Mehrverdiener belasten Umwelt auch mehr
19. August 2016
Wer mehr Geld hat, verbraucht in der Regel auch wesentlich mehr Ressourcen und hat so auch eine schlechtere CO2-Bilanz und das unabhängig davon, ob sich die Person selbst als umweltbewusst einschätzen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA).
Geringverdiener oft mit geringerer CO2-Bilanz
Mit dem Thema Umweltbewusstsein verbindet man in der Regel den Konsum von Bio-Produkten oder die Mülltrennung. Damit ist es jedoch natürlich noch lange nicht getan. Während Gering- oder Normalverdiener sich aufgrund dieser alltäglichen Dinge, die sie sich häufig gar nicht leisten können, ein schlechtes Umweltbewusstsein attestieren, sind es meist die Mehrverdiener, die wesentlich schlechter abschneiden. Denn während es natürlich löblich ist, Bio-Produkte zu kaufen und nur geringe Mengen Fleisch zu konsumieren, wiegt dies bei weitem nicht die zahlreichen Fernflüge, großen Autos und größeren Wohnungen von Mehrverdienern auf. Wird in diesen Punkten einfach ohne Rücksicht konsumiert, fällt die CO2-Bilanz wesentlich schlechter aus als von den meisten angenommen. „Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten. Aber gerade diese ‚Big Points‘ beeinflussen die Ökobilanz des Menschen am stärksten. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung wiegen das nicht auf“, erklärt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.
Bewusster Durchschnittsverbraucher geht mit gutem Beispiel voran
Es geht jedoch auch anders. In der Studie wurde auch die Gruppe der „Bewussten Durchschnittsverbraucher“ identifiziert. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie über ein hohes Einkommen verfügen, aber auf bestimmte Luxusgüter mit einer schlechten Ökobilanz verzichten. Sie kaufen entsprechend kleinere Autos, nutzen Car-Sharing Angebote oder sanieren ihre Gebäude. Positiv wirkt sich auch die Investition in erneuerbare Energien aus sowie die Zahlung einer Kompensation, wenn denn einmal Fernflüge wahrgenommen werden müssen.
Quelle: Umweltbundesamt (UBA)
Bildquelle: Alexas_Fotos/pixabay