Nutzung von Astscheren
17. Februar 2012
Gartenscheren gibt es wie Sand am Meer. Insgesamt gibt es Scheren für alle Anwendungsbereiche des Gartens: Für Rasenkanten, Strauchschnitt, Formschnitt, Baumschnitt, Staudenrückschnitt, Dekorations-Arbeiten und Schnittblumen. Wann aber kommt welche Schere zum Einsatz, wie pflegt man sie und worauf sollte man achten?
Nutzungshinweise
Schneidgut
Die Klingen von Amboss- und Bypass-Astscheren sind für das Schneiden von Hölzern ausgelegt. Daher sollten Sie niemals Drähte oder andere Metallgegenstände schneiden, ansonsten laufen Sie Gefahr, dass die Klingen Schaden nehmen.
Astdicke
Beachten Sie die Herstellerhinweise. Ist eine maximal zu schneidende Astdicke angegeben, sollten Sie sich an diese auch halten. Wenn Sie versuchen dickere Äste als maximal angegeben zu schneiden, können sich die Klingen dabei verbiegen.
Hebelwirkung
Achten Sie darauf, dass sie die größte und damit bestmögliche Hebelwirkung erzielen. Dazu müssen Sie die Astschere zum Schneiden zunächst vollständig öffnen, damit sich die Klingen möglichst weit um den Ast herumführen lassen.
Abnutzung
Auch bei sachgemäßer Verwendung, ist eine allmähliche Abnutzung der Klingen bei Astscheren nicht zu verhindern. Achten Sie daher darauf, Ihre Astschere nach der Verwendung gründlich zu reinigen und schärfen Sie in regelmäßigen Abständen die Klingen.
Wann kommt welche Astschere zum Einsatz?
Astsäge
Dies ist zwar keine Schere, kommt aber zum Einsatz bei Hölzern mit einem Durchmesser von über 50 mm; bei diesen Durchmessern muss eine Astschere in der Regel passen.
Astschere
Besonders geeignet sind Astscheren für dickere Äste an Bäumen und Sträuchern mit einem maximalen Astdurchmesser bis ca. 50 mm. Sie werden auch Zweihandscheren genannt, da sie größer als herkömmliche Gartenscheren sind und nur mit zwei Händen bedient werden können. Die Grifflänge beträgt im Normalfall zwischen 40 und 60 cm. Eine Sonderform stellt die Teleskopastschere dar; diese zeichnet sich durch noch längere, ausziehbare Scherenarme aus. Sie hat ihr Einsatzgebiet dort, wo die normale Astschere nicht mehr hinkommt (z.B. höheres Geäst). Es wird zwischen Amboss- und Bypassscheren unterschieden.
Baumschere
Die Baumschere wird aufgrund ihrer Teleskopstange auch Schneidgiraffe genannt. Diese Stange ist höhenverstellbar, so dass theoretisch auch Äste in rund fünf Metern (einschließlich der Körper-höhe) Höhe erreicht werden können. Sie wird daher vorzugsweise für das Schneiden in der Baumkrone genutzt (Astdurchmesser bis ca. 40 mm).
Bonsaischere
Eine echte Bonsaischere sollte mit Schneiden aus Kohlenstoffstahl ausgestattet sein. Diese müssen nicht so oft nachgeschliffen werden wie Klingen aus rostfreiem Stahl. Demgegenüber sind sie empfindlicher; bewahren Sie sie immer trocken auf und ölen Sie sie bei längerer Nichtbenutzung, damit sie keinen Rost ansetzen. Mit dieser Art von Scheren werden bevorzugt einzelne Blätter und dünne Äste geschnitten.
Buchsbaumschere
Diese Schere ist mit zwei geschliffenen Kurzklingen ausgestattet. Sie ermöglicht einen präzisen und sauberen Schnitt, bei dem möglichst wenige Blätter verletzt oder gequetscht werden. Eine Buchsbaumschere ist allgemein für den Formschnitt von Büschen und Sträuchern gedacht.
Einhandschere
Dies ist die gebräuchlichste aller Gartenscheren. Ihr Anwendungsbereich ist vielfältig: Sie kann beispielsweise für das Beschneiden von Sträuchern und Rosen, für das Entfernen verwelkter Blätter oder für das Zuschneiden von Obstbäumen und Zweigen eingesetzt werden. Mit einer Einhandschere können Zweige bis zu einem Durchmesser von ca. 22 bis 25 mm geschnitten werden.
Grasschere
Das auch Rasenschere genannte Werkzeug wird dort eingesetzt, wo ein Rasenmäher nicht mehr hinkommt; unzugängliche Rasenkanten und Beteeinfassungen zählen so zum hauptsächlichen Einsatzgebiet. Für die Arbeit auf bzw. an größeren Flächen können auch elektrische Grasscheren eingesetzt werden.
Heckenschere
Die Heckenschere ist für den Formschnitt und für das Schneiden von großen Flächen geeignet. Dabei muss sie nicht zwingend nur für das Stutzen von Hecken, Büschen und Sträuchern benutzt werden, sondern kann auch für andere Anwendungsbereiche wie beispielsweise das Schneiden von Rasenkanten eingesetzt werden. Es gibt mechanische und elektrische bzw. motorisierte Heckenscheren.
Leseschere
Diese Art von Schere ist für die Traubenlese sowie die Blumen- und Obsternte gedacht; zudem werden mit ihr die dünnen Zweige von Traubenreben und Ranken abgetrennt. Der Schneidkopf der extrem leichten Schere ist schmal gehalten, damit gut tiefere Ebenen erreicht werden können. Mit der Leseschere ist ein präziser Schnitt möglich, der sowohl Frucht wie Pflanze schont.
Rosenschere
Grundsätzlich ist eine Rosenschere wie eine Gartenschere aufgebaut; die meist kleineren Bypassscheren sind aber speziell auf die Rosenzucht ausgelegt und können aufgrund ihrer geringen Größe filigran mit Rosenzweigen und Dornen umgehen.
Wartung und Pflege von Astscheren
Damit Astscheren und andere Gartengeräte jahrelang einsatz-bereit bleiben, muss man sie ent-sprechend pflegen. Im folgenden haben wir Kriterien aufgelistet, die zum optimalen Zustand der Geräte beitragen:
Immer trocken halten
Regen und Feuchtigkeit greifen Metall an, daher sollten Sie das Werkzeug immer im Trockenen lagern und nicht im Regen liegenlassen. Befreien Sie die Gerätschaften nach jedem Arbeitseinsatz mit einem Tuch von Schmutz und Feuchtigkeit.
Metall schützen
Metall kann man mit Stahlwolle behandeln, um Schmutz, Flüssigkeit, leichten Rost und anderes anhaftendes Material zu entfernen. Danach mit Öl einsprühen und die dadurch gelösten Restverunreinigungen wegwischen.
Holz schützen
Wenn ein Holzgriff eingefärbt ist und die Farbe abgenutzt erscheint, sollte der Griff neu gefärbt werden. Bei lackierten Holzgriffen sollte man Mineralöl oder Pflanzenöl in das Holz einreiben, um es zu versiegeln oder zu schützen.
Klingen scharf halten
Um eine scharfe Klinge an einer Astschere zu erhalten, sollte das Gerät einmal im Jahr zu einem professionellen Scherenschleifer gebracht werden. Für das Schärfen von Schneidegeräten zwischen den Einsätzen eignen sich Werkzeugfeilen. Dabei muss die Feile zum Schärfen angewinkelt vom Werkzeug weg die Klinge entlang in nur eine Richtung gezogen werden.