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Kokos, Mandel, Soja & mehr: Die JURA J10
So kann die JURA J10 vegane Milchalternativen schäumen
20. Dezember 2024

Vor ein paar Wochen haben wir uns die vollkommen neue JURA J10 vornehmen können. Was dieses luxuriöse Modell des Schweizer Traditionsherstellers alles kann, welche Stärken & Schwächen während des Mahl-, Brüh- und Schäumvorgangs erkennbar wurden uvm. lesen Sie im ETM TESTMAGAZIN 01:2025. Da stellen wir auch dar, wie wirksam dieses Modell klassisch-konventionelle Milch schäumen kann. Hier aber wollen wir uns nun den immer populärer werdenden Alternativen aus Getreiden, Nüssen & Co. widmen. Wir haben erhoben, wie das Milchsystem des Typs HP3 bzw. CX3 Kokos-, Mandel-, Sojadrink und mehr in Schaum verwandeln kann. Wie die Schäume am Ende aussahen und welche Eindrücke wir von Stabilität, Volumen usw. erhielten, veranschaulichen wir im Weiteren.
Die Temperatur muss passen!
Die Qualität des Schaums ist regelmäßig auch von der Temperatur der jeweiligen Alternative abhängig: Wir ließen das Modell daher den Kokos-, den Mandel- und den Sojadrink bei einer Temperatur von ≈ 8 °C schäumen. Der Schaum rann während des Schäumvorgangs in ein Glas mit einer ursprünglichen Temperatur von ≈ 20 °C hinein. Wir stellen hier nur den Schaum als solchen dar, ließen das Modell daher die per Touchscreen wählbare Milchschaumportion servieren und sahen vor, dass es sich ≈ 45 s dem Schäumen widmen sollte.
Kokosdrink
Kokosdrink – ≈ 0,1 % Eiweiß
Kokosdrink ist mit nur ≈ 0,1 % Eiweiß einem weißlichen Wasser ähnlich. Aus diesem Grund ließ der Schaum aus Kokosdrink sehr an Volumen vermissen. Der Schaum, der am Ende ins Glas rann, war auch alles andere als viskos. Schließlich haben wir nach nur ≈ 45 – 60 s schon erhebliche Einbußen des Volumens erkennen können: Durch die vielen in ihm vorhandenen Grobporen brach der Schaum eilends ein.
Mandeldrink
Mandeldrink – ≈ 0,4 % Eiweiß
Mandeldrink kann mehr Eiweiß vorweisen, was sich auch an der Qualität des Schaums erkennen ließ: So wurde der Schaum als solcher allemal ansprechender, doch das Volumen des Schaums war bloß passabel. Die ≈ 0,4 % Eiweiß, die in ihm vorhanden sind, reichen nur schwerlich aus, um ein erkleckliches Schaumvolumen zu erreichen. Monieren müssen wir die doch sehr erheblichen Grobporen, die in dem Schaum vorkamen und ihn nach nur ≈ 45 – 60 s einbrechen ließen.
Sojadrink
Sojadrink – ≈ 3,3 % Eiweiß
Sehr viel eindrucksvoller war der Schaum aus Sojadrink: Das Schaumvolumen war dank der hier vorhandenen ≈ 3,3 % Eiweiß sehr proper, ließ aber auch ein paar Grobpartikel von erheblicherer Größe erkennen. Schließlich war der Schaum auch noch sehr viskos: Es ließ sich also wie eine schwere Masse hin und her schwenken. Endlich erwies sich der Schaum noch als solchermaßen stabil, dass er auch nach ≈ 60 s noch vollends voluminös war, ohne wirkliche Einbußen.
Unser Urteil
Die J10 kann außer Milch also auch einen Großteil derjenigen Alternativen schäumen, die wir hier angesprochen haben. Doch ist die Qualität dessen, was am Ende des Schäumvorgangs im Glas erkennbar ist, nicht bloß von der Technik des Modells, sondern auch von der jeweiligen Alternative abhängig. Wer einen Schaum mit properem Volumen und vorrangig Mikroporen erreichen will, der muss eine Alternative mit viel Eiweiß schäumen. Eine dieser Alternativen, die sich hier großartig verwenden lässt, ist Sojadrink: Dessen Eiweißanteil ist sehr viel erheblicher als derjenige von Cashew-, Haselnuss-, Mandeldrink uvm. Gerade durch dieses Eiweiß wird der Schaum stabil. Wem aber der Geschmack des Sojadrinks nicht gelegen ist, der kann auch andere Alternativen mit ähnlich viel Eiweiß versuchen. Eine dieser Alternativen ist diejenige, die klassisch-konventionelle Milch nachahmen sollen.
Mittlerweile lassen sich schon von vielen Herstellern Alternativen erwerben, die klassisch-konventioneller Milch sehr ähnlich sind. Ein Großteil dieser Alternativen wird aus diesem Grund mit einschlägigen Hinweisen (bspw. Almost Milk, No Milk usw.) versehen: Sie können von Werk aus ein paar Gramm mehr Eiweiß vorweisen als die ursprünglichen Alternativen, bspw. in Gestalt von Sojaeiweiß. Durch dieses Eiweiß wird der Schaum am Ende des Schäumvorgangs regelmäßig sehr viel stabiler. Diesen Alternativen wird von Werk aus auch noch ein paar Milliliter Öl verliehen, durch die der Schaum viskoser wird. Wie eindrucksvoll diese Alternativen in der Praxis sind, veranschaulichen wir im Weiteren anhand eines Schaums, den wir das Modell aus der This Is Not M*lk des europäischen Herstellers Alpro herstellen ließen.
This Is Not M*lk
„This Is Not M*lk“ – ≈ 0,7 % Eiweiß
Dieser Schaum erwies sich äußerlich als großartig: So ist das Volumen sehr viel üppiger als dasjenige, das man mit einem Großteil der anderen Alternativen erreichen kann. Grandios war aber auch sein sehr maßvoller Geschmack: Gerade aus diesem Grund war Geschmackserlebnis, das hier erschlossen wurde, durchweg vorbildlich. Wir haben bspw. in einem Cappuccino nicht schmecken können, dass dies kein Schaum aus klassisch-konventioneller Milch, sondern vielmehr aus einer Alternative war. Verbraucherinnen & Verbraucher, die Milch vermeiden wollen, aber an einem ähnlich maßvollen Geschmack und Schaum von properem Volumen interessiert sind, sollten den Gebrauch dieser Alternative überdenken.