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Ob es nun ein erlesen-milder Gyokuro, ein lieblich-süßer, mit Milch oder mit rein-pflanzlichen Milchalternativen versehener italienischer Cappuccino oder ein vollkommen anderes Schmankerl sein soll: Gerade in der jetzigen, von immer rauer werdenden Temperaturen und allgegenwärtigem Wind geprägten Jahreszeit sind vielen von uns Wärme spendende Getränke am liebsten. Morgens, Minuten vor dem Sprung zur Arbeit, zur Hochschule oder anderswohin, bleibt einem in Ermangelung von Zeit meistens nichts anderes übrig, als das Getränk unterwegs zu genießen – mit einem sog. „to-go“-Becher. Da solche „to-go“-Becher aus Plastik die Umwelt allerdings in erheblichem Maße belasten und schon in der Mitte des nächsten Jahres verboten werden, müssen Alternativen her: Hier kommen moderne Thermobecher aus massivem Edelstahl ins Bild. Wir hatten nun 14 verschiedene, aktuell am Markt erhältliche Modelle im Test: Edelstählerne Thermobecher mit einer Marktpreisspanne von nur 10,88 € bis 35,90 €. Wir verraten in unserem Testbericht aber natürlich nicht nur, welches der Modelle am wirksamsten isoliert, sondern auch, wie sich die einzelnen Thermobecher in praxi handhaben lassen, ob man sie also auch sinnvoll im Auto, in Bus und Bahn usw. verwenden kann.

Pro Stunde werden allein in Deutschland rund 320.000 „to-go“-Becher aus Plastik verbraucht. Damit hat sich die Anzahl der jährlich verwendeten „to-go“-Becher in den letzten 25 Jahren schon mehr als verdoppelt. Wenn man nun auch noch all das Plastikallerlei mitzählt, das mit einem solchen „to-go“-Becher regelmäßig zusammen kommt (Deckel, Rührstab et cetera), entstehen durch unseren „to-go“-Konsumismus hierzulande circa 55.000 Tonnen Müll pro Jahr. Und weil die Entsorgung leider nicht immer ordnungsgemäß angegangen wird, landet ein Großteil dieses Mülls schließlich in unseren Meeren: Erschreckende 85 Prozent des aktuell in den Meeren gegebenen Mülls besteht aus Plastik. Eine sehr viel sinnvollere Alternative stellen daher moderne, wiederverwendbare Thermobecher dar: Sie erlauben es nämlich nicht nur, 100e Milliliter eines Getränks überall mit hin zu nehmen, sondern halten auch noch dessen ursprüngliche Temperatur über viele Stunden stabil – dank des hier gegebenen Funktionsprinzips ist es auch einerlei, ob es sich nun um ein warmes oder um ein kaltes Getränk handelt, sodass man sie sowohl in den Frühlings- und Sommermonaten zum Kalthalten als auch in den Herbst- und Wintermonaten zum Warmhalten einsetzen kann. Apropos Funktionsprinzip: Dieses wurde ursprünglich von dem deutschen Glastechniker Reinhold Burger entwickelt, der sich schon im Jahre 1903 bzw. 1904 wärmeisolierende Behältnisse unter dem mittlerweile allseits bekannten Markennamen „Thermos“ patentieren ließ. In den sich anschließenden Jahren entwickelte er die Behältnisse immer weiter, indem er sie mit einem stabilen Metallmantel und einem damals noch simplen Korkverschluss versah. Noch immer, mittlerweile mehr als 100 Jahre später, arbeiten Thermobecher nach ein und demselben Prinzip, um die in ihnen enthaltenen Getränke von den draußen herrschenden Temperaturen abzuschirmen.

Technik im Detail

Der Körper eines Thermobechers besteht aus zwei parallel zueinander stehenden Wänden, die ihrerseits regelmäßig aus Glas- und/oder Edelstahl bestehen. Die in diesem Test vertretenen Modelle sind allesamt edelstählernen Materials. Edelstahl leitet Wärme zwar sehr viel stärker als Glas, nämlich circa 16 mal so stark. Edelstählerne Thermobecher sind in der Lebenswirklichkeit aber, vor allem wenn man regelmäßig unterwegs ist, doch praktischer: Das Material ist schließlich rundherum stabil und widersteht auch versehentlichen Stößen und/oder Stürzen normalerweise, ohne dass es zu wirklich erheblichen Materialschäden käme. Mitten zwischen der Außen- und Innenwand A des Thermobechers ist ein vollkommen leerer Raum B gegeben, ein sog. Vakuum. Diesem Vakuum ist es zu verdanken, dass die Wärme nicht allzu schnell nach außen (bei einem warmen Getränk) bzw. nach innen (bei einem kalten Getränk) gelangen kann. Durch die Verzögerung des Temperaturausgleichs bleiben kalte Getränke länger kalt und warme Getränke länger warm. Verschlossen werden die Thermobecher regelmäßig mit einem Hartplastikdeckel C. Bei allen im Test vertretenen Modellen ist hier ein normales Gewinde D gegeben: Durchs Schrauben kann man den Deckel also sicher mit dem Körper des Thermobechers E verbinden. Die Deckel selbst unterscheiden sich von Modell zu Modell. Teilweise bieten sie einen 360°-Auslass F, sodass man ihn aus allen Winkeln am Mund ansetzen kann (bspw. bei Alfi, Braun, Emsa, Rosenstein & Söhne und WMF): So muss man den Thermobecher nicht erst hin und her drehen. Das ist vor allem in den Situationen wertvoll, in denen man vor dem Trinken nicht erst den Thermobecher inspizieren kann, um ihn sich anschließend zurecht zu drehen: Gerade im Auto muss man schließlich den Straßenverkehr im Fokus haben.

Getestete Produkte

  • Alfi isoMug
  • Bodum Travel Mug
  • Braun BRSC001
  • Contigo Travel Mug
  • emsa Travel Mug Easy Twist (N2011700 – Petrol)
  • Eva Solo Urban To Go Cup
  • Hario V60 Soto Mug
  • Leifheit Isolierbecher Flip 350 ml dark blue (03247)
  • MAMEIDO Thermobecher Edelstahl 470 ml
  • Milu Milu-MTB02-450 ml
  • Primus Trailbreak Vacuum Mug
  • Rosenstein & Söhne NX8384 Edelstahl-Isolierbecher
  • SIGG GEMSTONE MUG ­OBSIDIAN
  • WMF Impulse

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