Wie man sich bettet…
09. März 2018
Wie man sich bettet, so liegt man. Aber was passiert eigentlich mit der Matratze, wenn der Traum ausgeträumt ist? Der größte Teil der ausrangierten Schlafunterlagen wird bis heute verbrannt. Dadurch gehen unnötigerweise Ressourcen verloren, die sinnvoll genutzt werden könnten. Ein neues Recyclingverfahren setzt daher auf Wiederverwertung statt auf die Müllverbrennungsanlage.
Recycling ist kein Traumgespinst
Allein in Europa werden jährlich rund 25 Millionen Matratzen produziert. Rund 40 Prozent bestehen aus speziellem PUR-Weichschaum. „Eine einzelne Matratze kann ganz unterschiedliche Materialien enthalten. Wenn sie dann in den Müll geworfen wird, ist ihre genaue Zusammensetzung häufig unbekannt. Deshalb können einzelne Teile bisher kaum wiederverwertet werden“, erläutert der Experte Dr. Michael Schwake der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Ein neuartiges Verfahren ermöglicht es nun, den Weichschaum aus Polyurethan (PUR) vom Sperrmüll in einen Stoff umzuwandeln, aus dem hochwertiger PUR-Hartschaumstoff erzeugt werden kann, erläutert die DBU. Dieser Stoff leite nur wenig Wärme und eigne sich deshalb bestens, um beispielsweise Häuser zu dämmen.
Innovativer Mittelstand
Die Firma H & S Anlagentechnik (Sulingen) entwickelte ein Verfahren, in dem aus dem bestehenden Weichschaum der Matratzen ein Material erzeugt wird, mit dem später PUR-Hartschaum hergestellt werden könne. Dieser Hartschaum besitze die gleiche hohe Qualität und die Eigenschaften wie neuwertig produziertes Material. Fachlich und finanziell wurde die Entwicklung mit 96.000 Euro von der DBU gefördert.
Damit leistet ein weiterer Mittelständler einen wichtigen Beitrag, unsere globalen Ressourcen zu schonen und verdeutlicht, welche treibende Kraft der deutsche Mittelstand bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit spielt“, stellt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde erfreut fest.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt – DBU