Gefärbte Eier häufig ohne Kennzeichnung
23. März 2016
Ostern steht unmittelbar vor der Tür und das bedeutet, dass auch wieder vermehrt Eier gekauft werden. Wer nicht selbt färben möchte, kann Eier auch bereits vorgefärbt im Handel erwerben. Hier fehlt jedoch meist die korrekte Kennzeichnung der Haltung, sodass der Tierschutz oft zu kurz kommt.
Verbrauchern wird wenig Wahl gelassen
Wenn man sich im Supermarkt umguckt, könnte man denken, dass die Käfighaltung bei Hennen nicht mehr existent ist. Die meisten Eier, die man heutzutage noch erwerben kann, sind mindestens aus Freilandhaltung, Bio-Eier sind ebenfalls in großen Mengen vorhanden und immer häufiger die erste Wahl vieler Verbraucher. Dennoch stammen nach wie vor 15 Prozent der Eier in Deutschland aus Käfighaltung. Denn obgleich kaum ein Verbraucher mehr bewusst zu Eiern aus dieser Haltungsform greift, wird den Kunden an einigen Stellen schlicht keine Wahl gelassen. Da verarbeitete Lebensmittel keiner Kennzeichnungspflicht unterliegen, wählen die Hersteller häufig die billigste Variante; dem tierschutzbewussten Verbraucher bleibt keine Wahl, außer die Lebensmittel komplett zu verweigern oder gleich Bioprodukte zu kaufen. „Wer momentan sicher gehen will, dass verarbeitete Eier aus tierschutzgerechter Erzeugung stammen, sollte zu Bioprodukten greifen“, rät Wiebke Franz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen.
Freiwillige Kennzeichnung nimmt zu
Eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz von 360 verarbeiteten eihaltigen Lebensmitteln hat gezeigt, dass nur die Hälfte der Produkte eine entsprechende Kennzeichnung trägt. Eine Verbesserung ist somit immerhin bereits eingetreten – 2013 waren es nicht einmal 30 Prozent – „aber es ist noch viel Luft nach oben“, so Franz. Die Hersteller reagieren damit unter anderem auf die Einstellung der Verbraucher; diese legen zunehmend mehr Wert auf Tierschutz. Ist eine entsprechende Kennzeichnung vorhanden, sind die meisten Verbraucher auch bereit, mehr Geld für ein Produkt auszugeben.
Auf Bioprodukte ausweichen
Auch in der Politik setzt langsam aber sicher ein Umdenken ein. Bereits im Mai 2014 beschloss die Verbraucherschutzministerkonferenz, die Regierung zum Handeln aufzufordern. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat daraufhin vor Kurzem einen entsprechenden Antrag in den Bundesrat eingebracht. Für dieses Ostern bleibt den Verbrauchern allerdings nur das Ausweichen auf reine Bioprodukte. Diese enthalten definitiv nur Eier aus ökologischer Haltung.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen