Elementarschutz der Versicherungen viel zu teuer
10. Dezember 2015
In Deutschland kommt es eher selten zu Naturkatastrophen, doch wenn doch einmal ein Fluß über die Ufer tritt, sind die Schäden meist verheerend. Gut, wenn man dann auf einer Versicherung vertrauen kann. Doch die weigern sich meist bereits im Voraus die entsprechenden Häuser überhaupt zu versichern.
Viele Häuser angeblich nicht versicherbar
Eine Elementarschadenklausel in Wohngebäudeversicherungen ist oft nur sinnvoll, wenn man in einem Risikogebiet wohnt, doch ausgerechnet in diesen Gebieten ist sie oft gar nicht erschwinglich. Wie eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz herausfand, werden Verbraucher in Risikogebieten scheinbar absichtlich durch extrem hohe Beiträge davon abgehalten, eine Elementarschadenklausel abzuschließen. „Häuser in gefährdeten Regionen, etwa am Rhein, waren bei bis zu zehn Gesellschaften überhaupt nicht versicherbar“, erklärt der Versicherungsreferent der Verbraucherzentrale, Michael Wortberg. Andere Versicherungen waren zwar bereit, einen Versicherungsschutz anzubieten, aber nur für teilweise 300 Prozent der Normalprämiie oder einem Selbstbehalt von bis zu 10.000 Euro.
Entscheidungen nicht nachvollziehbar
Nicht nur, dass die Versicherungen sich in tatsächlichen Risikogebieten weigerten, bestimmte Häuser (zu angemessenen Summen) zu versichern, teilweise waren die Entscheidungen auch nicht nachvollziehbar. So befand sich eines der vermeindlich zu versichernden Gebäude im Donnerbergkreis, wo es 2014 überraschend zu Starkregen und in dessen Folge zu Überschwemmungen gekommen war. Offenbar reichte dieses einmalige Ereignis bereits aus, um in den Augen der Versicherer als Risikogebiet zu gelten: zehn Versicherungen stuften das Haus als „nicht versicherbar“ ein, sieben wollten sich nicht endgültig festlegen. Bleibt die Frage, wer solch eine Versicherung überhaupt abschließen soll, wenn gerade die, die sie benötigen, sie gar nicht abschließen können.
Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz