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Riester-Rente der Allianz ist nicht transparent genug

09. Dezember 2015

Eine Versicherung abzuschließen, ist eine vernünftige Entscheidung, doch einfach ist es deswegen noch lange nicht. Wer schon einmal versucht hat, aus dem Papierkram schlau zu werden, den wird es zumindest nicht wundern, dass eine intransparente Versicherung nun sogar vor dem Bundesgerichtshof gelandet ist.

Geringverdiener bekamen keine Überschüsse

Die Riester-Rentenversicherung der Allianz Lebensversicherungs-AG soll angeblich so unübersichtlich sein, dass die Verbraucherzentrale Hamburg und der Bund der Versicherten (BdV) sich zur Klage genötigt sahen. In erster und zweiter Instanz vor dem Landesgericht und dem Oberlandesgericht Stuttgart wurde den Klägern bereits Recht gegeben; nun muss der Bundesgerichtshof entscheiden. Die Versicherung hatte Geringverdiener, kindereiche und ältere Sparer keine Überschüsse gewährt, was jedoch kaum ersichtlich war. „Es muss grundsätzlich geklärt werden, wie Kunden vor Vertragsschluss über ihre Überschussbeteiligung zu informieren sind“, so Kerstin Becker-Eiselen, Abteilungsleiterin Geldanlage, Altersvorsorge und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Hamburg.

Informationen über Überschüsse kaum auffindbar

Die Allianz Lebensversicherungs-AG zahlt Versicherten ihrer Riester-Rente ausschließlich dann Kostenüberschüsse aus, wenn sie über ein Garantiekapital von über 40.000 Euro verfügen. Um das zu erkennen, müssen die Kunden jedoch sieben unterschiedliche Textstellen finden und entsprechend deuten können; viel zu kompliziert findet auch die Verbraucherzentrale Hamburg. „Es kann nicht sein, dass die Versicherer in Sachen Überschussbeteiligung so mit verständlichen und belastbaren Informationen geizen“, erklärt Kerstin Becker-Eiselen. Das Urteil des Bundesgerichtshofs ist vor allem wichtig, da die Rieser-Rente der Allianz keineswegs ein Einzelfall ist und somit zu einem Umbruch in der kompletten Branche führen könnte.

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg