Sanitas SFT 53 Ohrfieberthermometer im Test
Zügige Temperaturmessung
10. Februar 2016
Nicht nur in der kalten trüben Jahreszeit haben wir mit allerlei Infektionen – oftmals einhergehend mit Fieber – zu kämpfen. Gerade bei Kindern kommt es mehrmals im Jahr zu Fieber. Da ist es von größter Bedeutung, die Temperatur schnell, präzise und regelmäßig zu überwachen.
Sanitas SFT 53 Ohrfieberthermometer
Die Fiebermessung im Ohr ist eine sehr schnelle und nicht nur bei Kindern willkommene Alternative zu anderen Messmethoden. Die rektale Temperaturmessung gilt allgemein als die genaueste Messmethode, doch Fachleute wissen, dass auch mit dem Infrarot-Ohr-Thermometer sehr genaue Werte ermittelt werden können. Die Messung erfolgt über einen Sensor, der die ausgehende Wärme des Trommelfells erfasst. Dabei wird die Kerntemperatur ermittelt. Die Messung am Trommelfell eignet sich besonders gut, da es vom selben Blut wie der Hypothalamus (Temperatur-Regelzentrum des Menschen) versorgt wird und somit Änderungen der Temperatur schneller erfasst werden können. Es kommt jedoch auf die richtige Handhabung des Thermometers an. In unserem Test haben wir das Ohrthermometer SFT 53 aus dem Hause Sanitas genau geprüft und die Handhabung und selbstverständlich die Funktion untersucht.
Die wichtigsten Merkmale
- Messdauer: ~ 1 Sekunde
- Alarmsignal: akustisch und optisch
- Lieferumfang: 10 Schutzkappen, Aufbewahrungsbox
- 10 Speicherplätze
- Abschaltautomatik: ja
Das Wichtigste
Für wen geeignet: Für Personen, die an sich oder an Kindern ab 6 Monaten die Kerntemperatur innerhalb von Sekunden ohne großen Aufwand messen möchten.
Interessant: Ohrthermometer eignen sich in der Regel erst für Kinder ab 6 Monaten. Bei Kleinkinderm unter 6 Monaten ist der Gehörgang zu eng, sodass keine genauen Messwerte ermittelt werden können.
Aufgefallen: Die gemessenen Temperaturen können je nach Messbereich (Axilar, Rektal, Oral, Stirn, Ohr) unterschiedlich ausfallen, sodass sie nicht miteinander vergleichbar sind.
Handhabung
Das Sanitas SFT 53 Ohrthermometer ist aus solidem Kunststoff gefertigt. Es wird in einer praktischen Aufbewahrungsbox (ebenfalls aus Kunststoff) geliefert. Zum Lieferumfang zählen 2 Batterien (1,5 V AAA), eine gut verständliche Bedienungsanleitung sowie 10 Schutzkappen. Letztere dürfen bei jeder In-Ohr-Messung einmalig verwendet werden, um die Hygienebestimmungen einzuhalten.
Bei der Erstinbetriebnahme ist zunächst die Schutzfolie zwischen den Batterien und den Kontakten zu entfernen.
Anschließend können die Grundeinstellungen vorgenommen werden. Dabei fragt das Gerät zunächst das Zeitformat (24 / 12 h) ab, anschließend können die Uhrzeit und das Datum eingegeben werden.
Das Gerät liegt mit einer Höhe von 15,5 cm, einem Umfang von 12 cm und einem Gewicht von nur 85 g (mit eingelegten Batterien) gut in der Hand.
Der Betriebsschalter sowie die Start-Taste können bequem von Links- wie auch Rechtshändern mit dem Daumen erreicht werden.
Durch ca. dreisekündiges Drücken der Start-Taste im ausgeschalteten Zustand kann gewählt werden, ob die Temperatur in °C oder °F angezeigt wird.
Neben der Kerntemperatur kann das Gerät auch zur Objekttemperaturmessung verwendet werden. Dazu werden die Start- und die Ein-/Aus-Taste gleichzeitig gedrückt, bis das entsprechende Symbol auf dem Display erscheint. Hierbei liegt der Messbereich bei -20 – 100 °C (-4 – 212 °F). Darüber hinaus wird bei beiden Messmethoden die Raumtemperatur am Display angezeigt.
