Beurer GL 50 Blutzuckermessgerät im Test
Regelmäßige Selbstkontrolle
21. Mai 2014
Für Diabetiker ist es der ständige Begleiter in allen Lebenslagen – das Blutzuckermessgerät. Das Blutzuckermessgerät GL 50 von Beurer verfügt über eine sogenannte Stechhilfe sowie über eine Datenspeicherung; die gespeicherten Daten lassen sich anschließend an einem Computer auslesen. Das ETM TESTMAGAZIN hat das Gerät für Sie getestet.
Der Beurer GL 50 Produktkarton
Bei einem Blutzuckermessgerät sind neben einer handlichen Form auch eine intuitive Bedienung und ein ohne Schwierigkeiten ablesbares Display wünschenswert.Die Messwerte sollten schnell und vor allem zuverlässig angezeigt werden. Wertvoll ist zudem eine automatische Datenspeicherung, sodass die Messergebnisse nicht immer manuell notiert werden müssen. Praktisch im Etui verstaut kann das kompakte Blutzuckermessgerät GL 50gleichermaßen bequem und sicher transportiert werden. Mit der integrierten Stechhilfe sind stets alle erforderlichen Utensilien dabei. Die Messwerte werden automatisch gespeichert und können mit der auf dem USB-Stick befindlichen Software schnell ausgelesen und in aussagekräftigen Diagrammen angezeigt, ausgedruckt sowie per E-Mail versendet werden.
Das Wichtigste
- Maßeinheit: mg/dL
- Messdauer: 5 Sekunden
- Stechhilfe und Messgerät in einem
- integrierter USB-Stick
Für wen geeignet: Für Diabetiker und Personen, die ihren Blutzuckergehalt regelmäßig kontrollieren müssen oder möchten.
Interessant: Mit dem integrierten USB-Stick lassen sich die gemessenen Werte praktisch am Computer speichern sowie sowie graphisch (in Diagrammen) darstellen.
Aufgefallen: Das Blutzuckermessgerät Beurer GL 50 kombiniert Messgerät und Stechhilfe in einem.
Handhabung
Das kompakte Blutzuckermessgerät von Beurer präsentiert sich in hochwertig verarbeitetem, stabilem Kunststoff. Mit einer Länge von 12,5 cm ist es vergleichsweise lang. Durch Abnahme der Stechhilfe kann die Länge allerdings kurzerhand um 3,5 cm auf insgesamt 9 cm reduziert werden. Der USB-Anschluss lässt sich mit einer Abdeckung sicher verdecken.
Im Zubehör enthalten ist neben der USB-Abdeckung eine AST-Kappe zur Blutentnahme, 2 bereits eingesetzte Knopfzellen, 10 Teststreifen, 10 sterile Nadel-Lanzetten, ein Diabetiker-Tagebuch, eine ausführliche Bedienungsanleitung, eine Kurzanleitung sowie ein Etui.
Der Ein-/Ausschalter ist groß und einfach zu betätigen. Das Display leuchtet nach dem Einschalten für knapp 9 Sekunden auf.
An den Seiten des Gerätes befinden sich zwei Tasten; davon ist die eine mit einem „+“ und die andere mit einem „-“ gekennzeichnet. Damit können nicht nur allgemeine Einstellungen vorgenommen, sondern auch gespeicherte Messwerte gekennzeichnet werden. An der Rückseite des Geräts ist ein Clip angebracht. Dieser dieser kann jedoch auch entnommen werden.
Die Stichtiefe ist variabel; es kann zwischen sieben Stufen gewählt werden. Die gewählte Stichtiefe ist mit Balken gekennzeichnet und somit nicht immer eindeutig ablesbar.
Die Kappe über der Nadel ist mit einem Bügel gesichert. Zum Einsetzen der Nadel-Lanzette muss zunächst der Bügel beiseite geschoben werden. Anschließend kann die Kappe durch Ziehen entfernt werden.
Die Lanzette wird mit leichtem Druck in die Öffnung eingeführt, bis sie mit einem Klick einrastet. Die Schutzabdeckung der Lanzette lässt sich durch Drehen leicht entfernen. Auch das Aufsetzen der Kappe gestaltet sich in der Praxis einfach.
Um die Nadel zu spannen, befindet sich seitlich der Stechhilfe ein Schieberegler. Dieser muss bis zum Anschlag gezogen werden; bei Erreichen maximaler Spannung ist ein Klick-Ton zu vernehmen. Mit Betätigung des Auslösers sticht die Nadel zu.
Bevor die erste Messung erfolgt, sollten das Datum und die Uhrzeit eingestellt werden. Um in das Menü zu gelangen, müssen die Start- und die „+“ -Taste zugleich für ca. 5 Sekunden gedrückt werden. Dann lassen sich Jahr, Datum und Uhrzeit wählen. Auch die Displaybeleuchtung sowie der Signalton bei der Messung lassen sich hier ein- bzw. ausschalten. Zum Löschen der Messwerte gelangt man ebenfalls über dieses Menü.
Um den Messvorgang zu starten, wird der Ein-/Ausschalter betätigt. Alternativ genügt es, den Teststreifen in das Gerät zu stecken, der Betrieb startet dann selbstständig. Das Display leuchtet daraufhin knapp 9 Sekunden auf. Mit der Stechhilfe kann ein Bluttropfen an der Fingerbeere oder mit der ATS-Kappe auch an anderen Körperstellen, wie beispielsweise dem Arm oder der Handinnenseite, gewonnen werden. Für optimale hygienische Bedingungen sollte die Haut vor dem Einstich mit Desinfektionsmittel oder Seife und warmem Wasser gereinigt werden.
Es wird empfohlen, den Teststreifen erst kurz vor der Messung aus der Dose zu nehmen. Innerhalb von drei Minuten sollte der Streifen zur Messung genutzt werden. Der Teststreifen ist mit dem Pfeil nach vorn gerichtet in das Gerät einzuführen. Sodann leuchten für ein paar Sekunden alle Symbole auf dem Display auf. Sobald das Teststreifen-Symbol blinkt, ist das Gerät bereit für die Messung.
An der Spitze des Teststreifens befindet sich der Blutaufnahme-Spalt. Dieser wird an den Blutstropfen herangeführt, bis die Probe vollständig aufgenommen worden ist. Dabei ist sorgfältig zu arbeiten; ein Verschmieren der Blutprobe sollte vermieden werden. Auch sollte bei der Gewinnung der Probe bspw. an der Fingerbeere nicht gequetscht werden, da sich die Probe so mit Gewebeflüssigkeit vermischen und somit das Ergebnis beeinflussen kann. Ein leichtes Massieren sorgt meist für ausreichenden Blutaustritt.
Um den Teststreifen zu füllen, genügen 0,6 Mikroliter. Diese Menge ist vergleichbar mit einem Tropfen von etwa 1,4 mm Durchmesser. Sollte nicht genügend Blut austreten, ist der Stechvorgang am besten an einer anderen Stelle mit einer größeren Stichtiefe zu wiederholen. Auch kann es helfen, die betreffende Stelle vorab leicht zu massieren, um die Durchblutung zu fördern. Ist der Teststreifen ausreichend befüllt, so erscheint am Display ein Countdown von 5 Sekunden.
Nach Ablauf dieser Zeit ertönt ein Piepton und der gemessene Blutzuckerwert wird in mg/dL (Milligramm pro Deziliter) angezeigt. Mit dem Messwert leuchtet das Display erneut für ca. 9 Sekunden auf. Besonders beim Anzeigen der Messergebisse wäre eine längere Beleuchtung wünschenswert, zumal sehschwache Personen Schwierigkeiten beim Ablesen der Messergebnisse vom nicht (mehr) beleuchteten Display haben können.
Damit es zu keiner Verwechslung kommen kann, ist zum sicheren Ablesen ein Unterstrich unter dem Messwert abgebildet. Das Gerät ist so konstruiert, dass Personen, die eine Probe an der linken Hand entnehmen, das Gerät wenden müssen, um ihren Wert korrekt abzulesen. Wer an der rechten Hand eine Probe entnimmt, muss das Gerät hingegen nicht wenden.
Das Display ist mit 3,5 × 1,5 cm recht klein. Der Messwert ist mit 1 cm großen Ziffern gut ablesbar, sofern man nicht an einer Sehschwäche leidet. Sehschwache Personen könnten hier Probleme haben. Besonders das Datum, die Uhrzeit sowie die Maßeinheit und ls. gesetzte Markierungen können von diesen Personen kaum abgelesen werden. Nach 2 Minuten schaltet die Abschaltautomatik das Gerät ab.
Mit Betätigung der „+“- bzw. „-“-Taste kann der gemessene Wert markiert werden. Mit einem vollen Apfelsymbol (A) wird der Messwert vor einer Mahlzeit gekennzeichnet, mit einem halben Apfel (B) der Wert nach einer Mahlzeit und mit einem Stern (C) können allgemeine Werte (z. B. nach dem Sport) gekennzeichnet werden. Die Betätigung dieser Tasten kann jedoch besonders für ältere Personen etwas schwieriger ausfallen, da sie sehr klein und nur schwer erkennbar gekennzeichnet sind. Sobald das Gerät ausgeschaltet oder der Teststreifen entfernt wird, erlischt das Display und der Wert wird unter der gewählten Einstellung gespeichert.
A: Hier wird angezeigt, dass der dargestellte Messwert der Durchschnittswert der letzten 14 Tage ist. B: Dieser Wert kennzeichnet, wie viele Messwerte zur Berechnung des Durchschnittswerts der letzten 14 Tage berücksichtigt wurden. C: Der Unterstrich kennzeichnet, wo unten ist, sodass ein falsches Ablesen der Messwerte vermieden wird. D: Der ermittelte Messwert. E: Diese Angabe kennzeichnet die Maßeinheit, hier mg/dL. F: Diese Angabe informiert darüber, dass es sich um gespeicherte Messwerte handelt. G: Dieses Symbol kennzeichnet, dass es sich bei den angezeigten Durchschnittswerten um Messungen mit der Markierung voller Apfel (also vor dem Essen) handelt. H: Dieses Symbol kennzeichnet, dass der Signalton eingeschaltet ist.
Der Anwender hat die Wahl, sich den Durchschnitt aller Werte der letzten 7, 14, 30 sowie 90 Tage anzeigen zu lassen. Auch für die markierten Messwerte vor bzw. nach dem Essen sowie für die allgemein markierten Werte können die Durchschnittswerte in gleicher Tagesfolge angezeigt werden. Zudem wird für jeden Durchschnittswert angezeigt, wie viele Tage zur Berechnung genutzt wurden. Insgesamt können 480 Messwerte abgespeichert werden. Bei Messungen darüber hinaus wird der jeweilige älteste Wert überschrieben. Über eine Erinnerungsfunktion, die den Anwender an Messungen erinnert, verfügt das Modell nicht.
Bereits benutzte, beschädigte oder verunreinigte Teststreifen werden vom Gerät erkannt und es erscheint eine Fehlermeldung (Err). Dies geschieht auch dann, wenn die Blutprobe zu gering ausfällt (Err 02). Um die benutzte Lanzette zu entfernen, kann die vorab entfernte Kappe aufgepiekst und somit sicher herausgezogen und anschließend fachgerecht entsorgt werden.
Neuerung der DIN EN ISO 15197
Seit Mai 2013 beansprucht die neue ISO-Norm 15197 Geltung. Diese regelt die Präzision und die Richtigkeit des Blutzuckermesssystems. Bisher dürfen bei einer Glukose-Konzentration unter 75 mg/dL 95% der Messergebnisse um bis zu +/- 15 mg/dL abweichen. Die Abweichung über 75mg/dL darf um 20% gegenüber einem im Labor ermittelten Wert abweichen. Die Neuerung der Norm sieht vor, dass bei Glukose-Konzentrationen unter 100 mg/dL 95% der Messergebnisse um 15 mg/dL abweichen dürfen. Bei Werten über 100 mg/dL ist nur noch eine Abweichung um 15% zu Laborwerten erlaubt. Verbindlich wird die Neuerung erst nach Harmonisierung der ISO-Norm in eine DIN EN ISO-Norm mit einer Übergangszeit von drei Jahren.
Ergebnis
Wenn der gemessene Wert zwischen 20 und 630 mg/dL liegt, wird der ermittelte Wert in Ziffern angezeigt. Unter 20 mg/dL wird die Warnmeldung „Lo“, über 630 mg/dL die Warnung „Hi“ ausgegeben.
Die Messgenauigkeit ist sehr gut, was mittels Kontrolllösung sowie Kontrollmessungen an einem Vergleichsgerät belegt werden konnte; es kam bisweilen nur zu minimalen Abweichungen.
Bei der Kontrollmessung mit der Kontrolllösung Level 3 konnte der Wert innerhalb des Kontrolllösungsbereichs bestätigt werden. Die Differenz zum Zielwert beträgt im Durchschnitt nur 1,5 mg/dL.
Die Kontrolllösung Level 4 brachte eine Abweichung zum Zielwert von durchschnittlich 2,5 mg/dL hervor und liegt somit ebenfalls im vorgegebenen Bereich der Messung mittels Kontrolllösung.
Die ermittelten Messwerte werden automatisch gespeichert. Mit der Software „GlucoMemory“, die sich auf dem USB-Stick befindet, können die Messwerte ausgelesen werden.
Die Werte können hier importiert und im sogenannten Tagebuch in tabellarischer Form eingesehen werden. Hier hat der Anwender die Möglichkeit, die Insulingabe, Medikamente, Übungen sowie Bemerkungen zu vermerken. Neben dem Datum und der Uhrzeit werden die Messwerte angezeigt. Diese sind farbig gekennzeichnet, sodass anhand einer Legende schnell erkannt werden kann, ob der Wert „zu niedrig“, „im Zielbereich“ oder „zu hoch“ einzuordnen ist.
Anhand eines weiteren Tabs können die Werte ebenfalls tabellarisch angeordnet und nach Uhrzeiten sortiert (vor bzw. nach dem Frühstück, Mittag- bzw. Abendessen und zur Schlafenszeit) eingesehen werden. Welche Uhrzeit welche Phase kennzeichnet, kann individuell gewählt werden.
Weiterhin kann der Anwender sich die Messwerte insgesamt, den Tagesdurchschnitt sowie den Wochendurchschnitt anhand von Liniendiagrammen anzeigen lassen. Ein Balkendiagramm erlaubt eine schnelle Übersicht über den Durchschnitt aller gemessener Werte vor sowie nach den Essenszeiten.
In einem weiteren Tab zeigt ein Balkendiagramm die Trefferquote des individuell einstellbaren Zielwerts (hier 100-150 mg/dL) an und kennzeichnet farbig, wie viel Prozent der Messwerte unter, innerhalb oder über dieser Spannweite liegen. Alle Diagramme und Tabellen lassen sich in eine PDF-Datei konvertieren und somit schnell und einfach bspw. per E-Mail an den behandelnden Arzt senden. Auch der Ausdruck aller Daten ist unkompliziert möglich.
Unsere Meinung
Das Blutzuckermessgerät GL 50 von Beurer ist mit der integrierten Stechhilfe besonders praktisch. Die Anwendung ist einfach und die Messwerte lassen sich komfortabel am Computer mit der im Lieferumfang enthaltenen Software auswerten. Ältere oder sehschwache Personen hingegen könnten mit der Anwendung einige Probleme haben, da das Display sehr klein ist und mit 9 Sekunden nur kurze Zeit beleuchtet wird. Zudem sind die Anzeigen auf dem Display verhältnismäßig klein. Auch die Bedienelemente zur Vornahme allgemeiner Einstellungen oder zur Markierung von Messwerten sind klein und nur schwer erkennbar deklariert.
Kurzbewertung
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Display:
- 4,0 von 5,0
- Messung:
- 4,0 von 5,0
- Funktion:
- 4,5 von 5,0
Pro/Contra
- kompaktes Gerät mit integrierter Stechhilfe
- Datenauswertung am PC möglich
- übersichtliche Diagrammdarstellung
- kurze Messdauer
- Etui zur Aufbewahrung aller Utensilien
- Messgenauigkeit
- kurze Displaybeleuchtung
- kleines Display
Technische Daten
Hersteller/Modell | Beurer GL 50 |
---|---|
Maße (L × B × T) in cm | 12,5 × 3,0 × 1,5 |
Maße Display (L × B) in cm | 3,5 × 1,5 |
Gewicht in Gramm | 37 |
Betrieb | 2 Knopfzellen (3V CR2032) |
Stechhilfe | ja, integriert |
Maßeinheit | mg/dl |
Messbereich Glukose in mg/dl | 20-630 |
Blutprobe | kapilläres Vollblut |
Blutprobenmenge in Mikroliter | 0,6 |
Stechtiefen | 7 |
Teststreifen im Lieferumfang | 10 |
Kontrolllösung im Lieferumfang | nein |
Messdauer in Sekunden | 5 |
Abschaltautomatik | ja, nach 2 Minuten |
Speicherplätze | 480 |
Anzeige Durchschnittswert in Tagen | 7/14/30/90 |
Durchschnittliche Kosten Lanzetten in Euro | 9,17/100 Stück |
Durchschnittliche Kosten Teststreifen in Euro | 21,94/50 Stück |
USB-Anschlussstelle | ja |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | Beurer GL 50 |
---|---|---|
Handhabung | 15 | 85,8 |
Inbetriebnahme | 40 | 85,0 |
Material/Verarbeitung | 40 | 86,0 |
Lagerung | 20 | 87,0 |
Display | 10 | 82,0 |
Anzeigen | 50 | 84,0 |
Lesbarkeit | 50 | 80,0 |
Messung | 10 | 83,0 |
Stechen | 50 | 85,0 |
Messvorgang | 30 | 86,0 |
Messdauer | 20 | 90,0 |
Funktion | 60 | 88,8 |
Messgenauigkeit | 70 | 90,0 |
Speicher | 30 | 86,0 |
Dokumentation | 5 | 92,0 |
Bonus/Malus | + 1,0 | |
Bonus | 0,5 integrierte Stechhilfe, 0,5 Messwerte am PC per USB auslesbar | |
Malus | – | |
UVP in Euro | 52,99 | |
Marktpreis in Euro | 11,00 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,12 | |
Gesamtbewertung | 88,6 % („gut“) |
So haben wir getestet
Handhabung (15 %)
Unter der Handhabung wurden die Inbetriebnahme des Geräts, das Material sowie dessen Verarbeitung und die Lagerung des Geräts begutachtet und anschließend bewertet.
Display (10 %)
Hier wurde geprüft, über welche Anzeigen das Gerät verfügt sowie wie gut diese ablesbar sind.
Messung (10 %)
Hier wurde der Messvorgang beurteilt. Dazu wurde zunächst das Einstellen bspw. der Stichtiefe und anschließend das Stechen mit der integrierten Stechhilfe vollzogen und beurteilt. Beim Messvorgang wurde vom Einlegen und anschließenden Entfernen der Nadel-Lanzette bis hin zum Speichern des Messwerts mit entsprechender Markierung der gesamte Ablauf bewertet. Die Messdauer beschreibt die Zeit, die vom Auftragen der Probe bis zur Anzeige des Messwerts vergeht.
Funktion (60 %)
Unter der Funktion wurde das Hauptmerkmal des Blutzuckermessgeräts bewertet, nämlich die Messung (i. e. deren Genauigkeit). Um diese zu beurteilen, wurde die durchschnittliche Abweichung der Messwerte mittels Kontrolllösung an mehreren Geräten ermittelt. Weiterhin wurden mit einem weiteren Blutzuckermessgerät Kontrollmessungen durchgeführt. Zu den Probanden zählten Männer und Frauen im Alter von 29 – 60 Jahren. Eine der Personen zeigte erhöhte Blutzuckerwerte. Zudem floss der Speicher in die Bewertung mit ein.
Dokumentation (5 %)
Hier wurde die Dokumentation auf die allgemeine Verständlichkeit hin geprüft und anschließend bewertet. Eine Bebilderung zur Veranschaulichung wirkte sich positiv auf die Beurteilung aus.
Fazit
Das Blutzuckermessgerät GL 50 von Beurer ist gut verarbeitet und mit einer sehr gut verständlichen Betriebsanleitung ausgestattet. Besonders praktisch ist die integrierte Stechhilfe, sodass kein separates Gerät erforderlich ist. Dank der schmalen Bauform kann es bequem in der Hosentasche transportiert werden. Die gesamte Ausrüstung kann gut in dem im Lieferumfang enthaltenen Etui verstaut werden. Für die Messung werden 0,6 Mikroliter Blut benötigt, was vergleichbar mit anderen Geräten ist. Die Messdauer von 5 Sekunden ist verhältnismäßig gering, sodass schnell ein Ergebnis angezeigt wird. Dieses lässt sich dann mit der Markierungsfunktion kennzeichnen, ob vor bzw. nach dem Essen oder bspw. nach dem Sport gemessen wurde. Auch Durchschnittswerte lassen sich allgemein oder entsprechend der Markierung ansehen. Das Display ist hingegen verhältnismäßig klein, sodass sehschwache Personen Probleme beim Ablesen haben könnten. Auch die Bedienelemente zum Setzen von Markierungen bzw. Spannen der Nadel-Lanzette sind recht klein und somit besonders für ätere Personen schwer zu handhaben. Zeitgemäß lassen sich die Messwerte auch mit dem integrierten USB-Stick auf den Computer übertragen sowie mit der mitgelieferten Software auswerten, ausdrucken oder per E-Mail bspw. an den behandelnden Arzt senden. Die Messgenauigkeit ist gut, lediglich geringe Abweichungen von maximal 4 mg/dL konnten ausgemacht werden. Somit erreicht das Blutzuckermessgerät GL 50 von Beurer mit 89,8% zu dem Testurteil „gut“.
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