Verkehrsklima hat sich deutlich verbessert
17. August 2016
Das Verkehrsklima auf deutschen Straßen ist nicht immer das beste. Vor allem Fahrradfahrer und Fußgänger stehen ganz unten in der Nahrungskette und fühlen sich häufig unsicher. Mittlerweile hat sich die Situation auf den Straßen aber offenbar etwas entspannt.
23 Prozent fühlen sich sehr sicher
Die repräsentative Befragung „Verkehrsklima 2016“ der Unfallforschung der Versicherer (UDV) fällt besonders positiv aus. Insgesamt wurden 2.061 Verkehrsteilnehmer befragt, darunter Nutzer des ÖPNV, Fußgänger, Fahrradfahrer und Pedelecfahrer. Das Ergebnis: Das Klima im Straßenverkehr hat sich deutlich verbessert. Während sich 2010 lediglich 11 Prozent der Befragten sehr sicher fühlten, ist die Zahl mittlerweile auf 23 Prozent angestiegen. Die Anzahl derer, die sich nicht sicher fühlen ist gleichersam von 12 auf 7 Prozent gesunken. Vor allem Frauen fühlen sich mittlerweile deutlich sicherer.
Strafen treffen die Richtigen
Die Ironie: Obwohl sich viele Verkehrsteilnehmer sicher fühlen, bezeichnet die Mehrheit den Straßenverkehr dennoch als stressig, aufreibend und chaotisch. Teilweise folgt auch die Einsicht, dass man selbst an der Situation nicht ganz unschuldig ist. Etwa die Hälfte aller Befragten bezeichnet sich selbst als aggressiv. Am höchsten ist hier die Zahl bei den 25- bis 34-Jährigen. Am aggressivsten fahren zudem die Autofahrer mit einem hohen Monatseinkommen und einem höheren Bildungsgrad. Überraschend ist zudem, dass sich diejenigen als aggressiver einschätzen, die bereits öfter eine Strafe kassiert haben. Die Strafen treffen demnach zwar die Richtigen, haben aber offensichtlich nur wenig Wirkung.
Männer nicht aggressiver als Frauen
Das Klischee, dass Männer aggressiver seien als Frauen, konnte durch die Umfrage ebenfalls widerlegt werden. Die Geschlechter bringen ihre Aggressivität vielmehr auf andere Art und Weise zum Ausdruck. So wehren sich Frauen öfter durch kurzes Bremsen gegen Drängler und beschleunigen, wenn sie überholt werden, Männer hingegen drängeln eher und nutzen häufiger die Lichthupe. Klar ist jedoch, dass die größte Schuld immer noch die anderen trifft. So beteuert die Mehrheit, dass sie niemals zu dicht einschert oder Radfahrer zu dicht überholt. Gleichzeitig wird das Verhalten jedoch überdurchschnittlich viel bei anderen Fahrern beobachtet.
Quelle: Unfallforschung der Versicherer (UDV)
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