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Wish-App: Schnäppchen oder Schrott?

18. Oktober 2018

Bei der Verbraucherzentrale gehen immer mehr Beschwerden über die Shopping-App Wish ein. Dort locken unzählige Produkte zu sehr günstigen Preisen. Die App bietet jedoch keine eigenen Produkte an – sondern ist nur die Plattform für Produzenten aus aller Welt, meist aber aus China. Lieferschwierigkeiten, komplizierte Rücksendungen und Zollgebühren stellen viele Kunden vor Probleme.

Wish ist nur Vermittler

Bereits bei der Installation der Wish-App fallen die vielen Berechtigungen auf, die gewährt werden müssen, um die App nutzen zu können. Darunter ist nicht nur der Zugriff auf die Kontakte und die Netzwerkverbindungen, sondern auch die Berechtigung für die Nutzung der Kamera. Warum die App so viele Berechtigungen benötigt, ist nicht klar.

Bei Wish handelt es sich nicht um den Verkäufer der Produkte, was vielen Käufern nicht bewusst ist – stattdessen wird mit der App nur die Plattform für verschiedenste Verkäufer geboten. Viele davon stammen aus China, sodass die Transportwege lang und die Rückgabebedingungen nicht immer klar geregelt sind. Die Rechnungen kommen nicht von Wish selbst, sondern von dem Rechnungsdienstleister „Klarna“ und ausschließlich per E-Mail. Mahnungen werden schnell verschickt und Inkasso-Dienste nach kurzer Zeit eingeschaltet. Die niedrigen Preise können sich durch Gebühren also schnell erhöhen.

Nach dem Kauf

Auch wenn die Ware noch nicht angekommen ist, muss die Zahlung spätestens 14 Tage nach Eingang der Bestellung geleistet werden – bei noch nicht eingetroffener Ware sollten Wish oder Klarna zwecks eines Zahlungsaufschubs direkt kontaktiert werden. Eine telefonische Kontaktaufnahme zu Wish ist jedoch nicht möglich. Bei einem Reklamationsfall sollte der Online-Kundenservice genutzt werden. Reklamationen sind trotz des teilweise langen Transportwegs jedoch nur innerhalb von 30 Tagen möglich. Die Kosten dafür liegen beim Käufer.

Zusätzliche Kosten können außerdem für den Zoll entstehen. Für Artikel mit einem Warenwert (inkl. Versandkosten) über 22 Euro wird die Einfuhrumsatzsteuer fällig; ab 150 Euro müssen Zollgebühren gezahlt werden. Nicht zuletzt ist die oft mindere Qualität der Waren ein Grund für die Beschwerden bei der Verbraucherzentrale.

Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/digitale-welt/wishapp-wenn-billig-einkaufen-teuer-werden-kann-28990