7 Luftbefeuchter im Vergleichstest
Für ein angenehmes Klima in den eigenen vier Wänden
24. Oktober 2019
Während die draußen herrschenden Temperaturen immer weiter herabfallen, dreht man zuhause – beinahe reflexhaft – die Heizkörper hoch; schließlich will man es ja immerhin daheim wundervoll-warm haben. Durch das andauernde Heizen aber büßt die Luft in erheblichem Maße an relativer Feuchte ein; und das macht sich leider schnell an den Schleimhäuten bemerkbar: Die dorren nämlich mehr und mehr aus. Dadurch wiederum haben’s die meisten Keime – vor allem natürlich Bakterien und Viren – sehr leicht, sich in den Schleimhäuten anzusiedeln und zu vermehren. Diesem Problem kann allerdings leicht abgeholfen werden: Mit einem modernen Luftbefeuchter. Dieser verdampft, verdunstet oder vernebelt kontinuierlich Wasser und hebt die relative Feuchte wieder in angenehmere Höhen. Manche von ihnen können außerdem noch mit ätherischen Ölen befüllt werden, um die Luft mit lieblichen Düften anzureichern. Das ETM TESTMAGAZIN hat sieben aktuelle Luftbefeuchter geprüft.
Die ideale Luftfeuchtigkeit in Arbeits- und Wohnräumen liegt zwischen 40,0 und 60,0 %. Mit höheren Werten ist die Gefahr einer Schimmelpilzbildung im Haushalt verknüpft; infolge niedrigerer Werten allerdings können Augen und Schleimhäute ausdorren. Hierdurch büßt man auch nicht nur an Wohlbefinden ein; nein, vielmehr haben es auch Keime (vor allem Bakterien und Viren) leichter, sich in den solchermaßen strapazierten Schleimhäuten anzusiedeln und zu vermehren. Der Grund: Die Flimmerhärchen in der Nase sind normalerweise mit einem speziellen Film versehen; sie wippen gleichmäßig vor und zurück, um schädliche Keime aus dem Körper heraus zu schleusen. Trocknen die Nasenschleimhäute aber aus, verlieren die Flimmerhärchen den Großteil ihres Films und büßen dadurch auch an Funktionalität ein. So haben es die in der jetzigen Herbst- und Wintersaison allgegenwärtigen Bakterien und Viren weitaus leichter sich anzusiedeln.
Dem allerdings kann man ohne nennenswerten Arbeits- und Zeitaufwand abhelfen: Nämlich indem man die Raumluft „künstlich“ befeuchtet – entweder klassisch mit einer Wasserschüssel über einer Hitzequelle, wie beispielsweise einem Kamin oder doch vielmehr modern mit einem vollelektrischen Luftbefeuchter. Diese Geräte werden mit Wasser befüllt und erhöhen die Luftfeuchtigkeit nach verschiedenen Funktionsprinzipien, nämlich indem sie das Wasser kalt verdunsten oder vernebeln oder vielmehr heiß verdampfen. All die unterschiedlichen Modelltypen bieten dabei jeweils spezifische Vor- und Nachteile: Luftbefeuchter, die mit Ultraschall arbeiten, versetzen das Wasser in hochfrequente Schwingungen, sodass kleinste Wassertröpfchen in die Luft abgegeben werden. Modelle, die das Wasser verdunsten, müssen über eine üppige Oberfläche verfügen, auf der sich der Verdunstungsvorgang abspielen kann. Das verdunstende Wasser wird mithilfe eines Ventilationssystems in die Luft weitergetragen. Der Nachteil dieser Technologien besteht darin, dass gerade bei „härterem“ Wasser auch Kalkpartikel und Keime mit in die Luft abgegeben werden; ob die dadurch erhöhte Keimlast in der Luft allerdings auch mit einem Gesundheitsrisiko verknüpft ist, weiß man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Gerade weil der Verdunstungs- und Vernebelungsvorgang kalt abläuft, sollten die Luftbefeuchter regelmäßig gereinigt werden, um die Keimlast zu minimieren. Verdampfer wiederum arbeiten mit hohen Temperaturen: Sie verdampfen das Wasser, indem sie es bis zum Siedepunkt erhitzen. Dadurch sind der Stromverbrauch und auch die Lautstärke zwar höher als bei denjenigen Modellen, die mit den vorher angesprochenen Technologien arbeiten; infolge der hohen Temperatur allerdings stirbt der Großteil aller Keime im zu verdampfenden Wasser ab.
Das Wesentliche
Für wen empfehlen sich die Modelle?
Für jeden, der die Luftfeuchtigkeit in Arbeits- und Wohnräumen erhöhen und dadurch Allergieerscheinungen lindern und auch Erkältungskrankheiten vorbeugen möchte.
Welche Funktion ist bei den Modellen hervorzuheben?
