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12 Entsafter im Test 2021

Selbstgemachter Saft – so haben Sie die Qualität in der Hand

30. Juli 2021

Ein die Gesundheit in den Fokus rückender Lebensstil kann nicht ohne den regelmäßigen Verzehr von Gemüse und Obst auskommen: Mindestens eine Handvoll Portionen sollten es pro Tag sein, idealerweise in allen nur vorstellbaren Formen und Farben. Die Lebenswirklichkeit vieler Menschen sieht aber leider vollkommen anders aus: Sie nehmen meistenteils dann doch mit anderen Snacks vorlieb. Dabei kann der planvolle Genuss von Gemüse und Obst so simpel sein – mit wohlmundenden und obendrein auch noch schnell verzehrbaren Säften! Derlei dienen nicht nur als süß-säuerliches, das Gemüt hebendes Schmankerl, sondern können auch der Gesundheit zupasskommen. Damit man aber auch in den Genuss all der wertvollen Mineralien, Vitamine und Antioxidantien kommen kann, sollte man hier nicht mit industriellen Waren vorliebnehmen, die von Werk aus bis zu Temperaturen von circa 85 °C erhitzt (pasteurisiert) werden, sondern das Gemüse, Obst und Co. lieber von vornherein in exzellenter Qualität erwerben und alsdann in den vier Wänden seines Haushalts auspressen. Wir hatten nun 12 verschiedene Entsafter im Test – 6 Schneckenentsafter (Slow Juicer, €min – €max: 69,99–309,00 €) und 6 Zentrifugalentsafter (€min – €max: 45,85–158,49 €). Wie sich die einzelnen Modelle verwenden lassen, wie es sich mit der Ausbeute beim Auspressen von verschiedenen Gemüse- und Obstsorten verhält, wie Schallausstoß und Stromverbrauch aussehen und noch vielerlei mehr lesen Sie in unserem detaillierten Test!


Zentrifugalentsafter, die mit vielen Messern innerhalb eines sich schnell drehenden, konischen Siebs arbeiten, können sich vor allem durch einen Vorteil auszeichnen: Mit ihnen lassen sich viele Früchte auch in ihrer natürlich-prallen Gestalt verarbeiten, ohne dass man sie vorbereiten, also auseinander schneiden muss. Dies kommt einem bspw. bei Tomaten zupass. Dabei arbeiten diese Modelle ausgesprochen schnell, sodass sich auch Wochenportionen innerhalb von nur ein paar Minuten herstellen lassen. Ein Nachteil aber lässt sich nicht von der Hand weisen: Dadurch dass die hier vorhandenen Messer die Früchte mit einem außerordentlich hohen Tempo von bis zu 27.000 Rotationen pro Minute auseinander reißen, werden die Früchte auch messbar wärmer. Dadurch können bspw. wärmesensible Vitamine, wie Vitamin B1, B5 (Pantothensäure), B6, B9 (Folsäure), B12 und C, zerstört werden. Weiterhin sind all die Fruchtpartikel innerhalb des Siebs voll exponiert, wodurch es in erheblichem Maße zu Oxidationsphänomenen kommen kann. Daher sind diese Modelle ideal, wenn man den Saft anschließend sowieso weiterverarbeiten möchte, bspw. zu Marmelade. Bei Schneckenentsaftern (Slow Juicern) wiederum ist der Pressvorgang, wie sich schon anhand des ihnen verliehenen englischsprachigen Namens erahnen lässt, ausgesprochen langwierig: Dies ist dadurch zu erklären, dass die innerhalb von von ihnen werkelnde Pressschnecke nur maximal 60 Rotationen pro Minute verwirklichen kann. Dadurch kommt es während des Pressvorgangs auch nicht zu einem erheblichen Temperaturanstieg, sodass auch ein Großteil der wertvollen, wärmesensiblen Phytochemikalien (Anthocyane, Chlorophyll, Glucosinolate usw.) erhalten bleibt. Da die Zutaten in einem Slow Juicer durch die gleichmäßige Drehbewegung der Pressschnecke auch wirklich ausgepresst werden und am Ende der Pressschnecke noch ein engmaschiges Sieb gegeben ist, kann der Saft durch seine vollkommen einheitliche Struktur verzücken. Ein Nachteil ist aber darin zu sehen, dass die hin zur Pressschnecke weisenden Einlässe außerordentlich schmal sind und daher beinahe alle Zutaten vor Beginn des Pressvorgangs zerteilt werden müssen. Gerade angesichts des hier zu investierenden Mehrs an Arbeit und Zeit sind Slow Juicer immer dann großartig, wenn man in einem Pressvorgang ohnehin nur eine Handvoll Portionen zubereiten will, wie bspw. zum wochenendlichen Frühstück im Familienkreis.

