Beurer Aktivitätssensor AS99 im Test
Das Aktivitätspensum immer im Blick
16. April 2020
Ein ausreichendes Maß an körperlicher Bewegung ist die Grundlage unserer Gesundheit – die Ansprüche, die der menschliche Körper an das Bewegungspensum jeder und jedes Einzelnen stellt, sind heute noch immer so ausgeprägt, wie sie‘s vor circa 40.000 Jahren waren:1 Für einen durchschnittlichen, rund 70 Kilogramm schweren Mann bedeutet dies allein schon ein Bewegungspensum von 19.000 Metern pro Tag2 – eine Zahl, die von vielen Verbraucher/-innen in Deutschland mittlerweile nicht mehr auch nur annähernd erreicht wird. Dieser Mangel an körperlicher Bewegung, der sich in allen Ländern der westlichen Welt immer weiter eingepflegt hat, entspringt dem Wandel hin zu einem überwiegend „sitzenden Lebensstil“, also einem solchen, der von langwierigem, den Großteil eines jeden Tages vereinnahmendem Sitzen geprägt ist. Dieser zur Normalität avancierende Lebensstil ist allerdings mit erheblichen Gesundheitsrisiken verknüpft: Dadurch nämlich, dass infolge des Bewegungsmangels auch der Energieverbrauch des menschlichen Organismus stark gedämpft ist, kommt es im Laufe der Zeit zu immer schwererem Übergewicht.3 Damit man sich seines persönlichen Bewegungspensums im Alltag wieder bewusst wird, empfiehlt sich die Nutzung eines sog. Aktivitätssensors – wie beispielsweise des nun von uns geprüften Aktivitätssensors AS99 von Beurer. Er erlaubt es den Verbraucher/-innen schließlich, das Ausmaß ihrer körperlicher Bewegung und auch ihren aktuellen Puls immer objektiv zu kontrollieren und kann dem ein oder anderen dadurch vielleicht auch als moderner Motivationsquell dienen. Gerade zusammen mit der kostenlosen Beurer HealthManager-App soll er ein üppiges Funktionsspektrum bieten, das auch die ein oder andere „smarte“ Funktion beinhaltet: So kann man sich über den Touchscreen des Aktivitätssensors zum Beispiel auch Benachrichtigungen vonseiten des verbundenen Smartphones oder Tablets (Messenger, WhatsApp usw.) darstellen lassen.
Beurer Aktivitätssensor AS99
Wir haben den Beurer Aktivitätssensor AS99 in den letzten vier Wochen mit 12 Tester/-innen geprüft und berichten in diesem Testbericht über alles Wesentliche zur Inbetriebnahme, zur Bedienung während des Betriebs und zum Funktionsspektrum (unter Würdigung der kompatiblen Beurer HealthManager-App).
Die wesentlichen Merkmale
- Maße des Armbands: 1,6 × 24,8 cm (Bmax × Lmax)
- Maße des Touchscreens: 1,1 × 2,6 cm (Bmax × Hmax)
- Gewicht des Modells: 20 g
- Bedienung: per Touchscreen und per App (s. u.)
- App: ja (Beurer HealthManager)
Das Wesentliche
Für wen ist der Beurer Aktivitätssensor AS99 geeignet?
Für all diejenigen, die ihr Maß an körperlicher Bewegung objektiv kontrollieren wollen und – vor allem aus Gründen der Gesundheitspflege – auch an einer Steigerung ihres Bewegungspensums interessiert sind. Die vom Aktivitätssensor erhobenen Werte können vielen Verbraucher/-innen als Motivationsquelle dienen.
Was ist an dem Modell hervorzuheben?
Die mit dem Aktivitätssensor kompatible Beurer HealthManager-App ist sehr leicht zu handhaben und erlaubt es den Verbraucher/innen beispielsweise, all diejenigen Nachrichten (Messenger, SMS, WhatsApp usw.), die vom gekoppelten Smartphone oder Tablet empfangen wurden, auch über den Touchscreen des Aktivitätssensors darzustellen.
Was ist weiter an dem Modell besonders?
Der Aktivitätssensor zählt auch die Schritte der Verbraucher/-innen, knüpft hierbei aber nicht allein an Schritte, sondern vielmehr an jegliche Art körperlicher Bewegung an, die anschließend nur als Schritt interpretiert wird. Daher ist die Schrittzahl auch nicht vollkommen präzis: Während des Tests wich die Anzahl der vom Aktivitätssensor erkannten Schritte um maximal ~10,8 % von der wirklichen, von den Tester/-innen ermittelten Anzahl ab.
Der Test im Überblick
Mit dem neuen Aktivitätssensor AS99 bietet Beurer nun einen verhältnismäßig niedrigpreisigen (69,99 €) Aktivitätssensor mit „sehr guter“ Material- und Materialverarbeitungsqualität sowie ansehnlichem Funktionsspektrum an: Er ist leicht in Betrieb zu nehmen und während des Betriebs – auch per Beurer HealthManager-App – intuitiv zu bedienen. Die Tester/-innen haben das hier bestehende Bedienerlebnis größtenteils als „sehr gut“ beurteilt, vor allem da die Menüstrukturen simpel und die Funktionen der einzelnen Menüs schon aus sich heraus verständlich sind. Auch, wenn sich die Lektüre der Bedienungsanleitung immer empfiehlt, werden die meisten Verbraucher/-innen sie nicht auch nur einmal zur Hand nehmen müssen. Diejenigen, die es sich angelegen sein lassen, werden immerhin die in ihr enthaltenen Texte wertzuschätzen wissen: Sie nämlich handeln alle wesentlichen Themenkreise in verständlicher Art und Weise ab und werden – hier und da – von anschaulichen, das Textverständnis weiter verbessernden Graphiken arrondiert.
Der Aktivitätssensor kann den Puls der Verbraucher/-innen immer verlässlich ermitteln, unabhängig davon, ob im jeweiligen Moment nun eine körperliche Belastung (Sport o. ä.) gegeben ist oder nicht: Die von ihm her rührenden Werte wichen während des Tests durchschnittlich nur um ±1,2 bpm von denjenigen ab, die von den Tester/-innen zur selben Zeit mit einem Brustpulsmesser erhoben wurden. Monieren ließe sich hierbei nur, dass die Beurer HealthManager-App es nicht erlaubt, den Puls über den Aktivitätssensor kontinuierlich zu messen und in ein Pulsprotokoll einzupflegen. Hierzu aber kann man sich auch anderer Apps, wie beispielsweise der adidas Runtastic-App (Android und iOS) bedienen. Der Aktivitätssensor lässt sich schließlich auch mit solchen Apps problemlos koppeln.
Was die Tester/-innen vermisst haben: Der Aktivitätssensor misst zwar die Anzahl der Schritte der Verbraucher/-innen (±10,8 %), nicht aber die Anzahl der von ihnen emporgestiegenen Stockwerke. Dieser Wert ließe sich beispielsweise mit einem barometrischen Höhenmesser ermitteln, der hier aber leider nicht vorhanden ist.
Alle vom Aktivitätssensor erhobenen Werte werden 5 Tage und Nächte lang gespeichert; sie lassen sich jederzeit über die Beurer HealthManager-App einsehen und innerhalb von einer Minute auch per E-Mail versenden.
Das Funktionsspektrum ist in Anbetracht all dessen, was sich mit dem Aktivitätssensor und der Beurer HealthManager-App noch weiter individualisieren lässt, immer noch „gut“: Hier lassen sich beispielsweise die einstellbaren Alarme, Benachrichtigungen, Bewegungserinnerungen, am jeweiligen Tag in puncto Schrittzahl, Puls usw. zu erreichende Ziele et cetera nennen.
Mit einer durchgängig „guten“ bis „sehr guten“ Beurteilung in den einzelnen Testdisziplinen (s. hier) und den letzten Endes verzeihlichen Schwächen in Sachen Funktionalität wird dem Beurer Aktivitätssensor AS99 mit 92,4 % das wohlverdiente Testurteil „sehr gut“ verliehen.
Kurzbewertung
- Handhabung:
- 4,5 von 5,0
- Funktionalität:
- 4,5 von 5,0
- Material-/Materialverarbeitungsqualität:
- 4,5 von 5,0
Pro
- „sehr gute“ Material- und Materialverarbeitungsqualität
- Material des Armbands (keine Gewebsirritationen während des Tests)
- responsiver Touchscreen mit „guter“ bis „sehr guter“ Qualität
Contra
- Kopplungsvorgang manches Mal schwergängig
- kontinuierliche Pulsprotokolle der Verbraucher/-innen lassen sich nicht per Beurer HealthManager-App erstellen
Größe, Gewicht und Co.
Der Aktivitätssensor besticht durch seine schlichte Farb- und Formgestaltung: Das hier vorherrschende Schwarz springt nicht unmittelbar in den Blick und macht‘s dadurch sehr leicht, den Aktivitätssensor mit jedem Modestil zu kombinieren.
Mit einem Gewicht von nur 20 Gramm ist der Aktivitätssensor ausgesprochen leicht: Die Tester/-innen nahmen ihn innerhalb von einer Woche nicht einmal mehr am Handgelenk wahr. Dies ist sicherlich auch seinen kompakten Außenmaßen zu verdanken: Mit 1,8 mal 0,9 mal 24,8 Zentimetern (Bmax × Hmax × Lmax) ist er nämlich alles andere als ausladend. Dank seiner einheitlich-schwarzen Farbgestaltung ist er designmäßig vollkommen neutral und lässt sich daher auch mit allen anderen Farben kombinieren.
Der Aktivitätssensor besteht aus einem Touchscreen, einer Computereinheit einschließlich aller die einzelnen Messwerte erhebenden Sensoren und einem stabilen Armband aus wundervoll-weichem EPU-Material.
Der Touchscreen kann in Anbetracht seiner eher kompakten Größe natürlich nur ein paar Werte parallel darstellen, spricht nach einer Berührung aber ausgesprochen schnell an (TØ ≤0,5 Sekunden). Dadurch kann er größtenteils leichtgängig bedient werden.
Der Touchscreen ist das Herzstück des Aktivitätssensors und erlaubt es, alle Funktionen desselben an- und auszuwählen: Mit Maßen von nur 1,1 mal 2,6 Zentimetern (Bmax × Hmax) wird er den ein oder anderen hier vielleicht Größe vermissen lassen. Die Tester/-innen haben die Ablesbarkeit des Touchscreens aber mehrheitlich als „gut“ beurteilt: Die einzelnen Zahlzeichen sind zwar nur 1,75 bis 4,75 Millimeter hoch (Hmin bis Hmax). Sie lassen sich aber durch ihre weiße Farbgebung vor schwarzer Fläche auch aus einem Abstand von einem Meter noch leicht ablesen. Während des Tests ließen sich nur bisweilen Lichtspiegelungen verzeichnen; allein bei sehr hellen Lichtquellen, wie beispielsweise der Sonne, muss man die Hand manchmal hin und her drehen, um den Touchscreeninhalt erkennen zu können.
Das Armband lässt sich ohne jegliche Anstrengung an die Größe des Gelenks anpassen: Man muss das Armband schließlich nur bis zum passenden Loch durch die Schnalle hindurch ziehen und es mit dem Dorn an Ort und Stelle sichern. Auch bei dynamischer körperlicher Bewegung, beispielsweise beim Jogging, löst sich das Armband nicht.
Das Armband ist verstellbar, lässt sich also an die Größe des Handgelenks der Verbraucher/-innen anpassen: Hierzu ist das Armband von Werk aus mit 13 einzelnen Löchern in einem Abstand von 6 Millimetern zueinander und einer metallischen Schnalle plus Dorn versehen worden: Damit ist ein Spielraum von circa 7,2 Zentimetern gegeben. Während des Tests ließ sich das Armband daher ohne jegliche Anstrengung an die Handgelenke aller 12 Tester/-innen, die das volle Größenspektrum abbilden (Hmin: ~1,60 Meter, Hmax: ~2,00 Meter), anpassen.
Das Armband ist von innen mit einer circa 0,5 Millimeter (Tmax) weit ins Material eingeprägten Rautenstruktur versehen worden. Dadurch kann sich der Schweiß, der vor allem bei sportlicher Betätigung vermehrt zu „tröpfeln“ pflegt, sehr viel leichter verteilen. Auch das vermindert das Risiko von Gewebsirritationen.
Dadurch, dass das Material des Armbands solchermaßen weich ist, schneidet es sich auch nicht in wahrnehmbarem Maße ins Gewebe ein – auch dann nicht, wenn man es 72 Stunden am Handgelenk belässt. Keine der 12 Tester/-innen hatte nach Abschluss ihrer jeweils vier Wochen dauernden Testphasen eine Gewebsirritation zu verzeichnen.
Das Zubehörensemble des Aktivitätssensors enthält wirklich nur das Wesentliche: Dies sind neben einer 8 Sprachen abdeckenden Bedienungsanleitung4 auch ein Ladekabel und eine Ladestation.
Die Inbetriebnahme
Der Aktivitätssensor ist dermaßen leicht in Betrieb zu nehmen, dass alle Tester/-innen hierzu nur ein paar Minuten brauchten. Denjenigen, die hier nicht weiter wissen, kann ein Blick in die größtenteils „sehr gute“ Bedienungsanleitung (S. 10f.) empfohlen werden: Sie handelt den Inbetriebnahmevorgang nämlich mit kurzen, knappen und dadurch einprägsamen Texten ab und arbeitet auch mit einer Handvoll anschaulicher Graphiken.
An erster Stelle muss man sich um das Stromreservoir des Modells, also um dessen Akku, kümmern. Hierzu sind von Werk aus nur ein Ladekabel und eine Ladeschale enthalten: Das eine Ende des Ladekabels (Micro-USB, vgl. hier) ist an die Ladeschale anzuschließen, in die der Aktivitätssensor hinein gelegt wird, um den Ladevorgang anzustoßen. Das andere Ende (normales USB, vgl. hier) wiederum muss man an einen Computer anschließen.5 Mit den 67,5 Zentimetern (Lmax) des Ladekabels muss die Ladeschale auch nicht in allernächster Nähe zum Computer abgelegt werden. Dank der hier gegebenen Magnetverbindung bleibt der Aktivitätssensor während des Ladevorgangs sicher an Ort und Stelle. Währenddessen wird ein animiertes, hellgrünes Batteriepiktogramm über den Touchscreen des Aktivitätssensors angezeigt. Der Ladevorgang nahm während des Tests durchschnittlich nur 2 Stunden und 3 Minuten in Anspruch.
Danach muss man sein Smartphone oder Tablet zur Hand nehmen und die mit Android (ab 5.0, hier) und iOS (ab 10.0, hier) kompatible Beurer HealthManager-App installieren und in Betrieb nehmen:
Die Inbetriebnahme der Beurer HealthManager-App war an sich sehr leichtgängig vorzunehmen. Die Tester/-innen haben nur vereinzelt Probleme beim Kopplungsvorgang vermeldet: Mit aktuellen Android- (i. e. Samsung Galaxy S20) und iOS-Smartphones (i. e. iPhone 11) mit jeweils neuester Firmware musste der Kopplungsvorgang in 19 von 100 Fällen mehrmals, maximal drei Mal, wiederholt werden, bis sich der Aktivitätssensor und die App endlich koppeln ließen. Das wurde von den Tester/-innen moniert, kostete aber letzten Endes auch nur ein paar Minuten mehr. Es ist zu erwarten, dass Beurer die hierbei noch bestehenden Missstände in absehbarer Zeit noch mit einem Update der Beurer HealthManager-App beheben wird.
Dieser Inbetriebnahmevorgang nahm während des Tests durchschnittlich nur drei Minuten in Anspruch und war aus sich heraus verständlich; die Tester/-innen mussten hierbei nicht auch nur einmal die Bedienungsanleitung zur Hand nehmen.
Die Bedienung während des Betriebs
Der Aktivitätssensor lässt sich in Ermangelung anderer Bedienelemente allein über seinen Touchscreen bedienen. Dessen Maße sind, wie weiter oben schon angesprochen worden ist (vgl. hier), zwar nicht wirklich eindrucksvoll: Die Tester/-innen haben ihn während des Tests aber doch „gut“ bis „sehr gut“ bedienen können. Dies ist vor allem dem verlässlichen Ansprechverhalten des Touchscreens zu verdanken: Wir maßen hier eine durchschnittliche Reaktionszeit von nur ≤0,5 Sekunden nach einer Drück- bzw. Wisch-Geste der Tester/-innen; das heißt, dass man in ähnlicher Art und Weise durch die Menüstrukturen manövrieren kann, wie man es auch von einem modernen Smartphone und/oder Tablet her kennt. Obendrein wurden ~994 von 1.000 Drück- bzw. Wisch-Gesten vonseiten des Touchscreens erkannt; an der während des Tests ermittelten Fehlerquote von nur ~0,06 % ist nichts zu beanstanden.
Vom Main Screen lassen sich – einstellungsabhängig (s. u.) – eine Handvoll verschiedener Werte ablesen: Hierbei handelt es sich immer um das aktuelle Datum unter Nennung des Tags in Gestalt einer englischsprachigen Abbreviatur, sprich MON, TUE, WED usw. und die Uhrzeit. Obendrein kann man auch den aktuellen Ladestand des Akkus anhand des Füllstands des Batterie-Symbols im oberen rechten Eck des Main Screens ablesen – immerhin in 25,0-%-Schritten. Der aktuelle Status des Bluetooth-Moduls wiederum lässt sich im oberen linken Eck des Main Screens sehen – je nachdem, ob das hellblaue Bluetooth-Symbol gegeben ist (Bluetooth aktiv) oder nicht (Bluetooth inaktiv).
Berührt man den Touchscreen zwei Mal schnell hintereinander, schaltet er sich ein und stellt ein jedes Mal den Main Screen des Modells dar. Dies ist auch nicht davon abhängig, in welchem Menü man vorher war. Der Aktivitätssensor schaltet den Touchscreen ~10 Sekunden nach der letzten Drück- bzw. Wisch-Geste vonseiten der Verbraucherin/des Verbrauchers vollautomatisch ab und verhindert dadurch, dass von ihm zu viel Strom verbraucht wird. Diese Zeitspanne lässt sich nicht verändern.
Wer den Touchscreen aber nicht ein jedes Mal berühren will, kann in der Beurer HealthManager-App einstellen, dass er schon bei jeder Drehbewegung des Handgelenks um ≥45° anspringen soll. Das klappte während des Tests auch wunderbar; idealerweise sollte man die Drehbewegung aber ruckvoll vornehmen, sodass sie von den Sensoren des Aktivitätssensors auch wirklich sicher erkannt wird.