Manche Modelle in diesem Test sind mit Hygrometern versehen und können so die Luftfeuchtigkeit im betreffenden Raum prüfen. Dadurch wiederum können sie sicherstellen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über den einprogrammierten Wert hinaus gesteigert wird.
Was ist bei den Modellen weiter interessant?
Viele Modelle verfügen über ein integriertes Aromapad, das mit speziellen aromatischen Ölen beträufelt werden kann. So kann während der Verdampfung, Verdunstung oder Vernebelung ein als angenehm empfundener Duft in den betreffenden Raum getragen werden.
Luftbefeuchter – Technik im Detail
Bei den geprüften Luftbefeuchtern führen unterschiedliche Wege ans gleiche Ziel – nämlich zu einer als angenehm empfundenen Luftfeuchtigkeit. Das Wasser wird innerhalb des Luftbefeuchters, abhängig vom Funktionsprinzip, entweder verdampft, verdunstet oder vernebelt; das ist übrigens auch der Grund, warum in Bezug auf Luftbefeuchter fürgewöhnlich zwischen „Verdampfern“, „Verdunstern“ und „Verneblern“ differenziert wird. Die Geräte arbeiten allesamt mit Strom, bedürfen also eines andauernden Anschlusses ans Stromnetz; und der erfolgt natürlich klassischerweise per Stromkabel. Bei der Aufstellung des Luftbefeuchters ist jedoch nicht jeder Steckdosen-nahe Standort gleichermaßen gut geeignet: Mit dem verdampften, verdunsteten oder vernebelten Wasser werden schließlich auch Kalkpartikel mit in die Luft getragen; diese Kalkpartikel wirbeln mit jedem Luftstoß durch den Haushalt und setzen sich infolgedessen auf allen Oberflächen ab. Daher empfiehlt sich ein Standort, an dem der Kalkpartikel enthaltende Wasserdampf bzw. Nebel nicht unmittelbar gegen empfindliche Oberflächen ausgestoßen wird. Hinweis: Wer lediglich „hartes“ Wasser aus den Leitungen schöpfen kann (>2,5 mmol Calciumcarbonat/l bzw. >14 °dH), sollte eine Befüllung mit destilliertem Wasser in Erwägung ziehen. Um Wasser in den Luftbefeuchter einzufüllen, wird zunächst der Wassertank A entnommen. Je nach Modell bildet der Wassertank entweder selbst die Basis des Luftbefeuchters oder er wird auf den Fuß des Luftbefeuchters gesetzt und mechanisch mit ihm verknüpft. Die Öffnung des Wassertanks B sollte groß genug gestaltet sein, um eine bequeme Befüllung mit Wasser zu ermöglichen. Die Verschlusskappe des Wassertanks sollte sich außerdem leichtgängig öffnen und schließen lassen. Nach dem Einfüllen des Wassers wird der Tank wieder in den Luftbefeuchter gesetzt. Die meisten Luftbefeuchter im Test verfügen über ein Bedienfeld C, mit dessen Hilfe die Einstellungen vorgenommen werden. Die hier gegebenen mechanischen oder kapazitiven (berührungsempfindlichen) Bedienelemente sollten sich problemlos betätigen lassen und eine intuitive, aus sich heraus verständliche Handhabung ermöglichen. Viele Modelle sind außerdem mit einem Display D versehen, auf dem die vorangehend getroffenen Einstellungen angezeigt werden. Wenn zusätzlich ein Hygrometer integriert ist, wird fürgewöhnlich auch die aktuelle Luftfeuchtigkeit angegeben. Bei solchen Luftbefeuchtern kann eine konkrete Zielluftfeuchtigkeit in Prozent vorgegeben werden. Sobald der betreffende Wert erreicht wurde, schaltet sich der Luftbefeuchter ab und erst dann wieder ein, sobald die Luftfeuchtigkeit wieder absinkt. So wird denjenigen Gefahren vorgebeugt, die mit einer fortlaufend hohen Luftfeuchtigkeit verknüpft sind – insbesondere natürlich die Schimmelpilzbildung. Bei Modellen, die durchgängig Wasserdampf bzw. Nebel ausgeben, sollte die Luftfeuchtigkeit des Raums mit einem externen Hygrometer kontrolliert werden. Das verdampfte, verdunstete oder vernebelte Wasser wird durch den Auslass E an die Raumluft abgegeben. Bei manchen geprüften Luftbefeuchtern kann der Ausstoßwinkel mithilfe beweglicher Lamellen angepasst werden. Die Luftbefeuchter sollten regelmäßig gereinigt und gepflegt werden; dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um Modelle mit Ultraschall- oder Vernebelungstechnologie handelt. Diese arbeiten nämlich ohne Hitze, sodass die Keime nicht infolge hoher Temperaturen absterben, sondern vielmehr über den Nebel mit in die Raumluft getragen werden.
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