Grüne Woche
24. Januar 2018
Seit 2009 tagt das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im Rahmen der Internationalen Grünen Woche. Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt diskutieren über zentrale Fragen der globalen Landwirtschaft und Welternährung. Das diesjährige Motto lautete: „Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig“.
Wie ernähren wir uns in der Zukunft?
Die Weltbevölkerung wächst. Laut Prognosen wird die Erde im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen beheimaten. Dabei zieht es die Menschen verstärkt in die Städte, das wirtschaftliche Wachstum verändert die Konsumgewohnheiten und in vielen Ländern wächst die Nachfrage nach Fleisch, Milch und Eiern rasant. Unbestritten ist, dass die Viehwirtschaft viele Arbeitsplätze schafft und dem aktuellen Konsumverhalten entspricht. Ebenso unbestritten ist aber auch, dass die Tierhaltung mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden ist, denn sie ist für rund 14 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Zudem stellt sich die ethische Frage nach dem Wohl der Tiere. Wir bringt man diese Aspekte in eine Balance, sodass sowohl Mensch, Tier und Natur profitieren und wo setzt man die Schwerpunkte? Diese Fragen standen zur Debatte, wobei der Aspekt der Wirtschaftlichkeit die Diskussion bestimmte. Vom Verzicht auf tierische Produkte oder einer Einschränkung der Produktion war dementsprechend wenig zu hören.
Aufruf zur nachhaltigen Viehwirtschaft
Zum Abschluss der Veranstaltung waren die Tagenden sich einig – Politik und entsprechende internationale Organisationen müssen handeln. Grundsätzlich soll die globale Ernährung durch eine effizientere und nachhaltige Erzeugung gesichert werden. Die Existenzgrundlage der Nutztierhalter muss verbessert werden. Ihre Stellung in der Wertschöpfung soll stärker gewichtet werden und die Arbeitsbedingungen müssen dahingehend verbessert werden, dass diese zukünftig den Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen. Klima, Umwelt und Ressourcen sollen durch die Förderung ressourceneffizienter Agrarsysteme geschützt werden. Tiergesundheit und Tierwohl müssen verbessert werden. Dies soll unter anderem durch einen besseren Zugang zu Veterinärmedizin und -beratung geschehen. Einig war man sich über die Notwendigkeit, die Entstehung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern. Gegen einen unnötigen Einsatz entsprechender Mittel in der Tiermast soll strikt vorgegangen werden.