Die Darstellung des Main Screens kann leicht über die Beurer HealthManager-App an die individuellen Ansprüche der Verbraucher/-innen angepasst werden (Einstellungen). Hier lässt sich aus sechs verschiedenen Optionen wählen, die sich nicht nur designmäßig, sondern auch den angezeigten Werten nach voneinander unterscheiden: Nur bei zweien von ihnen wird beispielsweise auch der zuletzt ermittelte Puls mit angegeben (im Bild: letzte Zeile, 5. und 6. Option).
Wenn man den Ladestand nicht nur näherungsmäßig über den Main Screen kontrollieren möchte, muss man nur einmal nach oben wischen, das Radwerk-Symbol und anschließend das Akkumulatoren-Symbol berühren: Hier stellt der Aktivitätssensor dann den aktuellen Ladestand präzis von 1 bis 100 % dar.
Des Weiteren kann man den Aktivitätssensor auch dazu verwenden, um sich übers Smartphone oder Tablet empfangene Nachrichten darstellen zu lassen (Benachrichtigungen). Der Touchscreen lässt währenddessen erkennen, aus welcher App und von wem die Nachricht herrührt. Obendrein lassen sich alle Nachrichten jeweils einzeln in ihrer Gesamtheit lesen: Dies klappt – auch wenn die einzelnen Zeichen an Größe vermissen lassen (Hmax: 1,75 Millimeter) – recht ordentlich.
Benachrichtigungen wurden während des Tests innerhalb von durchschnittlich 3 Sekunden über den Touchscreen des Aktivitätssensors angegeben, nachdem sie von dem per Bluetooth verbundenen Smartphone oder Tablet empfangen worden waren; diese Zeitspanne war nicht von dem Ursprung der Nachricht, also der jeweiligen App (Messenger, WhatsApp usw.), abhängig. Mit jeder Benachrichtigung ist auch ein Vibrationsalarm verbunden, sodass man die Benachrichtigung auch dann wahrnimmt, wenn man den Aktivitätssensor im jeweiligen Moment nicht im Blick hat. Die Benachrichtigung verschwindet nach circa 6 Sekunden wieder vom Touchscreen, soll sich aber jederzeit wieder einsehen lassen, indem man vom Main Screen zwei Mal nach oben wischt und das NEW-Symbol berührt. Hier aber wurden während des Tests keinerlei Benachrichtigungen angezeigt, obwohl die Tester/-innen den Nachrichteninhalt weder über den Aktivitätssensor noch anderswo geprüft hatten (No new notification).
Jede Art von Benachrichtigung, einschließlich der Bewegungserinnerung (s. u.), ist mit einem Vibrationsalarm vonseiten des Aktivitätssensors verknüpft: Dieser lässt sich über die Beurer HealthManager-App nach Belieben an- und ausschalten und auch der Vibrationsintensität nach einstellen (gering, mittel oder stark).
Mit der Beurer HealthManager-App lässt sich auch eine Bewegungserinnerung einstellen. Hierbei handelt es sich um einen in Abständen von jeweils 60 Minuten angezeigten Hinweis, sich nun wieder um körperliche Bewegung zu bemühen (MOVE NOW) – dies immerhin dann, wenn man in den letzten 60 Minuten nicht einmal 40 Schritte absolviert haben sollte. Mit den Texthinweis verbunden ist auch ein doppelter, jeweils 1,5 Sekunden anhaltender und stark wahrnehmbarer Vibrationsalarm. Leider kann man die Bedingungen der Bewegungserinnerung, also vor allem die Mindestanzahl der pro Stunde zu absolvierenden Schritte, nicht individuell an die Ansprüche der Verbraucher/-innen passen. Gerade diejenigen aber, die ein sehr viel höheres Mindestpensum als 40 Schritte pro Stunde zu erreichen versuchen, würden daraus sicherlich einen Mehrwert ziehen können.
Die Funktionalität
Die wesentlichen Funktionen des Aktivitätssensors bestehen vor allem darin, eine Handvoll Werte zu ermitteln, die das Aktivitätslevel der Verbraucher/-innen abbilden sollen: Hierbei handelt es sich um die Anzahl der Schritte, die von ihr und von der eingangs in die Beurer HealthManager-App einzuspeichernden Schrittweite der Verbraucherin/des Verbrauchers abhängige Strecke in Kilometern, den aktuellen Puls in beats per minute und die verbrauchten Kilokalorien (hier bezieht der Aktivitätssensor den von Alter, Gewicht und Größe abhängigen Grundkalorienverbrauch mit ein). Der Aktivitätssensor setzt all diese Werte in Abständen von 24 Stunden, jeweils um Mitternacht, zurück, speichert die Werte allerdings 5 Tage und Nächte lang.
All diese Werte lassen sich, indem man vertikal über den Touchscreen wischt, nacheinander durchsehen. Jeder Wert wird auch noch durch ein ihn veranschaulichendes Symbol arrondiert, beispielsweise ein stilisiertes Herz bei Ansicht des zuletzt ermittelten Pulswerts.
Da der Großteil an körperlicher Bewegung bei vielen Verbraucher/-innen mittlerweile nur noch im bloßen Gehen besteht, lässt der Aktivitätssensor natürlich auch diesen Aspekt nicht außen vor: Er zählt die Anzahl der Schritte, zieht hierbei aber jegliche Art von körperlicher Bewegung heran und deutet sie anschließend nur in Schritte um. Gerade daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die von ihm ermittelte und auch über die Beurer HealthManager-App einsehbare Schrittzahl nicht voll mit der wirklichen Schrittzahl übereinstimmen kann: Während des Tests wich die Anzahl der vom Aktivitätssensor erhobenen Schritte so um maximal ~10,8 % von der wirklichen Anzahl ab.
Was aber leider nicht erhoben wird, ist die Anzahl der am jeweiligen Tag emporgestiegenen Stockwerke: Hierzu bräuchte es beispielsweise einen barometrischen Höhenmesser, der im Aktivitätssensor aber nicht verbaut worden ist.
Den Puls kann man nicht nur manuell messen, sondern, wenn man dies vorher in der Beurer HealthManager-App einstellt, auch in individuell anpassbaren Abständen von 5 bis 240 Minuten vollautomatisch messen lassen. Alle erhobenen Pulswerte werden am Ende des jeweiligen Tages um 23:59 Uhr in der Beurer HealthManager-App abgespeichert – hier lassen sich auch die einzelnen Minimal-, Maximal- und Durchschnittswerte einsehen.
Der Aktivitätssensor misst den Puls der Verbraucher/-innen mittels eines speziellen optischen Sensors, der das sich kontinuierlich verändernde Blutvolumen in den Arterien ermittelt: Wenn das Herz Blut in den Körper pumpt (Phase der Systole), ist das Blutvolumen in den Arterien natürlich üppiger als wenn das Blut wieder vom Herzen angesogen wird (Phase der Diastole). Wie hell oder dunkel das durch die Arterien schießende Blut ist, ist von der jeweiligen Phase und dem Anteil an oxygeniertem bzw. desoxygeniertem Hämoglobin im Blut abhängig; und die Farbe des Blutes wiederum bestimmt über das Ausmaß des von ihm absorbierten Lichts. Apropos Licht: Neben dem Sensor des Aktivitätssensors ist eine helle LED installiert, deren Licht durch die Haut hindurch bis zu den Arterien scheint. Der Sensor kann hierdurch erkennen, wie viel Licht vonseiten des Bluts absorbiert wird und daher auch, ob aktuell eine Phase der Systole oder eine solche der Diastole gegeben ist. Anhand der Frequenz des Wechsels zwischen Systole und Diastole wird nun der Puls ermittelt. Das klappte während des Tests auch „sehr gut“: Bei den Tester/-innen wich der vom Aktivitätssensor erhobene Pulswert nur um durchschnittlich ±1,2 bpm von demjenigen Wert ab, den die Tester/-innen parallel mit einem Brustpulsmesser maßen.
Die Schlafphase kann man nicht nur manuell, nämlich durch An- und Auswahl des jeweiligen Symbols über den Touchscreen, einleiten: Wer regelmäßig zu einer bestimmten Zeit ins Bett zu springen pflegt, kann die Schlafphase vielmehr auch über die Beurer HealthManager-App voreinstellen.
Obendrein kann der Aktivitätssensor auch während des Schlafes weiterarbeiten: Hier nämlich lassen sich die einzelnen Schlafphasen erkennen, in die Beurer HealthManager-App einpflegen und jederzeit einsehen. Mit seinen Sensoren kann er schließlich auch die Bewegungen während des Schlafs kontrollieren und den Schlaf bewegungsabhängig in verschiedene Schlafphasen (Leichtschlafphase, Tiefschlafphase usw.) einordnen.
Da der Aktivitätssensor aber leider nicht von allein erkennen kann, ob man nun bereits ins Bett gesprungen ist oder nicht, muss man vorher den Schlafmodus anstoßen: Hierzu reicht es aus, wenn man den Schlafmodus nicht ohnehin schon per Beurer HealthManager-App an vorbestimmte Zeiten geknüpft hat (s. o., Bild), vom Main Screen aus sieben Mal herab zu wischen und das dann erscheinende Schlafsymbol zu berühren: So leicht lässt sich der Schlafmodus aktivieren und anschließend auch wieder deaktivieren.
Mit der Beurer HealthManager-App kann man außerdem bis zu 10 Alarme einprogrammieren, die der Aktivitätssensor dann per Texthinweis über den Touchscreen darstellen soll. Für jeden einzelnen Alarm lässt sich eine inhaltlich passende Rubrik (Medikamente, Termin usw.) und eine Uhrzeit von 00:00 bis 23:59 Uhr einstellen. Obendrein kann man diejenigen Tage auswählen, an denen jeder einzelne Alarm anspringen bzw. nicht anspringen soll. Für Verbraucher/-innen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, ist das außerordentlich wertvoll: Gerade dann, wenn der Vibrationsalarm des Aktivitätssensors aktiv ist, kann man die planmäßige Medikamenteneinnahme kaum verabsäumen.
Der Akku
Das Stromreservoir des Aktivitätssensors besteht in einem modernen Lithium-Ionen-Akkumulator: Wie schnell er den Strom verbraucht, ist in erheblichem Maße davon abhängig, wie man den Aktivitätssensor nun verwendet: Während des Tests beispielsweise verlor der Akku durchschnittlich 30 % seines Ladestandes pro Tag.6 Die Tester/-innen haben also in Abständen von 3 Tagen jeweils einen Ladevorgang einplanen müssen. Der Ladevorgang immerhin ist mit durchschnittlich nur 2 Stunden und 3 Minuten nicht wirklich langwierig.
Technische Daten
Hersteller/Modell | Beurer Aktivitätssensor AS99 |
---|---|
Maße des Modells (Hmax × Bmax × Lmax) | 1,8 × 0,9 × 24,8 cm |
Gewicht des Modells | 20 g |
Maße des Armbands (Lmax × Bmax) | 24,8 × 1,6 cm |
Art des Bildschirms | Touchscreen |
Maße des Bildschirms (Bmax × Hmax) | 1,1 × 2,6 cm |
Art des Stromkabels | USB-zu-Micro-USB |
Maße des Stromkabels (L) | 63,5 cm |
Art des Akkus | Lithium-Ionen-Akkumulator |
Ausdauer des Akkus (durchschn., gemessen) | 3 Tage |
App | Beurer HealthManager |
App-Kompatibilität | Android (ab 5.0), iOS (ab 10.0) |
Art der Kommunikation | Bluetooth® low energy technology (ab 4.0) |
Funktionsspektrum (mit App) | Darstellung des Datums und der Uhrzeit, Messung/Darstellung der Herzfrequenz, Messung/Darstellung der zurückgelegten Schritte, Messung/Darstellung der zurückgelegten Strecke, Ermittlung/Darstellung des Energieverbrauchs, Ermittlung/Darstellung der sog. „aktiven Zeit“, Ermittlung/Darstellung des Fortschritts des Tagesziels, Ermittlung/Darstellung der Schlafphasen, Vibrationsalarme, Bewegungserinnerung, Benachrichtigung über Telefonanrufe und Nachrichten (WhatsApp), Stoppuhr, Smartphone-Suche, Fernbetätigung der Smartphone-Kamera |
Dauer des Ladevorgangs (durchschn., gemessen) | 2:03 h |
Bewertung
Hersteller/Modell | % | Beurer Aktivitätssensor AS99 |
---|---|---|
Handhabung | 40 | 93,4 |
Armband | 20 | 92,6 |
Bedienung (Touchscreen) | 35 | 93,5 |
Bedienung (App) | 35 | 95,0 |
Bedienungsanleitung | 10 | 89,3 |
Funktionsspektrum | 40 | 90,0 |
Benachrichtigungen | 25 | 94,0 |
Schrittzähler | 35 | 81,9 |
Pulsmesser | 25 | 96,0 |
Weitere Funktionen | 15 | 92,0 |
Material-/ Materialverarbeitungsqualität |
20 | 95,0 |
Bonus / Malus | – | |
Preis in Euro (UVP) | 79,99 | |
Durchschnittlicher Marktpreis in Euro | 69,99 | |
Preis-/Leistungsindex | 0,758 | |
Gesamtbewertung | 92,4 % („sehr gut“) |
Wie haben wir geprüft?
