Pokémon Go gefährdet Straßenverkehr
20. Juli 2016
Smartphones haben seit jeher zu Ablenkungen im Straßenverkehr geführt. Die neue App Pokémon Go soll dieses Problem jedoch noch einmal deutlich verschärfen. Besonders Kinder lassen sich hiervon sehr leicht ablenken, doch auch Autofahrer selbst gehören teils zu der gefährdeten Gruppe der Pokémontrainer.
Verschmelzung von Realität und Virtualität
Wer im Straßenverkehr – ganz gleich ob als Fußgänger oder Autofahrer – mit seinem Smartphone spielt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Noch wesentlich gefährlicher wird es jedoch, wenn eine App die Aufmerksamkeit permanent fesselt. So wie etwa das kürzlich erschienene Pokémon Go, vor dem der ADAC nun besonders warnt. Die App lässt Realität und Virtualität auf bislang einzigartige Art und Weise verschmelzen, sodass Spieler nun die Pokémon in der echten Welt fangen können. Der Avatar des Spielers läuft auf der Suche nach den Pokémon auf einer Karte herum, die dank des GPS-Sensors im Handy, exakt dem Ort des Spielers in der echten Welt entspricht. Auf dem Smartphone erscheinen dann an entsprechenden Stellen Pokémon, die der Spieler fangen kann. Hierfür ist es jedoch einerseits erforderlich, dass der Spieler sich in der Realität auf die Suche nach den Pokémon macht, andererseits muss ein Teil der Aufmerksamkeit immer auf den Bildschirm gerichtet sein, damit der Spieler auch erkennt, wenn ein Pokémon auftaucht. Die Spieler sind dementsprechend besonders abgelenkt.
Kinder über Gefahren aufklären
Gerade im Straßenverkehr ist dies selbstredend besonders gefährlich. Taucht etwa ein besonders seltenes Pokémon auf der anderen Straßenseite auf, könnten vor allem Kinder unaufmerksam über die Straße laufen, da sie Gefahrensituationen noch nicht richtig einschätzen können. Eltern sollten das Spiel daher immer zunächst gemeinsam mit ihrem Kind spielen, um so auf besondere Gefahrensituationen aufmerksam machen zu können.
Keine Pokémon am Steuer
Doch nicht nur Kinder sind gefährdet, auch für Autofahrer selbst besteht eine gewisse Gefahr. Da man sich vor allem viel bewegen muss, um verschiedene Pokémon ausfindig machen zu können, werden autofahrende Pokémontrainer besonders in Versuchung geführt. Mittlerweile sind aus den USA bereits Fälle bekannt, bei denen Spieler mit ihrem Auto einfach auf der Straße stehen geblieben sind, um Pokémon zu fangen. Teilweise wurden sogar Motorradfahrer angehalten, die sich ihr Smartphone auf den Lenker montiert hatten, um ja auch kein Pokémon zu verpassen.
Quelle: ADAC
Bildquelle: ADAC