Pflegereform II
17. November 2015
Der demographische Wandel ist in Deutschland in vollem Gange. In den nächsten Jahrzehnten wird es immer weniger Kinder und immer mehr ältere und pflegebedürftige Menschen geben. Dies stellt die Pflege vor ein großes Problem, das die Bundesregierung nun entschärfen möchte.
Pflegereform II: Fünf Milliarden Euro mehr für die Pflege
Derzeit gibt es über 2,5 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland und die Zahl wird in den nächsten Jahren weiterhin ansteigen. Höchste Zeit, die Pflege in Deutschland zu reformieren! Das sah auch die Bundesregierung so und daher wurde vergangene Woche die Pflegereform II verabschiedet, die Anfang 2017 in Kraft treten wird. Diese sieht vor, dass der Pflegebedürftigkeitsbegriff in Zukunft neu definiert wird, sodass voraussichtlich eine halbe Millionen neue Menschen in den nächsten Jahren anspruchsberechtigt sein werden. Außerdem soll genauer ermittelt werden, wie pflegebedürftig eine Person körperlich und geistig ist. Diese exaktere Einteilung soll durch den Ausbau der Pflegestufen von drei auf fünf ermöglicht werden. Finanziert wird die Reform durch eine Anhebung des Pflegeversicherungsbeitrags um 0,2 Prozentpunkte auf 2,55 Prozent bzw. 2,8 Prozent für Kinderlose. Das soll etwa fünf Milliarden Euro mehr in die Kassen spülen, sodass der Beitrag bis 2022 stabil bleiben könne.
Grüne und Linke üben Kritik
Gänzlich kritiklos wurde die Pflegereform II jedoch nicht verabschiedet. Vor allem der Opposition geht die Reform noch nicht weit genug. Die Linken stimmten dagegen, da laut ihnen die Verbesserungen für Demenzkranke auf Kosten der Menschen mit unteren Pflegegraden gingen. Bündnis 90/Die Grünen kritisierten, dass die Pflegereform den Kern des Problems vernachlässigt: den Personalmangel in der Pflege.
Quelle: Deutscher Bundestag
Bildquelle: Pixabay