Gut gegen Grippe- und Erkältung
01. November 2012
Winterzeit ist Erkältungszeit – damit Sie gesund und munter durch die kalte Jahreszeit kommen, haben wir einige hilfreiche Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie der Triefnase ein Schnippchen schlagen können. Falls es Sie trotz aller Vorsicht dennoch erwischt hat, haben wir einige hilfreiche Hausmittelchen für Sie gefunden.
Erkältung und Grippe
Husten, Schnupfen, Heiserkeit – durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr erkranken Erwachsene in Deutschland an einem so genannten grippalen Infekt, im Volksmund meist Erkältung genannt. Der grippale Infekt ist nicht gleichzusetzen mit einer „richtigen“ Grippe, die durch das Influenza-Virus übertragen wird.
Bei einer Erkältung sprechen Mediziner von einer akuten Infektion der oberen Atemwege. Diese verläuft meist deutlich milder als eine Influenza, oftmals klingen die Symptome bereits nach einigen Tagen von selbst ab. Bei einer „echten“ Grippe-Infektion ist hingegen Vorsicht geboten, weshalb hier auch eine eine bundesweite Meldepflicht besteht.
Der Krankheitsverlauf sowie die Schwere der Symptome kann bereits einen ersten Hinweis liefern, ob es sich tatsächlich um eine Grippe-Infektion handelt. Tritt die Erkrankung beispielsweise sehr abrupt ein, d.h. zeigen sich sofort mehrere, intensive Symptome wie Husten, Fieber und Gliederschmerzen, deutet dies auf eine Influenza hin.
Bei normalen Erkältungen treten die Symptome typischerweise erst nach und nach auf, oder lösen sich gegenseitig ab. Bei einfachen Erkältungen bekommen die Betroffenen zudem meist nur schwächeres Fieber, das nach einigen Tagen wieder zurückgeht, oder die Erkrankung verläuft ganz ohne Fieber. Bei einer Grippe hingegen kann es zu hohem Fieber kommen, das auch längere Zeit anhalten kann. Auch sehr ausgeprägte Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie ein anhaltendes Schwächegefühl deuten auf eine Grippe-Infektion hin. Vorsicht: trotz dieser einfach zu erkennenden Anzeichen sollten Sie sich im Zweifelsfall nicht auf einen Selbsttest verlassen – dieser ersetzt keineswegs den Gang zum Arzt. Besteht Unsicherheit, ob es sich um eine „echte“ Grippe handelt oder verschlimmern sich die Symptome trotz aller Hausmittelchen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Mit Hygiene das Risiko senken
Spätestens in der Grippe-Hochsaison begegnet man ständig Nachbarn, Freunden oder Arbeitskollegen, die sich bereits mit verschnupften Nasen herum quälen. Ein Niesen, ein Husten oder auch ein Händedruck kann bereits genügen, um sich die Infektion einzufangen. Grippe-Viren werden nämlich durch die so genannte Tröpfcheninfektion verbreitet, d.h. die Erreger werden durch Tropfen von Speichel oder Sekreten der Atemwege über die Luft weitergegeben. Gelangen die Erreger in die Schleimhäute der Kontaktperson, vermehren sie sich dort und sorgen für eine Infektion.
Doch nicht nur ein Nieser ins Gesicht kann für eine Ansteckung sorgen, insbesondere zur Erkältungszeit lauern praktisch überall Virenherde. Ob der Türgriff vom Geschäft oder vom Bus, ein Produkt im Supermarkt oder die Tasten im Fahrstuhl – alles könnte zuvor bereits von einem Grippe – Kranken angefasst worden sein. Auch der Händedruck zur Begrüßung birgt bereits Tücken: selbst wenn unser Gegenüber gesund wirkt, wissen wir nicht, wem er oder sie zuvor die Hand zur Begrüßung gereicht hat. Beim Kontakt mit sichtbar erkälteten Personen sollte im Zweifelsfall lieber ganz auf jegliche Begrüßungsrituale verzichtet werden.