Zentrifugalentsafter – Technik im Detail

Bei den Zentrifugalentsaftern ist der Schacht A von ausladender Größe, sodass viele Lebensmittel, wie bspw. auch pralle Tomaten, in ihrer Gesamtheit ins Modell gegeben und anschließend weiterverarbeitet werden können. Allein bei dem Modell von Braun (s. S. 41) ist der Schacht außerordentlich schmal (Ømax: 55 mm). Bei allen Modellen muss man auch die innerhalb des Schachts vorhandene Schiene des zum Zubehörpack zählenden Stößels B beachten: Diese reicht einen Großteil des Schachts herab, sodass sich diejenigen Lebensmittel, die oben noch in den Einlass passten, weiter unten verkeilen können. Daher sollte vor dem Anschalten des Motors anhand von einzelnen Stücken erprobt werden, ob die Lebensmittel so, wie sie vorbereitet worden sind, wirklich bis an das Messerwerk des Modells heranreichen können oder ob man sie vorher doch noch weiter auseinander schneiden muss. Haben die Lebensmittel den Schacht passiert, schieben sie sich bis an das innere, meistenteils aus Edelstahl bestehende Sieb C. Hier sind in der Mitte viele kleine Messerschneiden D vorhanden, welche durch bis zu 27.000 Rotationen pro Minute sicherstellen, dass alle Lebensmittel innerhalb des Modells zerrissen werden. Die so zerkleinerten Massen werden durch die schnelle Rotation des Siebs bis an dessen Wände gepresst (Zentrifugalkraft), sodass sich Trockenes und Feuchtes voneinander abschichten. Der Saft schießt anschließend weiter bis in den Saftbehälter E. Der Trester wird parallel dazu weiter in den Tresterbehälter F manövriert. Wie schnell das Sieb rotiert, kann über einen Drehschalter G bei den meisten Modellen anhand von zwei (bspw. bei den Modellen von Aicok und Severin, s. S. 44 und 42), bei dem Modell von Gastroback anhand von noch mehr Leistungsstufen den zu verarbeitenden Lebensmitteln angepasst werden. Der Saftbehälter ist bei allen Modellen in dieser Gruppe mit einem speziellen Trennelement (Schaumtrenner) H versehen. So lässt sich der Saft direkt nach Beendigung des Pressvorgangs in ein Glas einschenken. Der während des Pressvorgangs entstehende Schaum bleibt so innerhalb des Behälters zurück.

Schneckenentsafter – Technik im Detail

Slow Juicer sind schon von vornherein sehr viel kompakter, sodass sie innerhalb des Haushalts nicht viel Fläche einnehmen. Auch hier werden die Lebensmittel durch einen Schacht A in das Modell hinein gegeben. Dieser Schacht ist aber bei einem Großteil aller Slow Juicer solchermaßen schmal, dass man viele Lebensmittel vorbereiten, sie also vorab in Stücke schneiden muss. Die Pressschnecke B zieht die Zutaten anschließend immer weiter an sich heran und ins Presswerk hinein. Nur vereinzelt muss man noch mit dem außerdem zum Zubehörensemble aller Modelle zählenden Stößel C ran, um die Lebensmittel druckvoll weiter zu schieben. Das Tempo der Pressschnecke ist mit maximal 60 Rotationen pro Minute (bspw. bei dem Modell von CASO Design, s. S. 56) deutlich maßvoller als bei den mit einer anderen Technik werkelnden Modellen. Daher werden die Zutaten während des Pressvorgangs nicht in wirklich wahrnehmbarem Maße warm, sodass bspw. auch wertvolle Phytochemikalien (Anthocyane, Glucosinolate usw.) voll erhalten bleiben. Mit Ausnahme des Modells von Philips (s. S. 57) sind alle Slow Juicer von Werk aus ähnlich konstruiert: Die Pressschnecke sitzt in der Mitte des Pressbehälters D und zerdrückt die Lebensmittel immer weiter, bis die so entstandene Masse schließlich an das Edelstahlsieb E am Ende der Pressschnecke gelangt. Hier lassen sich die in der Masse enthaltenen Fruchtpartikel immerhin partiell abscheiden. Manche Modelle sind von Werk aus auch noch mit einem speziellen Zubehörelement (Siebabstreifer) F versehen worden: Dieser hält das Sieb von der anderen Seite aus immer sauber, sodass der Saft ohne Weiteres in den sich anschließenden Behälter (Saftbehälter) G rinnen kann. Will man diesen Behälter leeren oder ihn verwenden, um mehrere Säfte miteinander zu vermischen, so ist bei allen Modellen auch noch ein Tropfstop H vorhanden: Dieser kann verschlossen werden, um zu verhindern, dass einzelne Milliliter bis zur Arbeitsplatte herab wandern. Die Trockenmasse, die am Ende des Pressvorgangs verbleibt (Trester), wird derweilen über den Tresterauslass I des Modells in einen separaten Behälter (Tresterbehälter) getragen.

Getestete Produkte

Zentrifugalentsafter

  • Aicok Modell 332
  • Arendo Entsafter Art. Nr. 303921
  • Braun SJ 3100 WH
  • Domo DO9236J
  • Gastroback Design Multi Juicer Digital Plus, Art. Nr.: 40152
  • Severin ES 3570 Entsafter

Schneckenentsafter

  • Arendo Slow Juicer Mod.-Nr.: 303154
  • CASO Design SJW 500
  • Panasonic MJL700
  • Philips Avance Collection Slow Juicer HR1949/20
  • Russell Hobbs Slow-Juicer 25170-56
  • Silvercrest Slow Juicer SSJ 300 B3

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