Handhabung (40 %)
Hier haben die Tester/-innen beurteilt, wie sich der Aktivitätssensor handhaben lässt: Hierbei spielten vor allem der Inbetriebnahmevorgang und die Bedienung während des Betriebs ein, jeweils unter Würdigung der mit dem Aktivitätssensor kompatiblen Beurer HealthManager-App. Die Tester/-innen haben das Ansprechverhalten des Touchscreens geprüft und ermittelt, in welchen Situationen der Touchscreen regelmäßig anspricht bzw. nicht anspricht und innerhalb von welcher Zeitspanne dies passiert. Obendrein wurde benotet, wie der Touchscreen all die verschiedenen Werte jeweils darstellt und ob bzw. wie sie sich bei welchen Lichtverhältnissen – außer- und innerhäuslich – ablesen lassen. Des Weiteren haben die Tester/-innen die Qualität des Armbands am Ende der vier Wochen dauernden Testphase beurteilt: Sie haben vor allem erhoben, ob und ggf. in welchem Ausmaß es durch das Material des Armbands zu Gewebsirritationen kommen kann. Wesentlich war außerdem, ob und wie sich das Armband einstellen lässt, um es an verschieden große/kleine Handgelenke anpassen zu können. Das Armband musste in allen Testphasen, sowohl in denjenigen mit als auch in denjenigen ohne körperliche Bewegung, an Ort und Stelle halten. Schließlich wurde die (deutschsprachige) Bedienungsanleitung geprüft: Die in ihr enthaltenen Texte sollten alle wesentlichen Themenkreise rund um den Aktivitätssensor abhandeln, idealerweise mit die Texte veranschaulichenden Graphiken versehen sein und durchschnittliche Verbraucher/-innen in den Stand setzen, den Aktivitätssensor einschließlich all seiner Funktionen bestimmungsgemäß zu verwenden.
Funktionsspektrum (40 %)
Während des Tests wurden alle Funktionen des Aktivitätssensors unter Würdigung des mit ihnen aus der Sicht durchschnittlicher Verbraucher/-innen verbundenen Werts beurteilt (Alarme, Benachrichtigungen, Bewegungserinnerungen usw.). Freilich knüpften die Tester/-innen vor allem an die wesentlichen Funktionen eines jeden Aktivitätssensors an: Die Tester/-innen maßen mit dem Aktivitätssensor also wiederholt die Anzahl der von ihnen absolvierten Schritte in verschiedenen Situationen (mit und ohne Steigung) und ermittelten, um wie viel Prozent die vom Aktivitätssensor erhobene Anzahl von der wirklichen Anzahl abweicht. Weiterhin bewerteten die Tester/-innen, wie präzis der Aktivitätssensor den Puls in verschiedenen Situationen (mit und ohne jegliche körperliche Anstrengung) misst.
Material-/Materialverarbeitungsqualität (20 %)
Hier haben die Tester/-innen beurteilt, welche Materialien in dem Aktivitätssensor verarbeitet und in welcher Art und Weise sie miteinander verbunden worden sind. Die Tester/-innen haben ermittelt, ob und in welchem Maß sich an den einzelnen Modellen äußere Makel in Gestalt von erheblichen, nicht-einheitlichen Spaltmaßen, einschneidenden Kantenlinien usw. ausmachen ließen. Am Ende der vier Wochen dauernden Testphase wurde erhoben, ob und ggf. wo es in wahrnehmbarem Maße zu Materialverschleiß kam.
Fußnoten
1 Hierzu näher Leonard W. R.: Size counts: Evolutionary perspectives on physical activity and body size from early hominids to modern humans. J. Phys. Act. Health. 2010, 7 (Suppl. 3): S. 284 – S. 298 (hier) und Leonard W. R., Robertson M. L.: Nutritional requirements and human evolution: A bioenergetics model. Am. J. Hum. Biol. 1992, 4: S. 179 – 195 (hier).
2 Vgl. Cordain L., Gotshall R. W., Eaton S. B.: 3rd Physical activity, energy expenditure and fitness: An evolutionary perspective. Int. J. Sports Med. 1998, 19: S. 328 – 335 (hier).
3 Vgl. Church T. S., Thomas D. M., Tudor-Locke C., Katzmarzyk P. T., Earnest C. P., Rodarte R. Q., Martin C. K., Blair S. N., Bouchard C.: Trends over 5 decades in U.S. occupation-related physical activity and their associations with obesity. PLoS ONE. 2011, 6 (hier).
4 Hierbei handelt es sich um Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Russisch und Polnisch. Die Bedienungsanleitung lässt sich allerdings auch von der Webseite des Herstellers als sehr viel leichter lesbares PDF herunterladen (hier).
5 Für all diejenigen Verbraucher/-innen, die aktuelle Apple MacBooks verwenden, heißt das natürlich, dass sie einen geeigneten Adapter zur Hand nehmen müssen; hier sind schließlich nur USB-C-Anschlüsse gegeben.
6 Während des vier Wochen dauernden Tests wurde der Aktivitätssensor von den Tester/-innen jeweils 24 Stunden pro Tag verwendet – nur während der Ladevorgänge blieb er in der Ladeschale. Die Tester/-innen haben jeweils einen Alarm/Wecker pro Tag, die Bewegungserinnerung, die Benachrichtigungen (durchschnittlich 30 pro Tag per Messenger und/oder WhatsApp) und die vollautomatische Pulsmessung in Abständen von jeweils 30 Minuten aktiviert.
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