UDV-Studie zeigt Gefahren auf dem Rücksitz
20. November 2015
Wer im Auto unterwegs ist, sollte sich immer anschnallen und korrekt sitzen. Das wissen die meisten, häufig wird es aus Bequemlichkeit jedoch gerade auf der Rückbank vernachlässigt und das häufig mit fatalen Folgen.
Die meisten halten Rücksitz für sicher
Der Rücksitz ist der unsicherste Platz im Auto. Das ergab nun eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Diese haben tatsächliche Unfälle analysiert, bestimmte Abläufe in Simulationen nachgestellt und anhand von Befragungen und Feldtests die häufigsten Fehlverhalten auf den Rücksitzen ermittelt. Besonders bedenklich: 75 Prozent aller in der Studie Befragten waren der Meinung, dass der Rücksitz entweder genauso sicher oder gar sicherer sei als die vorderen Plätze. Eine Annahme, die die UDV deutlich widerlegen konnte. In vergleichbaren Konstellationen fielen die Verletzungen auf dem Rücksitz in 70 Prozent der Fälle genauso schwer aus wie auf den vorderen Plätzen, in 20 Prozent der Fälle sogar schwerer.
Rücksitzinsassen sitzen oft falsch
Eine Ursache hierfür ist auf die falsche Sitzposition der hinteren Mitfahrer zurückzuführen. Die Insassen sitzen hinten häufiger falsch, da sie sich zur Seite oder nach vorne lehnen, um sich besser Unterhalten oder den Straßenverlauf beobachten zu können. Darüber hinaus sind die Gurte auf den hinteren Sitzplätzen oft nicht höhenverstellbar, sodass viele sich den Gurt einfach unter die Arme klemmen, damit er nicht am Hals scheuert. Besonders fatal ist es im Übrigen, wenn sich die Mitfahrer gar nicht anschnallen. Dies hat nämlich nicht nur Auswirkungen auf die eigenen Verletzungen; durch die hohe Aufprallgeschwindigkeit auf den Vordersitz, trägt auch der Vordermann in der Regel schwere Verletzungen davon.
Sicherheitsstandards fehlen
Doch auch angeschnallt und in korrekter Position fallen die Verletzungen bei den Insassen auf den Rücksitzen oft schwerer aus als vorne. Dies liegt laut der UDV vor allem an der unzureichenden Sicherheitsaustattung. Diese sei nach wie vor wesentlich schlechter als die Sicherheitsstandards für die vorderen Plätze. „Wir erwarten, dass die Fahrzeughersteller das gleiche Sicherheitsniveau für alle Fahrzeuginsassen bereitstellen“, fordert der Leiter des UDV, Siegfried Brockmann. Dazu gehören einerseits Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und Airbags andererseits aber auch ein Gurterinnerer, der den Fahrer darauf aufmerksam macht, wenn jemand auf den hinteren Plätzen nicht angeschnallt ist.
Quelle: Unfallforschung der Versicherer (UDV)
Bildquelle: Unfallforschung der Versicherer (UDV)