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Endloses Streaming

11. Mai 2018

Am Ende des Datenvolumens ist noch zu viel Monat übrig? Mit der Telekom und Vodafone bieten zwei Unternehmen in Deutschland ein Zero-Rating-Angebot, das zu bestehenden Tarifen gebucht werden kann. Je nach Angebot können dabei Musik und Videos gestreamt und soziale Medien genutzt werden, ohne das monatliche Datenvolumen zu verbrauchen. Was für Verbraucher verlockend klingt, ruft jedoch Verbraucherschützer und Digitalaktivisten auf den Plan.

Verletzung der Netzneutralität?

Die durch eine EU-Richtlinie festgelegte Netzneutralität soll verhindern, dass Endnutzer bei der Bereitstellung des Datenverkehrs nicht gleichberechtigt behandelt werden. Bereits im Dezember 2017 hat die zuständige Bundesnetzagentur (BnetzA) Teilaspekte des Angebots „StreamOn“ der Telekom Deutschland GmbH als nicht konform mit der Netzneutralität eingestuft. Zur Zeit wird der Fall vor dem Verwaltungsgericht Köln verhandelt.

Auch der von Vodafone angebotene „Gigapass“, bei dem Kunden je nach Wunsch einen „Pass“ für Chat-, Social Media-, Musik- oder Video-Apps wählen und danach ohne Datenvolumen-Verbrauch streamen können, wird aktuell von der BNetzA überprüft. Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert, dass der Video-Pass nur für Kunden teurerer Tarife (Red M-XXL und Young M-XL) verfügbar ist. Zudem sei eine sichere, verschlüsselte Verbindung (z.B. VPN) und eine Nutzung des Angebots im Ausland nicht möglich. Ebenso wie bei „StreamOn“, werden Videos mit einer geringeren Auflösung gezeigt und damit die Qualität gemindert.

Der Chaos-Computer-Club (CCC) sieht in den Angeboten die Medienvielfalt und Informationsfreiheit gefährdet. Die Befürchtung ist, dass nur „Partnerunternehmen“ im „Gigapass“-Angebot enthalten sind, kleinere und nicht-kommerzielle Angebote werden hingegen benachteiligt. Video- und Audioangebote, die nicht über eine App, sondern nur über einen Browser verfügbar sind, können nicht in das Zero-Rating-Angebot einbezogen werden.

Quelle: www.welt.de