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Energieeffizienz

21. Dezember 2017

In Zeiten, in denen das Umweltbewusstsein mehr und mehr anwächst, spielt die Energieeffizienz elektronischer Groß- und Klein-Geräte eine wesentliche Rolle; sie entscheidet bei vielen letztlich über Kauf oder Nicht-Kauf. Jeder kennt die markanten Farbbalken, die von verschiedenen Grünnuancen (A+++, A++ und A+) bis hin ins Rot (D) reichen; sie repräsentieren die einzelnen Energieeffizienzklassen. Das Energielabel existiert mittlerweile seit 20 Jahren und setzt interessierte Verbraucher/innen über die Energieeffizienz von über 16 verschiedenen Produktklassen in Kenntnis.

Lohnt sich die Anschaffung eines energieeffizienteren Geräts?

Das lässt sich selbstverständlich nicht in dieser Pauschalität beantworten. Schließlich knüpft die potentielle Ersparnis einerseits an die jeweilige Produktklasse (Waschmaschine, Trockner usw.) und andererseits an die individuellen Nutzungsgepflogenheiten an. Bei einer Waschmaschine lassen sich jährlich circa 50,00 € einsparen, wenn ein altes Gerät mit einem neuen ersetzt wird; der Neupreis amortisiert sich daher erst nach vielen Jahren. Bei einem Wäschetrockner sieht dies anders aus; hier lassen sich bei 220 Waschgängen mit anschließender Trocknung mehr als 150,00 € pro Jahr einsparen, sodass sich ein neues Gerät schnell lohnt! Auch bei Geräten, die andauernd betrieben werden – das Musterbeispiel sind hier Kühl- und Gefrierschränke – rechnet sich der Neuerwerb. Es empfiehlt sich also, beim Strom- (und ggf. Wasserverbrauch) näher hinzusehen und unter Berücksichtigung der individuellen Nutzungsgepflogenheiten nachzurechnen!

Die zugrunde liegende Idee ist folgende: Je stärker die Verbraucher die Energieeffizienz eines Geräts in ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen, desto eher sind die Hersteller geneigt, energieeffizientere Geräte zu entwickeln, um so den Absatz zu erhöhen. Dieses anvisierte Wechselspiel hat zum Ziel, die Effizienz in der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 um 20 % zu steigern.

Was erzählen und was verschweigen uns diese Klassifizierungen durch Buchstaben und Farbskalen eigentlich im Detail? Die Buchstaben A bis G kennzeichnen Werte, welche die Abweichung des jeweils geprüften Gerätes von einem fiktiven Mustergerät bei standardisierten Nutzungsgepflogenheiten darstellen. Diese werden zum einen durch den Gerätetyp bestimmt (Spülmaschine, Herd, Gefrierschrank, Fernseher etc.); zum anderen beeinflusst die Größe des Gerätes die Ergebnisse. Wie weit die prozentualen Abweichungen jeweils ausfallen dürfen, ist somit für jede Art von Haushaltsgerät unterschiedlich geregelt.

Die Richtwerte, die oft noch aus dem Jahr 1998 stammen, wurden von der Praxis mittlerweile schon in vielen Bereichen überholt. Die Energieeffizienz vieler Gerätegruppen erfüllt die Anforderungen der A-Klasse spielend. Somit knüpft die Qual der Wahl bei bestimmten Produktypen nur noch an die Anzahl der zusätzlichen Pluszeichen (A+, A++ usw.) an.

Wie aber unterscheidet und entscheidet der Verbraucher, wenn die Differenzen nur noch marginal erscheinen, da plötzlich „alles im grünen Bereich“ liegt? Eine neue Rahmenverordnung, die im August 2017 in Kraft trat, soll wieder größere Übersichtlichkeit und Differenzierung schaffen. Sie bedeutet das Ende der „Plusklassen“, die nun schrittweise von den EU-Labeln verschwinden. Ab dem Jahr 2019 heißt es dann wieder deutlich unterscheidbar „Zurück in die Zukunft“ mit den markanten Kennzeichnungen von A bis G.

Trotz plakativer Darstellung lohnt sich ein Blick auf die weiteren Details der Labels. Insbesondere der absolute Energieverbrauch, der in den meisten Fällen ebenfalls vermerkt ist, gibt Aufschluss. Die Effizienzklassen sind breit gefasst und der tatsächliche Stromverbrauch bei Geräten der gleichen Klassifizierung kann deutlich voneinander abweichen.

Ein zusätzlicher Blick lohnt sich auch (und vor allem) für Sparsame. In der Regel gilt: Je besser die Effizienzklasse, desto teurer ist für gewöhnlich die Anschaffung. Bei schmalem Geldbeutel sollten daher die Grenzfälle der Klassen genauer betrachtet werden. Ein geringer Unterschied im Verbrauch kann dazu führen, dass ein Gerät in eine günstigere Preisklasse abrutscht.

Nicht zu vergessen, dass immer nur Geräte miteinander verglichen werden, die sich in Größe und Ausstattung ähneln. Ein großer Kühlschrank kann dementsprechend trotz des höheren Verbrauchs in einer günstigeren Effizienzklasse liegen als ein kleiner.

Interessant können darüber hinaus Informationen zur Geräuschemission oder hinsichtlich spezieller Zusatzfunktionen sein. Letztlich entscheiden neben der Effizienz die individuellen Nutzungsbedingungen, eigene Vorlieben und der Geldbeutel, welches Gerät in der Anschaffung sinnvoll ist.

Wer – Wie – Was?

Die Energielabels liefern unterschiedliche Informationen, die auf das jeweilige Produkt abgestimmt sind. Das kann – zumindest im ersten Moment – schnell verwirrend wirken. Hier erläutern wir beispielhaft eine Handvoll verschiedener Energielabels.

Spülmaschine

energielabel 2

Bei der Spülmaschine werden neben dem jährlichen Strom- und Wasserverbrauch am Maßstab von 280 Spülgängen pro Jahr in kWh bzw. L auch die Trocknungswirkung in Klassen von A bis G, die Höchstzahl an Maß-Gedecken und der Schalldruckpegel (die Lautstärke) in dB angegeben.

Staubsauger

energielabel 3

Bei Bodenstaubsaugern wird neben dem Energieverbrauch die Reinigungsleistung auf Teppich- (links) und Hartböden (rechts) in Klassen von A bis G angegeben. Des Weiteren lässt sich auch die Filterleistung in Klassen von A bis G erkennen. Der Schalldruckpegel (die Lautstärke) ist schließlich in dB abzulesen.

Backofen

energielabel 4

Bei einem Backofen wird das Innenraumvolumen in Litern angegeben. Beim Stromverbrauch werden die Betriebsarten Ober-/Unterhitze (oben) sowie Heißluft (unten)dargestellt.

Kühl-/Gefrierkombination

energielabel 5

Die Labels der Kühl-/Gefrierkombinationen stellen den jährlichen Stromverbrauch in kWh dar. Ferner werden das Innenraumvolumen des Kühl- und des Gefrierteils in L sowie der Schalldruckpegel (die Lautstärke) in dB angegeben.

Waschmaschine

energielabel 6

Die Labels von Waschmaschinen zeigen den jährlichen Strom- und Wasserverbrauch bei 220 Waschgängen pro Jahr in kWh bzw. L an. Des Weiteren sind die maximale Beladung in kg, die Schleuderleistung in Klassen von A bis G und der Schalldruckpegel (die Lautstärke) bei voller und bei halber Beladung in dB angegeben.