Skip to main content

cinemizer Plus von Carl Zeiss im Test

Eine Videobrille höchster Güte

30. Juli 2010

cinemizer Plus. Der Name der Videobrille von Carl Zeiss, einem in der Bundesrepublik Deutschland ansässigen Unternehmen, liest sich ziemlich enigmatisch, nicht wahr? Bei der Bezeichnung „cinemizer“ handelt es sich schließlich auch um einen Neologismus, d. h. ein vollkommen „neues Wort“, dessen linguistische Grundlage das der englischen Sprache eigene Nomen „cinema“ („Kino“) ist. Die dem cinemizer Plus eigene Technologie ist jedoch beileibe nicht so neuartig, wie es dieser Neologismus einer jeden Verbraucherin bzw. einem jeden Verbraucher suggerieren soll. Details zur modischen Videobrille können Sie in diesem Testbericht lesen.

Für wen geeignet: Diejenigen, die sich bei der Filmschau von jeglichen anderen Reizen isolieren wollen.
Besonderes: Obzwar der cinemizer Plus visuelle Medien ausschließlich 640 mal 480 Bildpunkte (Pixel) messend darstellen kann, wirken Filme, Serien u. ä. qualitativ allemal annehmbar.

Kurzbewertung

Videoqualität
Praxis
Tonqualität
Materialqualität

 

Was ist alles dabei?

Den cinemizer Plus muss man vor allem anderen aus dem zum Zubehör zählenden edlen Etui nehmen. Dieses ist apropos so solide, dass man den cinemizer Plus in jenem vollends sicher verpacken kann. Das hochpreisige Gerät lässt sich so vor jeglichen Schäden bewahren. Dabei ist auch ein USB 2. 0 Standard A zu USB 2.0 Mini AB Kabel, welches ausschließlich dem Laden des Lithium-Ionen-Akkumulators dienlich ist. Dieser ist in einer schwärzlichen, zierlichen Box enthalten und erlaubt es der jeweiligen Verbraucherin bzw. dem jeweiligen Verbraucher, bis zu 255 Minuten Filme, Serien o. ä. zu konsumieren. Danach muss man ihn an die USB 2.0 Buchse eines Personal Computers (PC) bzw. Macintoshs (Mac) anschließen. Bei allen normalen USB 2.0 Buchsen, die dem Lithium-Ionen-Akkumulator nur maximal 500 Milliampere einspeisen können, kann ein Ladezyklus durchaus bis zu 140 Minuten dauern.

D. h. des Weiteren, dass man dem cinemizer Plus durch das beiliegende USB 2.0 Standard A zu USB 2.0 Mini AB Kabel keine neuen Medien von einem Massenspeicher o. ä. einspeisen kann. Dazu ist dem cinemizer Plus aber immerhin ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss eigen, über welchen sich auch andere Filmquellen anschließen lassen. Wer dies machen will, der muss zuvor noch ein Koaxialkabel (Cinch) erwerben. Dabei wäre es doch durchaus sinnig, wenn Carl Zeiss dem cinemizer Plus ein solches von vornherein beilegen würde.

Da zudem noch zwei verschiedene Nasenpolster zum Zubehör des cinemizer Plus zählen, lässt sich dieser zu allermindest z. T. der Physiognomie, d. h. den physischen Charakteristika des Gesichts, der jeweiligen Verbraucherin bzw. des jeweiligen Verbrauchers anpassen.

Die in deutscher und englischer Sprache beiliegende Bedienungsanleitung kann vor allem durch eine logisch stringente Gliederung brillieren, durch welche die Lektüre schlechterdings bequem möglich ist. Dank zahlreicher in jener enthaltener Skizzen lässt sich das Bedienungsprinzip des cinemizer Plus schnell verinnerlichen.

Wie sieht er aus?

