5 Keramik-Grills im Test 2019
Der Allrounder unter den Grills
25. April 2019
Wenn auch vom Abendhimmel noch helles Sonnenlicht herab strahlt und die Temperaturen vom herannahenden Sommer künden, lädt man mit Freude wieder zu den ersten Grillabenden ein – am liebsten im Familien- und Freundeskreis. Wer sich hier an Neuem versuchen will, dem empfiehlt sich vielleicht ein moderner Keramik-Grill (Kamado): Mit einem solchen lässt sich die Hitze nicht nur direkt und indirekt an Fleisch, Fisch und Co. weiterleiten; nein, er erlaubt vielmehr auch schonendes Smoken in US-amerikanischem Stil (BBQ). Welch Mehrwert sich aus einem Kamado schöpfen lässt, lesen Sie in unserem Test – ebenso wie Näheres zu den verschiedenen Stärken und Schwächen der hier vertretenen Modelle.
Keramik-Grills sind nicht mobil
Die Kamados erinnern ein wenig an überdimensionierte schwarze Eier, die – getragen von einem stabilen Gestell – vorsichtig an ihren jeweiligen Bestimmungsort geschoben werden müssen. Durch die bis zu 3 cm dicken Keramikwände wiegen sie bis zu 130 kg: hier ist also nicht allzu viel Transportabilität gegeben. Für den Keramik-Grill sollte man daher ein Örtchen wählen, an dem die Grills länger stehen können und bestenfalls auch vor Niederschlag geschützt sind. Beim Transport und Zusammenbau (und auch bei jedem nachgelagerten Transport) empfiehlt sich schon wegen des hohen Gewichts die Zusammenarbeit von mindestens zwei Personen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten: Die Keramik ist nicht bruchsicher.
Asiatische Herkunft
Der Ursprung der Keramik-Grills liegt in Japan: In dem Mushikamado, einem Keramik-Topf bzw. -Ofen mit Deckel, wird vor allem Reis gegart. Dieser Vorgänger wird mit Holz beheizt und die Hitze mithilfe von Lüftungsklappen gesteuert. Dieses Funktionsprinzip wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von US-amerikanischen Soldaten mit in die USA gebracht – und dort als Grill genutzt. Der Name Kamado meint – im Gegensatz übrigens zu dem mobilen Mushikamado – eigentlich eine mit Holz beheizte, an Ort und Stelle installierte Feuerstelle (wortwörtlich: Ort für den Kessel). Der Begriff wurde später in den USA aber nur noch mit Grills verknüpft.
Der Vorteil: Keramik speichert Wärme
Die Keramik ist bis zu 3 cm dick und speichert die von der Holzkohle herrührende Hitze über erhebliche Zeitspannen: So sollen sich manche Keramik-Grills mit nur einem Mindestmaß an Holzkohle (3 kg) über 20 Stunden lang stabil bei niedriger Temperatur halten lassen. Für Liebhaber/-innen amerikanischer Barbecues mit Pulled Pork, Brisket und Spare Ribs, die stundenlang bei niedrigen Temperaturen indirekt gegart werden müssen, ist dies natürlich ideal. Wer allerdings höhere Temperaturen erreichen muss, bspw. zum schnellen Anbraten von Steaks, kann die Lufteinlässe öffnen; die Temperaturen schnellen anschließend bis circa 400 °C hoch. Schließt man die Lufteinlässe vollständig, erlischt die Glut nach und nach. In unserem Test haben wir 5 Keramik-Grills in Bezug auf das Grillen und Smoken mit ihnen, ihre Handhabung, die damit verknüpfte Sicherheit, ihre Material- und Verarbeitungsqualität sowie ihre Dokumentation geprüft und bewertet.
Aufbau und Funktion
Bei den Kamados handelt es sich um Holzkohle-Grills mit Deckel. Der Grillkörper A besteht aus massiver Keramik und ist außen zum Schutz vor der Witterung emailliert. Der Grillkörper wird von einem rollbaren Gestell B getragen; mit einem solchen lässt er sich mehr oder minder leichtgängig verschieben. Dabei ist allerdings etwas Vorsicht geboten! Die Keramik-Grills sind mit bis zu 130 kg zwar sehr schwer, aber auch äußerst zerbrechlich. Wurde der passende Standort erreicht, sollten die Rollen des Gestells fixiert werden. An der unteren Vorderseite der Grills liegt der Lufteinlass, der von zwei Schiebereglern – einem mit Luftlöchern und einem ohne solche – abgedeckt wird. Mit den Schiebereglern kann auch die Luftzufuhr verändert (und infolgedessen Temperatur im Grillinneren angepasst) werden. Wird der Lufteinlass vollständig geschlossen, bekommt die Glut dementsprechend keinen Sauerstoff mehr und erlischt. Gegenüber dem Lufteinlass an der Unterseite liegt an der Oberseite des Grills ein Luftauslass C. Dieser besteht meistens aus Gusseisen und wird von einem mit Luftlöchern versehenen Deckel abgedeckt. Auch hier kann reguliert werden, wie viel Luft aus dem Grill strömen soll. Zum schnellen Anheizen des Grills empfiehlt es sich, sowohl den Lufteinlass als auch den Luftauslass vollständig zu öffnen. Im Inneren des Grillkörpers befindet sich die Feuerschale D, die ebenfalls aus Keramik besteht. Sie ist mit wenigen Luftlöchern und einer Aussparung im Sockel versehen. Diese Aussparung muss beim Einsetzen hin zum Lufteinlass weisen, damit genügend Luft in den Grill strömen kann. In die Feuerschale wird der Rost aus Gusseisen gelegt und darüber die Holzkohle eingefüllt. Der Rand der Feuerschale dient als Ablagefläche für den Grillrost aus Edelstahl E. Manchen Grills liegt ein doppelstöckiger Grillrost bei. Idealerweise ist der untere Rost mit zwei Henkeln versehen, an denen er herausgehoben werden kann. Jeder Kamado unseres Tests bietet aufklappbare Seitentische F – diese dienen während des Grillens als praktische Ablagefläche. Ein Thermometer G an der Vorderseite des Grills erlaubt es, die jeweilige Temperatur im Grillinneren zu prüfen. Die meisten Thermometer weisen die Temperatur sowohl in °C als auch in °F aus. Die verschiedenen Temperaturbereiche sind meistens gekennzeichnet, sodass direkt erkennbar ist, welche Temperatur sich bei welcher Gar- bzw. Grillmethode anzusteuern empfiehlt.
Getestete Produkte
- Landmann Artikel-Nr.: 11501 Big Landmann
- Mayer Barbecue Brenna Keramikgrill MK-23
- RedNeck Kamado 23″ Pro schwarz
- Tepro Grenada
- Vision Grills Diamond Cut B-Series schwarz
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