Oberarm-Blutdruckmessgerät „BM 51“ von Beurer im Test
Für eine leichte Blutdruckmessung – mit easyClip
30. März 2020
Bluthochdruck ist eine heikle Krankheit: Er selbst ist bei vielen Verbraucher/-innen nämlich jahrelang symptomlos und doch der Ursprung der meisten koronaren Herzkrankheiten weltweit. Hypertonie kann viele Jahre unbemerkt bleiben, schadet währenddessen aber doch allen Arealen des Körpers. Circa ein Drittel aller Verbraucher/-innen hierzulande leiden an einem leicht bis schwer ausgeprägten Bluthochdruck.1 Dieser lässt sich in vielen Fällen schon durch einen ausgewogeneren Lebensstil, also vor allem durch einen ausgeglichenen Ernährungs- und Sportplan einschließlich eines nur noch gemäßigten Alkohol- und Tabakkonsums, senken. Wenn das aber nicht ausreichen sollte, müssen Medikamente, sprich ACE-Hemmer, Beta-Blocker und Co. verschrieben werden. Wird der Bluthochdruck in einem Frühstadium erkannt, lässt er sich normalerweise problemlos behandeln. Daher empfiehlt es sich wirklich allen Verbraucher/-innen, ihren Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren – auch dann, wenn (noch) kein Bluthochdruck gegeben ist. So nämlich lässt sich eventuellen Hypertonieschäden zuvorkommen. Dazu muss man mittlerweile auch nicht mehr in die Arztpraxis springen. Mit modernen Blutdruckmessgeräten wie dem Beurer BM 51 easyClip lässt sich der Blutdruck schließlich auch in den häuslichen vier Wänden messen – das macht es auch ausgesprochen leicht, die bei vielen Menschen während eines ärztlichen Messvorgangs gegebene, Stress-induzierte Blutdrucksteigerung (sog. „Weißkittelphänomen“) von vornherein zu vermeiden.
Das Beurer BM 51 in der Vorderansicht.
Man nimmt an, dass mittlerweile 20 bis 30 Millionen der Menschen hierzulande an Hypertonie leiden – diese immense Spanne von ± 10 Millionen rührt daher, dass viele Menschen ihren Blutdruck nicht kontrollieren, also vielleicht überhaupt nichts von ihrem Bluthochdruck wissen. Das wiederum erklärt sich aus dem schon weiter oben angesprochenen Phänomen, dass eine chronische Blutdrucksteigerung jahrelang nicht mit erheblichen Symptomen verbunden sein muss. Für viele Menschen besteht in Ermangelung von Symptomen schlicht kein Anlass, sich beim Arzt „durchchecken“ zu lassen. Da der Blutdruck mit den Lebensjahren immer weiter in die Höhe schnellt, leiden aber meistens ältere Menschen an Hypertonie: Bei 75 % aller Menschen über 70 Jahren lässt sich ein immerhin maßvoll erhöhter Blutdruck nachweisen.2 Daher ist es so wichtig, dass sich der Blutdruck vollkommen intuitiv messen lässt. Das verspricht Beurer mit seinem neuen BM 51 easyClip, mit dem die Manschette leichter denn je um den Oberarm gelegt werden soll. Wo man bei anderen Modellen idealerweise noch eine weitere Hand braucht, sollen mit dem neuen Blutdruckmesser endlich auch all diejenigen Menschen, die an Beeinträchtigungen ihres Bewegungsspielraums leiden, die Manschette problemlos an- und wieder ausziehen können. Wir haben das BM 51 mit der easyClip-Manschette ausgiebig getestet und verraten im Test, wie leicht sich das Modell anwenden lässt und ob es den Blutdruck wirklich präzise ermitteln kann.
Die wesentlichen Merkmale
- Messart: oszillometrisch
- Größe der Manschette (Umin – Umax): 22 bis 42 cm
- Speicherplätze: 2 × 100
- (Warn-)Hinweise: Arrhythmie-Warnhinweis, Warnhinweis bei Fehlern während des Messvorgangs (Err)
Das Wesentliche
Für wen ist das BM 51 geeignet?
Für all diejenigen, die ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren müssen oder doch immerhin kontrollieren möchten und den Oberarm als Messort vorziehen.
Was ist an dem Modell weiter interessant?
Das Modell zeichnet sich durch den neuen easyClip aus, mit dem die Manschette sehr viel leichter um den Oberarm gelegt werden kann.
Was ist an dem Modell hervorzuheben?
Nach Abschluss des Messvorgangs ordnet das Modell die Werte anhand eines leicht verständlichen Risikoindikators ein. Hier wird ein simples Farbcodesystem verwendet: Grün bei einem normalen Blutdruck, Gelb bei einem leicht erhöhten Blutdruck, Orange bei einem maßvoll erhöhten Blutdruck und Rot schließlich bei einem stark erhöhten Blutdruck.
Der Test im Überblick
Das Äußere des Beurer BM 51 ist „sehr gut“ verarbeitet, lässt also keinerlei Makel erkennen; bis zum Ende des mehrere Wochen dauernden Tests zeichnete sich kein Materialverschleiß ab. Der Manschettenschlauch bietet mit seinen 90,0 Zentimetern (Lmax) sehr viel Spielraum bei der Wahl des Messorts – alle Tester/-innen haben das Modell immerhin in sitzender Position sehr leicht verwenden können. Das ist dem speziellen Manschettensystem mit easyClip zu verdanken – das ist es nämlich, was dieses Modell von anderen Blutdruckmessern am Markt abhebt.
Die easyClip-Manschette lässt sich durch bloßes Zusammendrücken des Clips auseinander spreizen; der hierbei bestehende Widerstand ist maßvoll.
Die easyClip-Manschette ist, wie ihr Name schon erahnen lässt, mit einem Clip versehen. Mit ihm kann die Manschette leicht um den Oberarm gelegt werden, ehe man sie mit dem außerordentlich stabil haltenden Klettverschluss passgenau schließt. Für Verbraucher/-innen mit durchschnittlichen Oberarmen (Umin – Umax: 22,0 bis 42,0 Zentimeter) ist die Manschette ideal: Während des Tests haben unsere 12 Tester/-innen, die das mit dem Modell kompatible Oberarmspektrum weithin abdeckten (Umin – Umax: 28,0 bis 42,0 Zentimeter), nichts anmäkeln können.
Der Bildschirm besticht mit einer solch stattlichen Größe, dass selbst Verbraucher/-innen mit erheblicher Sehbeeinträchtigung die einzelnen Werte noch aus normalem Abstand (dØ: ~ 30,0 Zentimeter) ablesen können. Der Bildschirm wird außerdem weiß beleuchtet, sodass man das Modell bei allen Lichtverhältnissen verwenden kann; Blutdruck und Puls lassen sich auch bei abendlichem Licht noch ablesen.
Der Risikoindikator soll es den in puncto Blutdruck nicht versierten Verbraucher/-innen erleichtern, ihre Werte einzuordnen. Anhand einer Farbskala lässt sich mit einem Mal erkennen, ob der Blutdruck normal, leicht erhöht, maßvoll erhöht oder stark erhöht ist. Sollte während des Messvorgangs ein arrhythmischer Puls erkannt werden, wird dies durch das Symbol eines pulsierenden Herzens angezeigt.
Das Modell bietet zwei Speicherblöcke mit jeweils 100 Speicherplätzen. Das heißt, dass es auch von zwei verschiedenen Verbraucher/-innen verwendet werden kann. Wenn der Blutdruck drei Mal pro Tag ermittelt wird, können die Werte eines vollen Monats abgespeichert werden. Das Modell speichert vollautomatisch; einzelne Messwerte lassen sich leider nicht manuell löschen. Das ist vom Hersteller so beabsichtigt, um vor einer Manipulation der Durchschnittswerte durch Löschen einzelner „schlechter“ Werte zu schütze. Apropos Durchschnittswerte: Durch die Speicher kann man sich auch den Mittelwert aller maximal 100 Messwerte oder den Mittelwert der letzten sieben Messwerte zwischen 05:00 und 09:00 Uhr (AM) oder zwischen 18:00 und 20:00 Uhr (PM) darstellen lassen.
Die deutschsprachige Bedienungsanleitung3 deckt alle wesentlichen Themenkreise ab und kann dank der einprägsamen Texte auch von solchen Verbraucher/-innen verstanden werden, die ihren Blutdruck noch nie selbst kontrolliert haben, also auch nichts von den „Blutdruckmessgepflogenheiten“ (Atmung, Haltung usw.) wissen. Darüber hinaus wird die Manschettenanlage auch noch einmal in simpler Art und Weise über Symbole an der Manschette selbst erklärt.
Wie sich anhand der Messtechnische Kontrolle (MTK) erwiesen hat, misst das Modell ausgesprochen exakt (±1,32 mmHg). Auch in der Praxis werden ein jedes Mal akkurate Messwerte ermittelt. Daher und dank des durch den easyClip wirklich großartigen Handlings wird dem Modell das Testurteil „sehr gut“ (92,3 %) verliehen.
Pro
- „sehr gute“ easyClip-Manschette
- aus Verbraucher/-innen-Perspektive leicht verständlicher Risikoindikator (Farbcode anknüpfend an die Maßstäbe der WHO)
- sehr leicht ablesbarer Bildschirm
- 2 Speicher mit jeweils 100 Speicherplätzen
Contra
- alle Messwerte werden eingespeichert (keine sog. „Gastmessung“)
- einzelne Messwerte lassen sich nicht löschen
Größe, Gewicht & Co.
Das Beurer BM 51 easyClip bietet sehr kompakte Maße von 138,0 × 103,0 × 44,0 mm (Hmax × Bmax × Tmax). Das Gehäuse besteht aus stabilem ABS, das auch leichten Stößen schadlos widersteht. Die hier positionierten Symbole und Texte setzen sich dank ihrer Farbgestaltung (Anthrazit) deutlich von dem Weiß des Gehäuses ab.
Die kreisrunden Füße an den Ecken des Modells sind mit hellweißem Gummi versehen: Das verbessert die Stabilität.
An der Rückseite des Modells sind vier Füße mit einem Durchmesser von jeweils 6,0 Millimetern verbaut worden: Diese vermitteln eine hohe Standsicherheit und verhindern, dass man das Modell schon durch allerleichtestes Anstoßen hin und her schieben kann. Das an den Füßen verarbeitete Gummi wirkt insoweit „stoppend“.
Die Tasten sind groß genug, sodass man sie problemlos erreichen kann; sie bieten durch ihren Druckpunkt außerdem spürbares mechanisches Feedback.
Bedient wird das Modell mit 5 verschiedenen Tasten unterhalb des Displays: Das Tastenpanel dient den allgemeinen Einstellungen (SET), der Wahl des Speicherorts (M) und dem Starten bzw. Stoppen des Messvorgangs. Die Funktion des anderen Tastenpaars (+ / –) erschöpft sich darin, einzelne Werte einzuprogrammieren oder nacheinander zu prüfen. Mit Maßen von 2,6 × 2,1 cm (Hmax × Bmax >; SET-, M-, +/–-Tasten) bzw. einem Durchmesser von 2,0 cm (Start/Stopp-Taste) sind die Tasten schon dem Tastsinn nach leicht wahrzunehmen; auch ist der hier gegebene Druckpunkt prägnant. Die Tasten leierten bis zum Ende des Tests nicht in wahrnehmbarem Maße aus.
Vom hellblau beleuchteten Display lassen sich die Messwerte auch bei schlechten Lichtverhältnissen mühelos ablesen.
Dieses Modell weiß sich auch durch seinen sehr großzügig angelegten Bildschirm hervorzuheben (Hmax × Bmax: 7,3 × 6,2 Zentimeter). Dieser wird nach Abschluss eines Messvorgangs noch weitere 30 Sekunden hell beleuchtet, sodass sich die Messwerte auch bei abendlich-gedämpften Lichtverhältnissen leicht ablesen lassen.
Das Modell stellt alle Messwerte in ordentlicher Größe (H: 1,0 bis 2,2 Zentimeter) dar: Systolischer Blutdruck (SYS), diastolischer Blutdruck (DIA) und Puls (PUL).
Das Modell stellt die Werte der Systole (SYS, in mmHg) und der Diastole (DIA, in mmHg) mit einer Höhe von 2,2 Zentimetern dar; der Pulswert (PUL in bpm) ist nur 1,0 Zentimeter hoch, lässt sich aber aus normalem Abstand (dØ: ~30,0 Zentimeter) noch immer leicht erkennen.
In der von Werk aus mit enthaltenen Tasche kann das Modell verstaut werden – beispielsweise während des Transports.
Ab Werk kommt das Modell mit einer stabilen Tasche, die auch die normalen Strapazen während des Transports aushält. Sie dient der ordentlichen Lagerung des Modells einschließlich der Manschette und schützt sie etwa vor herumwirbelndem Hausstaub. So kann man sie immer an ein und demselben Ort des Haushalts verstauen.
Die Tasche ist mit einem Reißverschluss versehen, der sich mühelos vor- und zurückziehen lässt. Während des Tests hakte er nicht auch nur einmal.
Verschlossen wird die Tasche mit einem sehr leichtgängig hin und her zu ziehenden Reißverschluss. Mit einem Gewicht von 675,0 Gramm (inklusive Manschette und vier Batterien des Typs AA) ist der Transport spielerisch-leicht vorzunehmen. Die Tasche kann schließlich auch noch anderswo, beispielsweise in einem Rucksack, verstaut werden, um das Modell auch während eines Trips immer zur Hand zu haben.
Um die Manschette mit dem BM 51 zu verbinden, muss man sie nur links ans Gerät anschließen.
Der Manschettenschlauch ist an der linken Seite des Geräts anzuschließen. Mit eindrucksvollen 97,0 Zentimetern (Lmax) ist er lang genug, um bei vollkommen natürlicher Sitzposition problemlos vom Oberarm der Verbraucherin/des Verbrauchers bis hin zum Modell zu reichen. Große Tester/-innen (Hmax: ~2,00 Meter) haben das Modell in allen Sitzpositionen normal, also auch ohne Neigung des Oberkörpers nach vorne hin, verwenden können. Für Verbraucher/-innen mit normal dimensionierten Oberarmen ist die Manschette wunderbar geeignet (Umin – Umax: 22,0 bis 42,0 Zentimeter). Selbst die sportlichen Tester/-innen mit ausgeprägter Oberarmmuskulatur (Umax: 42,0 Zentimeter) haben die Manschette während des Messvorgangs mehrheitlich als „sehr gut“ beurteilt: Das Material der Manschette schneidet sich nämlich selbst bei üppigem Oberarm nicht ins Gewebe ein.
Die Handhabung
Die zum Betrieb erforderlichen vier Batterien (Typ AA, 1,5 V) sind schon von Werk aus enthalten.
Das BM 51 holt den Strom aus vier Batterien (Typ AA, 1,5 V), die schon von Werk aus enthalten sind. Diese müssen an der Rückseite in ein spezielles Fach eingelegt werden. Die Klappe über diesem Fach lässt sich leichtgängig anheben, ohne dass man einen Schraubendreher/-zieher o. ä. zur Hand nehmen müsste.
Das Batteriesymbol erscheint, sobald die Batterien nicht mehr ausreichend Strom bereitstellen können; daher sollte man sie, sobald man das Symbol sieht, schnellstens auswechseln.
Die Batterien sollen laut Beurer bis zu 500 Messvorgänge abdecken. Wenn sich die Batterien leeren sollten, stellt das Modell einen graphischen Warnhinweis (Batteriesymbol) dar. Am Ende des drei Monate dauernden Testzeitraums mit zwei Messvorgängen pro Tag ist das Symbol nicht auch nur bei einem Testexemplar erschienen; die Batterien hielten also problemlos durch.
Dieses Modell kann man alternativ auch ans Stromnetz anschließen. Hierzu braucht’s nur ein passendes Stromkabel – ein solches ist leider nicht als Zubehör mit enthalten, kann aber bei Beurer selbst bestellt werden (s. u).
Alternativ kann das Modell aber auch mit einem geeigneten Stromkabel verbunden werden und den Strom anschließend aus dem Stromnetz schöpfen. Ein solches Stromkabel ist beispielsweise im Webshop von Beurer erhältlich (15,99 €, hier).
Während der Erstinbetriebnahme lässt sich einstellen, wie die aktuelle Uhrzeit angezeigt werden soll (i. e. im 12 h– oder im 24 h-Format). Die Auswahl ist, wie auch an allen anderen Stellen, über die Plus– und Minus-Tasten vorzunehmen; der Bestätigung dient ein jedes Mal die SET-Taste. Daran anschließend lassen sich in identischer Art und Weise das Datum und die Uhrzeit einspeichern.
Mit einer simplen Graphik an der Manschette selbst wird veranschaulicht, wie man die Manschette am Oberarm positionieren soll.
An der Manschette lässt sich anhand von simplen Symbolen ablesen, wie sie korrekt um den Oberarm gelegt werden muss. Laut Beurer kann sowohl der linke als auch der rechte Oberarm verwendet werden, um den Blutdruck zu ermitteln. Wesentlich ist hier aber eines: Die Messwerte müssen immer an ein und demselben Oberarm erhoben werden, da sie Körperseiten-abhängig um ein paar mmHG voneinander abweichen können.
Man muss die Manschette nicht, wie man es vielleicht von anderen Modellen her kennt, wie einen Schlauch um den Oberarm wickeln. Das easyClip-System macht es einem hier sehr viel leichter.
Die Manschettenanlegung ist mit dem easyClip sehr leicht abzuwickeln. Schließlich muss man den Arm hier, anders als bei vielen anderen Modellen, nicht durch einen Manschettenschlauch hindurch manövrieren, um die Manschette anschließend zuziehen zu können; die easyClip-Manschette erlaubt es vielmehr, die Manschette von oben um den Oberarm zu spannen.
Alle Tester/-innen haben von vornherein verstanden, wie man das easyClip-System verwenden muss – die dahinter stehende Mechanik ist an sich selbsterklärend.
Wenn man den Clip zusammenpresst, spreizen sich die Manschettenseiten auseinander. So kann die Manschette leicht um den Oberarm gelegt werden.
Nachdem der Clip am Oberarm hält, muss man die Manschette nur noch schließen – hierzu bietet das Modell einen stabilen Klettverschluss.
Fixieren kann man die Manschette anschließend, indem man den Clip wieder loslässt: Die Manschettenseiten schließen sich wieder und stellen dadurch sicher, dass die Manschette stramm am Oberarm sitzt. Nun kann noch der Klettverschluss passgenau um den Arm gezogen werden; idealerweise aber nur so weit, dass noch circa 5,0 Zentimeter („zwei Finger“) Spiel unter der Manschette gegeben ist.
Das Klettpad vereinnahmt so viel Fläche, dass sich die Manschette vollkommen sicher um den Oberarm schließen lässt; Hunderte von Widerhaken im Klettmaterial verhindern, dass sie während des Messens verrutschen kann.
Die Fläche des Klettverschlusses ist mit 12,6 × 6,5 Zentimetern (Hmax × Bmax) sehr ausladend, sodass die Manschette wirklich vollkommen stabil hält: Während des Tests löste sie sich nicht auch nur einmal wieder ab. Derjenige Teil der Manschette, der nicht um den Oberarm gelegt werden kann, lässt sich auch am Manschettenende ankletten. Die zur Hand hin weisende Seite der Manschette sollte circa 3,0 Zentimeter Abstand zur Mitte der Ellenbeuge haben. Der Schlauch sollte so positioniert werden, dass er von der Manschette über den Arm bis hin zur nach oben schauenden Handinnenseite reicht. Anschließend kann man den Messvorgang auch schon anstoßen.
Den Messvorgang leitet man per Tastendruck ein: Hierzu muss man nur die Start-/Stopp-Taste in der Mitte des Tastenpanels eindrücken – hierbei handelt es sich um diejenige, die mit einem Power-Symbol versehen worden ist.
Der Messvorgang lässt sich durch einen Druck der von Links- und auch von Rechtshänder/-innen leicht erreichbaren Start-/Stopp-Taste anstoßen. Nach Abschluss des Messvorgangs kann man das BM 51 durch wiederholten Tastendruck ausschalten. Das muss indes nicht sein: Schließlich schaltet sich das Modell nach 60 Sekunden ohne jeglichen Tastendruck ohnehin von allein ab (Abschaltautomatik); das maximiert den Lebenszyklus des Batteriequartetts im Modell.
Das Modell speichert alle Messwerte vollautomatisch ein; in dem zum Zubehör zählenden Blutdruckpass können die Messwerte von Hand protokolliert werden (im Bild: links).
Die Messwerte werden vollautomatisch in einem der beiden, vor dem Messen auszuwählenden Speicherblöcke abgelegt. Das Modell kommt von Werk aus mit einem Blutdruckpass, in dem die Werte auch von Hand eingepflegt werden können. Leider werden alle Messwerte abgespeichert, ohne dass man dies manuell an- und ausschalten könnte. Das heißt, dass sich sog. „Gastmessungen“ durch Dritte, denen kein Speicherblock dediziert ist, mit diesem Modell nicht sinnvoll vornehmen lassen.
Das Modell macht anhand von zwei Silhouetten mit Zahlzeichen (1 und 2) deutlich, welcher Speicherblock im Moment aktiv ist.
Das BM 51 enthält zwei einzelne Speicherblöcke, sodass es problemlos von zwei Verbraucher/-innen desselben Haushalts verwendet werden kann: Die Verbraucher/-innen können hier aus jeweils 100 Speicherplätzen schöpfen: Das reicht aus, um einen Monat lang drei Messvorgänge pro Tag zu protokollieren. Welcher Speicherblock aktuell aktiv ist, lässt sich anhand der leicht verständlichen Bildschirmsymbole erkennen.
Ein A lässt erkennen, dass das Modell den Durchschnitt aller Messwerte darstellt. Das A kürzt insoweit AVERAGE (Durchschnitt bzw. durchschnittlich) ab.
Mit einem Druck der Taste M stellt das Modell zunächst den Durchschnitt aller im jeweiligen Speicherblock abgelegter Messwerte in mmHg dar. So lässt sich in einem Mal erkennen, wie es sich mit dem Blutdruck der Verbraucherin/des Verbrauchers wirklich verhält: Dieser bis zu 100 Messwerte abbildende Durchschnitt ist nämlich sehr viel repräsentativer als eine Handvoll einzelner Messwerte, die naturgemäß in erheblichem Maße hin und her springen können – abhängig von den Messbedingungen.
Das Modell lässt außerdem erkennen, welchen Durchschnitt aus den letzten 7 Messwerten man im Moment einsieht: Entweder aus den zwischen 05:00 und 09:00 Uhr (AM) oder aus den zwischen 18:00 und 20:00 Uhr (PM) erhobenen Werten.
Mit weiteren Tastendrücken wird der Durchschnittswert der letzten 7 Messvorgänge zur Morgenzeit (2. Tastendruck, zwischen 05:00 und 09:00 Uhr) und der letzten 7 Messvorgänge zur Abendzeit (3. Tastendruck, zwischen 18:00 und 20:00 Uhr) angezeigt. Diese Funktion ist, da erhebliche Fluktuationen des Blutdrucks zwischen diesen beiden Zeiten Ausdruck eines ggf. erheblichen Gesundheitsproblems sein können, auch allemal sinnvoll: So können Blutdrucksprünge beispielsweise mit einem erhöhten Risiko kardiovaskulärer Krankheiten korrelieren.4
Damit man immer weiß, welchen Messwert man aktuell prüft, stellt das Modell dessen Speicherplatznummer dar (im Bild: 08).
Danach lassen sich die einzelnen Messwerte in chronologischer Ordnung „durchblättern“. Sind alle Speicherplätze eines Speichers voll, wird mit Abschluss eines Messvorgangs der jeweils älteste Messwert mit dem jeweils neuesten überschrieben. Einzelne Messwerte können nicht von Hand ausgepflegt werden. Das ist vom Hersteller so beabsichtigt, damit der Anwender keine „schlechten“ Werte entfernen und somit den Durchschnitt verschönern kann.
Die Funktionalität
Das BM 51 wurde von unseren Tester/-innen über einen Zeitraum von sechs Wochen regelmäßig verwendet, um die Funktionalität des Modells ausgiebig prüfen zu können. Dazu maßen Sie ihren Blutdruck mehrmals pro Tag und hielten während der sog. Messwiederholungsprüfung einen zeitlichen Mindestabstand von 10 Minuten zwischen den einzelnen Messvorgängen ein.
Die Bedienungsanleitung beschreibt in ausgesprochen detaillierter Art und Weise, was alles während des Messvorgangs zu beachten ist; die Texte sind mit anschaulichen, schwarz-weißen Graphiken verknüpft worden.
Wie in der Bedienungsanleitung angegeben, wurden die Messvorgänge unter Ruhebedingungen absolviert – zu 75,0 % in einer geeigneten Sitz- und zu 25,0 % in einer geeigneten Liegeposition.5 30 Minuten vor jedem Messvorgang wurden keine Genussmittel (insbesondere Alkohol- und Tabakwaren) konsumiert. Bei drei nacheinander wiederholten Messvorgängen wichen die Messwerte um durchschnittlich ± 2,05 mmHg (Systole) bzw. ± 2,45 mmHg (Diastole) voneinander ab.
Die Messtechnische Kontrolle lässt erkennen, dass das BM 51 innerhalb von allen Blutdruckspannen sehr präzise misst.
Um Fehler während des Messprozederes durch unsere Tester/-innen auszuschließen, wurde zusätzlich einer voll automatisierten Messtechnischen Kontrolle (MTK)6 nachgegangen. Hier hat sich erwiesen, dass die vom BM 51 ermittelten Werte um durchschnittlich nur ± 1,32 mmHg von den wirklichen Werten abwichen. Diese Sprünge sind so maßvoll, dass sich die Werte noch immer voll verwerten lassen; das Modell misst also „sehr gut“.
Das Modell arbeitet mit der sog. Inflation-Technologie. Das bedeutet, dass es den Messvorgang schon während des Pumpens anstößt, wodurch sich der Blutdruck sehr viel schneller ermitteln lässt. Im Test nahm ein Messvorgang im Schnitt nur 29 Sekunden in Anspruch; dies hießen alle Tester/-innen sehr willkommen.
Bei dem Risikoindikator handelt es sich um eine links positionierte Farbskala. Nachdem der Blutdruck ermittelt worden ist, stellt das Modell ein in diese Farbskala hinein weisendes Symbol dar – die Farbe richtet sich immer nach der Höhe des Blutdrucks. So kann man seinen Blutdruck schnell als normal oder als (leicht, maßvoll oder stark) erhöht einordnen.
Nach Beendigung des Messvorgangs lässt der Risikoindikator anhand eines Farbbalkens seitlich des Bildschirms erkennen, wie der ermittelte Wert einzuordnen ist. Bei systolischen Werten ≤ 139 mmHg bzw. diastolischen Werten ≤ 89 mmHg handelt es sich um normale Werte (Farbcode: Grün). Wenn der systolische Wert von 140 bis 159 mmHg bzw. der diastolische Wert von 90 bis 99 mmHg reicht, handelt es sich bereits um einen leicht erhöhten Blutdruck (Farbcode: Gelb). Bei systolischen Werten von 160 bis 179 mmHg bzw. diastolischen Werten von 100 bis 109 mmHg, ist ein maßvoll erhöhter Blutdruck gegeben (Farbcode: Orange). Wenn der diastolische Wert bei ≥180 mmHg bzw. der diastolische Wert bei ≥100 mmHg anzusiedeln ist, besteht ein stark erhöhter Blutdruck (Farbcode: Rot). Bei diesen Werten knüpft Beurer an die noch immer aktuellen Maßstäbe der WHO (World Health Organization, 1999) an.
Ein pulsierendes Herzsymbol lässt sich immer dann sehen, wenn das Modell während des Messens einen arrhythmischen Puls erkennt.
Sollte das Modell während des Messens einen nicht vollkommen gleichmäßigen Puls erkennen, stellt es das Symbol eines pulsierenden Herzens dar, denn: Ein solcher Puls kann Ausdruck einer Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) der Verbraucherin/des Verbrauchers sein. Manchmal kann der Puls aber auch durch Körperbewegungen während des Messvorgangs „stolpern“. Der Messvorgang sollte in einer solchen Situation noch einmal ruhig wiederholt werden. Falls das Symbol aber regelmäßig angezeigt werden sollte, empfiehlt sich die Konsultation einer Ärztin/eines Arztes.
Falls es während des Messens mal zu einem Fehler vonseiten der Verbraucherin/des Verbrauchers kommen sollte, lässt das Modell einen das klar erkennen (Err00 bis Err03).
Wenn sich Verbraucher/-innen während des Messvorgangs nicht korrekt verhalten, also beispielsweise nicht still bleiben, stellt das Modell dies anhand eines eher kryptisch anmutenden Warnhinweises dar (Err00, Err01, Err02 oder Err03).
Technische Daten
Hersteller/Modell | Beurer BM 51 |
---|---|
Maße (Hmax × Bmax × Tmax) |
138,0 × 103,0 × 44,0 mm |
Gewicht (inkl. Batterien) |
675 g |
Maße des Displays (Hmax × Bmax) |
7,3 × 6,2 cm |
Größe der Manschette (Umin – Umax) |
22,0 bis 42,0 cm |
Maße des Manschettenschlauchs (Lmax) |
97,0 cm |
Messbereich (min. – max.) |
0 – 300 mmHg (systolisch: 60 – 255 mmHg, diastolisch: 40 – 200 mmHg) |
Messmethode | oszillometrisch |
Speicherplätze | 2 × 100 |
Datum/Uhrzeit einstellbar | ja/ja |
Abschaltautomatik | ja (nach 1 min) |
Batterie | 4 Batterien (Typ AA, 1,5 V) |
Spezielle Funktionen | Arrhythmie-Warnhinweis, Warnhinweis bei Fehlern während des Messvorgangs, lässt sich ans Stromnetz anschließen, Risikoindikator |
Zubehör | 4 Batterien (Typ AA, 1,5 V), Box zur Lagerung, Blutdruckpass |
Garantie des Herstellers | 5 Jahre |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | Beurer BM 51 |
---|---|---|
Handhabung | 15 | 93,1 |
Menü | 70 | 94,0 |
Transport | 30 | 91,0 |
Display | 10 | 92,5 |
Texte, Symbole usw. | 50 | 92,0 |
Ablesbarkeit | 50 | 93,0 |
Manschette | 10 | 93,9 |
An-/Abziehen | 40 | 98,0 |
Größe | 35 | 94,0 |
Hinweise | 25 | 87,0 |
Funktion | 60 | 91,9 |
Akribie | 85 | 88,1 |
Speicher | 15 | 97,5 |
Bedienungsanleitung | 5 | 92,0 |
Bonus / Malus | – | |
Preis in Euro (UVP) | 69,99 | |
Durchschnittlicher Marktpreis in Euro | 62,99 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,68 | |
Gesamtbewertung | 92,3 % („sehr gut“) |
Wie haben wir geprüft?
Handhabung (15 %)
Hier haben die Tester/-innen beurteilt, wie sich das Modell in Betrieb nehmen und während des Betriebs bedienen lässt. Die Tester/-innen haben hierbei nicht nur die Art, die Größe, den Druckpunkt und die Position der einzelnen Tasten, sondern auch die Menüstrukturen des Modells bewertet. Weiterhin spielte hier der Transport des Modells mit ein, insbesondere ob und wie sich das Modell sicher verstauen lässt.
Display (10 %)
Hier wurde ermittelt, wie sich all die verschiedenen Buchstaben, Zahlen und Symbole vom Bildschirm des Modells ablesen lassen: Dies wurde aus verschiedenen Abständen und Höhen sowie bei verschieden hellem und dunklem Licht außer- und innerhalb des Haushalts benotet. Des Weiteren maßen die Tester/-innen die Größe aller wesentlichen Buchstaben, Zahlen und Symbole aus: Sie sollten sich schließlich auch mit einer nicht-mehr-makellosen Sehstärke noch aus einem normalen Abstand (d: ~30,0 Zentimeter) ablesen lassen.
Manschette (10 %)
Die Tester/-innen haben außerdem beurteilt, wie sich die Manschette während der Inbetriebnahme des Modells handhaben lässt. Hierzu haben Tester/-innen mit verschiedenen dimensionierten Oberarmen (Umax: 42,0 Zentimeter) versucht, das Modell mit nur einer Hand um den Oberarm zu spannen. Die Manschette sollte sicher schließen und sich während des Messens nicht versehentlich ablösen können. Schließlich haben die Tester/-innen während des Betriebs bewertet, ob sich das Material der Manschette vielleicht ins Gewebe des Oberarms einschneidet.
Funktion (60 %)
Hier wurde vor allem ermittelt, wie akkurat das Modell den Blutdruck wirklich messen kann. Hierzu wurde anhand einer vollautomatischen Messtechnischen Kontrolle (MTK) in verschiedenen Blutdruckspannen erhoben, um wie viel die Messwerte des Modells von den wirklichen Werten abwichen. Obendrein haben die Tester/-innen geprüft, wie verlässlich das Modell den Blutdruck der Tester/-innen in einem Abstand von nur 10 Minuten zueinander messen kann. Die Tester/-innen hielten sich während der einzelnen Messphasen immer an die von Beurer selbst erteilten Tipps – sie maßen ihren Blutdruck in denselben Testräumen bei identischer Temperatur (~24,0 °C) und Humidität (~65,0 % RH). Schließlich wurde auch beurteilt, ob und wie viele verschiedene Speicherplätze das Modell von Werk aus bietet.
Bedienungsanleitung (5 %)
Hier haben die Tester/-innen die (deutschsprachige) Bedienungsanleitung des Modells geprüft. Es wurde ermittelt, ob sie alle wesentlichen Themenkreise rund ums Modell in leicht verständlicher Art und Weise abhandelt und ob nicht nur Texte, sondern auch anschauliche Graphiken eingepflegt worden sind. Durchschnittliche Verbraucher/-innen sollten nach der Lektüre imstande sein, das Modell ohne weiteres zu verwenden.
Fußnoten
1 Vgl. Neuhauser, H. et al.: 12-Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland. Journal Of Health Monitoring, 2017, 2 (1): S. 57 – 63. (hier)
2 Näher zum Bluthochdruck im Alter vgl. Schuchert, A.: Hypertonie bei Senioren. Runter mit dem Blutdruck. In: Pharmazeutische Zeitung online. 39/2011. (hier)
3 Die Bedienungsanleitung lässt sich auch von der Webseite des Herstellers herunterladen (hier). Für all diejenigen, die Bedienungsanleitungen lieber am Smartphone oder Tablet lesen, ist das ideal.
4 Muntner, P. et al.: Visit-to-visit variability of blood pressure and coronary heart disease, stroke, heart failure and mortality: A cohort study. In: Annals Of Internal Medicine, 2015, 163 (5): S. 329 – 338.
5 Wir haben das Modell während des Tests sowohl in Sitz- als auch in Liegepositionen geprüft, weil der Blutdruck in erheblichem Maße von der Körperposition der Verbraucherin/des Verbrauchers während des Messvorgangs abhängig ist, vgl. Eser, I. et al.: The effect of different body positions on blood pressure. In: Journal Of Clinical Nursing. 2007, 16 (1): S. 137 – 140.
6 Die Messtechnische Kontrolle (MTK) dient der Kontrolle der Messgenauigkeit eines Medizinproduktes und ist mittlerweile im Medizinproduktegesetz (MPG) und in der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) geregelt.