Dass es sich bei dem cinemizer Plus um ein Werk moderner Technik handelt, wird sicherlich eine jede Verbraucherin bzw. ein jeder Verbraucher schnell erkennen können. Schließlich ist das dynamische Design des circa 116 Gramm schweren cinemizer Plus ziemlich abnorm. Das brachiale Gestell desselben kann einem schon nach einem „Blockbuster“ zu schwer werden. Das Design des cinemizer Plus ist apropos das honorable Werk der Firma frog design. Bei dieser Firma handelt es sich um dieselbe, die schon damals, in den 1980er Jahren, das Design vieler verschiedener Macintosh Modelle von Apple Inc. konzipiert hat.

Der cinemizer Plus ist über ein Kabel mit derjenigen Box verbunden, in welcher der Lithium-Ionen-Akkumulator des Systems enthalten ist. Diese wurde mit einem 30-poligen „Dock Connector“ versehen, um nahezu alle Modelle der iPhone- bzw. iPod-Familie anschließen zu können. Dank drei verschiedener zierlicher Lumineszenz-Dioden (LEDs), welche an der Flanke der Box ersichtlich sind, lässt sich bequem erkennen, ob das System an bzw. aus ist und ob der zweidimensionale (2D) oder dreidimensionale (3D) Modus an bzw. aus ist.

Die Ohrhörer des cinemizer Plus verschandeln das Design desselben erheblich: Diese lassen sich von dem Gestell herunter und dadurch schließlich vor die Ohrmuscheln klappen. Dabei scheinen sie alles andere als stabil mit dem restlichen Korpus verbunden zu sein. Dass dies auch andere Probleme nach sich ziehen kann, können Sie in dem jeweiligen Passus („Wie hören sich Filme, Serien u. ä. an?“) lesen.

Wie sehen Filme, Serien u. ä. aus?

Wir haben uns vom cinemizer Plus mit verschiedenerlei Filmen, Serien usw. beschallen lassen, um uns schließlich ein mehr oder minder objektives Bild von dessen Qualitäten machen zu können. Als Medienquelle war uns apropos ein iPhone 3GS dienlich, welches sich problemlos an den cinemizer Plus anschließen ließ.

Die beiden kleinen Liquid Crystal Displays (LCDs) des cinemizer Plus können Filme ausschließlich 640 mal 480 Bildpunkte (Pixel) messend, d. h. in Video Graphics Array (VGA) Qualität, darstellen. Diese Qualität ist aber nunmehr, wo nahezu alle neuen Filme nur noch 1920 mal 1080 Pixel messend, d. h. in Full HD Qualität, zu sehen sind, schier zu niedrig, als dass sie noch jemanden wirklich bezirzen könnte. Diejenigen Menschen also, denen eine wahrlich hohe Qualität bei der Filmschau wesentlich ist (Cineasten), werden den cinemizer Plus wohl verschmähen. Dass dieser auch dreidimensionale (3D) Filme darstellen kann, ist zwar honorabel, jedoch insoweit einerlei, als dass bisweilen ohnehin nur ein paar Filme in 3D zu haben sind.

Beim cinemizer Plus kann man zwischen drei verschiedenen Modi wählen, um die Farbbrillanz der Bilder zu verändern. Ein wahrlich harmonisches Bild lässt jedoch nur in einem Modus (2) erreichen, denn: Die Farben erscheinen in den anderen Modi jeweils ziemlich surreal und verzerren dadurch das Filmerlebnis erheblich. Die Filmschau im Freien ist übrigens dadurch, dass das Sonnenlicht jegliche Farbe erblassen lässt, leidlich.

Die jeweiligen Menüs des an den cinemizer Plus angeschlossenen iPhones bzw. iPods lassen sich über jenen übrigens nicht sehen. D. h., dass man die Videobrille immer dann, wenn man ein neues Medium aus der persönlichen Mediathek abspielen will, abnehmen muss. Wer aber schon eine normale Brille verwenden muss, um den Bildschirm seines iPhones bzw. iPods ablesen zu können, der muss dann immer zwischen normaler Brille und Videobrille wechseln.

