9 Alarmsysteme im Test 2023

Während des Frühjahrs, in dem die Tage wieder länger werden, lässt sich bei vielen Menschen eine Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens verzeichnen – und dies nicht ohne Grund: Tatsächlich werden im Winterhalbjahr bei statistischer Betrachtung regelmäßiger Wohnungseinbrüche begangen als in den restlichen Monaten des Jahres. Dies soll aber nicht heißen, dass ein solcher Einbruch in den sonnenreicheren Jahreszeiten unvorstellbar wäre: Auch hier machen sich Einbrecher:innen ans Werk – und zwar nicht nur im Schutz der dunklen Nacht, sondern vielmehr auch am helllichten Tag, wenn viele Menschen außer Haus sind. Einen wirksamen Schutz gegen Eindringlinge stellen nicht nur sicher verschlossene Fenster, solide Türschlösser & Co. dar, sondern auch ein modernes Alarmsystem: Ein solches ist schließlich imstande, viele Einbruchsversuche schnell zu erkennen und einen Alarm auszulösen, der nicht nur die Anwohner:innen unterrichten, sondern auch die Eindringlinge zur Flucht veranlassen soll. Wir haben dieses Mal 9 aktuell erhältliche Alarmsysteme – einschließlich aller wesentlichen Komponenten – ausgiebig geprüft.

Das Prinzip eines Alarmsystems mutet simpel an: Einer der mit ihm verbundenen Sensoren erkennt einen Einbruch oder auch nur einen Einbruchsversuch und löst im Weiteren einen Alarm aus, welcher vornehmlich aus einem lauten Schallen der Sirene besteht. Das Funktionsspektrum moderner Modelle ist allerdings noch viel gewaltiger: So unterrichten sie ihre Besitzer:innen auch via App oder durch andere Mittel der Telekommunikation über einen Alarm. Außerdem besteht die Option, zu individuell einprogrammierbaren Zeiten nur bestimmte Sensoren anoder auszuschalten (eventuell auch automatisch), das Alarmsystem mit anderen Komponenten des Smart Homes zu verbinden und vieles mehr. Auch wenn ein Großteil aller Modelle diese Qualitäten vorweisen kann, unterscheiden sie sich dennoch beträchtlich voneinander: So haben 8 der Alarmsysteme im Test eine Basisstation in petto, welche die Kommunikation der einzelnen Komponenten untereinander sowie zur App sicherstellt. Überdies lassen sie sich als Set erwerben, welches von vornherein eine Auswahl aller ,wesentlichen Komponenten beinhaltet. Anders arbeitet allein das Alarmsystem von Burg-Wächter: Hier ist schließlich keine Basisstation vorhanden und obendrein lassen sich die verschiedenen Komponenten nur einzeln erwerben. Dieses Modell stellen wir – weil es solchermaßen anders ist – im Anschluss an unseren primären Test vor.

Alarmsysteme – Technik im Detail

Ein Alarmsystem besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, welche kabellos miteinander kommunizieren. Welche Komponenten dies sind, unterscheidet sich von Modell zu Modell; in vielen Fällen sind aber immerhin die im Weiteren von uns beschriebenen Elemente vorhanden: Herzstück des Alarmsystems ist dessen Basisstation A. Diese kommuniziert mit allen anderen Komponenten des Systems sowie mit den Geräten, über die man das Modell verwendet, also bspw. mit dem Smartphone oder dem Tablet, nachdem im Vorhinein die passende App installiert wurde, sowie in manchen Fällen auch mit einer Tastatur usw. Bisweilen kann man die Bedienung auch in rudimentärer Form an der Basisstation selbst vornehmen, wenn hier die entsprechenden Bedienelemente vorhanden sind.  Wann immer einer der Sensoren ansprechen oder etwas anderes melden sollte (bspw. einen Fehler in puncto Technik), wird dies über die Basisstation an die App weitergetragen, sodass man unmittelbar über das Vorkommnis unterrichtet wird. Obendrein kann man vereinzelt auch eine Benachrichtigung per SMS oder anderen Methoden der Telekommunikation einprogrammieren.

Gerade die Apps erschließen ein erhebliches Funktionsspektrum. So besteht bspw. die Option, aus verschiedenen Alarmmodi zu wählen; dann werden nicht immer alle Sensoren aktiviert, sondern bspw. bloß diejenigen außen am Haus, sodass voller Schutz gegen Einbrüche besteht, während man selbst innerhalb des Hauses verbleibt, ohne dadurch einen Alarm auszulösen. Außerdem wertvoll ist, dass sich sowohl das Anschalten der Sensoren als auch das Auslösen des Alarms, nachdem ein Sensor angesprochen wurde, um eine bestimmte, individuell einprogrammierbare Zeitdauer hinausschieben lässt: So hat man regelmäßig ausreichend Zeit, um das Haus zu verlassen oder das Alarmsystem zu deaktivieren, ohne dass es vorab schon zu einem Alarm kommt.

Der Bewegungsmelder B kann – anders als es die Namensgebung vermuten ließe – nicht durch bloße Bewegungen ansprechen: Er nimmt vielmehr Wärme, wie sie auch der menschliche Körper regelmäßig ausstrahlt, wahr. Wann immer also ein Eindringling in den Bereich des Sensors kommt, wird dessen Erscheinen allein anhand von dessen Körperwärme erkannt. Ein Bewegungsmelder wird an einer Wand in einer Höhe von 2 Metern oder mehr installiert, um einen ausladenden Bereich abzudecken. Dass in diesem Bereich keine Hindernisse, hinter denen sich Eindringlinge verstecken können, bestehen sollten, versteht sich von selbst.

Ein Tür- & Fenstersensor C ist in allen Fällen Teil des Zubehörbündels. Dieser Sensor besteht normalerweise aus zwei Teilen: Während der eine Teil am Tür- bzw. Fensterrahmen installiert wird, muss der andere Teil unmittelbar daneben positioniert werden – an der Tür bzw. an dem Fenster selbst. Wenn man das Fenster bzw. die Tür nun – bspw. während eines Einbruchsversuchs – ausschwenken sollte, erhöht sich dadurch der Abstand zwischen den beiden Sensorkomponenten, was erkannt wird und schließlich einen Alarm auslöst.

Nur bei manchen Modellen ist eine separate Sirene D von Werk aus dabei; in allen anderen Fällen ist diese in der Basisstation installiert. Im Falle eines Alarms erschallt also ein sehr lauter Ton, der nicht bloß Anwohner:innen alarmiert, sondern auch den Eindringling zur Flucht veranlasst. Andererseits kann man auch einen stillen Alarm anstoßen: Dann bleibt die Sirene still, um den Eindringling nicht in Panik zu versetzen und so einer eventuellen Eskalation Vorschub zu leisten.

Während die Basisstation meistens nur an einer passenden Stelle innerhalb des Hauses platziert werden muss, werden die Sensoren wahlweise per Klebepad oder anhand von Schrauben & Co. an den Wänden installiert. Die Installationsmaterialien E sind immer im Zubehörpack enthalten. Meistens ist außerdem noch ein Manipulationsschutz dabei: Wenn man eine Komponente abreißen sollte,  löst das System unmittelbar einen Alarm aus. Die Stromversorgung der Sensoren übernehmen normalerweise Batterien. Die Basisstation wiederum ist immer über ein Stromkabel mit dem Stromnetzwerk des Hauses verbunden; doch auch hier sind bisweilen Batterien vorhanden, welche im Falle eines Stromproblems zum Einsatz kommen, damit die volle Funktionalität des Alarmsystems auch in einer solchen Situation erhalten bleibt.

Bei manchen Modellen sind obendrein noch Sticker F dabei, die sich sichtbar an äußeren Teilen des Hauses ankleben lassen, um so potentielle Eindringlinge über das Vorhandensein des Alarmsystems zu unterrichten und sie schon abzuschrecken.

Getestete Produkte

• Blaupunkt Q3100 Starter-Set
• Bosch Starter-Paket Sicherheit Premium Außenkamera
• Burg-Wächter Alarmsystem
• devolo Alarmsirenen-Paket
• Egardia Egardia Alarmanlage (ALARM-03)
• Gigaset Alarm System S
• Homematic IP Starter Set – Alarm
• Ring Alarm Security Kit, 5-teilig (2. Gen.)
• VisorTech PX-2430-906