Die Schutzkappe muss zur Messung der Objekttemperatur abgenommen werden, sodass eine Kerntemperaturmessung unter falscher Einstellung ausgeschlossen ist. Ob eine Schutzkappe aufgesetzt ist, wird über einen kleinen Kontakt an der Sonde ermittelt.
Wird versucht, mit aufgesetzter Schutzhülle eine Objekttemperatur zu messen, erscheint eine Fehlermeldung am Display.
Die Schutzkappen lassen sich leicht auf die Messsonde aufstecken und verfügen über guten Halt.
Auch das Lösen der Schutzkappe erfolgt mühelos auf Tastendruck, sodass diese hygienisch entsorgt werden können.
Die Schutzkappen kosten im Zubehör 3,99 € / 20 Stück (Stückpreis ~ 0,20 €).
Messfehler vermeiden
Die Fiebermessung im Ohr kann sehr genaue Messwerte liefern. Abweichungen kommen jedoch häufig durch falsche Anwendung zustande. Daher sollte schon vor dem Ernstfall der Umgang mit dem Thermometer geübt werden. Da der Gehörgang nicht gerade verläuft, muss während der Messung die Ohrmuschel leicht nach hinten oben gezogen werden. Dadurch begradigt sich der Gehörgang und die Messsonde kann ungehindert das Trommelfell anpeilen. Da die Temperatur vom linken und rechten Ohr unterschiedlich ausfallen kann, sollte die Temperatur stets am selben Ohr gemessen werden.
Das Display befindet sich an der Außenseite des Thermometers, sodass der Messwert unmittelbar nach erfolgter Messung gut abgelesen werden kann. Leider ist das Display nicht beleuchtet, was gerade dann von Vorteil wäre, wenn Nachts eine Messung am Kinderbett erfplgen soll.
Die Ziffern des dargestellten Messwerts sind etwa 9 mm hoch. Zusätzlich befindet sich am Display ein Symbol, welches signalisiert, dass eine Messung im Ohr erfolgt worden ist. Für die Messung der Objekttemperatur wird wiederum ein anderes Symbol angezeigt.
Die jeweils letzten zehn Messungen, sowohl der Kern- wie auch der Objekttemperatur werden automatisch gespeichert und können durch dreisekündiges Drücken der Ein-/Aus-Taste aufgerufen werden. Dabei werden am Display neben der Temperatur auch das Datum und die Uhrzeit der Messung jeweils im Wechsel angezeigt.
Sobald auf dem Display das Batteriesymbol erscheint, sollten beide Batterien gegen ein paar neue ausgewechselt werden. Dazu lässt sich die Schutzabdeckung an der Geräterückseite leicht öffnen.
Auch das Einsetzen der neuen Batterien erfolgt problemlos. Nach dem Batteriewechsel müssen jedoch das Zeitformat sowie das Datum und die Uhrzeit neu eingestellt werden. Gespeicherte Messwerte bleiben hingegen erhalten.
Nach der Verwendung kann das Ohrthermometer in der Aufbewahrungsbox stehend und mit dem Deckel verschlossen sicher gelagert werden.
Was ist Fieber?
Bei Fieber handelt es sich um keine Krankheit, sondern um eine Begleiterscheinung mancher Infektionen. Der Anstieg der Körpertemperatur ist also eine Abwehrreaktion des Organismus, die signalisiert, dass der Körper sich gegen Krankheitserreger wehrt. Die durchschnittliche Körpertemperatur des Menschen liegt bei etwa 36 °C. Diese Angaben sind jedoch nicht einheitlich, da die Körpertemperatur im Tagesverlauf wie auch individuellen Schwankungen unterliegt. Am frühen Morgen ist sie bspw. deutlich niedriger als am Abend. Generell spricht man bei Erwachsenen unterhalb von 38 °C von einer erhöhten Temperatur, bis 39 °C von leichtem Fieber. Ab 39 °C spricht man von hohem Fieber, welches umgehend von einem Arzt behandelt werden sollte. Bei Säuglingen und Kleinkindern spricht man ab 38,5 °C von Fieber. 39,5 °C gelten als sehr hohes Fieber. Ab 41 °C kann das Fieber sogar lebensbedrohlich werden.
Funktion
Nach Betätigung der Ein-/Aus-Taste vergehen 2 bis 3 Sekunden, bis eine Messung vollzogen werden kann. Der erste Signalton signalisiert, dass das Gerät eingeschaltet wurde, die zwei anschließenden Töne die Einsatzbereitschaft. Sobald die Messsonde ordnungsgemäß in den Gehörgang verbracht wurde, kann die Messung durch Betätigung der Start-Taste eingeleitet werden.
Die Messung nimmt kaum mehr als 1 Sekunde in Anspruch. Anschließend ertönen je nach gemessenem Wert ein oder mehrere Signaltöne.
Der gemessene Wert wird am Display gut erkennbar dargestellt. In der Zeile darüber wird links zunächst das Schutzkappensymbol und daneben ein Ohr abgebildet, was den Körpertemperatur-Modus kennzeichnet.
Daneben befindet sich ein Smiley, welches je nach gemessenem Wert lächelt oder traurig schaut. Rechts davon kann die gewählte Temperatureinheit abgelesen werden.
In der obersten Zeile wird im Wechsel das Datum, die Uhrzeit und die Raumtemperatur angezeigt. Um das Messergebnis schnellstmöglich einzuordnen, werden akustische und optische Signale ausgegeben.
Unterhalb von 37,5 °C ist alles in Ordnung, was durch einen Signalton und ein lächelndes Smiley gekennzeichnet wird. Liegt die Temperatur im Bereich zwischen 37,5 und 37,9 °C, lächelt das Smiley, es werden jedoch drei Signaltöne ausgegeben, um auf eine leicht erhöhte Temperatur aufmerksam zu machen.
Ab einer Temperatur von 38,0 °C schaut das Smiley traurig und es ertönen fünf aufeinander folgende Signaltöne. Unterhalb von 28 °C wird „LO“ als Warnmeldung ausgegeben, oberhalb von 43 °C „HI“. Nach der Messung bleibt das jeweilige Ergebnis knapp 62 Sekunden lang sichtbar, anschließend schaltet das Gerät automatisch ab.
Sollen mehrere Messungen nacheinander ausgeführt werden, so muss nach der ersten Messung etwa 5 Sekunden abgewartet werden, bis zwei Signaltöne erklingen. Erst dann ist das Gerät bereit, eine weitere Messung durchzuführen.
Die Selbstmessung erfordert etwas Erfahrung, da mit der Messsonde das Trommelfell angepeilt werden muss, um korrekte Werte zu erhalten. Im Test wurde die Temperatur von einer größeren Zahl gesunder Personen mehrmals nacheinander gemessen. Die Abweichung der jeweils gemessenen Werte beträgt im Durchschnitt 0,40 °C.
Bei der messtechnischen Kontrolle (MTK) gemäß § 11 MPBetriebV (Medizinprodukte-Betreiberverordnung) zeigte sich eine nur geringe Abweichung von durchschnittlich 0,13 °C zwischen Soll- und Istwert.
Kurzbewertung
- Ausstattung:
- 4,5 von 5,0
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Funktion:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- Messergebnis in wenigen Sekunden
- speichert 10 Messwerte
- Alarmton bei Fieber und erhöhter Temperatur
- praktische Aufbewahrungsbox
- optischer Fieberindikator (trauriges Smiley bei Fieber, lachendes bei Normaltemperatur)
- Fehlmessung durch ungeübte Anwender möglich
- Display nicht beleuchtet
Technische Daten
Hersteller/Modell | Sanitas SFT 53 |
---|---|
Maße (L x B x T) in mm | 155 x 38 x 47 |
Gewicht in g | 85 (mit eingelegten Batterien) ohne 63 Gramm |
Stromversorgung | 2 x 1,5 V AAA Batterien |
Signale (optisch / akustisch) | optisch / akustisch |
Displaygröße (H x B) in cm | 2,2 x 1,9 |
Displaybeleuchtung | nein |
Messdauer | ca. 1 Sekunde |
Messbereich | Ohr: 28,0 – 43,0, Objekttemperatur: -20 – 100°C, Raumtemperatur: 0 – 50 °C |
Abschaltautomatik | 62 Sekunden |
Speicherplätze | 10 |
Anzeigenauflösung | 0,1 °C oder 0,1 °F |
Lieferumfang | 2 Batterien (1,5V AAA), 10 Schutzkappen, Aufbewahrungsbox |
Kosten Schutzkappen | 3,99 € / 20 Stück (Stückpreis von ~ 0,20 €) |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | Sanitas SFT 53 |
---|---|---|
Ausstattung | 20 | 89,9 |
Ausstattungsmerkmale | 60 | 90,0 |
Material / Verarbeitung | 30 | 89,0 |
Dokumentation | 10 | 92,0 |
Handhabung | 20 | 89,8 |
Anwendung | 40 | 88,0 |
Speicher | 30 | 92,0 |
Lesbarkeit Display | 30 | 90,0 |
