Trendwelle gegen Plastikflut
08. März 2018
Lebensmittel in Plastikverpackungen bestimmen nach wie vor das Bild in den Supermärkten. Sogar Bananen und Gurken, denen die eigene Verpackung von Natur aus gegeben ist, werden oftmals in Plastik gezurrt. Die Supermarktkette Ekoplaza sagt nicht nur diesem absurden Trend den Kampf an, sondern geht noch einen Schritt weiter: Mit einem ersten komplett plastikfreien Gang in der Amsterdamer Filiale setzt man einen wichtigen Akzent im Kampf gegen den Plastikmüll.
Gegen den Verpackungswahn
Die Abfallflut kann niemand verleugnen, der einen Blick in die schnell gefüllte heimische Abfalltonne wirft und immer mehr Verbraucher beschleicht ein ungutes Gefühl beim Anblick dieser Plastikmengen. Lag der Verbrauch an Kunststoffverpackungen 1991 noch bei 1,64 Millionen Tonnen, waren es 2013 bereits 2,76 Millionen Tonnen. Bildlich gesprochen: Mit allen in Deutschland pro Tag verbrauchten 17,5 Millionen Plastikbechern könnten beispielsweise etwa 16.000 Hamburger Michel mit einer Höhe von ungefähr 132 Metern aufgebaut werden. So verdeutlichte die Verbraucherzentrale Hamburg die Dimensionen anschaulich. Doch das Blatt beginnt sich zu wenden: Unternehmer und Verbraucher beginnen umzudenken.
Alternative Verpackungen – gleicher Preis
Rund 700 Produkte bietet Ekoplaza nun in dem ersten plastikfreien Gang an, darunter Fleisch, Reis, Saucen, Milchprodukte, Schokolade, Getreide, Snacks, Obst und Gemüse. Anstelle von Plastikverpackungen sollen hier wiederverwendbare und recycelbare Materialien wie Glas oder Karton, aber auch neu entwickelte biologisch abbaubare Materialien zum Einsatz kommen.
Die Produkte sollen dabei nicht teurer sein als herkömmliche, plastikverpackte Waren.
Zwar gibt es diesen alternativen Weg bisher nur in einer einzigen Filiale in Amsterdam, doch offenbar plant Ekoplaza, den plastikfreien Supermarkt-Gang bis Jahresende in allen 74 Filialen einzuführen. Nun ist der Verbraucher gefragt, sein eigenes Kaufverhalten zu überdenken.