7 Kaffeekapselmaschinen im Vergleichstest
Verkapselte Aromenwunder
28. November 2019
Kapselmaschinen waren vor vielen Jahren noch Ausdruck vollkommenen Minimalismus: Damals ließ sich nun einmal nur aus einer Handvoll Kapseln wählen und wer nicht mit Espresso und Co. vorliebnehmen wollte, musste eben eine andere Maschine nehmen. Heute aber verhält sich all das anders: So haben viele Kapselhersteller über 50 verschiedene Kapseln im Sortiment, aus denen sich alle nur vorstellbaren Spezialitäten zubereiten lassen: Während die eine Kapselsorte vielleicht einen wundervoll-milden Cinnamon Roast aus Äthiopien enthält, aus dem man einen herrlichen Americano brühen kann, ist’s bei der anderen Kapselsorte vielmehr ein intensiver Full City Roast aus Honduras, der in einen charaktervollen Espresso verwandelt werden will. Dadurch schließlich, dass viele Hersteller ihre Maschinen auch mit Milchschäumern versehen oder immerhin spezielle Milch- und Milchschaumkapseln anbieten, kann man jeden noch so anspruchsvollen Geschmack bedienen. Da jede Kapsel nur eine Portion enthält und diese Portion bis zum Herstellungsvorgang in sich einschließt, bleiben die empfindlichen Aromen auch über mehrere Monate erhalten. Wir haben nun 7 aktuelle Kapselmaschinen ausgiebig geprüft. Also: Welche Maschine ist am leichtesten zu handhaben? Mit welcher lassen sich Espresso und Co. am schnellsten zubereiten? Wie viel Strom schöpfen die Modelle ein jedes Mal aus dem Stromnetz? Wie laut sind sie während des Herstellungsvorgangs? All diesen Fragestellungen sind wir in unserem Test nachgegangen.
Freilich, in jüngerer, von immer weiter wachsendem Umweltbewusstsein geprägter Zeit ernten Kapselmaschinen so manch Kritik. Schließlich enthält jede Kapsel nur eine einzelne Portion und die Kapseln selbst bestehen aus durchaus problematischen Materialien – regelmäßig handelt es sich bei ihnen um Aluminium und/oder Polypropylen. Die Hersteller versuchen daher, immer mehr voll recyclebare Kapseln anzubieten. Trotz all der Kritik lässt sich das immense Funktionsspektrum moderner Kapselmaschinen nicht von der Hand weisen: Wenn man sich bloß ansieht, wie immens die Kapselsortimente von Tchibo, Nespresso und Co. sind, weiß man: Kapselmaschinen stehen in puncto Aromenspektrum anderen Maschinen in nichts mehr nach. Mit ihnen ist’s vielmehr noch sehr viel leichter, zwischen verschiedenen Aromen hin und her zu wechseln. Dadurch, dass sich bei den meisten Maschinen Milliliterzahlen und Temperaturen anpassen lassen, kann man seine Getränke auch durch und durch individualisieren. Wenn die Maschine dann auch noch ein Milchsystem vorweisen kann, lassen sich alle Milch- und Milchschaumspezialitäten herstellen. Gerade in Ein- oder Zweipersonenhaushalten wissen Kapselmaschinen schließlich noch mit ihrer zierlichen Größe zu reizen: Sie nehmen nur ein Mindestmaß an Fläche ein und passen dadurch in nahezu jede Nische.
Kapselmaschinen – Das Funktionsprinzip
Kapselmaschinen bieten den Verbraucher/-innen vor allem Eines: Flexibilität. Schließlich kann man mit jeder Tasse nicht nur eine andere Spezialität zubereiten; dank der eindrucksvollen Kapselsortimente ist’s vielmehr auch ein Leichtes, zwischen verschiedenen Sorten – und damit auch zwischen vollkommen anderen Aromenwelten – hin- und herzuspringen. Das eine Mal kann’s ein charaktervoll-intensiver Espresso aus Indonesien, das andere Mal ein milder Americano aus Brasilien sein. Man muss bloß die passende Kapsel zur Hand nehmen. Apropos Kapseln: Die schirmen durch ihren Aluminium- oder Polypropylenmantel jede einzelne Portion von der Außenwelt ab und verhindern dadurch, dass die in ihnen enthaltenen Aromen oxidieren. Sie können viele Monate gelagert werden, ohne dass sich Aromeneinbußen schmecken ließen.