Funktion | 60 | 89,2 |
Messgenauigkeit (technisch) | 70 | 91,0 |
Messwiederholung (Selbstmessung) | 30 | 85,0 |
Bonus/Malus | ||
Bonus | – | |
Malus | – | |
UVP in Euro | 29,99 | |
Marktpreis in Euro | 29,99 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,34 | |
Gesamtbewertung | 89,5 % („gut“) |
So haben wir getestet
Ausstattung (20 %)
Unter den Ausstattungsmerkmalen wurde unter anderem bewertet, welche Funktionen das Gerät bietet. Ist eine Fieberwarnung (Alarmton oder ein Symbol bei Fieber) gegeben, wurde dies bei der Bewertung berücksichtigt. Ferner wurde geprüft, ob weitere Funktionen vorhanden sind, die bspw. Fehlmessungen vermeiden. Auch Zubehör in Form von Schutzkappen oder einer Aufbewahrungsbox wirkten sich entsprechend auf die Bewertung aus. Darüber hinaus wurde das Material und deren Verarbeitung geprüft. Auch die Dokumentation und deren Verständlichkeit fanden unter diesem Punkt Beachtung.
Handhabung (20 %)
Hier stand die Einfachheit der Anwendung im Vordergrund. Dabei wurden sowohl Selbstmessungen wie auch Messungen an anderen Personen durchgeführt. Dabei wurde darauf geachtet, ob die Bedienelemente gut erreichbar sind und die Messsonde problemlos eingeführt werden kann oder ob gar Probleme bei der Messung auftreten. Ob der Messvorgang als angenehm oder gar als schmerzhaft empfunden wurde, wirkte sich an dieser Stelle ebenfalls aus. Anschließend wurde geprüft, ob und bejahendenfalls wie viele Werte gespeichert werden können. Zu guter Letzt fand die Lesbarkeit des Displays Beachtung. Dazu wurde der Kontrast, die Beleuchtung und die Größe der Ziffern bzw. Symbole geprüft.
Funktion (60 %)
Zur Beurteilung der Messgenauigkeit wurde überprüft, wie genau das Gerät misst. Dazu wurden zunächst mehrere Messungen an einer Vielzahl von gesunden Testerinnen und Testern durchgeführt. Aus den jeweiligen Abweichungen wurde anschließend der Durchschnitt berechnet. Zudem wurde die Messgenauigkeit technisch überprüft. Dazu wurden die Geräte einer messtechnischen Kontrolle gemäß § 11 MPBetriebV (Medizinprodukte-Betreiberverordnung) unterzogen. Auch hier wurden die jeweiligen Abweichungen der Soll- und Ist-Werte ermittelt und anschließend bewertet.
Fazit
Das Infrarot-Ohr-Thermometer SFT 53 von Sanitas bietet neben der reinen Temperaturmessung weitere nützliche Funktionen, wie z. B. die Objekttemperaturmessung. Darüber hinaus unterstützt es den Anwender dabei, die gemessenen Werte einzuordnen, indem entsprechende Signale ausgegeben bzw. Symbole angezeigt werden. Zudem bietet das Modell eine Speicherfunktion, sodass die letzten 10 Messungen und somit der Verlauf des Fiebers dokumentiert wird.
Auch das an der Außenseite angebrachte Display hat sich im Test als praktisch erwiesen. So muss das im weiß-blauen Design gehaltene Thermometer nicht erst aus dem Ohr genommen und umgedreht werden, um den Wert abzulesen. Die Messung erfolgt innerhalb von nur einer Sekunde, was einen großen Vorteil gegenüber anderen Messmethoden darstellt.
Praktisch ist auch die Abschaltautomatik, welche den Betrieb nach einer knappen Minute automatisch beendet. Zur Lagerung kann es anschließend in der soliden Kunststoffbox aufbewahrt werden.
Insgesamt konnte das gut verarbeitete Infrarot-Ohr-Fieberthermometer SFT 53 aus dem Hause Sanitas mit guten Leistungen und einer hohen Messgenauigkeit überzeugen. Mit einem Marktpreis von derzeit 29,99 € ist es vergleichsweise günstig und erreichte mit 89,5 % das Testurteil „gut“.
Getestete Produkte
- Sanitas SFT 53