Häufiges Händewaschen wird empfohlen, zudem sollte darauf geachtet werden, sich nach der Berührung potenzieller Virenherde möglichst nicht an Mund, Nase und auch Augen zu fassen. Daheim empfiehlt es sich zudem, Risikoherde wie Türgriffe oder auch die Fernbedienung regelmäßig zu reinigen oder zu desinfizieren. Insbesondere wenn sich bereits eine Person im Haushalt infiziert hat und die anderen vor einer Infektion geschützt werden sollen, ist regelmäßiges Putzen angeraten.
Die beste Vorbeugung: gesund leben
Hustet Ihnen ein unvorsichtiger Mitmensch allerdings direkt unter die Nase, nutzt auch alles Händewaschen nichts mehr. Sind die Erreger erst einmal in den Körper gelangt, kann nur noch ein starkes Immunsystem eine Infektion verhindern. Die beste Maßnahme dazu ist eine gesunde Lebensführung mit viel Bewegung und einer möglichst ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung.
Viel Obst und Gemüse hilft dabei, die Abwehr zu stärken. Steht übrigens keine Frischware zur Verfügung, kann auch auf die tiefgekühlte Variante zurückgegriffen werden. Studien zufolge beträgt z.B. der Vitamin-C-Gehalt von gefrorenem Spinat noch rund zwei Drittel der ursprünglichen Menge. Bei der Lagerung des frischen Produktes hingegen sank der Vitamin- C-Gehalt bereits nach drei Tagen um über die Hälfte. Dies gilt zwar nicht für alle Obst- und Gemüsesorten, dennoch gehen bei Frischware durch Transport und Lagerung immer wertvolle Vitamine verloren. Gerade zur Winterzeit haben viele Produkte bereits einen langen Weg hinter sich, bevor sie unsere Supermärkte erreichen. Daher kann ruhigen Gewissens auch auf Tiefkühl-Obst- und Gemüseprodukte zurückgegriffen werden – auch diese enthalten viele wertvolle Nährstoffe.
Neben guter Ernährung können auch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sowie regelmäßige Besuche in der Sauna oder Kneipp-Anwendungen die körpereigene Abwehr stärken. Wenig Schlaf, viel Stress sowie Rauchen und Alkohol hingegen schwächen den Körper und damit auch das Immunsystem.
Mit Impfung gegen Influenza
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich auch gegen bestimmte Grippe-Viren impfen lassen. Der beste Zeitpunkt dafür ist zwischen September und November, der Schutz beginnt zwei Wochen nach der Impfung. Wird zu einem späteren Zeitpunkt noch mit einer Grippewelle gerechnet, kann auch dann noch geimpft werden. Da jedes Jahr neue Grippe-Viren auftreten, gilt der Impfschutz nur für eine Saison, danach bedarf es einer erneuten Impfung. Der Wirkstoff ist allgemein gut verträglich, in einigen Fällen kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen wie Hautrötungen um die Einstichstelle, oder dem kurzzeitigen Auftreten von Grippe- Symptomen, die aber nach einigen Stunden wieder abklingen.
Die Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion, jedoch verhindert sie bei Personen mit gesundem Immunsystem in 90% aller Fälle eine Erkrankung. Bei älteren Personen mit beeinträchtigtem Immunsystem sowie bei einigen chronisch Kranken ist der Impfschutz hingegen weniger wirksam. Dennoch wird gerade den Risikogruppen empfohlen, eine Impfung vornehmen zu lassen. Kommt es nämlich zu einer Infektion, verläuft die Erkrankung bei geimpften Personen in der Regel milder. Gegen Grippe-Viren impfen lassen sollten sich folgende Risikogruppen:
- Personen, die älter als 60 Jahre sind
- Schwangere ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft (bei zugrunde liegenden Vorerkrankungen evtl. auch bereits im ersten Drittel)
- Personen, die unter Immunschwäche leiden (z.B. aufgrund einer Organtransplantation oder einer HIV-Infektion)
- Chronisch Erkrankte (z.B. Lungenoder Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder neurologische Erkrankungen wie multiple Sklerose)
- Personen, die viel Kontakt mit anderen Menschen haben (z.B. Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer, Kindergärtner)
- Personen, die in Pflege- oder Altersheimen leben
Einstiegsbild © Juana Kreßner / PIXELIO