Beim Milch- und Milchschaumbezug bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den von uns geprüften Maschinen: Drei Modelle (De’Longhi Nespresso Gran Lattissima EN650.B, K-fee Twins II + Latte und Tchibo Qbo You-rista) bieten einen speziellen Milchschäumer, mit dem sich Milch schäumen lässt. Zwei Maschinen davon (De’Longhi Nespresso Gran Lattissima EN650.B und Tchibo Qbo You-rista) sind mit internen Milchsystemen versehen worden, welche den Milch- und Milchschaumbezug, abhängig von der vorangegangenen Getränkewahl, automatisch anstoßen. Ein Modell schließlich (K-fee Twins II + Latte) arbeitet nicht nur mit einem klassischen Milchschäumer, sondern kann außerdem noch Milch-/Milchschaumkapseln „verarbeiten“. Bei zwei weiteren Maschinen (De’Longhi NESCAFÉ® Dolce Gusto® Esperta EDG505.B und Krups NESCAFÉ® Dolce Gusto® Esperta KP310510) wiederum muss man allein mit Milch-/Milchschaumkapseln vorliebnehmen. Darüber hinaus sind noch zwei Modelle im Test vertreten (Krups Nespresso Vertuo Plus XN9018 und Tchibo Cafissimo mini), die weder einen Milchschäumer noch Milch-/Milchschaumkapseln bieten: Hier muss man also, um Cappuccino, Flat White und Co. zuzubereiten, anderswo noch einen Milchschäumer erwerben.
Kapselmaschinen sind vor allem angesichts ihrer simplen Handhabung so beliebt: So steht mittlerweile in ~31,5 % aller Haushalte Deutschlands mindestens eine Kapselmaschine.* Nach der Wahl einer passenden Kapsel muss man sie bloß in den Kapselhalter A legen. Anschließend wird der Kapselhalter per Hebel verschlossen. Wie viel Wasser nun aus dem Tank B geschöpft wird, ist vom jeweiligen Getränk abhängig und kann bei vielen Modellen auch individuell angepasst werden. Bei manchen Maschinen lässt sich das zuzubereitende Getränk (Espresso, Cappuccino usw.) und bei anderen wiederum nur die Größe des zuzubereitenden Getränks wählen. Zwei Modelle im Test (Krups Nespresso Vertuo Plus XN9018 und Tchibo Qbo You-Rista). können nämlich Kapseln anhand spezieller Codes vollautomatisch erkennen, sodass sie alle Brühvorgangsparameter von allein einstellen – ohne dass man eine Hand rühren muss. Die Abtropfschale, die mit den Tassen bestellt wird, kann bei allen Modellen entweder in der Höhe verstellt oder schlicht entnommen werden, um auch höhere Tassen unterstellen zu können.
Für kleine Espresso-/Ristretto-Tassen kann man die Abtropfschale C mindestens eine Position weiter nach oben schieben, um die während des Bezugs entstehenden Spritzer zu minimieren. Nach Abschluss des Bezugsvorgangs verschwinden die Kapseln bei den meisten Modellen automatisch im Kapselbehälter D. Nur zwei Modelle im Test (De’Longhi NESCAFÉ® Dolce Gusto® Esperta EDG505.B und Krups NESCAFÉ® Dolce Gusto® Esperta KP310510) bieten keinen solchen Behälter: Hier müssen die Kapseln manuell entnommen werden. Die Kapseln lassen sich, gleichviel ob’s sich bei ihnen um Aluminium- oder Polypropylenkapseln handelt, recyceln und in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne schmeißen. Die Kapseln von Nespresso können zu diesem Zweck auch in der nächstgelegenen Nespresso Boutique abgegeben werden.
Fußnote
* Statistisches Bundesamt: Ausstattung privater Haushalte mit Haushalts- und sonstigen Geräten im Zeitvergleich (2019).
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