel abtransportieren zu können, sollte die Schwemmleistung mindestens 6,00 Liter pro Minute betragen, d.h. der Hochdruckreiniger sollte pro Minute 6,00 Liter Wasser ausstoßen. Wird weniger Wasser ausgestoßen, lassen sich die Verschmutzungen in der Regel trotzdem noch gut lösen, doch ist der Wasserstrom zu gering, um den Bereich anschließend noch, gründlich zu reinigen. In solchen Fällen ist oft eine Nachbearbeitung der gesamten gereinigten Fläche mittels eines Wasserschlauches erforderlich. Als ideal wird eine Schwemmleistung ab 10,00 Litern pro Minute angesehen.

Einsatz von Reinigungsmitteln

Bei fast jedem Hochdruckreiniger lässt sich dem Wasser entweder über einen integrierten Tank oder extern ein Reinigungsmittel zumischen, welches als Aktivschaumreiniger z.B. in der Fahrzeugpflege zur Entfernung von öl- und fetthaltigen Substanzen sowie hartnäckigen Verkrustungen und Ablagerungen (z.B. Bremsstaub) zum Einsatz kommt. Für den Haus- und Gartenbereich kommen andere Mittel wie etwa Fassadenreiniger oder spezielle Zusätze mit Bleichwirkung zum Einsatz, welche Pigmente und Abbauprodukte von Pflanzen lösen und zusätzlich das Nachwachsen von Algen verhindern. Die Reinigungsmittel werden vom Hersteller in der Regel stark konzentriert geliefert, weswegen sie vor Verwendung in jedem Falle verdünnt werden sollten. Eine Überdosierung schadet der Umwelt und erzielt auch kein besseres Reinigungsergebnis. Grundsätzlich sollten Reinigungsmittel rund um Haus und Garten nur in ganz besonders hartnäckigen Fällen eingesetzt werden, denn die meisten Verunreinigungen lösen sich allein durch die Kraft des Wassers.

Düsen und Lanzen von Hochdruckreinigern

hochdruckreiniger duesen lanzen

Hochdruckreiniger können mit verschiedenen Düsenaufsätzen bzw. Sprühlanzen betrieben werden. Zum Standardrepertoire eines jeden Hochdruckreinigers gehört eine Kombi- oder Variodüse sowie eine Rotordüse („Schmutzkiller“). Im Zubehörprogramm der Hersteller lassen sich jedoch oft noch weitere kompatible Düsenaufsätze für spezielle Anwendungszwecke finden. Am häufigsten stehen dem Nutzer hier sog. Terrassen- oder Flächenreiniger zur Verfügung, mit Hilfe derer sich große Flächen zügig reinigen lassen. Des Weiteren werden für nahezu jedes Gerät auch spezielle Autowaschbürsten mit weichen Borsten zur schonenden Reinigung der Karosserie angeboten.

Rotordüse

RotordüseDie Rotordüse ist eine sich kreisförmig bewegende Punktstrahldüse, welche sich durch die Drehung eines sog. Meißeleffektes bedient; so können vor allem schwere, großflächige Verschmutzungen bzw. Ablagerungen effizient entfernt werden.

Kombidüse

KombidüseMit der Kombidüse lässt sich ein Punkt- sowie ein Flachstrahl erzeugen. Der Punkstrahl konzentriert den Wasserdruck auf eine sehr kleine Fläche, wodurch er äußerst scharf und kraftvoll ist. Durch eine einfache Drehbewegung am Düsenkopf lässt sich dieser in einen flachen und damit auch sanfteren Strahl auffächern.

Wasserverbrauch

Ein Hochdruckreiniger ist auch in Sachen Wasserverbrauch äußerst effizient. So verbraucht ein Gerät mit einem Arbeitsdruck von ca. 100 bar Druck nur rund 400 Liter Wasser in der Stunde. Durch einen herkömmlichen Gartenschlauch läuft ohne den entsprechenden Druck (üblicherweise beträgt der Druck im Leitungsnetz 3 – 6 bar) in der gleichen Zeit die achtfache Menge.

Das sollten Sie vor dem Kauf eines Hochdruckreinigers bedenken:

  • Wie groß ist die zu reinigende Fläche und welche Materialien gilt es vorwiegend zu säubern?
  • Von welcher Art ist die Verschmutzung und welche Intensität weist diese auf?
  • Wie häufig kommt der Hochdruckreiniger zum Einsatz?