Den Bildschirmen des cinemizer Plus lassen sich jeweils einzeln verschiedene Dioptrienzahlen von – 3,5 bis + 3,5 Dioptrien (dpt) zuweisen. Dadurch lassen sich Fehler des Sehsinns zu allermindest z. T. kompensieren. Die Justierung ist dank zwei kleiner Räder, von denen jeweils eines neben einem der beiden Bildschirme vorhanden ist, ziemlich präzise möglich.

Wie hören sich Filme, Serien u. ä. an?

Die Ohrhörer des cinemizer Plus können zwar passable, jedoch keine besonders melodischen Tonkulissen evozieren. Die Höhen lassen sich zum Beispiel je nach musikalischem Ensemble nur mehr oder minder schrill wahrnehmen. Da man die Ohrhörer zudem nur vor die Ohrmuscheln klappen kann, können sie die jeweilige Verbraucherin bzw. den jeweiligen Verbraucher nur z. T. von anderen akustischen Reizen abschirmen. D. h. kurz und knapp, dass man während der Filmschau nur versuchen kann, andere Geräusche durch hohe Schalldruckpegel zu negieren. Da die Ohrhörer des cinemizer Plus Schalldruckpegel jenseits der 80 Dezibel produzieren können, ist eine solche Negation auch durchaus möglich.

Fazit

Der cinemizer Plus ist eine überaus hochpreisige Videobrille, die wahrscheinlich nur Menschen bezirzen kann, welche die mobile Filmschau ohnehin lieben. Die dem cinemizer Plus eigenen Mängel können je nach subjektivem Ermessen mehr oder minder schwer wiegen. Da sich der cinemizer Plus in der Praxis jedoch vollends simpel handhaben lässt, erhält er schließlich noch ein knappes „gut“ mit 81,2 %. Wahren Filmliebhaberinnen bzw. Filmliebhabern, die sich auch in der Bahn, im Bus o. ä. einmal einen Film ansehen wollen, wird der cinemizer Plus sicherlich zupasskommen, denn: Die Filmschau mit einer Videobrille ist in jedem Fall bequemer als nur mit einem iPhone bzw. iPod.

Technische Daten

Modell cinemizer Plus
Anbieter Carl Zeiss
Gewicht  
Box (inkl. Lithium-Ionen-Akkumulator) in g 80
Brille in g 116
Akkumulator  
Betriebszeit ca. in h:min 04:15
Ladezeit ca. in h:min 02:20
Typ Lithium-Ionen
Anschlüsse USB 2.0 Buchse (Mini) zum Laden des Akkus
  AV-Buchse 3,5 mm (4-polig) zum Anschluss externer Videoquellen (siehe Skizze)
Kompatibilität Der cinemizer plus wurde von Apple „Made for iPod“ und „Works with iPhone“ zertifiziert und ist kompatibel mit iPhone, iPhone 3G, iPhone 3GS, iPod mit Video, iPod touch, iPod classic, iPod nano (3., 4. und 5. Generation).

Bewertung

Modell cinemizer Plus
Anbieter Carl Zeiss
Videoqualität 35 % 80,5
Farbbrillanz 77,5
Farbdynamik 83,5
Farbtreue 81,5
Praxis 30% 84,0
Bedienung 81,5
Anpassung 86,5
Tonqualität 25 % 83,3
Tiefen (Bässe) 67,0
Mitten 83,0
Höhen 77
Bedienungsanleitung 5% 87,5
Bonus +1,5 (Fehler des Sehsinns lassen sich z. T. kompensieren)
Malus
UVP in € 299,99
Marktpreis in € 291,99
Testurteil 81,2 („gut“)

Testurteil: GUT

Herstellernachweis

Carl Zeiss AG
Carl-Zeiss-Str. 22
73447 Oberkochen
Telefon: 07364 20 0
Fax: 07364 20 6808
E-Mail: info@zeiss.de
Webadresse: www.zeiss.de

Getestete Produkte

  • Carl Zeiss cinemizer Plus