3 Schnellkochtöpfe im Test
Kochen unter (Dampf-)Druck
26. September 2019
Schnellkochtöpfe haben nicht den besten Ruf: Die Geschichten, dass sie manches Mal explodieren, ein buntes Lebensmittelallerlei an die Wände schleudern und – im worst case – Menschen an Leib und Leben verletzen können, wird wohl jeder schon einmal gehört oder gelesen haben. Diese Geschichten allerdings stammen aus einer Zeit, in der Schnellkochtöpfe noch ausgesprochen jung waren. Die hinter ihnen stehende Technik war ursprünglich noch nicht vollendet, sondern ließ vielmehr so manchen heute vollkommen selbstverständlichen Sicherheitsmechanismus vermissen. Mittlerweile aber sieht es hier anders aus: Dadurch, dass auch die Sicherheit eines jeden Modells sorgfältig geprüft werden muss, bevor es in den Handel kommen kann, sind Explosionen in der jetzigen Zeit eher auszuschließen. Glücklicherweise, denn Sinn und Zweck eines Schnellkochtopfs lassen sich nicht von der Hand weisen: Mit einem solchen lassen sich die meisten Lebensmittel nämlich nicht nur viel schneller, sondern auch noch sparsamer zubereiten als mit anderen Methoden; und wie viel eine Zeitersparnis von bis zu 70 % wert sein kann, weiß in unserer jetzigen, von allgegenwärtigem Stress geprägten Zeit wohl jeder. Wir haben in den letzten Wochen drei aktuelle Modelle von AMT, Fissler und WMF geprüft und verraten in diesem Test, welches Modell sich am leichtesten handhaben lässt, in welchem man am schnellsten kochen kann und vieles mehr.
Die Funktion eines Schnellkochtopfes lässt sich leicht anhand eines physikalischen Grundprinzips erklären: Der Druck und die Temperatur, ab der Wasser verdampft (siedet), sind nämlich zwei voneinander abhängige Größen. Während Wasser bei einem Normaldruck von ~1 bar (1.013,25 hPa) schon ab einer Temperatur von ~100,0 °C siedet, lässt sich der Siedepunkt durch eine Druckanpassung verändern: Nichts anderes machen schließlich auch Schnellkochtöpfe: Sie lassen sich so dicht verschließen, dass der Dampf nicht nach außen weichen und der in ihnen herrschende Druck daher, abhängig vom jeweiligen Modell, bis zu ~2 bar erreichen kann. Bei einem solchermaßen hohen Druck lässt sich das Wasser bis zu einer Temperatur von 120,0 °C weiter erhitzen, ehe es verdampft. Durch diese höhere Temperatur kann man viele Speisen in nur 30 % der normalen Zeit zubereiten. Eine Zeitersparnis von circa 70 % ist natürlich auch mit einer erheblichen Gas- bzw. Stromersparnis verbunden: Schließlich muss man den Herd nur einen Teil der Zeit mit Gas bzw. Strom speisen. Sehr schön übrigens: Durch den infolge des Dampfes verursachten Mangel an Sauerstoff im Schnellkochtopf bleibt auch der Großteil der empfindlichen Vitamine in den Lebensmitteln erhalten. Warum? Weil so manches Vitamin leicht mit Sauerstoff wechselwirken (oxidieren) und anschließend nicht mehr vom menschlichen Körper verwertet werden kann.
Der Schnellkochtopf – Aufbau und Bedienung
Der Deckel eines Schnellkochtopfes muss verlässlich schließen, damit der Dampf nicht nach außen weichen kann. Gerade deshalb ist der Dichtungsring A auch ein solchermaßen wichtiges Bauteil. Um dem infolge des Dampfes entstehenden Druck standhalten zu können, lässt sich der Deckel außerdem noch verriegeln. Die meisten Modelle arbeiten daher mit einem Bajonettverschluss B, der sich normalerweise über eine Taste am Stiel C des Topfs lösen lässt. Sobald der Druck im Modellinnenraum ein bestimmtes Maß erreicht hat, wird der Deckel durch einen simplen Mechanismus gesperrt. Wie hoch der Druck aktuell ist, lässt sich bei vielen Modellen übrigens auch von der Außenseite ablesen Dnormal oder hoch) angegeben. Natürlich kann man nicht alle Arten von Lebensmitteln immer bei maximaler Temperatur kochen. Für jedes Lebensmittel empfiehlt sich schließlich auch ein anderes Drucklevel. Meistens haben Schnellkochtöpfe davon zwei verschiedene in petto: Welches Lebensmittel aber nun unter welchem Druck zubereitet werden sollte, ist vom jeweiligen Modell abhängig und lässt sich dessen Bedienungsanleitung entnehmen. Diese Druckregulierung erfolgt bei den meisten Modellen bequem per Drehschalter EF abgelassen. Dieses verhindert also auch, dass der Druck im Topf zu hoch wird – hierbei handelt es sich nur um einen von mehreren Sicherheitsmechanismen, über die moderne Schnellkochtöpfe verfügen. Sobald das jeweilige Drucklevel erreicht worden ist, kann man auch die Temperatur des Herdes vermindern. Von diesem Moment an zählt man die Garzeit, die natürlich immer vom jeweiligen Gericht abhängig ist; auch hier empfiehlt es sich, die Bedienungsanleitung zu konsultieren, aus der man entsprechende Werte herauslesen kann. Um den Druck nach Beendigung des Garvorgangs abzulassen, hat man grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Wahl: Man kann den Topf einfach abkühlen lassen, ihn direkt unter kaltem Wasser abkühlen oder den Dampf (und damit auch den Druck) manuell über ein Ventil G ablassen.
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