Handykosten im Ausland
25. April 2012
Urlaubsgrüße per SMS oder ein Foto mit der Freiheitsstatue per E-Mail sind mit modernen Handys problemlos möglich und deshalb gehören sie schon fast genauso selbstverständlich zum Reisegepäck wie Sonnenmilch und ein gutes Buch. Doch für viele kommt nach dem Urlaub der große Schock. Lesen Sie hier, wie Sie teure Handyrechnungen vermeiden können.
Handynutzung im Ausland deutlich teurer als im Inland
Seien Sie sich schon vor Antritt Ihrer Reise darüber im Klaren, dass Telefonate und andere Dienste im Ausland und besonders im Nicht-EU-Ausland wesentlich teurer sind als in Deutschland. Informieren Sie sich vorher bei Ihrem Mobilfunkanbieter und stellen Sie fest, welcher Tarif für Sie eingestellt ist und ob nicht sogar günstigere Optionen verfügbar sind. Die günstigste Option ist, sofern Sie über ein SIM-Lockfreies Handy verfügen, wenn Sie sich in Ihrem Reiseland eine Prepaidkarte kaufen.
Einwahl in ein ausländisches Mobilfunknetz (Roaming)
Viele Handys und Smartphones (auch mit Prepaid-Karte) wählen sich automatisch und somit vielfach unbemerkt in ein ausländisches Mobilfunknetz ein, sobald das deutsche Netz verlassen wird. Achten Sie daher auf etwaige Nachrichten Ihres Mobilfunkanbieters (SMS) über Ihre Reiseoptionen und darauf, welcher Netzbetreiber im Display Ihres Handys erscheint.
Zurückrufen lassen und SMS schreiben
Wesentlich günstiger als selbst Telefongespräche einzuleiten ist es, sich anrufen zu lassen; alternativ können Kurzmitteilungen (SMS) versandt werden. Vereinbaren Sie mit den Daheimgebliebenen feste Zeiten, zu denen Sie angerufen werden möchten oder bitten Sie um einen Rückruf, nachdem Sie selbst kurz zum Hörer gegriffen haben.
Teure Datenroaming-Gebühren vermeiden
Besonders Datenroaming, also das Surfen im Internet und das Verschicken von Daten (z.B. Fotos per E-Mail) über Smartphones, treibt die Handyrechnung in schwindelnde Höhen, vor allem im Nicht-EU-Ausland. Im EU-Ausland sind die Netzanbieter seit dem 01.07.2010 dazu verpflichtet, einen Datentransfer nur noch bis zu einer Obergrenze von 59,50 Euro pro Monat zuzulassen. Ist diese Grenze erreicht, wird die Datenübertragung gestoppt und es werden nur noch Telefonate und das Verschicken von SMS zugelassen, sofern nichts anderes vereinbart wurde.
In Nicht-EU-Staaten (wie z.B. in der Türkei) gelten diese Bestimmungen jedoch nicht. Die Preise für ein 1 MB großes Datenpaket variieren je nach Netzanbieter im EU-Ausland zwischen 0,49 € und 19,80 €. Im Nicht-EU-Ausland werden Sie mit 2,49 € bis 25,80 € pro 1 MB zur Kasse gebeten. Allein der Datenverkehr, welcher durch Surfen im Internet, automatische Updates und sonstige Anwendungen (Apps) zustande kommt, ist enorm und nicht zu kontrollieren. Schalten Sie daher automatische Updatefunktionen und Datenverbindungen aus und surfen Sie mit Ihrem Smartphone nicht im Internet, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Verzichten Sie des Weiteren auch auf das Verschicken von ggf. (mehreren MB großen) Urlaubsfotos mit Ihrem Smartphone. Nutzen Sie zum Surfen oder zum Abrufen von E-Mails stattdessen das oft kostenlose Internetangebot in Ihrem Hotel oder die vielfach vorhandenen Hotspots. Wenn Sie partout nicht auf die Möglichkeiten Ihres Smartphones verzichten wollen, informieren Sie sich vorab über günstige Auslandstarife Ihres Netzanbieters oder kaufen Sie eine Prepaidkarte in Ihrem Reiseland (nur ohne SIM-Lock möglich).
Eine deutsche Prepaidkarte schützt Sie übrigens nicht vor hohen Rechnungen, da Online-Kosten zeitverzögert abgerechnet werden können. Auch wenn nur noch wenige Euro auf der Karte sind, werden Sie nicht daran gehindert, weiter im Netz zu surfen und dabei viel Geld auszugeben.