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Giftige Stoffe in Tee und Honig

04. Dezember 2015

Wenn künstlich erzeugte Stoffe wie Pflanzenschutzmittel für eine Verunreinigung von Lebensmitteln verantwortlich sind, ist dies meist gut zu vermeiden, indem das Produkt schlicht ersetzt wird. Wesentlich problematischer wird es jedoch, wenn die gefährlichen Stoffe aus der Natur selbst kommen.

Leberschäden beim Menschen, Krebserkrankungen bei Tieren

Als Pyrrolizidinalalkaloide werden sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe bezeichnet, die von der Pflanze zum Schutz vor Fraßfeinden gebildet werden. Leider schreckt der Stoff jedoch nicht nur Fraßfeinde ab, sondern ist für diese auch noch toxisch. Bei Menschen können hohe Mengen Lebererkrankungen verursachen und auch bei geringer Aufnahme über Monate hinweg können sich Leberschäden einstellen. In Tierversuchen hat es sich sogar als genotoxisch und krebserregend erwiesen. Das Problem bei Pyrrolizidinalalkaloide besteht darin, dass sie je nach Pflanzenart stark variieren und ihre Erzeugung auch von der Bodenbeschaffenheit sowie dem Klima abhängt. Dies macht die Vermeidung recht problematisch. Aus diesem Grund veranstaltet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 3. und 4. Dezember das 16. BfR-Forum Verbraucherschutz „Pyrrolizidinalalkaloide – Herausforderung an Landwirtschaft und Verbraucherschutz“. Dort sollen unter anderem die Wege diskutiert werden, wie Pyrrolizidinalalkaloide überhaupt in Lebensmittel gelangen und wie dies in Zukunft vermieden werden soll.

So gelangen Pyrrolizidinalalkaloide in unsere Lebensmittel

Während über einige Kontaminationswege noch große Unklarheit herrscht, sind zumindest einige Wege bekannt, durch die Pyrrolizidinalalkaloide in unsere Lebensmittel gelangen können. Besonders betroffen sind demanch vor allem Kräutertees, andere Tees und Honig. In den Tee kann der gefährliche Stoff möglicherweise durch das Jakobskreuzkraut gelangen, welches aus Versehen bei der Ernte der Rohmaterialien mit eingebracht wird. Doch möglich ist auch, dass einige im Tee selbst verwendete Pflanzen unter bestimmten Bedingungen Pyrrolizidinalalkaloide produzieren. In den Honig gelangt der Stoff, wenn Bienen Blütenstaub der entsprechenden Pflanzen eintragen. Wie dies in Zukunft vermieden werden kann und welche anderen Wege der Verunreinigung es möglicherweise noch gibt, diskutiert das BfR heute mit Vertretern der Wissenschaft.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung