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Finanzprodukte im Test

16. Oktober 2024

Die Auswahl an Finanzprodukten auf dem Markt ist riesig, und viele Menschen stehen vor der Herausforderung, die richtige Entscheidung zu treffen. Ob es um Investitionen, Darlehen oder Versicherungen geht – die Vielfalt an Angeboten kann überwältigend sein. Dies gilt besonders, da Finanzprodukte oft komplex und nicht immer leicht zu verstehen sind. Trotzdem gibt es einfache Wege, um sich zurechtzufinden. Dieser Artikel gibt einige Entscheidungshilfen.

Warten lohnt sich: Jedes Jahr neue Produkte und mehr Sicherheit für Investoren

In jedem neuen Jahr gibt es für Investoren und Anbieter von Finanzprodukten neue Vorschriften und Gesetze. Diese Regularien sollen primär den Schutz privater Anleger stärken und mehr Transparenz auf den Finanzmärkten schaffen. Ein Fokus liegt auf den digitalen Währungen, denn sie werden als Investitionsmöglichkeiten immer interessanter, gelten aber bisher als weitestgehend unreguliert. Mit dem Markets-in-Crypto-Assets-Gesetz (MiCA) hat die Europäische Union einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Kryptomarkt strenger zu regulieren und Anleger besser zu schützen. Diese im Jahr 2023 verabschiedete Regelung tritt schrittweise in Kraft und wird bis Ende 2024 vollumfänglich implementiert sein. Das Ziel ist klar: mehr Transparenz und Sicherheit für die Nutzer, insbesondere für private Anleger, die bisher in einem weitgehend unregulierten Markt agiert haben.

Warum diese Regelungen so wichtig sind

Vor MiCA war der Kryptomarkt stark volatil und spekulativ, was zu vielen Unsicherheiten und auch Betrugsfällen führte. Da Kryptowährungen wie Bitcoin in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebten, waren viele Investoren großen Risiken ausgesetzt, ohne ausreichenden Schutz. MiCA bringt nun klare Richtlinien für Anbieter von Krypto-Dienstleistungen, wie Börsen und Wallet-Anbieter, und stellt sicher, dass sie sich an bestimmte Sicherheitsstandards halten. Dazu gehört etwa die verpflichtende Transparenz über Risiken und die technischen Grundlagen der angebotenen Krypto-Assets. Anbieter müssen künftig detaillierte Whitepaper zu ihren Produkten vorlegen, die den Investoren einen genauen Einblick in das jeweilige Krypto-Projekt gewähren.

Zukünftige Entwicklungen und was 2025 bringen könnte

Ab 2025 wird MiCA auch strengere Regelungen für sogenannte Stablecoins einführen, die an herkömmliche Währungen wie den Euro gekoppelt sind. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Anbieter von Stablecoins sicherstellen, dass sie ausreichend liquide Mittel als Reserve halten, um die Token abzusichern. Diese Maßnahmen sollen das Vertrauen in solche Währungen stärken und verhindern, dass sie zu einer Gefahr für das Finanzsystem werden, wenn etwa plötzlich viele Investoren ihre Token gegen echtes Geld eintauschen wollen.

Rahmenkredite für mehr Flexibilität ohne feste Laufzeiten

Darlehen erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit, insbesondere aufgrund ihrer Vielseitigkeit. Ein Rahmenkredit ohne feste Laufzeiten ist eine der flexibelsten Kreditarten, die Verbrauchern zur Verfügung stehen. Anders als bei herkömmlichen Ratenkrediten, bei denen die Rückzahlung in festen monatlichen Raten und über eine vorher festgelegte Laufzeit erfolgt, bietet der Rahmenkredit die Freiheit, den Kreditrahmen nach Bedarf zu nutzen. Der Kreditnehmer zahlt nur Zinsen auf den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag und kann den Kreditrahmen jederzeit wieder auffüllen. Dies macht den Rahmenkredit zu einer besonders attraktiven Option für alle, die kurzfristige und unvorhergesehene Ausgaben decken müssen, ohne sich an feste Rückzahlungspläne binden zu wollen.

Verschiedene Rahmenkreditarten

Es gibt unterschiedliche Varianten von Rahmenkrediten, die je nach Verwendungszweck und Bedarf angeboten werden. Ein klassischer Rahmenkredit dient häufig dazu, finanzielle Engpässe zu überbrücken oder unerwartete größere Ausgaben zu decken. So kann unter anderem ein Rahmenkredit für eine Autoreparatur oder eine teure Anschaffung genutzt werden, ohne dass sofort ein langfristiger Kreditvertrag abgeschlossen werden muss. Daneben gibt es auch spezielle Rahmenkredite, die an bestimmte Verwendungszwecke gebunden sind, wie Modernisierungskredite, die für Renovierungsarbeiten am Eigenheim verwendet werden.

Vorzüge und mögliche Risiken

Die größte Stärke des Rahmenkredits liegt in seiner Flexibilität. Es gibt keine festen monatlichen Raten, und der Kreditnehmer kann jederzeit Tilgungen vornehmen oder den Kreditrahmen erweitern, wenn zusätzliche Mittel benötigt werden. Diese Freiheit geht jedoch auch mit Risiken einher. Da keine feste Rückzahlungsfrist vorgegeben ist, besteht die Gefahr, dass der Kreditnehmer den Überblick über seine Ausgaben und Schulden verliert. Ohne klare Rückzahlungspläne kann der Rahmenkredit langfristig zu einer finanziellen Belastung werden, insbesondere wenn er regelmäßig in Anspruch genommen wird, ohne dass parallele Rückzahlungen erfolgen.

Ein weiteres Risiko sind die oft höheren Zinsen im Vergleich zu klassischen Ratenkrediten. Während Ratenkredite meist mit festen, niedrigeren Zinssätzen versehen sind, können die Zinsen für Rahmenkredite variabel und höher sein. Daher sollte der Rahmenkredit nur in Maßen genutzt werden.

ETFs: Breite Streuung und geringe Kosten für Anleger

Exchange Traded Funds (ETFs) erfreuen sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit, insbesondere bei Privatanlegern. ETFs sind an der Börse gehandelte Fonds, die verschiedene Vermögenswerte bündeln, wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Ihre breite Streuung macht sie zu einer risikoärmeren Anlageform im Vergleich zu Einzelaktien. Da sie passiv verwaltet werden, ist das Ziel von ETFs, die Entwicklung eines bestimmten Index nachzubilden – unter anderem den DAX, S&P 500 oder MSCI World.

Die passive Verwaltung führt zu deutlich niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Dadurch bleibt mehr von der Rendite übrig, was besonders langfristige Anleger zu schätzen wissen. Mit einer breiten Diversifikation, die über zahlreiche Unternehmen und Branchen hinweg gestreut ist, reduziert ein ETF das Risiko, dass der Wert einer einzelnen Aktie die gesamte Investition stark beeinträchtigt.

Vorzüge von ETFs im Detail

ETFs bieten mehrere entscheidende Vorteile für Anleger, insbesondere im Vergleich zu klassischen Investmentfonds. Ein wesentlicher Vorteil ist die Kostenersparnis. Da ETFs passiv verwaltet werden, entfallen die hohen Managementgebühren, die bei aktiv verwalteten Fonds anfallen. Bei aktiv gemanagten Fonds überwachen Fondsmanager aktiv die Wertentwicklung und treffen aufwendige Anlageentscheidungen, was zusätzliche Kosten verursacht. Bei ETFs hingegen orientiert sich der Fonds an einem vorgegebenen Index wie dem DAX oder MSCI World, wodurch die Verwaltungskosten deutlich geringer ausfallen. In der Regel liegen diese bei ETFs oft unter 0,5 % des Anlagevolumens pro Jahr, während aktiv verwaltete Fonds deutlich höhere Gebühren aufweisen.

Ein weiterer Vorteil ist die breite Diversifikation. Mit einer einzigen Investition in einen ETF verteilt der Anleger sein Kapital automatisch auf zahlreiche Unternehmen und Märkte. So deckt ein ETF auf den MSCI World Index beispielsweise über 1.500 Aktien aus 23 verschiedenen Industrieländern ab. Diese breite Streuung minimiert das Risiko erheblich, da Verluste einzelner Aktien durch Gewinne anderer ausgeglichen werden. Selbst wenn einzelne Unternehmen oder ganze Branchen Schwierigkeiten haben, bleibt das Gesamtportfolio durch die breite Diversifikation stabiler.

Schließlich versprechen ETFs auch Transparenz und Liquidität. Da ETFs an der Börse gehandelt werden, ist ihr Kurs jederzeit einsehbar, was für Anleger eine hohe Transparenz bedeutet. Der Kurs eines ETFs spiegelt immer den aktuellen Marktwert wider, und Anleger können ETFs während der Börsenhandelszeiten jederzeit kaufen oder verkaufen, ähnlich wie Aktien.

Wie Kleinanleger von ETFs profitieren

Auch Privatanleger mit kleinem Budget haben durch ETFs die Möglichkeit, am Kapitalmarkt zu partizipieren. Einer der größten Vorteile von ETFs ist die Möglichkeit, Sparpläne zu nutzen. Mit einem ETF-Sparplan können bereits monatliche Beträge ab 25 Euro in den Markt investiert werden. Diese Strategie eignet sich besonders gut für langfristige Investoren, da sie diszipliniertes und stetiges Sparen fördert. Über die Zeit ermöglicht der Zinseszinseffekt, dass Gewinne automatisch wieder reinvestiert werden. Dies führt dazu, dass sich das investierte Kapital im Laufe der Jahre exponentiell vermehrt, was den Aufbau eines soliden Vermögens auch für Kleinanleger erlaubt.

