Zuckerkonsum deutlich zu hoch
25. August 2016
Zucker ist für die meisten Menschen aus Getränken und Speisen kaum mehr wegzudenken. Mittlerweile ist er dort jedoch in so großen Mengen vorhanden, dass die Gesundheit deutliche Schäden durch ihn nimmt. Das betonen Experten nun erneut in der September-Ausgabe von Reader’s Digest.
Kinder nehmen besonders viel Zucker zu sich
„Wir nehmen mit unserer Nahrung inzwischen so viel zugesetzten Zucker auf, dass unser Stoffwechselsystem nicht mehr damit klarkommt“, erklärt Dr. Robert Lustig, Kinder-Endokrinologe an der Universität von Kalifornien, USA, in der September-Ausgabe von Reader’s Digest. In den letzten 50 Jahren habe sich der Zuckerkonsum weltweit verdreifacht. Das verursacht nicht nur Übergewicht, sondern auch Lebererkrankungen, Dieabetes Typ 2, Herz-Erkrankungen und Karies. Die Lage ist daher durchaus ernst, zumal der durchschnittliche Zuckerkonsum in Westeuropa mittlerweile doppelt so hoch ist wie der maximal von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Wert. Kinder nehmen in der Regel sogar noch wesentlich größere Mengen zu sich.
Fast die Hälfte achtet auf Zucker in Lebensmitteln
Nichtsdestotrotz sind viele Menschen in Deutschland mittlerweile auf das Thema sensibilisiert. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für Reader’s Digest an 1.004 Bürgern zeigt, dass 46 Prozent beim Einkauf auf den in den Lebensmitteln enthaltenen Zucker achten. Gleichzeitig erklären 33 Prozent jedoch, dass sie das Thema überhaupt nicht interessiere, während 19 Prozent schlicht mit den diversen Deklarationen überfordert sind. Gerade die Generation 40+ beginnt aber mittlerweile, sich gesünder zu ernähren. Zwischen 52 und 55 Prozent in dieser Altersgruppe achtet ganz genau auf die Deklarationen der Lebensmittel, die in ihrem Einkaufswagen landen.
Steuern für zuckerhaltige Lebensmittel unrealistisch
Experten in Reader’s Digest betonen, dass Verbraucheraufklärung und höhere Steuern auf besonders zuckerhaltige Produkte bei der Bewältigung des Problems helfen könnten. In Mexiko, Frankreich und Norwegen sind derartige Steuern bereits üblich. In Deutschland ist die Einführung allerdings eher unwahrscheinlich, wie die Pressereferentin des Ministeriums, Friederike Lenz, betont: „Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lehnt eine politische Steuerung des Konsums durch Strafsteuern für vermeintlich ungesunde Lebensmittel ab. Strafsteuern ändern in der Regel nichts am Ernährungsverhalten der Menschen.“
Quelle: Reader’s Digest
Bildquelle: gugue/pixabay