Positive Wirkung auf Leber, Herz und Kreislauf
09. März 2018
Während Kaffee früher eher als schädlich als gesund galt, hat sich sein Image in den letzten Jahren stark gewandelt. Das heiße Getränk, das von den meisten Deutschen täglich getrunken wird, stellte sich in einer neuen Untersuchung als äußerst gesund heraus. Kaffeetrinker erkranken seltener an Herz-Kreislauf-Leiden, an Lebererkrankungen und einigen Krebsarten. Ob es sich bei Kaffee um Wunderheilmittel handelt, ist jedoch fraglich.
Neue Studie bestätigt positive Effekte
Forscher aus Southampton und Edinburgh haben über 200 Metaanalysen untersucht, die auf unzähligen Studien beruhen. Dabei stellten sie fest, dass der Genuss von Kaffee äußerst positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Bei Personen, die drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag tranken, war das Sterberisiko wesentlich geringer, als bei Menschen, die auf Kaffee verzichten. Außerdem erkrankten Kaffeetrinker im Schnitt um 18 % seltener als Krebs. Ist der Cholesterinspiegel erhöht, kann Filterkaffee sich positiv auf diesen auswirken.
Kein Allheilmittel
Der Ernährungswissenschaftler Prof. Christian Sina von der Universität zu Lübeck weist jedoch darauf hin, dass sich durch die neue Untersuchung keine pauschalen Empfehlungen ableiten lassen. Die längere Lebenserwartung der Kaffeetrinker und die selteneren Krebserkrankungen können auch von anderen Faktoren abhängig sein. Der Genuss von drei bis vier Tassen täglich sei jedoch keinesfalls schädlich.
Individueller Kaffeegenuss
Prof. Sina und sein Team setzen Kaffee gar bei Patienten mit Lebererkrankungen als eine Art Medikament ein und halten sie an, täglich sechs Tassen zu trinken. Grund dafür ist u.a. die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure, die entzündungshemmend wirkt. Wer eher empfindlich auf Kaffee reagiert, aber dennoch nicht komplett auf den Genuss verzichten möchte, sollte entweder auf die entkoffeinierte Variante oder auf Espresso umsteigen. Ist der Magen schnell gereizt, kann die Verträglichkeit von Espresso besser sein als die von klassischem Filterkaffee. Durch die lange Röstung sind weniger magenreizende Stoffe enthalten.
Frauen, die von Knochenschwund betroffen sind und Schwangere in den ersten Wochen der Schwangerschaft sollten auf Kaffee verzichten oder zuvor mit ihrem Arzt sprechen.