Immobilienfonds für Stabilität und Sicherheit

Immobilienfonds ermöglichen es Anlegern, in verschiedene Immobilienprojekte zu investieren, ohne eine einzelne Immobilie kaufen zu müssen. Sie sammeln Kapital von vielen Investoren und nutzen dieses Geld, um in Gewerbe- und Wohnimmobilien wie Bürogebäude, Einkaufszentren oder Wohnanlagen zu investieren. Diese Art der Anlage schafft einen diversifizierten Zugang zum Immobilienmarkt und gilt als vergleichsweise sicher. Da Immobilienfonds auf reale Vermögenswerte setzen, sind sie weniger anfällig für extreme Kursschwankungen als Aktien oder andere spekulative Anlageformen.

Warum Immobilienfonds attraktiv sind

Die Fonds funktionieren, indem sie das Kapital der Anleger bündeln und dieses in eine Vielzahl von Immobilienprojekten investieren. Es gibt offene und geschlossene Immobilienfonds. Bei offenen Immobilienfonds können Anleger jederzeit Anteile kaufen oder verkaufen, während geschlossene Fonds eine feste Laufzeit und Anlegeranzahl haben. Die Erträge resultieren in der Regel aus Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Immobilien.

Regelmäßige Erträge und Wertsteigerungen

Ein klarer Vorteil von Immobilienfonds ist die Kombination aus regelmäßigen Mieteinnahmen und der Möglichkeit von Wertsteigerungen der Immobilien im Laufe der Zeit. Viele Immobilienfonds bieten Anlegern Ausschüttungen, die regelmäßig, oft jährlich, ausgezahlt werden. Diese Renditen variieren je nach Fonds, bewegen sich jedoch häufig im Bereich von 3 % bis 5 % pro Jahr.

Immobilien können zudem über Jahre hinweg an Wert gewinnen, besonders in wirtschaftlich stabilen Regionen oder Metropolregionen mit wachsender Nachfrage nach Gewerbe- und Wohnflächen. Diese Wertsteigerungen fließen in die Rendite des Fonds ein und machen Immobilienfonds zu einer attraktiven Option für Anleger, die langfristige Erträge suchen.

Flexibilität für kurzfristige Anlagen mit Tagesgeldkonten

Tagesgeldkonten gelten als sichere und flexible Anlageform für kurzfristige Anlagen oder Notfallfonds. Ein großer Vorteil ist, dass das eingezahlte Geld jederzeit verfügbar ist, ohne dass Kündigungsfristen beachtet werden müssen. Gleichzeitig bietet das Tagesgeldkonto durch die gesetzliche Einlagensicherung (bis zu 100.000 Euro pro Person) eine hohe Sicherheit. Das macht es ideal für alle, die ihr Geld kurzfristig parken und dabei ein minimales Risiko eingehen wollen.

In den vergangenen Jahren sind die Zinssätze für Tagesgeldkonten jedoch stark gesunken. Insbesondere in der Niedrigzinsphase nach der Finanzkrise 2008 und der folgenden lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) fielen die Zinssätze für Tagesgeldkonten auf teilweise unter 0,1 %. Im Jahr 2023 begannen die Zinsen jedoch wieder leicht zu steigen, da die EZB aufgrund der Inflation die Leitzinsen anhob. Dies führte auch zu einer Erhöhung der Zinsen auf Tagesgeldkonten, die inzwischen bei etwa 1,5 % bis 3 % pro Jahr liegen – je nach Anbieter.

Für wen lohnt sich ein Tagesgeldkonto?

Tagesgeldkonten lohnen sich hauptsächlich für Menschen, die kurzfristig Liquidität benötigen oder einen sicheren Ort für Notfallreserven suchen. Sie eignen sich weniger als langfristige Anlage, da die Zinsen oft nicht einmal die Inflation ausgleichen. Ein Tagesgeldkonto kann jedoch eine gute Ergänzung zu anderen Anlageformen wie ETFs oder Aktien sein, um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken oder eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben zu schaffen.

Angenommen, ein Anleger legt 10.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto mit einem Zinssatz von 2 % p. a. an. Nach einem Jahr würde der Anleger 200 Euro Zinsen erhalten. Dies mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, jedoch muss hierbei auch die Inflation berücksichtigt werden. Beträgt die Inflationsrate beispielsweise 4 %, verliert das Geld in realer Kaufkraft, da die Zinsen die Inflation nicht ausgleichen. Somit wäre die reale Rendite sogar negativ.

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